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Einheitsübersetzung

Saras Befreiung und Gebet des Hochzeitspaares: 8,1–9

1 Als sie das Mahl beendet hatten, wollten sie sich schlafen legen und sie nahmen den jungen Mann und führten ihn in die Kammer.

2 Tobias entsann sich der Anweisungen Rafaëls. Er nahm die Leber des Fisches und sein Herz aus dem Reisesack, den er bei sich trug, und legte sie auf die Räucherkohle.

3 Da hielt der Geruch des Fisches den Dämon fern und er entwich bis hinauf in die Gegenden Ägyptens und Rafaël ging hin, nahm ihn dort fest und fesselte ihn sofort.

4 Die Eltern waren hinausgegangen und hatten die Tür der Kammer geschlossen. Da erhob sich Tobias vom Lager und sagte zu Sara: Schwester, steh auf, lass uns beten und unseren Herrn bitten, er möge Erbarmen und Rettung über uns walten lassen!

5 Da stand sie auf und beide begannen zu beten und zu flehen, dass ihnen Rettung gewährt werde. Er begann: Gepriesen bist du, Gott unserer Väter, und gepriesen ist dein Name durch alle Zeiten des Menschengeschlechts. Der Himmel und deine ganze Schöpfung sollen dich preisen in alle Ewigkeiten!

6 Du hast Adam geschaffen und schufst ihm eine Hilfe zur Stütze, Eva, seine Frau. Aus beiden stammt das Menschengeschlecht. Du sprachst: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei, schaffen wir ihm eine Hilfe, ihm gleich!

7 Und jetzt nehme ich diese meine Schwester nicht in Unzucht zur Frau, sondern in wahrer Liebe. Befiehl, dass wir beide Erbarmen finden und gemeinsam alt werden!

8 Und sie sprachen miteinander: Amen, amen.

9 Dann legten sie sich schlafen zur Nacht. Raguël jedoch stand auf und rief die Knechte zu sich und sie gingen und hoben ein Grab aus.

Raguëls Freude: 8,10–21

10 Denn er dachte: Vielleicht stirbt auch er und wir werden zum Gelächter und Gespött werden.

11 Als sie das Grab ganz ausgehoben hatten, kam Raguël ins Haus zurück, rief seine Frau

12 und sagte: Schick eine von den Mägden! Sie soll in der Kammer schauen, ob er lebt. Wenn er tot ist, wollen wir ihn begraben, damit niemand etwas erfährt.

13 Man schickte die Magd, zündete die Lampe an und öffnete die Tür: Sie trat ein und fand sie schlafend, gemeinsam schlummernd.

14 Da ging sie hinaus und berichtete ihnen: Er lebt und kein Unheil ist geschehen.

15 Da priesen sie den Gott des Himmels und sagten: Gepriesen bist du, o Gott, mit jedem reinen Lobpreis. In alle Ewigkeiten soll man dich preisen.

16 Gepriesen bist du, da du mich erfreut hast, und nicht geschehen ist, was ich vermutet hatte. Vielmehr hast du nach deinem reichen Erbarmen an uns gehandelt.

17 Gepriesen bist du: Du hast dich der beiden einzigen Kinder erbarmt. Erweise ihnen, mein Gebieter, Erbarmen und Rettung und vollende ihr Leben mit Freude und Erbarmen!

18 Dann trug er seinen Knechten auf, das Grab zuzuwerfen, bevor der Morgen graute.

19 Seine Frau hieß er, reichlich Brot zu backen. Dann ging er zur Herde, nahm zwei Ochsen und vier Widder heraus und hieß, sie zu bereiten. Und man begann mit den Vorbereitungen.

20 Er rief Tobias und sagte zu ihm: Vierzehn Tage lang darfst du dich nicht von hier rühren, du wirst vielmehr hier bleiben und wirst bei mir essen und trinken und die tief betrübte Seele meiner Tochter erfreuen.

21 Danach nimm die Hälfte von dem, was ich besitze, und ziehe wohlbehalten zu deinem Vater zurück! Und die andere Hälfte wird euer sein, wenn ich und meine Frau gestorben sind. Hab Mut, Kind, ich bin dein Vater und Edna ist deine Mutter. Wir sind jetzt für dich, was wir auch für deine Schwester sind, von jetzt an und in Ewigkeit. Nur Mut, Kind!

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