EÜ, GNB online lesen

Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Jesus beim Laubhüttenfest in Jerusalem: 7,1–36

1 Danach zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden ihn zu töten suchten.

2 Das Laubhüttenfest der Juden war nahe.

3 Da sagten seine Brüder zu ihm: Geh von hier fort und zieh nach Judäa, damit auch deine Jünger die Taten sehen, die du vollbringst!

4 Denn niemand wirkt im Verborgenen, wenn er öffentlich bekannt sein möchte. Wenn du dies tust, offenbare dich der Welt!

5 Auch seine Brüder glaubten nämlich nicht an ihn.

6 Jesus sagte zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht gekommen, für euch aber ist immer die rechte Zeit.

7 Euch kann die Welt nicht hassen, mich aber hasst sie, weil ich bezeuge, dass ihre Taten böse sind.

8 Geht ihr nur hinauf zum Fest; ich gehe nicht zu diesem Fest hinauf, weil meine Zeit noch nicht erfüllt ist.

9 Das sagte er zu ihnen und er blieb in Galiläa.

10 Als aber seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern im Verborgenen.

11 Die Juden suchten beim Fest nach ihm und sagten: Wo ist er?

12 Und in der Volksmenge wurde viel über ihn hin und her geredet. Die einen sagten: Er ist ein guter Mensch. Andere sagten: Nein, er führt das Volk in die Irre.

13 Aber niemand redete öffentlich über ihn aus Furcht vor den Juden.

14 Schon war die Hälfte der Festwoche vorüber, da ging Jesus zum Tempel hinauf und lehrte.

15 Die Juden wunderten sich und sagten: Wie kann der die Schrift verstehen, ohne dafür ausgebildet zu sein?

16 Darauf antwortete ihnen Jesus: Meine Lehre stammt nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat.

17 Wer bereit ist, den Willen Gottes zu tun, wird erkennen, ob diese Lehre von Gott stammt oder ob ich von mir aus spreche.

18 Wer von sich aus spricht, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig und in ihm ist keine Ungerechtigkeit.

19 Hat Mose euch nicht das Gesetz gegeben? Aber keiner von euch befolgt das Gesetz. Warum sucht ihr mich zu töten?

20 Die Menge antwortete: Du bist von einem Dämon besessen. Wer sucht dich denn zu töten?

21 Jesus entgegnete ihnen: Ich habe nur ein einziges Werk vollbracht und ihr alle wundert euch darüber.

22 Mose hat euch die Beschneidung gegeben - sie stammt freilich nicht von Mose, sondern von den Vätern - und ihr beschneidet einen Menschen auch am Sabbat.

23 Wenn ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfangen darf, damit das Gesetz des Mose nicht missachtet wird, warum zürnt ihr mir, weil ich am Sabbat einen Menschen als Ganzen gesund gemacht habe?

24 Urteilt nicht nach dem Augenschein, sondern urteilt gerecht!

25 Da sagten einige Leute aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie zu töten suchen?

26 Und doch redet er in aller Öffentlichkeit und man lässt ihn gewähren. Sollten die Oberen wirklich erkannt haben, dass er der Christus ist?

27 Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt; wenn jedoch der Christus kommt, weiß niemand, woher er stammt.

28 Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin; aber ich bin nicht von mir aus gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, ist wahrhaftig. Ihr kennt ihn nur nicht.

29 Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat.

30 Da suchten sie ihn festzunehmen; doch keiner legte Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.

31 Aus der Menge kamen viele Leute zum Glauben an ihn; sie sagten: Wird der Christus, wenn er kommt, mehr Zeichen tun, als dieser getan hat?

32 Die Pharisäer hörten, was die Leute heimlich über ihn redeten. Da schickten die Hohepriester und die Pharisäer Gerichtsdiener aus, um ihn festnehmen zu lassen.

33 Jesus aber sagte: Ich bin nur noch kurze Zeit bei euch; dann gehe ich fort zu dem, der mich gesandt hat.

34 Ihr werdet mich suchen und ihr werdet mich nicht finden; denn wo ich bin, dorthin könnt ihr nicht gelangen.

35 Da sagten die Juden zueinander: Wohin will er denn gehen, dass wir ihn nicht finden können? Will er etwa in die Diaspora der Griechen gehen und die Griechen lehren?

36 Was bedeutet es, wenn er gesagt hat: Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden; denn wo ich bin, dorthin könnt ihr nicht gelangen?

Der Streit im Hohen Rat um Jesus: 7,37–53

37 Am letzten Tag des Festes, dem großen Tag, stellte sich Jesus hin und rief: Wer Durst hat, komme zu mir und es trinke,

38 wer an mich glaubt! Wie die Schrift sagt: Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen.

39 Damit meinte er den Geist, den alle empfangen sollten, die an ihn glauben; denn der Geist war noch nicht gegeben, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.

