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Einheitsübersetzung

1 Du bleibst im Recht, HERR, auch wenn ich mit dir streite; / dennoch muss ich mit dir rechten. Warum haben die Frevler Erfolg, / weshalb können alle Abtrünnigen sorglos sein?

2 Du hast sie eingepflanzt und sie schlagen Wurzel, / sie wachsen heran und bringen auch Frucht. Nahe bist du ihrem Mund, / aber fern von ihrem Inneren.

3 Du jedoch, HERR, kennst und siehst mich; / du hast mein Herz erprobt, / ob es bei dir ist. Raff sie weg wie Schafe zum Schlachten, / sondere sie aus für den Tag des Mordens!

4 Wie lange noch soll das Land vertrocknen, / das Grün auf allen Feldern verdorren? Wegen der Bosheit seiner Bewohner schwinden / Vieh und Vögel dahin, / denn sie sagen: Er sieht unsre Zukunft nicht. -

5 Wenn schon der Wettlauf mit Fußgängern dich ermüdet, / wie willst du mit Pferden um die Wette laufen? Wenn du nur im friedlichen Land dich sicher fühlst, / wie wirst du dich verhalten im Dickicht des Jordan?

6 Selbst deine Brüder und das Haus deines Vaters handeln treulos an dir; / auch sie schreien laut hinter dir her. Trau ihnen nicht, / selbst wenn sie freundlich mit dir reden!

Klage Gottes über sein Land und die Anklage der Hirten: 12,7–13

7 Ich verlasse mein Haus, / ich verstoße mein Erbteil. Meinen Herzensliebling gebe ich preis / in die Hand seiner Feinde.

8 Mein Erbteil wandte sich gegen mich / wie ein Löwe im Wald. Es erhob gegen mich seine Stimme; / deshalb bin ich ihm feind.

9 Ist mir mein Erbteil zur Höhle einer Hyäne geworden, / dass Raubvögel es umlagern? Auf, sammelt euch, alle Tiere des Feldes, / kommt zum Fraß!

10 Viele Hirten / haben meinen Weinberg verwüstet, mein Feld zertreten, / mein prächtiges Feld zur öden Wüste gemacht.

11 Man hat es in dürres Ödland verwandelt, / verwüstet trauert es vor mir. Das ganze Land ist verödet, / doch keiner nimmt sich das zu Herzen.

12 Über alle Hügel der Steppe / drangen Verderber ein; denn ein Schwert frisst für den HERRN von einem Ende des Landes zum andern Ende des Landes. / Es gibt keinen Frieden für alles Fleisch.

13 Sie haben Weizen gesät und Dornen geerntet, / sie haben sich abgemüht, es hat ihnen nichts genützt. Werdet beschämt von euren Erträgen / wegen des glühenden Zornes des HERRN!

Gericht und Heil über die Nachbarvölker Israels: 12,14–17

14 So spricht der HERR über alle meine bösen Nachbarn, die das Erbteil antasten, das ich meinem Volk Israel zum Erbe gegeben habe: Siehe, ich reiße sie von ihrem Boden aus; doch auch das Haus Juda reiße ich aus ihrer Mitte.

15 Und es wird sein: Nachdem ich sie ausgerissen habe, will ich umkehren und mich ihrer erbarmen und ich werde sie zurückbringen, einen jeden in sein Erbteil und jeden in seine Heimat.

16 Und es wird sein: Wenn sie wirklich die Wege meines Volkes lernen, sodass sie bei meinem Namen schwören: So wahr der HERR lebt!, wie sie vorher mein Volk gelehrt hatten, beim Baal zu schwören, dann sollen sie inmitten meines Volkes wieder aufgebaut werden.

17 Gehorchen sie jedoch nicht, so werde ich dieses Volk völlig ausreißen und vernichten - Spruch des HERRN.

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