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Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Der Tempel als Wohnung Gottes (2 Chr 5,2–6,2)
1 Nun ließ König Salomo die Ältesten Israels, die Vertreter aller Stämme und Sippen, zu sich nach Jerusalem kommen. Sie sollten die Bundeslade des Herrn von der Davidsstadt auf dem Zionsberg in den Tempel hinaufbringen.
2 Auch alle Männer Israels kamen deshalb am Laubhüttenfest im siebten Monat, dem Monat Etanim, zu König Salomo.
3 Als die Ältesten versammelt waren, hoben die Priester die Bundeslade auf ihre Schultern
4 und trugen sie zum Tempel hinauf. Mithilfe der Leviten brachten sie auch das Heilige Zelt und alle seine Geräte dorthin.
5 König Salomo und die ganze Festgemeinde opferten vor der Bundeslade eine große Menge Schafe und Rinder, mehr als man zählen konnte.
6 Dann brachten die Priester die Lade des Herrn an den vorgesehenen Platz im hintersten Raum des Tempels, dem Allerheiligsten. Sie stellten sie unter die Flügel der Kerubim.
7 Die Kerubim hielten nämlich ihre Flügel über der Lade ausgebreitet und überspannten damit die Lade samt ihren Tragstangen.
8-9 Die Tragstangen waren so lang, dass ihre Enden nur zu sehen waren, wenn jemand direkt vor der Tür zum Allerheiligsten stand; vom Hauptraum des Heiligtums aus waren sie nicht zu sehen. In der Lade waren nur die beiden Steintafeln, die Mose am Berg Horeb hineingelegt hatte. Auf ihnen steht das Gesetz des Bundes, den der Herr mit den Israeliten geschlossen hat, als sie aus Ägypten kamen. Sie befinden sich noch heute dort.
10 Als die Priester den Tempel wieder verließen, erfüllte eine Wolke das ganze Heiligtum.
11 Die Priester konnten ihren Dienst nicht fortsetzen, denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte den Tempel.
12 Da betete Salomo: » Herr, du hast gesagt: ›Ich wohne im Wolkendunkel. ‹
13 Darum habe ich dir dieses prächtige Haus gebaut, eine Stätte, an der du für immer wohnen kannst. «
Worte zur Einweihung des Tempels (2 Chr 6,3-21)
14 Dann drehte sich der König um und wandte sich der ganzen Gemeinde Israel zu. Er grüßte alle Versammelten mit einem Segenswunsch.
15 Dann sagte er: »Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Er hat wahr gemacht, was er meinem Vater David versprochen hat, als er sagte:
16 ›In der ganzen Zeit, seit ich mein Volk Israel aus Ägypten in dieses Land brachte, habe ich in keinem der Stämme Israels eine Stadt erwählt, damit dort ein Wohnsitz für meinen Namen errichtet wird. Aber dich habe ich als Herrscher über mein Volk Israel ausgewählt. ‹
17 Schon mein Vater David wollte dem Herrn, dem Gott Israels, einen Tempel bauen.
18 Aber der Herr sagte zu ihm: ›Ich freue mich über deine Absicht, für mich ein Haus zu bauen.
19 Aber nicht du, sondern erst dein Sohn, der dir noch geboren wird, soll mir dieses Haus bauen. ‹
20 Dieses Versprechen hat der Herr gehalten: Ich bin als Sohn meines Vaters David König geworden und habe den Wohnsitz für den Namen des Herrn, des Gottes Israels, gebaut.
21 In diesem Haus hat auch die Lade ihren Platz gefunden, in der die Tafeln des Bundes liegen, den der Herr mit unseren Vorfahren schloss, nachdem er sie aus Ägypten herausgeführt hatte. «
22 Dann trat Salomo vor den Augen der ganzen Gemeinde Israel vor den Altar des Herrn, breitete die Arme zum Himmel aus
23 und betete: » Herr, du Gott Israels! Weder im Himmel noch auf der Erde gibt es einen Gott wie dich. Du stehst zu deinem Bund und erweist deine Güte und Liebe allen, die dir mit ungeteiltem Herzen dienen.
24 So hast du an deinem Diener, meinem Vater David, gehandelt. Der heutige Tag ist Zeuge dafür, dass du dein Versprechen gehalten hast.
25 Herr, du Gott Israels, nun erfülle auch die andere Zusage, die du meinem Vater David, deinem Diener, gegeben hast: dass stets einer aus der Familie Davids auf dem Thron Israels sitzen wird – wenn seine Nachkommen dir nur genauso treu dienen wie er.