40 Einige aus dem Volk sagten, als sie diese Worte hörten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet.

41 Andere sagten: Dieser ist der Christus. Wieder andere sagten: Kommt denn der Christus aus Galiläa?

42 Sagt nicht die Schrift: Der Christus kommt aus dem Geschlecht Davids und aus dem Dorf Betlehem, wo David lebte?

43 So entstand seinetwegen eine Spaltung in der Menge.

44 Einige von ihnen wollten ihn festnehmen; doch keiner legte Hand an ihn.

45 Als die Gerichtsdiener zu den Hohepriestern und den Pharisäern zurückkamen, fragten diese: Warum habt ihr ihn nicht hergebracht?

46 Die Gerichtsdiener antworteten: Noch nie hat ein Mensch so gesprochen.

47 Da entgegneten ihnen die Pharisäer: Habt auch ihr euch in die Irre führen lassen?

48 Ist etwa einer von den Oberen oder von den Pharisäern zum Glauben an ihn gekommen?

49 Dieses Volk jedoch, das vom Gesetz nichts versteht, verflucht ist es.

50 Nikodemus aber, einer aus ihren eigenen Reihen, der früher einmal Jesus aufgesucht hatte, sagte zu ihnen:

51 Verurteilt etwa unser Gesetz einen Menschen, bevor man ihn verhört und festgestellt hat, was er tut?

52 Sie erwiderten ihm: Bist du vielleicht auch aus Galiläa? Lies doch nach und siehe, aus Galiläa kommt kein Prophet.

53 Dann gingen alle nach Hause.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Jesus und seine Brüder

1 Danach zog Jesus in Galiläa umher. Er hielt sich von Judäa fern, weil die führenden Männer dort ihn töten wollten.

2 Das jüdische Laubhüttenfest stand vor der Tür.

3 Da sagten seine Brüder zu ihm: »Du solltest nicht hierbleiben, sondern nach Judäa gehen, damit deine Anhänger dort die großen Taten zu sehen bekommen, die du tust.

4 Wenn jemand bekannt werden möchte, versteckt er sich nicht. Wenn du schon solche Taten vollbringst, dann sorge auch dafür, dass alle Welt davon erfährt!«

5 Denn nicht einmal seine Brüder schenkten ihm Glauben.

6 Jesus sagte zu ihnen: »Meine Zeit ist noch nicht da. Für euch dagegen passt jede Zeit.

7 Euch kann die Welt nicht hassen; aber mich hasst sie, weil ich als Zeuge gegen sie bestätige, dass ihr Tun böse ist.

8 Zieht doch ihr zu diesem Fest hinauf! Ich gehe nicht zum Fest, weil meine Zeit noch nicht da ist. «

9 Das sagte er zu ihnen und blieb in Galiläa.

Jesus in Jerusalem

10 Nachdem seine Brüder zum Fest nach Jerusalem hinaufgegangen waren, kam Jesus nach; aber er zeigte sich nicht in der Öffentlichkeit.

11 Die führenden Männer suchten ihn unter den Festbesuchern. »Wo ist er?«, fragten sie.

12 In der Volksmenge wurde viel über ihn geflüstert. »Der Mann ist gut«, meinten einige. Andere entgegneten: »Nein, er ist ein Volksverführer. «

13 Aber niemand sprach offen über ihn, weil sie Angst vor ihren führenden Männern hatten.

14 Die Hälfte der Festwoche war schon vorüber, da ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte das Volk.

15 Die Leute waren sehr erstaunt und sagten: »Er hat doch keinen Lehrer gehabt. Wie kommt es, dass er die Heiligen Schriften so gut kennt?«

16 Jesus ging darauf ein und sagte: »Meine Lehre habe ich nicht selbst ausgedacht. Ich habe sie von Gott, der mich gesandt hat.

17 Wer bereit ist, Gott zu gehorchen, wird merken, ob meine Lehre von Gott ist oder ob ich meine eigenen Gedanken vortrage.

18 Wer seine eigenen Gedanken vorträgt, dem geht es um die eigene Ehre. Wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, ist vertrauenswürdig. Man kann ihm keinen Betrug vorwerfen.

19 Mose hat euch doch das Gesetz gegeben. Aber niemand von euch hält sich daran. Ihr wollt mich sogar töten!«

20 Die Menge antwortete: »Du bist wohl von einem bösen Geist besessen! Wer will dich töten?«

21 Jesus antwortete: »Ich habe hier in Jerusalem eine einzige Tat vollbracht und ihr nehmt alle Anstoß daran.

22 Ihr beschneidet eure Söhne, wenn es sein muss, auch am Sabbat, weil Mose angeordnet hat, dass eure Kinder am achten Tag beschnitten werden sollen. – Aber eigentlich haben schon die Stammväter die Beschneidung eingeführt und nicht erst Mose. –

23 Ein Junge wird also auch am Sabbat an einem Teil seines Körpers beschnitten, damit die Vorschriften Moses nicht verletzt werden. Wie könnt ihr euch dann über mich aufregen, weil ich am Sabbat einen ganzen Menschen gesund gemacht habe?

