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Einheitsübersetzung
SPRÜCHE GEGEN BABEL: 50,1–51,64
Ende des Exils: 50,1–10
1 Das Wort, das der HERR gegen Babel, gegen das Land der Chaldäer, durch den Propheten Jeremia gesprochen hat.
2 Verkündet unter den Völkern und meldet, / errichtet ein Wegzeichen und meldet, / verheimlicht nichts, sondern sagt: Erobert ist Babel, zuschanden ist Bel, / zerschmettert Merodach, zuschanden sind seine Götterbilder, / zerschmettert seine Götzen.
3 Denn ein Volk aus dem Norden rückt gegen Babel hinauf; / es macht sein Land zur Wüste. Niemand mehr wohnt darin, / Mensch und Vieh ergreifen die Flucht / und laufen davon.
4 In jenen Tagen und zu jener Zeit - Spruch des HERRN - / kommen die Söhne Israels, sie gemeinsam mit den Söhnen Judas. Weinend gehen sie ihren Weg / und suchen den HERRN, ihren Gott.
5 Nach Zion fragen sie, / dorthin ist ihr Gesicht gerichtet. Sie kommen und verbünden sich mit dem HERRN / in einem ewigen Bund, der nicht vergessen wird.
6 Eine verlorene Herde war mein Volk, / ihre Hirten führten sie in die Irre, / trieben sie ziellos in den Bergen umher. Von Berg zu Hügel zogen sie weiter / und vergaßen ihren Lagerplatz.
7 Wer auf sie stieß, fraß sie auf / und ihre Feinde sagten: Wir begehen kein Unrecht, / weil sie gegen den HERRN gesündigt haben, / die Aue der Gerechtigkeit, die Hoffnung ihrer Väter.
8 Flieht mitten aus Babel und aus dem Land der Chaldäer! / Zieht aus und seid wie Leitböcke vor der Herde!
9 Denn siehe, ich erwecke / und führe gegen Babel / eine Schar großer Völker vom Nordland herauf; sie greifen es an / und von dort wird es erobert. Ihre Pfeile sind wie ein siegreicher Held, / der nicht mit leeren Händen zurückkehrt.
10 Plünderung trifft Chaldäa, / alle, die es plündern, werden satt / - Spruch des HERRN.
Entscheidungskampf und völlige Zerstörung Babels: 50,11–32
11 Ja, freut euch nur, jubelt nur, / die ihr mein Erbteil geraubt habt! Ja, hüpft nur wie ein springendes Kalb / und wiehert wie Hengste!
12 Große Schmach trifft eure Mutter; / sie, die euch geboren hat, muss sich schämen. Siehe, sie ist die letzte unter den Völkern: / Wüste, Dürre und Steppe.
13 Durch den Zorn des HERRN bleibt Babel unbewohnt / und wird völlig zur Wüste; jeder, der an Babel vorbeikommt, ist entsetzt / und spottet über alle ihre Schläge.
14 Rüstet euch ringsum zum Kampf gegen Babel, / all ihr Bogenschützen! Schießt gegen es und spart die Pfeile nicht! / Denn gegen den HERRN hat es gesündigt.
15 Schreit ihm von allen Seiten / den Kampfruf entgegen! Es muss sich ergeben, seine Türme fallen, / seine Mauern werden niedergerissen. Ja, das ist die Vergeltung des HERRN. / Vollzieht die Vergeltung an Babel! / Was es selber getan hat, das tut jetzt an ihm!
16 Rottet in Babel den Sämann aus / und den, der zur Erntezeit mäht! Vor dem gewalttätigen Schwert / wendet sich jeder zu seinem Volk, / jeder flieht in sein Land.
17 Ein versprengtes Schaf war Israel, / von Löwen gehetzt. Zuerst hat es der König von Assur gefressen, / zuletzt hat ihm Nebukadnezzar, der König von Babel, die Knochen abgenagt.
18 Darum - so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: / Siehe, ich suche heim den König von Babel und sein Land, wie ich heimgesucht habe / den König von Assur.
19 Israel aber bringe ich zurück auf seinen Weideplatz; / es soll auf dem Karmel und im Baschan weiden, / im Bergland Efraim und in Gilead sich sättigen.
20 In jenen Tagen und zu jener Zeit / - Spruch des HERRN - / wird man nach der Schuld Israels suchen, doch sie ist nicht mehr vorhanden, / nach den Sünden Judas, / doch man findet sie nicht mehr. Denn ich vergebe denen, / die ich übrig lasse.
21 Gegen das Land Meratajim, / zieh gegen es hinauf / und gegen die Bewohner von Pekod! Erschlag sie und gib sie dem Bann preis - Spruch des HERRN -; / tu genau, was ich dir befehle!
22 Kriegslärm herrscht im Land / und großer Zusammenbruch.
23 Wie wurde zerschlagen und zerschmettert / der Hammer der ganzen Welt! Welch ein Bild des Entsetzens ist Babel geworden / unter den Völkern!