26 Gott Israels, lass doch in Erfüllung gehen, was du meinem Vater David, deinem Diener, versprochen hast!
27 Aber bist du nicht viel zu erhaben, um bei uns Menschen zu wohnen? Ist doch selbst der ganze weite Himmel zu klein für dich, wie viel mehr dann dieses Haus, das ich gebaut habe.
28 Herr, mein Gott! Achte dennoch auf mein demütiges Gebet und höre auf die Bitte, die ich heute vor dich bringe:
29 Richte deinen Blick Tag und Nacht auf dieses Haus, von dem du gesagt hast: ›Hier soll mein Name wohnen!‹ Höre mich, wenn ich von hier aus zu dir rufe,
30 und höre auch die Gebete deines Volkes Israel! Wenn wir an dieser Stätte zu dir rufen, dann höre uns in deiner himmlischen Wohnung! Erhöre uns und vergib uns alle Schuld!«
Der Tempel als Ort des Gebets (2 Chr 6,22-40)
31 »Wenn jemand verdächtigt wird, sich gegen einen anderen vergangen zu haben, und er wird hierher zu deinem Altar gebracht und unter den Fluch gestellt, der ihn im Fall der Schuld treffen soll,
32 dann höre du es im Himmel und sorge für Recht: Bestrafe ihn, wenn er schuldig ist, und lass sein böses Tun auf ihn selbst zurückfallen; aber verschone ihn, wenn er schuldlos ist, und lass seine Redlichkeit vor aller Augen offenbar werden!
33 Wenn die Israeliten, dein Volk, von Feinden besiegt werden, weil sie dir nicht gehorcht haben, und sie wenden sich dir wieder zu, preisen deinen Namen und bitten hier in deinem Haus um Erbarmen,
34 dann höre du es im Himmel: Vergib deinem Volk seine Schuld und bringe es wieder in das Land zurück, das du ihren Vorfahren gegeben hast!
35 Wenn kein Regen auf das Land fällt, weil seine Bewohner dir nicht gehorcht haben, und sie erkennen deine strafende Hand, kehren um und beten zu dir, wenden sich diesem Haus zu und preisen deinen Namen,
36 dann höre du es im Himmel: Vergib deinem Volk und seinen Königen ihre Schuld, zeige ihnen, was sie tun sollen, und lass es wieder regnen auf das Land, das du deinem Volk als bleibenden Besitz gegeben hast!
37 Wenn im Land eine Hungersnot ausbricht, wenn das Getreide durch Glutwinde, Krankheiten oder Schädlinge vernichtet wird, wenn der Feind ins Land einfällt oder Seuchen wüten,
38 dann höre das Gebet, das ein einzelner Mensch oder dein ganzes Volk an dich richtet. Wenn irgendjemand in der Not seines Herzens seine Arme betend zu diesem Haus hin ausbreitet,
39 dann höre du ihn in deiner himmlischen Wohnung: Vergib ihm seine Schuld und hilf ihm! Doch handle so, wie es jeder verdient. Du kennst ja die verborgensten Gedanken der Menschen und siehst ihnen ins Herz.
40 Dann werden sie dich stets ernst nehmen, die ganze Zeit, die sie in dem Land leben, das du unseren Vorfahren gegeben hast.
41-42 Wenn ein Ausländer, der nicht zu deinem Volk Israel zählt, der aber gehört hat, was für Taten du mit starker Hand und ausgestrecktem Arm für dein Volk vollbracht hast – wenn solch ein Mensch aus einem fernen Land kommt und im Anblick dieses Hauses zu dir betet,
43 dann höre ihn in deiner himmlischen Wohnung und erfülle seine Bitten! Alle Völker auf der Erde werden dann erkennen, dass du der wahre Gott bist, und werden dich genauso ehren, wie dein Volk Israel es tut. Und sie werden erkennen, dass du von diesem Haus, das ich für dich gebaut habe, Besitz ergriffen hast.
44 Wenn dein Volk in deinem Auftrag gegen Feinde in den Kampf zieht und dabei in der Ferne zu dir betet, den Blick zu der Stadt gerichtet, die du dir erwählt hast, und zu dem Haus, das ich deinem Namen gebaut habe,
45 dann höre sein Gebet im Himmel und verhilf ihm zu seinem Recht!
