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Einheitsübersetzung

Berufung des Gottesknechts: 49,1–13

1 Hört auf mich, ihr Inseln, / merkt auf, ihr Völker in der Ferne! Der HERR hat mich schon im Mutterleib berufen; / als ich noch im Schoß meiner Mutter war, hat er meinen Namen genannt.

2 Er machte meinen Mund wie ein scharfes Schwert, / er verbarg mich im Schatten seiner Hand. Er machte mich zu einem spitzen Pfeil / und steckte mich in seinen Köcher.

3 Er sagte zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, / an dem ich meine Herrlichkeit zeigen will.

4 Ich aber sagte: Vergeblich habe ich mich bemüht, / habe meine Kraft für Nichtiges und Windhauch vertan. Aber mein Recht liegt beim HERRN / und mein Lohn bei meinem Gott.

5 Jetzt aber hat der HERR gesprochen, / der mich schon im Mutterleib zu seinem Knecht geformt hat, damit ich Jakob zu ihm heimführe / und Israel bei ihm versammelt werde. So wurde ich in den Augen des HERRN geehrt / und mein Gott war meine Stärke.

6 Und er sagte: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, / nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten / und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht der Nationen; / damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.

7 So spricht der HERR, der Erlöser Israels, sein Heiliger, / zu dem tief verachteten Mann, dem Abscheu der Nation, / dem Knecht der Herrschenden: Könige werden es sehen und sich erheben, / Fürsten werfen sich nieder, um des HERRN willen, der treu ist, / um des Heiligen Israels willen, der dich erwählt hat.

8 So spricht der HERR: Zur Zeit der Gnade habe ich dich erhört, / am Tag des Heils habe ich dir geholfen. Und ich forme dich / und mache dich zum Bund mit dem Volk, um das Land aufzurichten / und das verödete Erbe zu verteilen,

9 den Gefangenen zu sagen: Kommt heraus! / und denen, die in der Finsternis sind: Zeigt euch! An den Wegen weiden sie, / auf allen kahlen Hügeln ist ihre Weide.

10 Sie leiden weder Hunger noch Durst, / Hitze und Sonnenglut treffen sie nicht. Denn der sich ihrer erbarmt, leitet sie / und führt sie zu sprudelnden Quellen.

11 Alle meine Berge mache ich zu Wegen / und meine Straßen werden gebahnt sein.

12 Siehe, sie kommen von fern, / die einen von Norden und Westen, / andere aus dem Land der Siniter.

13 Jubelt, ihr Himmel, jauchze, o Erde, / freut euch, ihr Berge! Denn der HERR hat sein Volk getröstet / und erbarmt sich seiner Armen.

Gottes Trost für Zion: 49,14–50,3

14 Doch Zion sagt: Der HERR hat mich verlassen, / Gott hat mich vergessen.

15 Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, / ohne Erbarmen sein gegenüber ihrem leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergisst: / Ich vergesse dich nicht.

16 Sieh her: Ich habe dich eingezeichnet in meine Hände, / deine Mauern sind beständig vor mir.

17 Deine Erbauer eilen herbei / und die dich zerstört und verwüstet haben, ziehen davon.

18 Erhebe deine Augen ringsum und schau: / Alle haben sich versammelt und sind zu dir gekommen. So wahr ich lebe - Spruch des HERRN: / Du wirst sie alle wie einen Schmuck anlegen, / du wirst dich mit ihnen schmücken wie eine Braut.

19 Denn dein ödes, verheertes, zerstörtes Land / wird jetzt zu eng für seine Bewohner, / weit weg sind alle, die dich verschlingen wollten.

20 Bald wirst du, die du kinderlos warst, / mit eigenen Ohren hören, wie deine Kinder sagen: Mir ist der Platz zu eng, / rück zur Seite, damit ich hier wohnen kann!

21 Dann wirst du dich in deinem Herzen fragen: / Wer hat mir diese geboren? Ich war doch kinderlos und unfruchtbar, / war verbannt und verstoßen. Wer hat mir diese herangezogen? / Ich war doch allein übrig geblieben. / Wo kommen sie her?

22 So spricht GOTT, der Herr: / Siehe, ich erhebe meine Hand zu Nationen; / und für Völker richte ich mein Feldzeichen auf / und sie bringen auf den Armen deine Söhne herbei / und tragen deine Töchter auf den Hüften.

23 Könige werden deine Kinder pflegen / und Fürstinnen ihre Ammen sein. Mit dem Gesicht zur Erde werfen sie sich nieder vor dir / und lecken dir den Staub von den Füßen. Dann wirst du erkennen, dass ich der HERR bin / und dass die nicht beschämt werden, die auf mich hoffen.

24 Wird einem Starken die Beute entrissen / und kann der Gefangene eines Gerechten entkommen?

25 So spricht der HERR: / Auch einem Starken entreißt man den Gefangenen / und einem Mächtigen entkommt seine Beute. Ich selbst will mit deinem Gegner streiten, / ich selbst will deine Kinder retten.

26 Deinen Unterdrückern gebe ich ihr eigenes Fleisch zu essen, / sie sollen sich an ihrem Blut berauschen wie an Most. Dann wird alles Fleisch erkennen, / dass ich, der HERR, dein Retter bin / und ich, der Starke Jakobs, dein Erlöser.

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