GNB, LUT online lesen

Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Elija stellt sich dem König

1 Schon länger als zwei Jahre hatte es nicht mehr geregnet, da erging das Wort des Herrn an Elija. Der Herr sagte zu ihm: »Geh und tritt vor König Ahab! Ich werde dem Land wieder Regen schicken!«

2 Elija machte sich auf den Weg. In der Stadt Samaria waren alle Vorräte aufgebraucht.

3 Darum ließ Ahab seinen Palastverwalter Obadja rufen. Obadja hatte immer treu zum Herrn gehalten.

4 Als Isebel die Propheten des Herrn ermorden ließ, hatte er hundert von ihnen in Sicherheit gebracht, sie zu je fünfzig in zwei Höhlen versteckt und mit Brot und Wasser versorgt.

5 Nun sagte Ahab zu Obadja: »Los, wir suchen jetzt jede Oase und jedes Bachtal im Land nach Gras ab. Vielleicht finden wir irgendwo noch etwas für unsere Pferde und Maulesel. Sonst bleibt uns nichts anderes übrig, als einen Teil der Tiere zu töten. «

6 Ahab und Obadja teilten das Land unter sich auf und gingen dann jeder für sich auf die Suche.

7 Als nun Obadja das Land durchstreifte, trat ihm plötzlich Elija in den Weg. Obadja erkannte den Propheten, warf sich vor ihm nieder und fragte: »Elija, mein Herr, bist du es?«

8 »Ich bin es«, sagte Elija. »Kehr sofort um und melde deinem Herrn, dass ich hier bin!«

9 »Was habe ich getan, dass du mich dem Zorn des Königs ausliefern willst?«, erwiderte Obadja. »Er wird mich umbringen lassen.

10 So gewiss der Herr, dein Gott, lebt: Es gibt kein Land, in dem Ahab dich nicht suchen ließ. Wenn es hieß: ›Er ist nicht hier‹, musste es ihm der König des Landes mit einem Eid bestätigen.

11 Und jetzt soll ich hingehen und ihm melden: ›Elija ist da‹?

12 Kaum bin ich weg, kann der Geist des Herrn dich an einen Ort bringen, den ich nicht kenne. Wenn Ahab dich dann nicht findet, wird er mich umbringen. Dabei habe ich doch von Jugend auf treu zum Herrn gehalten.

13 Hat man dir nicht berichtet, was ich getan habe? Als Isebel die Propheten des Herrn umbrachte, habe ich hundert von ihnen in zwei Höhlen versteckt und mit Brot und Wasser versorgt.

14 Und nun schickst du mich zu Ahab, damit ich dich bei ihm melde? Er wird mich bestimmt umbringen. «

15 Aber Elija sagte: »So gewiss der Herr, der Herrscher der Welt, lebt, in dessen Dienst ich stehe, ich sage dir: Noch heute wird mich Ahab zu sehen bekommen!«

Elija ruft das Volk auf den Berg Karmel und fordert eine Entscheidung

16 Da ging Obadja zu König Ahab und brachte ihm die Botschaft. Der König brach sofort auf und zog Elija entgegen.

17 Als er den Propheten erblickte, rief er: »Da bist du also – der Mann, der Israel ins Unglück stürzt!«

18 Doch Elija erwiderte: »Nicht ich stürze Israel ins Unglück, sondern du und deine Familie! Ihr habt die Gebote des Herrn missachtet; sogar du selbst verehrst die Baale !

19 Aber jetzt ist es so weit: Schicke Boten aus! Ganz Israel soll zu mir auf den Gipfel des Berges Karmel kommen. Rufe auch die 450 Propheten Baals und die 400 Propheten der Aschera, die von Isebel mit Essen und Trinken versorgt werden!«

20 Ahab ließ die Männer Israels und die Propheten Isebels auf den Berg Karmel rufen. Als alle versammelt waren,

21 trat Elija vor die Volksmenge und rief: »Wie lange schwankt ihr noch hin und her? Entweder der Herr ist Gott, dann folgt ihm – oder Baal ist Gott, dann folgt ihm! « Als alles stumm blieb,

22 fuhr Elija fort: »Ich bin der einzige Prophet des Herrn, der noch übrig geblieben ist, und hier sind 450 Propheten, die im Dienst Baals stehen.

23 Bringt zwei junge Stiere her! Sie sollen sich einen auswählen, ihn zerteilen und die Stücke auf die Holzscheite legen; aber sie dürfen kein Feuer anzünden. Ich werde es mit dem anderen Stier ebenso machen.