46 Vielleicht kommt es auch so weit, dass die Israeliten sich gegen dich auflehnen – es gibt ja niemand, der nicht schuldig wird – und du dann zornig wirst und sie ihren Feinden preisgibst, die sie in ein fremdes Land verschleppen, in der Nähe oder in der Ferne.
47 Dort kommen sie vielleicht zur Einsicht und wenden sich dir zu und bekennen vor dir: ›Wir haben Unrecht getan, wir haben dir nicht gehorcht. ‹
48 Und wenn sie dann von ganzem Herzen zu dir umkehren und dort zu dir beten, den Blick gerichtet zu dem Land, das du ihren Vorfahren gegeben hast, zu der Stadt, die du dir erwählt hast, und zu dem Haus, das ich deinem Namen gebaut habe,
49 dann höre ihr Gebet in deiner himmlischen Wohnung und verhilf ihnen zu ihrem Recht!
50 Vergib ihnen alles, was sie gegen dich getan und womit sie sich gegen dich aufgelehnt haben. Verhilf ihnen dazu, dass ihre Feinde mit ihnen Erbarmen haben.
51 Sie sind doch dein Eigentum; sie sind dein Volk, das du aus Ägypten, aus diesem glühenden Schmelzofen, herausgeführt hast!
52 Sieh freundlich auf mich und auf dein ganzes Volk, Herr ! Hilf uns, sooft wir in der Not zu dir rufen!
53 Du hast doch die Israeliten aus allen Völkern der Welt als dein Eigentum ausgewählt. Das hast du ihnen durch Mose, deinen Diener und Bevollmächtigten, sagen lassen, als du unsere Vorfahren aus Ägypten herausgeführt hast, Herr, du mächtiger Gott!«
Schlussgebet und Ermahnung des Volkes
54 Als Salomo sein Gebet beendet und dem Herrn alle diese Bitten vorgetragen hatte, stand er auf; er hatte nämlich beim Beten vor dem Altar des Herrn gekniet und die Arme zum Himmel ausgebreitet.
55 Er trat vor die versammelte Gemeinde Israel hin, segnete sie und rief allen zu:
56 »Wir wollen den Herrn, unseren Gott, preisen! Er hat Wort gehalten und seinem Volk Israel ein Land geschenkt, in dem es in Frieden leben kann. Die großartige Zusage, die er uns durch seinen Diener Mose gab, hat er Wort für Wort erfüllt; nichts ist ausgeblieben.
57 Wie er unseren Vorfahren beistand, so stehe er nun auch uns zur Seite! Er möge uns nie verlassen oder verstoßen.
58 Er schenke uns ein Herz, das ihm gehorsam ist, damit wir immer nach den Geboten und Weisungen leben, die er unseren Vorfahren gegeben hat.
59 Der Herr, unser Gott, möge sich Tag und Nacht an mein Gebet erinnern, an alle Bitten, die ich ihm heute vorgetragen habe. Er möge mir, seinem Diener, und seinem Volk Israel beistehen und uns Recht verschaffen Tag für Tag, wie es jeweils nötig ist.
60 Dann werden alle Völker der Welt erkennen, dass der Herr allein Gott ist und sonst niemand.
61 Ihr aber sollt mit ungeteiltem Herzen dem Herrn, unserem Gott, angehören und stets nach seinen Geboten und Weisungen leben, wie ihr es heute tut. «
Die ersten Feste im Tempel (2 Chr 7,4-10)
62-63 Nun feierte der König zusammen mit der ganzen Festgemeinde die Einweihung des Tempels durch ein großes Opfer. Für das Opfermahl ließ er 22000 Rinder und 120000 Schafe schlachten.
64 Weil der Bronzealtar vor dem Haus des Herrn für die Menge der Opfer zu klein war, machte Salomo den ganzen Mittelteil des Vorhofs zum Opferaltar. Dort ließ er die Brand- und Speiseopfer verbrennen und auch die Fettstücke des Mahlopfers.
65 Sieben Tage lang feierten sie die Einweihung des Tempels. Es war eine riesige Festgemeinde aus ganz Israel versammelt, von Lebo-Hamat im Norden bis zu dem Tal, das die ägyptische Grenze bildet, im Süden.