24 Ich habe dir eine Falle gestellt / und du bist auch gefangen worden, doch du hast es nicht bemerkt. Du wurdest gefunden und gepackt; / denn du hattest den HERRN herausgefordert.
25 Der HERR hat seine Rüstkammer geöffnet / und die Waffen seines Zornes hervorgeholt, denn das ist ein Werk, / das der Herr, der GOTT der Heerscharen, / im Land der Chaldäer vollbringt.
26 Kommt nach Babel vom Ende der Erde! / Öffnet seine Speicher, schüttet alles auf / wie einen Getreidehaufen! Dann gebt es dem Bann preis; / kein Rest soll ihm bleiben.
27 Erschlagt all seine Jungstiere, / sie sollen hinuntergehen zur Schlachtung! Wehe über sie; denn ihr Tag ist gekommen, / die Zeit ihrer Heimsuchung.
28 Horcht! Flüchtlinge und Entronnene aus dem Land Babel! / Sie verkünden in Zion die Vergeltung des HERRN, unseres Gottes, / die Vergeltung für seinen Tempel.
29 Ruft Schützen auf gegen Babel, / alle Bogenschützen! Belagert die Stadt ringsum, / lasst keinen entrinnen! Vergeltet ihr nach ihrem Tun; / alles, was sie selber getan hat, / das tut auch an ihr! Denn gegen den HERRN hat sie frech gehandelt, / gegen den Heiligen Israels.
30 Darum fallen auf ihren Plätzen ihre jungen Männer, / all ihre Krieger kommen um an jenem Tag / - Spruch des HERRN.
31 Siehe, ich gegen dich, du Freche / - Spruch des Herrn, des GOTTES der Heerscharen. Denn dein Tag ist gekommen, / die Zeit deiner Heimsuchung.
32 Die Freche strauchelt und fällt, / niemand richtet sie auf. Ich lege Feuer an ihre Städte, / das ringsum alles frisst.
Befreiung Israels: 50,33–46
33 So spricht der HERR der Heerscharen: Unterdrückt sind die Söhne Israels / zusammen mit den Söhnen Judas. Von allen, die sie in Gefangenschaft führten, / werden sie festgehalten; / man weigert sich, sie zu entlassen.
34 Doch ihr Erlöser ist stark, / HERR der Heerscharen ist sein Name. Er führt ihre Sache mit Kraft, / um der Erde Ruhe zu schaffen, / Unruhe aber Babels Bewohnern.
35 Das Schwert über die Chaldäer - Spruch des HERRN - / und über die Bewohner von Babel, / über seine Fürsten und seine Weisen!
36 Das Schwert über die Wahrsager, / sie sollen zu Toren werden! Das Schwert über seine Helden, / sie sollen zusammenbrechen!
37 Das Schwert über seine Rosse und Wagen und / über alles Völkergemisch in seiner Mitte, / sie sollen wie Frauen werden! Das Schwert über seine Schätze, / sie sollen geraubt werden!
38 Trockenheit über seine Wasser, / sie sollen vertrocknen! Denn es ist ein Land voll von Götzenbildern / und durch die Schreckbilder werden sie toll.
39 Darum werden Wüstenhunde und Hyänen dort hausen / und Strauße werden sich dort niederlassen. Nie mehr soll es bewohnt sein, / von Geschlecht zu Geschlecht nicht mehr besiedelt werden.
40 Wie Gott beim Untergang von Sodom und Gomorra / ihre Nachbarstädte untergehen ließ / - Spruch des HERRN -, so wird dort niemand mehr wohnen, / kein Menschenkind wird sich darin aufhalten.
41 Siehe, ein Volk zieht von Norden heran, / eine große Nation und viele Könige / brechen auf von den Grenzen der Erde.
42 Bogen und Sichelschwert führen sie; / grausam sind sie und ohne Erbarmen. Ihr Lärm gleicht dem Brausen des Meeres / und sie reiten auf Rossen, gerüstet wie ein Mann für den Krieg / - gegen dich, Tochter Babel.
43 Sobald der König von Babel die Kunde von ihnen hört, / da erschlaffen ihm die Hände; es packt ihn die Angst, / das Zittern, wie eine Gebärende.
44 Siehe, wie ein Löwe heraufsteigt aus dem Dickicht des Jordan / zu den immergrünen Auen, so jage ich sie jählings davon / und setze meinen Erwählten dort ein. Denn wer ist mir gleich, / wer will mich vorladen / und wer ist der Hirt, der vor mir besteht?
45 Darum hört den Beschluss des HERRN, / den er gegen Babel gefasst hat, und seine Pläne, die er ersann / gegen das Land der Chaldäer: Wegschleppen wird man die Jüngsten der Herde, / ihr Weideplatz wird sich über sie entsetzen.
46 Vom Ruf „Erobert ist Babel“ erbebt die Erde, / unter den Völkern hört man sein Schreien.
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