24 Urteilt nicht nach dem äußeren Eindruck, sondern wie es wirklich dem Gesetz entspricht!«

Ist er der versprochene Retter?

25 Einige Leute in Jerusalem sagten: »Seht euch das an! Ist das nicht der, den sie töten wollten?

26 Er redet in aller Öffentlichkeit und keiner verbietet es ihm! Sollten die Ratsmitglieder zu der Überzeugung gekommen sein, dass er der versprochene Retter ist?

27 Aber wenn der Retter eines Tages auftritt, wird keiner wissen, woher er kommt. Und die Herkunft dieses Menschen kennen wir doch alle!«

28 Jesus aber, der gerade im Tempel lehrte, rief mit lauter Stimme: »Wisst ihr wirklich, wer ich bin und woher ich komme? Ich bin nicht im eigenen Auftrag gekommen. Aber der, der mich gesandt hat, ist glaubwürdig. Und den kennt ihr nicht.

29 Ich kenne ihn, denn ich komme von ihm und er hat mich gesandt. «

30 Da wollten sie ihn festnehmen. Aber keiner konnte Hand an ihn legen, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.

31 Viele in der Menge kamen zum Glauben an ihn und sagten: »Kann der versprochene Retter, wenn er kommt, mehr Wunderzeichen tun, als dieser Mann getan hat?«

Jesus kündigt seinen Weggang an

32 Die Pharisäer hörten, dass die Leute so über Jesus redeten. Auf ihre Veranlassung schickten die führenden Priester einige Gerichtspolizisten aus, die ihn verhaften sollten.

33 Jesus sagte: »Nur noch kurze Zeit bin ich bei euch, dann kehre ich zu dem zurück, der mich gesandt hat.

34 Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden; denn wo ich dann bin, dorthin könnt ihr nicht kommen. «

35 Die Leute sagten unter sich: »Wohin wird er gehen, dass wir ihn nicht finden können? Will er ins Ausland reisen und dort den Nichtjuden seine Lehre vortragen?

36 Was soll das heißen, wenn er sagt: ›Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden‹? Und: ›Wo ich dann bin, dorthin könnt ihr nicht kommen‹?«

Lebendiges Wasser im Überfluss

37 Am letzten Festtag, dem Höhepunkt des ganzen Festes, trat Jesus vor die Menge und rief: »Wer durstig ist, soll zu mir kommen und trinken –

38 jeder, der mir vertraut! Denn in den Heiligen Schriften heißt es: ›Aus seinem Innern wird lebendiges Wasser strömen. ‹«

39 Jesus meinte damit den Geist Gottes, den die erhalten sollten, die ihn im Glauben annehmen. Damals war der Geist noch nicht gekommen, weil Jesus noch nicht in Gottes Herrlichkeit aufgenommen war.

Meinungsverschiedenheiten

40 Als die Leute in der Menge dieses Wort von Jesus hörten, sagten einige: »Er ist wirklich der Prophet, der kommen soll!«

41 Andere meinten: »Er ist der versprochene Retter!« Wieder andere sagten: »Der Retter kommt doch nicht aus Galiläa !

42 In den Heiligen Schriften steht, dass er von David abstammt und aus Betlehem kommt, dem Dorf, in dem David lebte. «

43 Die Menge war also geteilter Meinung über ihn.

44 Einige hätten ihn am liebsten festgenommen; aber niemand konnte Hand an ihn legen.

Der Unglaube der Verantwortlichen

45 Die Gerichtspolizisten kehrten wieder zurück. Die führenden Priester und die Pharisäer fragten sie: »Warum habt ihr ihn nicht mitgebracht?«

46 Die Männer antworteten: »So wie dieser Mensch hat noch keiner gesprochen. «

47 »Ihr habt euch also auch von ihm hinters Licht führen lassen!«, sagten die Pharisäer.

48 »Gibt es denn unter den Mitgliedern des Rates oder den Pharisäern einen Einzigen, der seinen Anspruch ernst nimmt?

49 Die Menge tut es. Sie kennt Gottes Gesetz nicht und steht deshalb unter seinem Fluch. «

50 Da sagte Nikodemus, der selbst Pharisäer und Ratsmitglied war und der Jesus früher einmal aufgesucht hatte:

51 »Ist es nach unserem Gesetz möglich, einen Menschen zu verurteilen, ohne dass wir ihn verhört haben? Erst muss doch festgestellt werden, ob er sich strafbar gemacht hat. «

52 »Du kommst anscheinend auch aus Galiläa «, erwiderten sie. »Lies die Heiligen Schriften genauer, dann wirst du sehen, dass der erwartete Prophet nicht aus Galiläa kommt. «

Jesus und die Ehebrecherin

53 Dann gingen sie alle nach Hause.

Videos zu Johannes 7,51 (EÜ, GNB)