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Einheitsübersetzung

Einheitsübersetzung 2016

Die Heilung des Blindgeborenen: 9,1–41

1 Unterwegs sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war.

2 Da fragten ihn seine Jünger: Rabbi, wer hat gesündigt? Er selbst oder seine Eltern, sodass er blind geboren wurde?

3 Jesus antwortete: Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern die Werke Gottes sollen an ihm offenbar werden.

4 Wir müssen, solange es Tag ist, die Werke dessen vollbringen, der mich gesandt hat; es kommt die Nacht, in der niemand mehr wirken kann.

5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.

6 Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen

7 und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! Das heißt übersetzt: der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen.

8 Die Nachbarn und jene, die ihn früher als Bettler gesehen hatten, sagten: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte?

9 Einige sagten: Er ist es. Andere sagten: Nein, er sieht ihm nur ähnlich. Er selbst aber sagte: Ich bin es.

10 Da fragten sie ihn: Wie sind deine Augen geöffnet worden?

11 Er antwortete: Der Mann, der Jesus heißt, machte einen Teig, bestrich damit meine Augen und sagte zu mir: Geh zum Schiloach und wasch dich! Ich ging hin, wusch mich und konnte sehen.

12 Sie fragten ihn: Wo ist er? Er sagte: Ich weiß es nicht.

13 Da brachten sie den Mann, der blind gewesen war, zu den Pharisäern.

14 Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Teig gemacht und ihm die Augen geöffnet hatte.

15 Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei. Er antwortete ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen und ich wusch mich und jetzt sehe ich.

16 Einige der Pharisäer sagten: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält. Andere aber sagten: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? So entstand eine Spaltung unter ihnen.

17 Da fragten sie den Blinden noch einmal: Was sagst du selbst über ihn? Er hat doch deine Augen geöffnet. Der Mann sagte: Er ist ein Prophet.

18 Die Juden aber wollten nicht glauben, dass er blind gewesen und sehend geworden war. Daher riefen sie die Eltern des von der Blindheit Geheilten

19 und fragten sie: Ist das euer Sohn, von dem ihr sagt, dass er blind geboren wurde? Wie kommt es, dass er jetzt sieht?

20 Seine Eltern antworteten: Wir wissen, dass er unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde.

21 Wie es kommt, dass er jetzt sieht, das wissen wir nicht. Und wer seine Augen geöffnet hat, das wissen wir auch nicht. Fragt doch ihn selbst, er ist alt genug und kann selbst für sich sprechen!

22 Das sagten seine Eltern, weil sie sich vor den Juden fürchteten; denn die Juden hatten schon beschlossen, jeden, der ihn als den Christus bekenne, aus der Synagoge auszustoßen.

23 Deswegen sagten seine Eltern: Er ist alt genug, fragt ihn selbst!

24 Da riefen die Pharisäer den Mann, der blind gewesen war, zum zweiten Mal und sagten zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist.

25 Er antwortete: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht. Nur das eine weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehe.

26 Sie fragten ihn: Was hat er mit dir gemacht? Wie hat er deine Augen geöffnet?

27 Er antwortete ihnen: Ich habe es euch bereits gesagt, aber ihr habt nicht gehört. Warum wollt ihr es noch einmal hören? Wollt etwa auch ihr seine Jünger werden?

28 Da beschimpften sie ihn: Du bist ein Jünger dieses Menschen; wir aber sind Jünger des Mose.

29 Wir wissen, dass zu Mose Gott gesprochen hat; aber von dem da wissen wir nicht, woher er kommt.

30 Der Mensch antwortete ihnen: Darin liegt ja das Erstaunliche, dass ihr nicht wisst, woher er kommt; dabei hat er doch meine Augen geöffnet.

