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Einheitsübersetzung

Gegen Moab: 48,1–47

1 Über Moab: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Wehe über Nebo, denn es wird verwüstet. / Zuschanden, erobert wird Kirjatajim. / Zuschanden wird die Fluchtburg und zerbrochen.

2 Moabs Ruhm ist dahin. / In Heschbon plante man sein Unheil: Kommt, wir rotten es aus, / sodass es kein Volk mehr ist! Auch du, Madmen, wirst verstummen; / das Schwert verfolgt dich.

3 Horch! Wehgeschrei aus Horonajim: / Verwüstung und großer Zusammenbruch!

4 Zerstört ist Moab! / So gellt der Schrei bis nach Zoar.

5 Die Steige von Luhit / steigt man bitterlich weinend hinauf. Ja, am Abstieg von Horonajim / hört man über die Zerstörung entsetzliches Schreien.

6 Flieht, rettet euer Leben / und werdet wie der Wacholder in der Wüste!

7 Weil du auf deine Werke und deine Schätze vertraut hast, / wirst auch du erobert werden. In die Verbannung muss Kemosch ziehen / samt seinen Priestern und Fürsten.

8 Der Verwüster kommt über jede Stadt, / keine Stadt kann sich retten. Verheert wird das Tal, verwüstet die Ebene - / wie der HERR gesagt hat.

9 Setzt ein Grabmal für Moab; / denn es verfällt ganz und gar. Seine Städte werden zur Wüste, / niemand wohnt mehr darin.

10 Verflucht, wer den Auftrag des HERRN lässig betreibt, / ja, verflucht, wer sein Schwert abhält vom Blutvergießen.

11 Ungestört war Moab von seiner Jugend an, / ruhig lag es auf seiner Hefe. Es wurde nicht umgeschüttet von Gefäß zu Gefäß: / Nie musste es in die Verbannung ziehen. Darum blieb ihm sein Wohlgeschmack erhalten, / sein Duft veränderte sich nicht.

12 Darum, siehe, Tage kommen - Spruch des HERRN -, / da schicke ich Kellermeister zu ihm; sie gießen es um, / entleeren seine Gefäße und zerschlagen seine Krüge.

13 Moab wird an Kemosch zuschanden, / wie das Haus Israel zuschanden wurde / an Bet-El, auf das es vertraute.

14 Wie könnt ihr sagen: Helden sind wir, / starke Krieger zum Kampf?

15 Moab ist verwüstet, in seine Städte steigt man hinauf; / da gehen seine besten jungen Männer hinab, um geschlachtet zu werden - Spruch des Königs, / HERR der Heerscharen ist sein Name.

16 Der Untergang Moabs rückt heran, / schnell eilt sein Unglück herbei.

17 Beklagt es alle, ihr seine Nachbarn, / und alle, die ihr seinen Namen kennt! Sagt: Ach, zerbrochen ist der starke Stab, / das herrliche Zepter!

18 Steig herab von deiner Würde, / setz dich in den Schmutz, / du thronende Tochter Dibon! Denn Moabs Verwüster zieht hinauf gegen dich, / zerstört deine Burgen.

19 Stellt euch an den Weg und späht aus, / ihr Einwohner von Aroër! Fragt den Flüchtling und die fliehende Frau, / sagt: Was ist geschehen?

20 Zuschanden ist Moab, denn es ist zerbrochen. / Jammert laut und schreit! / Meldet am Arnon: Moab ist verwüstet!

21 Ein Gericht kam über das ebene Land, / über Holon, Jahaz und Mefaat,

22 über Dibon, Nebo und Bet-Diblatajim, /

23 über Kirjatajim, Bet-Gamul und Bet-Meon,

24 über Kerijot und Bozra / und über alle Städte des Landes Moab, / die fernen und die nahen.

25 Abgehauen ist Moabs Horn, / zerschmettert sein Arm - Spruch des HERRN.

26 Macht es betrunken; / denn es hat geprahlt gegen den HERRN! So stürze Moab in sein eigenes Gespei / und werde auch selbst zu Gespött.