24 Dann sollen sie zu ihrem Baal rufen und ich rufe zum Herrn. Wer von beiden als Antwort Feuer schickt, der ist Gott. « Das ganze Volk rief: »Ja, so soll es sein!«

Welcher Gott schickt Feuer vom Himmel?

25 Dann sagte Elija zu den Propheten Baals: »Macht ihr den Anfang; ihr seid in der Überzahl. Sucht euch einen Stier aus, bereitet ihn als Opfer zu und betet zu eurem Gott, aber zündet kein Feuer an!«

26 Die Baalspropheten richteten das Opfer zu und riefen vom Morgen bis zum Mittag: »Baal, höre uns!« Dabei tanzten sie um den Altar und hüpften die Stufen hinauf. Aber alles blieb still, niemand antwortete.

27 Als es Mittag wurde, machte sich Elija über sie lustig. »Ihr müsst lauter rufen!«, spottete er. »Er ist doch ein Gott! Vielleicht denkt er gerade nach oder er musste dringend mal weg oder ist auf Reisen gegangen. Vielleicht hält er gerade seinen Mittagsschlaf. Ihr müsst ihn aufwecken!«

28 Sie schrien immer lauter und ritzten sich nach ihrem Brauch die Haut mit Schwertern und Speeren, dass das Blut an ihnen herabfloss;

29 sie führten sich wie Irrsinnige auf. So trieben sie es die ganze Zeit bis zu der Stunde, in der das Abendopfer vorbereitet wird. Aber alles blieb still, kein Echo kam, keine Antwort.

30 Da rief Elija der Volksmenge zu: »Her zu mir!«, und alle drängten sich um ihn. Dann begann er, den zerstörten Altar des Herrn wieder aufzubauen.

31 Er wählte zwölf Steine aus, nach der Zahl der Stämme Israels, der Nachkommen Jakobs, zu dem der Herr gesagt hatte: »Du sollst Israel heißen. «

32 Aus diesen Steinen baute er dem Herrn einen Altar. Dann zog er rings um den Altar einen Graben, so breit, dass man darin zwölf Kilo Saatgut hätte aussäen können.

33 Er schichtete Holzscheite auf, zerteilte den Stier und legte die Stücke auf das Holz.

34 Schließlich ließ er vier Eimer Wasser über das Opfer und die Holzscheite gießen und ließ das noch zweimal wiederholen.

35 Das Wasser floss am Altar hinunter und füllte den Graben.

36 Zur Stunde des Abendopfers trat Elija vor den Altar und rief: » Herr, du Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs! Alle sollen heute erfahren, dass du Gott bist in Israel und ich dein Diener, der dies alles in deinem Auftrag getan hat.

37 Höre mich, Herr, erhöre mich! Dieses Volk soll erkennen, dass du, Herr, allein Gott bist und dass du sie wieder auf den rechten Weg zurückbringen willst. «

38 Da ließ der Herr Feuer herabfallen. Es verzehrte nicht nur das Opfertier und die Holzscheite, sondern auch die Steine, die Erde ringsum und das Wasser im Graben.

39 Als das Volk das sah, warfen sich alle zu Boden und riefen: »Der Herr allein ist Gott, der Herr allein ist Gott!«

40 Elija aber befahl: »Haltet die Baalspropheten fest! Keiner darf entkommen!« Sie wurden festgenommen und Elija ließ sie zum Bach Kischon hinabführen und dort hinrichten.

Das Ende der Trockenheit

41 Dann sagte Elija zu Ahab: »Geh in dein Zelt, iss und trink; denn ich höre schon den Regen rauschen. «

42 Während Ahab wegging, stieg Elija auf den Gipfel des Karmelgebirges, kauerte sich auf den Boden und verbarg sein Gesicht zwischen den Knien.

43 Er befahl seinem Diener: »Geh dort hinüber und halte Ausschau zum Meer hin!« Der Diener ging, dann kam er zurück und meldete: »Es ist nichts zu sehen. « Elija sagte: »Geh noch einmal!« Der Diener ging und kam wieder; siebenmal schickte ihn Elija.

44 Beim siebten Mal meldete er: »Ich sehe eine kleine Wolke am Horizont, sie ist etwa so groß wie die Faust eines Mannes. « Da befahl ihm Elija: »Geh zu Ahab und sag ihm, er soll sofort anspannen lassen und losfahren, damit er nicht vom Regen überrascht wird!«

45 Ahab stieg auf seinen Wagen und fuhr los nach Jesreel. Da verfinsterte sich auch schon der Himmel, der Wind trieb schwarze Wolken heran und ein heftiger Regen ging nieder.