66 Am achten Tag entließ der König das Volk. Die Leute riefen dem König ihre Segenswünsche zu und kehrten nach Hause zurück. Sie waren voll Freude und Dank für alles, was der Herr für seinen Diener David und sein Volk Israel getan hatte.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Einweihung des Tempels. Salomos Gebet und Opfer (vgl. 2. Chr 5,2–7,10)
1 Da versammelte der König Salomo zu sich die Ältesten in Israel, alle Häupter der Stämme und Obersten der Sippen in Israel nach Jerusalem, um die Lade des Bundes des Herrn heraufzubringen aus der Stadt Davids, das ist Zion.
2 Und es versammelten sich beim König Salomo alle Männer Israels am Fest im Monat Etanim, das ist der siebente Monat.
3 Und als alle Ältesten Israels kamen, hoben die Priester die Lade des Herrn auf
4 und brachten sie hinauf, dazu die Stiftshütte und alles Gerät des Heiligtums, das in der Stiftshütte war. Das taten die Priester und Leviten.
5 Und der König Salomo und die ganze Gemeinde Israel, die sich bei ihm versammelt hatte, ging mit ihm vor der Lade her und opferte Schafe und Rinder, so viel, dass man sie wegen ihrer Menge nicht zählen noch berechnen konnte.
6 So brachten die Priester die Lade des Bundes des Herrn an ihren Platz in den innersten Raum des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim.
7 Denn die Cherubim breiteten die Flügel aus an dem Ort, wo die Lade stand, und bedeckten die Lade und ihre Stangen von oben her.
8 Und die Stangen waren so lang, dass ihre Enden gesehen wurden im Heiligtum vor dem Allerheiligsten; aber von außen sah man sie nicht. Und dort sind sie bis auf diesen Tag.
9 Und es war nichts in der Lade als nur die zwei steinernen Tafeln, die Mose hineingelegt hatte am Horeb, als der Herr mit den Israeliten einen Bund schloss, nachdem sie aus Ägyptenland gezogen waren.
10 Als aber die Priester aus dem Heiligtum gingen, erfüllte die Wolke das Haus des Herrn,
11 sodass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus des Herrn.
12 Da sprach Salomo: Die Sonne hat der Herr an den Himmel gestellt. Er hat aber gesagt, er wolle im Dunkel wohnen.
13 So habe ich nun ein erhabenes Haus gebaut dir zur Wohnung, eine Stätte, dass du ewiglich da wohnest.
14 Und der König wandte sein Angesicht und segnete die ganze Gemeinde Israel, und die ganze Gemeinde Israel stand.
15 Und er sprach: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, der durch seinen Mund meinem Vater David zugesagt und es durch seine Hand erfüllt hat und gesagt:
16 Von dem Tage an, als ich mein Volk Israel aus Ägypten führte, hab ich keine Stadt erwählt unter irgendeinem Stamm Israels, dass mir ein Haus gebaut würde, damit mein Name da wäre. David aber habe ich erwählt, dass er über mein Volk Israel Herr sein sollte.
17 Mein Vater David hatte es zwar im Sinn, dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, ein Haus zu bauen,
18 aber der Herr sprach zu meinem Vater David: Dass du im Sinn hast, meinem Namen ein Haus zu bauen, daran hast du wohlgetan, dass du dir das vornahmst.
19 Doch nicht du sollst das Haus bauen, sondern dein Sohn, der dir geboren wird, der soll meinem Namen ein Haus bauen.
20 Und der Herr hat sein Wort wahr gemacht, das er gegeben hat; denn ich bin zur Macht gekommen an meines Vaters David statt und sitze auf dem Thron Israels, wie der Herr zugesagt hat, und habe gebaut ein Haus dem Namen des Herrn, des Gottes Israels,
21 und habe dort eine Stätte zugerichtet der Lade, in der die Tafeln des Bundes sind, den der Herr geschlossen hat mit unsern Vätern, als er sie aus Ägyptenland führte.
22 Und Salomo trat vor den Altar des Herrn angesichts der ganzen Gemeinde Israel und breitete seine Hände aus gen Himmel
23 und sprach: Herr, Gott Israels, es ist kein Gott weder droben im Himmel noch unten auf Erden dir gleich, der du hältst den Bund und die Barmherzigkeit deinen Knechten, die vor dir wandeln von ganzem Herzen;
24 der du gehalten hast deinem Knecht, meinem Vater David, was du ihm zugesagt hast. Mit deinem Mund hast du es geredet, und mit deiner Hand hast du es erfüllt, wie es offenbar ist an diesem Tage.