31 Wir wissen, dass Gott Sünder nicht erhört; wer aber Gott fürchtet und seinen Willen tut, den erhört er.

32 Noch nie hat man gehört, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen geöffnet hat.

33 Wenn dieser nicht von Gott wäre, dann hätte er gewiss nichts ausrichten können.

34 Sie entgegneten ihm: Du bist ganz und gar in Sünden geboren und du willst uns belehren? Und sie stießen ihn hinaus.

35 Jesus hörte, dass sie ihn hinausgestoßen hatten, und als er ihn traf, sagte er zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn?

36 Da antwortete jener und sagte: Wer ist das, Herr, damit ich an ihn glaube?

37 Jesus sagte zu ihm: Du hast ihn bereits gesehen; er, der mit dir redet, ist es.

38 Er aber sagte: Ich glaube, Herr! Und er warf sich vor ihm nieder.

39 Da sprach Jesus: Um zu richten, bin ich in diese Welt gekommen: damit die nicht Sehenden sehen und die Sehenden blind werden.

40 Einige Pharisäer, die bei ihm waren, hörten dies. Und sie fragten ihn: Sind etwa auch wir blind?

41 Jesus sagte zu ihnen: Wenn ihr blind wärt, hättet ihr keine Sünde. Jetzt aber sagt ihr: Wir sehen. Darum bleibt eure Sünde.

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Jesus heilt einen Blindgeborenen

1 Im Vorbeigehen sah Jesus einen Mann, der von Geburt blind war.

2 Die Jünger fragten Jesus: » Rabbi, wer ist schuld, dass er blind geboren wurde? Wer hat hier gesündigt, er selbst oder seine Eltern?«

3 Jesus antwortete: »Weder er ist schuld noch seine Eltern. Er ist blind, damit Gottes Macht an ihm sichtbar wird.

4 Solange es Tag ist, müssen wir die Taten Gottes vollbringen, der mich gesandt hat. Es kommt eine Nacht, in der niemand mehr wirken kann.

5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. «

6 Als Jesus dies gesagt hatte, spuckte er auf den Boden und rührte einen Brei mit seinem Speichel an. Er strich den Brei auf die Augen des Mannes

7 und befahl ihm: »Geh zum Teich Schiloach und wasche dir das Gesicht. « Schiloach bedeutet: der Gesandte. Der Mann ging dorthin und wusch sein Gesicht. Als er zurückkam, konnte er sehen.

8 Da sagten seine Nachbarn und die Leute, die ihn vorher als Bettler gekannt hatten: »Ist das nicht der Mann, der immer an der Straße saß und bettelte?«

9 Einige meinten: »Das ist er. « Andere sagten: »Nein, er ist es nicht; er sieht ihm nur ähnlich. « Der Mann selbst bestätigte: »Ich bin es!«

10 »Wieso kannst du auf einmal sehen?«, fragten sie ihn.

11 Er antwortete: »Der Mann, der Jesus heißt, machte einen Brei, strich ihn auf meine Augen und sagte: ›Geh zum Teich Schiloach und wasche dein Gesicht. ‹ Ich ging hin, und als ich mich gewaschen hatte, konnte ich sehen. «

12 »Wo ist er?«, fragten sie ihn. Er antwortete: »Ich weiß es nicht. «

Die Pharisäer verhören den Geheilten

13 Sie brachten den Mann, der blind gewesen war, vor die Pharisäer.

14 Der Tag, an dem Jesus den Brei gemacht und den Blinden geheilt hatte, war ein Sabbat.

15 Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei. Er erzählte ihnen: »Der Mann strich einen Brei auf meine Augen, ich wusch mein Gesicht, und jetzt kann ich sehen. «

16 Einige von den Pharisäern sagten: »Wenn er das getan hat, kann er nicht von Gott kommen, weil er die Sabbatvorschriften nicht einhält. « Andere aber sagten: »Wie kann jemand ein Sünder sein, der solche Wunder vollbringt?« Die Meinungen waren geteilt.