46 Elija wurde vom Geist des Herrn ergriffen, band sein Obergewand hoch und lief vor dem Wagen Ahabs her bis nach Jesreel.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Das Gottesurteil auf dem Karmel

1 Nach einer langen Zeit kam das Wort des Herrn zu Elia, im dritten Jahr: Geh hin und zeige dich Ahab, denn ich will regnen lassen auf die Erde.

2 Und Elia ging hin, um sich Ahab zu zeigen. Es war aber eine große Hungersnot in Samaria.

3 Und Ahab rief Obadja, seinen Hofmeister – Obadja aber fürchtete den Herrn sehr;

4 denn als Isebel die Propheten des Herrn ausrottete, nahm Obadja hundert Propheten und versteckte sie in Höhlen, hier fünfzig und da fünfzig, und versorgte sie mit Brot und Wasser –;

5 und Ahab sprach zu Obadja: Zieh durchs Land zu allen Wasserquellen und Bächen, ob wir Gras finden und die Rosse und Maultiere erhalten könnten, damit wir keines der Tiere töten müssen.

6 Und sie teilten sich ins Land, dass sie es durchzogen. Ahab zog allein auf dem einen Weg und Obadja auch allein auf dem andern Weg.

7 Als nun Obadja auf dem Wege war, siehe, da begegnete ihm Elia. Und als er ihn erkannte, fiel er auf sein Antlitz und sprach: Bist du es, Elia, mein Herr?

8 Er sprach: Ja! Geh hin und sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist da!

9 Obadja aber sprach: Was hab ich gesündigt, dass du deinen Knecht in die Hände Ahabs geben willst, dass er mich töte?

10 So wahr der Herr, dein Gott, lebt: Es gibt kein Volk noch Königreich, wohin mein Herr nicht gesandt hat, dich zu suchen. Und wenn sie sprachen: Er ist nicht hier, nahm er einen Eid von dem Königreich und Volk, dass man dich nicht gefunden hätte.

11 Und nun sprichst du: Geh hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist da!

12 Wenn ich nun hinginge von dir, so könnte dich der Geist des Herrn hinwegnehmen, und ich wüsste nicht wohin; und wenn ich dann käme und sagte es Ahab an und er fände dich nicht, so tötete er mich. Und doch fürchtet dein Knecht den Herrn von seiner Jugend auf.

13 Ist’s meinem Herrn Elia nicht angesagt, was ich getan habe, als Isebel die Propheten des Herrn tötete? Dass ich von den Propheten des Herrn hundert versteckte, hier fünfzig und da fünfzig, in Höhlen und versorgte sie mit Brot und Wasser?

14 Und nun sprichst du: Geh hin, sage deinem Herrn: Elia ist da! Dann wird er mich töten.

15 Elia sprach: So wahr der Herr Zebaoth lebt, vor dem ich stehe: Ich will mich ihm heute zeigen.

16 Da ging Obadja hin Ahab entgegen und sagte es ihm an. Und Ahab ging hin Elia entgegen.

17 Und als Ahab Elia sah, sprach Ahab zu ihm: Bist du es, der Israel ins Unglück stürzt?

18 Er aber sprach: Nicht ich stürze Israel ins Unglück, sondern du und deines Vaters Haus dadurch, dass ihr des Herrn Gebote verlassen habt, und du den Baalen nachgelaufen bist.

19 Wohlan, so sende nun hin und versammle zu mir ganz Israel auf den Berg Karmel und die vierhundertfünfzig Propheten Baals, auch die vierhundert Propheten der Aschera, die vom Tisch Isebels essen.

20 So sandte Ahab hin zu allen Israeliten und versammelte die Propheten auf den Berg Karmel.

21 Da trat Elia zu allem Volk und sprach: Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach, ist’s aber Baal, so wandelt ihm nach. Und das Volk antwortete ihm nichts.

22 Da sprach Elia zum Volk: Ich bin allein übrig geblieben als Prophet des Herrn, aber die Propheten Baals sind vierhundertfünfzig Mann.

23 So gebt uns nun zwei junge Stiere und lasst sie wählen einen Stier und ihn zerstücken und aufs Holz legen, aber kein Feuer daran legen; dann will ich den andern Stier herrichten und aufs Holz legen und auch kein Feuer daran legen.

