EÜ, GNB online lesen

Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

1 Brüder und Väter! Hört jetzt, was ich euch zu meiner Verteidigung zu sagen habe.

2 Als sie hörten, dass er in hebräischer Sprache zu ihnen redete, waren sie noch ruhiger. Die Rede des Paulus im Tempelvorhof: 22,2b–21 Und er sagte:

3 Ich bin ein Jude, geboren in Tarsus in Kilikien, hier in dieser Stadt erzogen, zu Füßen Gamaliëls genau nach dem Gesetz der Väter ausgebildet, ein Eiferer für Gott, wie ihr alle es heute seid.

4 Ich habe diesen Weg bis auf den Tod verfolgt, habe Männer und Frauen gefesselt und in die Gefängnisse eingeliefert.

5 Das bezeugen mir der Hohepriester und der ganze Rat der Ältesten. Von ihnen erhielt ich auch Briefe an die Brüder und begab mich nach Damaskus, um auch jene, die dort waren, zu fesseln und zur Bestrafung nach Jerusalem zu bringen.

6 Als ich nun unterwegs war und mich Damaskus näherte, da geschah es, dass mich um die Mittagszeit plötzlich vom Himmel her ein helles Licht umstrahlte.

7 Ich stürzte zu Boden und hörte eine Stimme zu mir sagen: Saul, Saul, warum verfolgst du mich?

8 Ich antwortete: Wer bist du, Herr? Er sagte zu mir: Ich bin Jesus, der Nazoräer, den du verfolgst.

9 Meine Begleiter sahen zwar das Licht, die Stimme dessen aber, der zu mir sprach, hörten sie nicht.

10 Ich sagte: Herr, was soll ich tun? Der Herr antwortete: Steh auf und geh nach Damaskus, dort wird dir alles gesagt werden, was dir zu tun bestimmt ist.

11 Da ich aber vom Glanz jenes Lichtes geblendet war, sodass ich nicht mehr sehen konnte, wurde ich von meinen Begleitern an der Hand geführt und gelangte so nach Damaskus.

12 Ein gewisser Hananias, ein frommer Mann nach dem Gesetz, der bei allen Juden dort in gutem Ruf stand,

13 kam zu mir, trat vor mich und sagte: Bruder Saul, du sollst wieder sehen! Und im gleichen Augenblick konnte ich ihn sehen.

14 Er sagte: Der Gott unserer Väter hat dich dazu erwählt, seinen Willen zu erkennen, den Gerechten zu sehen und die Stimme seines Mundes zu hören;

15 denn du wirst vor allen Menschen sein Zeuge sein für das, was du gesehen und gehört hast.

16 Was zögerst du jetzt? Steh auf, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen und rufe seinen Namen an!

17 Es geschah aber, als ich nach Jerusalem zurückgekehrt war und im Tempel betete, dass ich in eine Verzückung geriet.

18 Und ich sah ihn, wie er zu mir sagte: Beeil dich, verlasse sofort Jerusalem; denn sie werden dein Zeugnis über mich nicht annehmen.

19 Da sagte ich: Herr, sie wissen doch, dass ich es war, der jene, die an dich glauben, ins Gefängnis werfen und in den Synagogen auspeitschen ließ.

20 Auch als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen wurde, stand ich dabei; ich stimmte zu und passte auf die Kleider derer auf, die ihn umbrachten.

21 Aber er sagte zu mir: Brich auf, denn ich will dich in die Ferne zu den Heiden senden!

Paulus und der römische Oberst: 22,22–29

22 Bis zu diesem Wort hörten sie ihm zu, dann fingen sie an zu schreien: Weg vom Erdboden mit so einem Menschen! Er darf nicht am Leben bleiben.

23 Sie lärmten, zerrissen ihre Kleider und warfen Staub in die Luft.

24 Da befahl der Oberst, ihn in die Kaserne zu führen, und ordnete an, ihn unter Geißelschlägen zu verhören. Auf diese Weise wollte er herausfinden, warum sie derart gegen ihn tobten.

25 Als sie ihn aber für die Geißelung festbanden, sagte Paulus zu dem Hauptmann, der dabeistand: Dürft ihr jemand, der das römische Bürgerrecht besitzt, geißeln, noch dazu ohne Verurteilung?

26 Als der Hauptmann das hörte, ging er zum Obersten, meldete es und sagte: Was hast du vor? Der Mann ist Römer.

27 Der Oberst kam zu Paulus und fragte ihn: Sag mir, bist du wirklich Römer? Er antwortete: Ja.

28 Da antwortete der Oberst: Ich habe für dieses Bürgerrecht ein Vermögen gezahlt. Paulus sagte: Ich aber bin als Römer geboren.

29 Sofort ließen die, welche ihn verhören sollten, von ihm ab. Und der Oberst ängstigte sich, weil er bedachte, dass es ein Römer war und er ihn hatte fesseln lassen.

Paulus vor dem Hohen Rat: 22,30–23,11

30 Weil er genau wissen wollte, was die Juden ihm vorwarfen, ließ er ihn am nächsten Tag aus dem Gefängnis holen und befahl, die Hohepriester und der ganze Hohe Rat sollten sich versammeln. Und er ließ Paulus hinunterführen und ihnen gegenüberstellen.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Paulus schildert seine Vergangenheit als Christenverfolger

1 »Liebe Brüder und Väter, hört, was ich euch zu meiner Verteidigung zu sagen habe!«

2 Als sie hörten, dass er auf Hebräisch zu ihnen sprach, wurden sie noch stiller und Paulus konnte weiterreden:

3 »Ich bin ein Jude aus Tarsus in Kilikien, aber aufgewachsen bin ich hier in Jerusalem. Mein Lehrer war Gamaliël. Bei ihm erhielt ich eine sorgfältige Ausbildung im Gesetz unserer Vorfahren, und ich trat ebenso leidenschaftlich für den Gott Israels ein, wie ihr alle es heute tut.

