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Einheitsübersetzung

1 Deinen Heiligen dagegen strahlte hellstes Licht. / Die anderen hörten zwar ihre Stimme, sahen aber keine Gestalt / und priesen sie glücklich, weil sie nicht auch zu leiden hatten.

2 Sie waren ihnen dankbar, dass sie ihnen keinen Schaden zufügten, obwohl sie früher Unrecht erlitten hatten, / und baten um Verzeihung für ihr feindliches Verhalten.

3 Stattdessen gabst du den Deinen eine flammende Feuersäule / als Führerin auf unbekanntem Weg, / als freundliche Sonne, die nicht schadet bei ihrem ehrenvollen Aufenthalt in der Fremde.

4 Jene hingegen hatten es verdient, des Lichtes beraubt und in Finsternis gefangen zu sein, / weil sie einst deine Söhne und Töchter eingeschlossen und gefangen hielten, / durch die das unvergängliche Licht des Gesetzes der Welt gegeben werden sollte.

Tod als Strafe und die Errettung der Gerechten: 18,5–19,22

5 Sie hatten beschlossen, die Kinder der Heiligen zu töten: / Da hast du für das eine ausgesetzte und gerettete Kind / zur Strafe eine Menge ihrer eigenen Kinder weggenommen / und sie alle auf einmal in gewaltiger Wasserflut vernichtet.

6 Jene Nacht wurde unseren Vätern vorher angekündigt; / denn sie sollten sich freuen in sicherem Wissen, welch eidlichen Zusagen sie vertrauten.

7 So erwartete dein Volk / die Rettung der Gerechten und den Untergang der Feinde.

8 Wodurch du die Gegner straftest, / dadurch hast du uns zu dir gerufen und verherrlicht.

9 Denn im Verborgenen opferten die heiligen Kinder der Guten; / sie verpflichteten sich einmütig auf das göttliche Gesetz, / dass die Heiligen in gleicher Weise Güter / wie Gefahren teilen sollten, / und stimmten dabei schon im Voraus die Loblieder der Väter an.

10 Da hallte ihnen das misstönende Geschrei der Feinde entgegen / und die Wehklage um die betrauerten Kinder breitete sich aus.

11 Das gleiche Strafurteil traf Herrn und Knecht; / der Mann aus dem Volk und der König hatten das gleiche Leid zu tragen.

12 Gemeinsam hatten alle durch eine einzige Todesart / unzählige Tote. Es waren nicht genügend Lebende da, um sie zu begraben; / denn mit einem Schlag war ihre beste Nachkommenschaft vernichtet worden.

13 Bisher waren sie durch die Künste ihrer Zauberer ungläubig geblieben; / jetzt aber bekannten sie beim Untergang der Erstgeborenen: Dieses Volk ist Gottes Sohn.

14 Als tiefes Schweigen das All umfing / und die Nacht in ihrem Lauf bis zur Mitte gelangt war,

15 da sprang dein allmächtiges Wort vom Himmel, vom königlichen Thron herab / als harter Krieger mitten in das Land des Verderbens.

16 Es trug als scharfes Schwert deinen unerbittlichen Befehl, / trat hin und erfüllte alles mit Tod; / es berührte den Himmel und stand auf der Erde.

17 Plötzlich schreckten sie furchtbare Traumgesichte auf / und ungeahnte Ängste überfielen sie.

18 Einer stürzte hier, ein anderer dort halbtot zu Boden / und ließ erkennen, aus welchem Grund er sterben musste.

19 Denn die beunruhigenden Träume hatten es ihnen vorausgesagt; / sie sollten nicht umkommen, ohne zu wissen, warum sie so schlimm litten.

20 Auch die Gerechten berührte eine Erfahrung des Todes: / Eine große Anzahl wurde in der Wüste dahingerafft; / doch der Zorn hielt nicht lange an.

21 Ein Mann ohne Tadel sprang als Vorkämpfer ein, / mit der Waffe seines Dienstes, / mit Gebet und sühnendem Räucheropfer. Er trat dem Zorn entgegen, machte dem Unheil ein Ende / und zeigte so, dass er dein Diener war.

22 Er besiegte die Menge nicht durch Körperkraft / und nicht durch Waffengewalt, / sondern durch das Wort bezwang er den Strafenden, / indem er an die den Vätern gegebenen Eide und die Bundesschlüsse erinnerte.

23 Denn als die Toten sich schon häuften, / trat er dazwischen und hielt den Zorn auf / und schnitt ihm den Weg zu den Lebenden ab.

24 Auf seinem langen Gewand war die ganze Welt dargestellt / und die Erweise der Herrlichkeit an den Vätern auf Steinen in vier Reihen eingraviert / und deine Größe auf dem Diadem seines Hauptes.

25 Davor wich der Verderber voll Furcht zurück; / es genügte allein schon diese Erfahrung des Zorns.

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