17 Da befragten sie den Geheilten noch einmal: »Was hältst denn du von ihm? Du bist doch der, den er sehend gemacht hat. « »Er ist ein Prophet !«, antwortete der Mann.

18 Die Pharisäer wollten ihm aber nicht glauben, dass er blind gewesen war und nun sehen konnte. Sie riefen seine Eltern

19 und verhörten sie: »Ist das euer Sohn? Besteht ihr darauf, dass er blind geboren wurde? Wie ist es dann möglich, dass er jetzt sehen kann?«

20 Die Eltern antworteten: »Wir wissen, dass er unser Sohn ist und blind geboren wurde.

21 Aber wir haben keine Ahnung, auf welche Weise er sehend wurde oder wer ihn sehend gemacht hat. Fragt ihn selbst! Er ist alt genug, um selbst zu antworten. «

22 Sie sagten das, weil sie vor den führenden Männern Angst hatten. Diese hatten nämlich beschlossen, alle aus der Synagogengemeinde auszuschließen, die sich zu Jesus als dem versprochenen Retter bekennen würden.

23 Aus diesem Grund sagten seine Eltern: »Er ist alt genug. Fragt ihn selbst!«

24 Die Pharisäer ließen den Blindgeborenen ein zweites Mal rufen und forderten ihn auf: »Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist!«

25 »Ob er ein Sünder ist oder nicht, das weiß ich nicht«, entgegnete der Mann, »aber eins weiß ich: Ich war blind, und jetzt kann ich sehen. «

26 »Was hat er mit dir gemacht?«, fragten sie. »Wie hat er dich sehend gemacht?«

27 »Das habe ich euch schon erzählt«, sagte er, »aber ihr habt ja nicht zugehört. Warum wollt ihr es noch einmal hören? Möchtet ihr vielleicht auch seine Jünger werden?«

28 Da beschimpften sie ihn und sagten: » Du bist ein Jünger dieses Menschen! Wir aber sind Jünger von Mose.

29 Wir wissen, dass Gott zu Mose gesprochen hat. Aber von diesem Menschen wissen wir nicht einmal, woher er kommt. «

30 Der Geheilte antwortete: »Das ist wirklich seltsam! Ihr wisst nicht, woher er kommt, und mich hat er sehend gemacht!

31 Wir wissen doch alle, dass Gott das Gebet von Sündern nicht hört. Er hört nur auf die, die ihn ehren und seinen Willen befolgen.

32 Seit die Welt besteht, hat noch niemand von einem Menschen berichtet, der einen Blindgeborenen sehend gemacht hat.

33 Käme dieser Mann nicht von Gott, so wäre er dazu nicht fähig gewesen. «

34 Sie erwiderten: »Du bist ja schon von deiner Geburt her ein ausgemachter Sünder, und dann willst du uns belehren?« Und sie warfen ihn hinaus.

Die Blindheit der Pharisäer

35 Als Jesus hörte, dass sie ihn aus der Synagogengemeinde ausgeschlossen hatten, suchte er ihn auf und fragte ihn: »Willst du ganz zum Menschensohn gehören?«

36 Der Mann antwortete: »Herr, wenn du mir sagst, wer es ist, will ich es tun. «

37 Jesus sagte: »Er steht vor dir und spricht mit dir. «

38 »Herr, ich will dir allein gehören!«, sagte der Mann und warf sich vor Jesus nieder.

39 Jesus sagte: »Ich bin in diese Welt gekommen, damit die Blinden sehend und die Sehenden blind werden. Darin vollzieht sich das Gericht. «

40 Einige Pharisäer, die in der Nähe standen, hörten das und sagten: »Soll das etwa heißen, dass wir auch blind sind?«

41 Jesus antwortete: »Wenn ihr blind wärt, würde euch keine Schuld angerechnet. Weil ihr aber sagt: ›Wir können sehen‹, bleibt eure Schuld bestehen. «

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