25 Nun, Herr, Gott Israels, halt deinem Knecht, meinem Vater David, was du ihm zugesagt hast: Es soll dir nicht fehlen an einem Mann, der vor mir steht, der da sitzt auf dem Thron Israels, wenn nur deine Söhne auf ihren Weg achthaben, dass sie vor mir wandeln, wie du vor mir gewandelt bist.
26 Nun, Gott Israels, lass dein Wort wahr werden, das du deinem Knecht, meinem Vater David, zugesagt hast.
27 Denn sollte Gott wirklich auf Erden wohnen? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen – wie sollte es dann dies Haus tun, das ich gebaut habe?
28 Wende dich aber zum Gebet deines Knechts und zu seinem Flehen, Herr, mein Gott, auf dass du hörst das Flehen und Gebet deines Knechts heute vor dir:
29 Lass deine Augen offen stehen über diesem Hause Nacht und Tag, über der Stätte, von der du gesagt hast: Da soll mein Name sein. Du wollest hören das Gebet, das dein Knecht an dieser Stätte betet,
30 und wollest erhören das Flehen deines Knechts und deines Volkes Israel, wenn sie hier bitten werden an dieser Stätte; und wenn du es hörst in deiner Wohnung, im Himmel, wollest du gnädig sein.
31 Wenn jemand an seinem Nächsten sündigt und dieser ihm einen Fluch auferlegt, sich selbst zu verfluchen, und er kommt und spricht den Fluch aus vor deinem Altar in diesem Hause,
32 so wollest du hören im Himmel und Recht schaffen deinen Knechten, dass du den Frevler als Frevler erkennen und sein Tun auf sein Haupt kommen lässt, den aber, der im Recht ist, gerecht sprichst und ihm gibst nach seiner Gerechtigkeit.
33 Wenn dein Volk Israel vor dem Feind geschlagen wird, weil sie an dir gesündigt haben, und sie bekehren sich dann zu dir und bekennen deinen Namen und beten und flehen zu dir in diesem Hause,
34 so wollest du hören im Himmel und die Sünde deines Volkes Israel vergeben und sie zurückbringen in das Land, das du ihren Vätern gegeben hast.
35 Wenn der Himmel verschlossen wird, dass es nicht regnet, weil sie an dir gesündigt haben, und sie beten dann zu dieser Stätte hin und bekennen deinen Namen und bekehren sich von ihren Sünden, weil du sie demütigst,
36 so wollest du hören im Himmel und vergeben die Sünde deiner Knechte und deines Volkes Israel, dass du ihnen den guten Weg weist, auf dem sie wandeln sollen, und regnen lässt auf das Land, das du deinem Volk zum Erbe gegeben hast.
37 Wenn eine Hungersnot oder Pest oder Dürre oder Getreidebrand oder Heuschrecken oder Raupen im Lande sein werden oder sein Feind im Lande seine Städte belagert oder irgendeine Plage oder Krankheit da ist –
38 wer dann bittet und fleht, es sei jeder Mensch oder dein ganzes Volk Israel, die da ihre Plage spüren, jeder in seinem Herzen, und breiten ihre Hände aus zu diesem Hause,
39 so wollest du hören im Himmel, an dem Ort, wo du wohnst, und gnädig sein und schaffen, dass du jedem gibst, wie er gewandelt ist, wie du sein Herz erkennst – denn du allein kennst das Herz aller Menschenkinder –,
40 auf dass sie dich fürchten allezeit, solange sie in dem Lande leben, das du unsern Vätern gegeben hast.
41 Auch wenn ein Fremder, der nicht von deinem Volk Israel ist, aus fernem Lande kommt um deines Namens willen –
42 denn sie werden hören von deinem großen Namen und von deiner mächtigen Hand und von deinem ausgereckten Arm –, wenn er kommt, um zu diesem Hause hin zu beten,
43 so wollest du hören im Himmel, an dem Ort, wo du wohnst, und alles tun, worum der Fremde dich anruft, auf dass alle Völker auf Erden deinen Namen erkennen, damit auch sie dich fürchten wie dein Volk Israel, und dass sie innewerden, dass dein Name über diesem Hause genannt ist, das ich gebaut habe.
44 Wenn dein Volk auszieht in den Krieg gegen seine Feinde auf dem Weg, den du sie senden wirst, und sie beten werden zum Herrn nach der Stadt hin, die du erwählt hast, und nach dem Hause hin, das ich deinem Namen gebaut habe,
45 so wollest du ihr Gebet und Flehen hören im Himmel und ihnen Recht schaffen.