4 Ich bekämpfte die Lehre der Christen bis aufs Blut. Männer und Frauen nahm ich fest und ließ sie ins Gefängnis werfen.

5 Der Oberste Priester und der ganze jüdische Rat können das bestätigen. Ich ließ mir von ihnen sogar Briefe an die jüdischen Brüder in den Synagogen von Damaskus geben. Darin wurde mir die Vollmacht erteilt, auch dort die Menschen, die zu Jesus hielten, festzunehmen und sie in Ketten nach Jerusalem zu bringen, damit sie dort bestraft würden. «

Paulus schildert seine Berufung durch Christus und seine Sendung zu den nicht jüdischen Völkern

6 »Doch dann geschah es: Auf dem Weg nach Damaskus, kurz vor der Stadt, umstrahlte mich plötzlich gegen Mittag ein blendend helles Licht vom Himmel.

7 Ich stürzte zu Boden und hörte eine Stimme zu mir sagen: ›Saul, Saul, warum verfolgst du mich?‹

8 ›Wer bist du, Herr?‹, fragte ich und die Stimme sagte: ›Ich bin Jesus von Nazaret, den du verfolgst!‹

9 Meine Begleiter sahen wohl das Licht, hörten aber nicht die Stimme, die mit mir redete.

10 Ich fragte: ›Herr, was soll ich tun?‹ Der Herr sagte: ›Steh auf und geh nach Damaskus! Dort wirst du alles erfahren, was Gott dir zu tun bestimmt hat. ‹

11 Von dem hellen Lichtstrahl war ich blind geworden und musste mich von meinen Begleitern nach Damaskus führen lassen.

12 Dort lebte ein frommer Mann, Hananias, der sich streng an das Gesetz hielt und bei allen Juden in der Stadt in gutem Ruf stand.

13 Er suchte mich auf, trat zu mir und sagte: ›Bruder Saul, du sollst wieder sehen!‹ Im gleichen Augenblick wurden meine Augen geöffnet und ich sah ihn vor mir stehen.

14 Er sagte: ›Der Gott unserer Vorfahren hat dich dazu erwählt, seinen Heilsplan kennenzulernen und den einzig Gerechten zu sehen und aus seinem Mund das Wort zu hören, das dich auf den Weg weist.

15 Denn du sollst vor allen Menschen für ihn eintreten und allen bezeugen, was du gesehen und gehört hast.

16 Was zögerst du noch? Steh auf und lass dich taufen ! Bekenne dich zum Namen von Jesus und lass dir deine Sünden abwaschen!‹

17 Als ich dann wieder nach Jerusalem zurückgekehrt war und hier im Tempel betete, hatte ich eine Vision.

18 Ich sah den Herrn, der sagte zu mir: ›Verlass Jerusalem auf dem schnellsten Weg, denn die Leute hier werden dir nicht glauben, wenn du für mich eintrittst. ‹

19 ›Herr‹, sagte ich, ›aber gerade sie müssten mir doch glauben; denn sie wissen ja, wie ich früher in den Synagogen deine Anhänger festnehmen und auspeitschen ließ.

20 Auch als dein Zeuge Stephanus gesteinigt wurde, war ich dabei; ich war mit allem einverstanden und bewachte die Kleider seiner Mörder. ‹

21 Doch der Herr sagte: ›Geh, ich will dich weit hinaus zu fremden Völkern senden!‹«

Paulus löst einen Tumult aus und stellt sich unter den Schutz des römischen Bürgerrechts

22 Bis dahin hatte die Menge Paulus ruhig zugehört. Aber jetzt, bei diesem letzten Satz, fingen sie alle an zu schreien: »Weg mit ihm! So einer muss von der Erde verschwinden! Es gehört sich nicht, dass er lebt!«

23 Sie tobten, rissen sich die Kleider vom Leib und warfen Staub in die Luft.

24 Der Kommandant befahl, Paulus in die Kaserne zu bringen. Er wollte ihn unter Peitschenhieben verhören lassen, um herauszubringen, warum die Juden so wütend auf ihn waren.

25 Als die Soldaten ihn schon festbinden wollten, sagte Paulus zu dem Hauptmann, der die Ausführung überwachte: »Dürft ihr denn einen römischen Bürger auspeitschen, noch dazu ohne ein ordentliches Gerichtsverfahren?«

26 Der Hauptmann lief zum Kommandanten und sagte: »Weißt du, was du da tust? Der Mann hat das römische Bürgerrecht !«

27 Der Kommandant ging selbst zu Paulus und fragte ihn: »Bist du wirklich römischer Bürger?« Paulus bestätigte es,

28 und der Kommandant sagte zu ihm: »Ich musste für mein Bürgerrecht viel Geld bezahlen. « Paulus erwiderte: »Ich besitze es von Geburt an!«

29 Die Männer, die ihn verhören sollten, ließen sofort von ihm ab, und der Kommandant bekam es mit der Angst zu tun, weil er einen römischen Bürger hatte fesseln lassen.

Paulus vor dem jüdischen Rat

30 Am folgenden Tag machte der Kommandant einen weiteren Versuch, herauszubringen, was die Juden so gegen Paulus aufgebracht hatte. Er ließ ihm die Ketten abnehmen, gab Befehl, die führenden Priester und den ganzen jüdischen Rat zusammenzurufen, und stellte Paulus vor die Versammlung.

Videos zu Apostelgeschichte 22,18 (EÜ, GNB)