27 Ist dir nicht Israel zum Gespött geworden? / Wurde es etwa beim Diebstahl ertappt, dass du höhnend den Kopf geschüttelt hast, / sooft du von ihm sprachst?

28 Verlasst die Städte, wohnt in den Felsen, / ihr Bewohner von Moab! Macht es wie die Taube, die nistet / an den Wänden der offenen Schlucht!

29 Wir haben von Moabs Stolz gehört - es ist stolz über die Maßen -, von seinem Hochmut und seinem Stolz, / von seinem Dünkel und seinem hochfahrenden Sinn.

30 Ich kenne seinen Übermut - Spruch des HERRN -, / sein Geschwätz ist nicht wahr, / sein Tun ist nicht recht.

31 Darum jammere ich laut über Moab, / über ganz Moab schreie ich / und über die Leute von Kir-Heres seufzt man.

32 Mehr als um Jaser weine ich um dich, / Weinstock von Sibma; bis ans Meer zogen sich deine Ranken hin, / sie reichten bis an das Meer von Jaser. Über deine Obsternte und deine Weinlese / fiel der Verwüster her.

33 Verschwunden sind Freude und Jubelgeschrei / vom Fruchtland und vom Land Moab. Den Wein habe ich verschwinden lassen in den Kelterbecken, / niemand tritt mehr die Kelter mit dem Jubelruf Hedad! - / Der Jubel ist kein Jubel mehr.

34 Das Schreien ist laut von Heschbon bis Elale; bis Jahaz erheben sie ihre Stimme, von Zoar bis Horonajim und Eglat-Schelischija; denn selbst die Wasser von Nimrim versiegen.

35 Ich mache in Moab ein Ende damit - Spruch des HERRN -, dass jemand zu einer Kulthöhe hinaufsteigt und seinen Göttern Räucheropfer darbringt.

36 Darum seufzt mein Herz wie eine Flöte um Moab, ja mein Herz seufzt wie eine Flöte um die Leute von Kir-Heres, weil sie ihre ganze Habe verloren.

37 Jeder Kopf ist kahlgeschoren und jeder Bart abgeschnitten, an allen Händen sind Ritzwunden und um die Hüften Trauerkleider.

38 Auf allen Dächern und Plätzen Moabs hört man nichts als Klage. Ja, ich zerschlage Moab wie ein Gefäß, das niemandem mehr gefällt - Spruch des HERRN.

39 Wie ist es zerbrochen! Sie jammern laut. Wie hat Moab sich schmählich zur Flucht gewandt! So wird Moab zum Gespött und zum Entsetzen für all seine Nachbarn.

40 Denn so spricht der HERR: Siehe, wie ein Geier schwebt er / und breitet seine Schwingen über Moab aus.

41 Die Städte werden erobert, / die Festungen eingenommen. Das Herz der Helden Moabs ist an jenem Tag / wie das Herz einer Frau in Wehen.

42 Vernichtet wird Moab, sodass es kein Volk mehr ist; / denn es hat geprahlt gegen den HERRN.

43 Grauen, Grube und Garn über dich, / Bewohner von Moab - Spruch des HERRN.

44 Wer dem Grauen entflieht, fällt in die Grube, / wer aus der Grube heraufsteigt, verfängt sich im Garn, denn ich bringe über Moab / das Jahr seiner Heimsuchung - Spruch des HERRN.

45 Im Schatten von Heschbon bleiben erschöpft Flüchtlinge stehen, denn Feuer geht aus von Heschbon, / eine Flamme mitten aus Sihon. Es verzehrt die Schläfe Moabs, / den Scheitel der lärmenden Schreier.

46 Wehe dir, Moab! - / Verloren ist das Volk des Kemosch. Denn deine Söhne schleppt man in die Verbannung, / deine Töchter in die Gefangenschaft.

47 Aber am Ende der Tage wende ich Moabs Geschick / - Spruch des HERRN. / Bis hierher geht das Gerichtswort über Moab.

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