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Einheitsübersetzung
Gottes Antwort: 2,1–5
1 Ich will auf meinem Wachtturm stehen, / ich stelle mich auf den Wall und spähe aus, um zu sehen, was er mir sagt / und was ich auf den Vorwurf gegen mich antworten soll.
2 Der HERR gab mir Antwort und sagte: / Schreib nieder, was du siehst, schreib es deutlich auf die Tafeln, / damit man es mühelos lesen kann!
3 Denn erst zu der bestimmten Zeit trifft ein, was du siehst; / aber es drängt zum Ende und ist keine Täuschung; wenn es sich verzögert, so warte darauf; / denn es kommt, es kommt und bleibt nicht aus.
4 Sieh her: Wer nicht rechtschaffen ist, schwindet dahin, / der Gerechte aber bleibt wegen seiner Treue am Leben.
5 Wahrhaftig, reiche Beute täuscht / den hochmütigen Helden; / er wird keinen Erfolg haben, reißt er auch wie die Unterwelt seinen Rachen auf / und ist er auch wie der Tod unersättlich. Dann werden alle Völker sich gegen ihn versammeln / und alle Nationen sich gegen ihn zusammenrotten.
WEHERUFE: 2,6–19
Über den Habsüchtigen: 2,6–8
6 Werden sie nicht alle ein Spottlied auf ihn / und einen Rätselspruch gegen ihn anstimmen? / Ja, sie werden sagen: Weh dem, der zusammenrafft, was nicht ihm gehört, / wie lange noch? - und sich hohe Pfänder geben lässt.
7 Werden nicht plötzlich die aufstehen, die dich beißen, / und die aufwachen, die dich bedrängen? / Dann wirst du zu ihrer Beute!
8 Du hast viele Völker ausgeplündert; / deshalb plündern jetzt die Völker dich aus, die übrig blieben, wegen der Bluttaten am Menschen und der Gewalttaten an Land, / Stadt und ihren Bewohnern.
Über den Ausbeuter: 2,9–14
9 Weh dem, der für sein Haus unrechten Gewinn sucht / und sich hoch droben sein Nest baut, / um dem drohenden Unheil zu entgehen!
10 Zur Schande für dein eigenes Haus hast du beschlossen, / viele Völker niederzuschlagen; / damit sündigst du gegen dich selbst.
11 Es schreit der Stein aus der Mauer / und der Sparren gibt ihm Antwort aus dem Gebälk.
12 Weh dem, der eine Stadt mit Bluttat erbaut/ und eine Siedlung auf Unrecht gründet!
13 Bewirkt es nicht der HERR der Heerscharen, / dass die Völker sich plagen nur für das Feuer, / Nationen sich abmühen für nichts?
14 Ja, das Land wird erfüllt sein / von der Erkenntnis der Herrlichkeit des HERRN, / so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist.
Über den Gewalttätigen: 2,15–17
15 Weh dem, der seinen Nächsten trinken lässt / aus dem Becher seines Zorns, ja, ihn betrunken macht, / damit man seine Blößen sieht!
16 Du hast dich an Schande gesättigt statt an Ehre; / nun trinke auch du und gerate ins Taumeln! Der Becher in der Hand des HERRN kommt nun zu dir; / Schmach und Schande bedecken deine Ehre.
17 Denn die Gewalttat am Libanon wird dich bedecken / und die Vernichtung der Tiere wird dich tödlich erschrecken; wegen der Bluttaten am Menschen und wegen der Gewalttaten an Land, / Stadt und all ihren Bewohnern.
Über den Götzendiener: 2,18–19
18 Was nützt ein Götterbild, denn ein Bildhauer hat es gemacht, / ein gegossenes Bild und ein Lügenorakel, dass der Bildhauer auf sein Bild vertraut, / um doch stumme Götzen anzufertigen?
19 Weh dem, der zum Holz sagt: Erwache! / und zum stummen Stein: Wach auf! / Gibt der Götze denn Auskunft? Gewiss, er ist mit Gold und Silber überzogen, / doch er hat keinen Geist, keinen Atem.
GOTT ÜBER ALLEM: 2,20
20 Der HERR aber wohnt in seinem heiligen Tempel. / Alle Welt schweige in seiner Gegenwart.
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