24 Und ruft ihr den Namen eures Gottes an, ich aber will den Namen des Herrn anrufen. Welcher Gott nun mit Feuer antworten wird, der ist Gott. Und das ganze Volk antwortete und sprach: Das ist recht.

25 Und Elia sprach zu den Propheten Baals: Wählt ihr einen Stier und richtet zuerst zu, denn ihr seid viele, und ruft den Namen eures Gottes an, aber legt kein Feuer daran.

26 Und sie nahmen den Stier, den man ihnen gab, und richteten zu und riefen den Namen Baals an vom Morgen bis zum Mittag und sprachen: Baal, erhöre uns! Aber es war da keine Stimme noch Antwort. Und sie hinkten um den Altar, den sie gemacht hatten.

27 Als es nun Mittag wurde, verspottete sie Elia und sprach: Ruft laut! Denn er ist ja ein Gott; er ist in Gedanken oder hat zu schaffen oder ist über Land oder schläft vielleicht, dass er aufwache.

28 Und sie riefen laut und ritzten sich mit Messern und Spießen nach ihrer Weise, bis ihr Blut herabfloss.

29 Als aber der Mittag vergangen war, waren sie in Verzückung bis um die Zeit, zu der man das Speisopfer darbringt; aber da war keine Stimme noch Antwort noch einer, der aufmerkte.

30 Da sprach Elia zu allem Volk: Kommt her zu mir! Und als alles Volk zu ihm trat, baute er den Altar des Herrn wieder auf, der zerbrochen war.

31 Und Elia nahm zwölf Steine nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs – zu dem das Wort des Herrn ergangen war: Du sollst Israel heißen –

32 und baute von den Steinen einen Altar im Namen des Herrn und machte um den Altar her einen Graben, so breit wie für zwei Maß Aussaat,

33 und richtete das Holz zu und zerstückte den Stier und legte ihn aufs Holz.

34 Und Elia sprach: Holt vier Eimer voll Wasser und gießt es auf das Brandopfer und aufs Holz! Und er sprach: Tut’s noch einmal! Und sie taten’s noch einmal. Und er sprach: Tut’s zum dritten Mal! Und sie taten’s zum dritten Mal.

35 Und das Wasser lief um den Altar her, und der Graben wurde auch voll Wasser.

36 Und als es Zeit war, das Speisopfer zu opfern, trat der Prophet Elia herzu und sprach: Herr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, lass heute kundwerden, dass du Gott in Israel bist und ich dein Knecht und dass ich all das nach deinem Wort getan habe!

37 Erhöre mich, Herr, erhöre mich, dass dies Volk erkenne, dass du, Herr, Gott bist und ihr Herz wieder zu dir kehrst!

38 Da fiel das Feuer des Herrn herab und fraß Brandopfer, Holz, Steine und Erde und leckte das Wasser auf im Graben.

39 Als das alles Volk sah, fielen sie auf ihr Angesicht und sprachen: Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott!

40 Elia aber sprach zu ihnen: Greift die Propheten Baals, dass keiner von ihnen entrinne! Und sie ergriffen sie. Und Elia führte sie hinab an den Bach Kischon und schlachtete sie daselbst.

41 Und Elia sprach zu Ahab: Zieh hinauf, iss und trink; denn es rauscht, als wollte es sehr regnen.

42 Und als Ahab hinaufzog, um zu essen und zu trinken, ging Elia auf den Gipfel des Karmel und bückte sich zur Erde und hielt sein Haupt zwischen seine Knie

43 und sprach zu seinem Diener: Geh hinauf und schaue zum Meer hin! Er ging hinauf und schaute und sprach: Es ist nichts da. Elia sprach: Geh wieder hinauf! So geschah es siebenmal.

44 Und beim siebenten Mal sprach er: Siehe, es steigt eine kleine Wolke auf aus dem Meer wie eines Mannes Hand. Elia sprach: Geh hinauf und sage Ahab: Spann an und fahre hinab, damit dich der Regen nicht aufhält!

45 Und ehe man sich’s versah, wurde der Himmel schwarz von Wolken und Wind, und es kam ein großer Regen. Ahab aber fuhr hinab nach Jesreel.

46 Und die Hand des Herrn kam über Elia, und er gürtete seine Lenden und lief vor Ahab hin, bis er kam nach Jesreel.

Videos zu 1. Könige 18,10 (GNB, LUT)