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Einheitsübersetzung

1 Herr Vater und Gebieter meines Lebens! Verlass mich nicht, wenn sie beraten, / und lass nicht zu, dass ich durch sie zu Fall komme!

2 Wer wird für mein Denken Ruten bereithalten / und für mein Herz Erziehung zur Weisheit, damit man meine Unwissenheit nicht schont / und man ihre Sünden nicht zulässt,

3 dass meine unwissentlichen Fehler sich nicht vermehren / und meine Sünden nicht übermäßig werden und ich nicht angesichts der Gegner zu Fall komme / und mein Feind sich nicht über mich freue - / deren Hoffnung auf dein Erbarmen doch fern ist?

4 Herr Vater und Gott meines Lebens, / Hochmut der Augen gib mir nicht /

5 und halte Begierde von mir fern!

6 Verlangen des Bauches und Beischlaf sollen mich nicht ergreifen / und einem schamlosen Begehren liefere mich nicht aus!

Schwören – sündhaftes Reden: 23,7–15

7 Erziehung des Mundes Kinder, hört die Erziehung des Mundes, / wer sie beachtet, wird sich nicht verfangen!

8 Durch seine Lippen wird ein Sünder überführt, / ein Lästermaul und ein Hochmütiger kommen durch sie zu Fall.

9 Gewöhn deinen Mund nicht an einen Schwur / und das Nennen des Heiligen gewöhne dir nicht an!

10 Denn wie ein Sklave, der dauernd verhört wird / und von Striemen nicht verschont bleibt, / so wird auch der, der immer schwört und den Namen ausspricht, / von Sünde nicht gereinigt werden.

11 Ein Mann, der viel schwört, ist voll von Gesetzlosigkeit, / die Rute wird sich von seinem Haus nicht entfernen. / Wenn er sich verfehlt, liegt seine Sünde auf ihm, / auch wenn er darüber hinwegsieht, sündigt er doppelt, / auch wenn er Nichtiges schwört, wird er nicht gerechtfertigt; / denn sein Haus wird erfüllt mit Heimsuchungen.

12 Es gibt ein Reden, das mit dem Tod vergleichbar ist, / möge es sich nicht im Erbe Jakobs finden, / denn von den Frommen bleibt all das fern / und sie verwickeln sich nicht in Sünden.

13 Gewöhn deinen Mund nicht an gemeine Ungezogenheit; / denn darin liegt sündhaftes Reden!

14 Denk an deinen Vater und deine Mutter, / wenn du inmitten der Großen zu Rat sitzt! / Vergiss dich nicht vor ihnen! / Sei nicht töricht in deinem Verhalten, / sonst wirst du wünschen, dass du nie geboren wurdest, / und du wirst den Tag deiner Geburt verfluchen!

15 Ein Mensch, der sich an Schimpfworte gewöhnt hat, / wird sein Leben lang nicht mehr erzogen.

Warnung vor Unzucht und Ehebruch: 23,16–28

16 Zwei Lebensweisen vermehren die Sünden / und die dritte wird Zorn verursachen: Heiße Begierde brennt wie Feuer, / es erlischt nicht, bevor es sich nicht verzehrt hat. Ein Mensch, der mit dem Fleisch seines Körpers hurt, / hört nicht auf, bis das Feuer verglüht ist.

17 Einem hurenden Menschen schmeckt jedes Brot süß, / er wird nicht müde, bis er stirbt.

18 Ein Mensch, der sich auf seinem Lager verfehlt, / sagt sich: Wer sieht mich? Dunkelheit umgibt mich und die Hauswände verbergen mich, / keiner sieht mich: Wovor soll ich mich in Acht nehmen? / An meine Sünden wird der Höchste sich nicht erinnern.

19 Die Augen der Menschen sind seine Furcht / und er hat nicht erkannt, dass die Augen des Herrn zehntausendmal heller sind als die Sonne, / sie überblicken alle Wege der Menschen und dringen vor in verborgene Bereiche.

20 Noch ehe es erschaffen wurde, war ihm alles bekannt, / ebenso nachdem es vollendet wurde.

21 Dieser wird auf den Plätzen der Stadt bestraft, / und wo er es nicht ahnt, wird er gefasst.

22 So auch eine Frau, die den Mann verlässt / und einen Erben von einem anderen unterschiebt:

23 Denn erstens war sie dem Gesetz des Höchsten ungehorsam / und zweitens hat sie sich gegen ihren Mann vergangen und drittens wurde durch Hurerei die Ehe gebrochen / und von einem fremden Mann hat sie Kinder untergeschoben.

24 Sie wird der Versammlung vorgeführt / und über ihre Kinder wird Heimsuchung kommen.

25 Ihre Kinder treiben keine Wurzel / und ihre Zweige tragen keine Frucht.

26 Ihr Andenken hinterlässt sie zum Fluch / und ihre Schande wird nicht getilgt.

27 Und die zurückbleiben, werden einsehen, / dass nichts besser ist als die Furcht des Herrn / und nichts süßer, als die Gebote des Herrn zu halten.

28 Eine große Ehre ist es, Gott nachzufolgen. / Angenommensein von ihm bedeutet langes Leben.

Videos zu Sirach 23,8 (EÜ)