46 Wenn sie an dir sündigen werden – denn es gibt keinen Menschen, der nicht sündigt – und du zürnst ihnen und gibst sie dahin vor ihren Feinden, dass sie sie gefangen führen in das Land der Feinde, fern oder nahe,
47 und sie nehmen sich’s zu Herzen im Lande, in dem sie gefangen sind, und bekehren sich und flehen zu dir im Lande ihrer Gefangenschaft und sprechen: Wir haben gesündigt und übel getan und sind gottlos gewesen,
48 und bekehren sich zu dir von ganzem Herzen und von ganzer Seele im Lande ihrer Feinde, die sie weggeführt haben, und beten zu dir nach ihrem Lande hin, das du ihren Vätern gegeben hast, nach der Stadt hin, die du erwählt hast, und nach dem Hause hin, das ich deinem Namen gebaut habe:
49 so wollest du ihr Gebet und Flehen hören im Himmel, an dem Ort, wo du wohnst, und ihnen Recht schaffen
50 und wollest vergeben deinem Volk, das an dir gesündigt hat, alle ihre Übertretungen, mit denen sie gegen dich gesündigt haben, und wollest sie Erbarmen finden lassen bei denen, die sie gefangen halten, sodass sie sich ihrer erbarmen.
51 Denn sie sind dein Volk und dein Erbe, die du aus Ägypten, aus dem Schmelzofen, geführt hast.
52 Lass deine Augen offen sein für das Flehen deines Knechts und deines Volkes Israel, dass du sie hörst, sooft sie dich anrufen;
53 denn du hast sie dir ausgesondert zum Erbe aus allen Völkern auf Erden, wie du geredet hast durch deinen Knecht Mose, als du unsere Väter aus Ägypten führtest, Herr Herr !
54 Und als Salomo dies Gebet und Flehen vor dem Herrn vollendet hatte, stand er auf von dem Altar des Herrn und hörte auf zu knien und die Hände zum Himmel auszubreiten
55 und trat hin und segnete die ganze Gemeinde Israel mit lauter Stimme und sprach:
56 Gelobet sei der Herr, der seinem Volk Israel Ruhe gegeben hat, wie er es zugesagt hat. Es ist nicht eins dahingefallen von allen seinen guten Worten, die er geredet hat durch seinen Knecht Mose.
57 Der Herr, unser Gott, sei mit uns, wie er mit unsern Vätern gewesen ist. Er verlasse uns nicht und ziehe die Hand nicht ab von uns.
58 Er neige unser Herz zu ihm, dass wir wandeln in allen seinen Wegen und halten seine Gebote, Satzungen und Rechte, die er unsern Vätern geboten hat.
59 Mögen diese Worte, die ich vor dem Herrn gefleht habe, nahe sein dem Herrn, unserm Gott, Tag und Nacht, dass er Recht schaffe seinem Knecht und seinem Volk Israel, wie es jeder Tag erfordert,
60 auf dass alle Völker auf Erden erkennen, dass der Herr Gott ist und sonst keiner mehr!
61 Und euer Herz sei ungeteilt bei dem Herrn, unserm Gott, dass ihr wandelt in seinen Satzungen und haltet seine Gebote, wie es heute geschieht.
62 Und der König und ganz Israel opferten vor dem Herrn Opfer.
63 Und Salomo opferte Dankopfer, die er dem Herrn opferte, zweiundzwanzigtausend Rinder und hundertzwanzigtausend Schafe. So weihten sie das Haus des Herrn ein, der König und ganz Israel.
64 An demselben Tage weihte der König die Mitte des Vorhofes, der vor dem Hause des Herrn war, dadurch, dass er Brandopfer, Speisopfer und das Fett der Dankopfer dort darbrachte. Denn der bronzene Altar, der vor dem Herrn stand, war zu klein für die Brandopfer, Speisopfer und das Fett der Dankopfer.
65 Und Salomo beging zu der Zeit das Fest und ganz Israel mit ihm – eine große Versammlung von dort, wo es nach Hamat geht, bis an den Bach Ägyptens – vor dem Herrn, unserm Gott, sieben Tage und noch sieben Tage, das waren vierzehn Tage.
66 Und er entließ das Volk am achten Tage. Und sie segneten den König und gingen zu ihren Zelten fröhlich und guten Mutes über all das Gute, das der Herr an David, seinem Knecht, und an seinem Volk Israel getan hatte.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart