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Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Der Ägypterkönig täuscht Alexander und bringt Syrien in seine Gewalt

1 König Ptolemäus von Ägypten sammelte viele Truppen – die Menge seiner Soldaten war unzählbar wie die Sandkörner am Meeresstrand – und stellte eine starke Flotte auf. Er wollte Alexander mit List stürzen und dessen Herrschaftsgebiet seinem eigenen angliedern.

2 Er rückte in Syrien ein und versicherte, in friedlicher Absicht zu kommen. Die Städte öffneten sich ihm und ihre Einwohner gingen ihm in Festzügen entgegen. Alexander selbst hatte befohlen, Ptolemäus als seinen Schwiegervater festlich zu empfangen.

3 In jeder Stadt, die ihn aufnahm, hinterließ er einen Teil seiner Truppen als Besatzung.

4 Als er nach Aschdod kam, zeigten ihm die Bewohner den niedergebrannten Tempel Dagons und die Verwüstungen in der Stadt und in den umliegenden Ortschaften. Am Wegrand hatten sie haufenweise die Leichen der Soldaten aufgeschichtet, die im Kampf mit Jonatan gefallen oder ein Opfer der Flammen geworden waren.

5 Sie erzählten Ptolemäus, was Jonatan getan hatte, und hofften, den König damit gegen ihn einzunehmen. Doch der König ging nicht darauf ein.

6 Jonatan kam ihm mit glänzendem Gefolge nach Joppe entgegen. Sie begrüßten einander und blieben die Nacht über dort.

7 Jonatan begleitete den König noch bis zum Fluss Eleutherus und kehrte dann nach Jerusalem zurück.

8 Ptolemäus brachte alle Städte an der Mittelmeerküste bis hinauf nach Seleukia in seine Gewalt. Er war entschlossen, Alexander zu stürzen.

9 Von Seleukia aus schickte Ptolemäus an König Demetrius folgende Botschaft: »Lass uns ein Bündnis miteinander schließen: Ich werde dir meine Tochter Kleopatra, die Gemahlin Alexanders, zur Frau geben und du sollst die Herrschaft über das Reich deines Vaters bekommen.

10 Ich bereue es, dass ich Alexander meine Tochter zur Frau gegeben habe; denn er hat versucht, mich zu ermorden. «

11 Den Vorwurf gegen Alexander erhob Ptolemäus nur, weil er selbst die Herrschaft über Syrien ergreifen wollte.

12 Er nahm also Alexander seine Tochter Kleopatra weg und gab sie Demetrius zur Frau. Er brach alle Beziehungen zu Alexander ab und jedem wurde klar, dass die beiden zu Feinden geworden waren.

13 Dann zog er in die Hauptstadt Antiochia ein und setzte sich die Krone des Seleukidenreiches auf. So trug er jetzt also zwei Kronen, die von Ägypten und die von Vorderasien.

Das Ende Alexanders und des Ägypterkönigs

14 König Alexander war zu der Zeit in Kilikien, weil dort ein Aufstand drohte.

15 Als er hörte, was geschehen war, rückte er mit seinen Truppen heran. Aber Ptolemäus trat ihm mit einem starken Heer entgegen und schlug Alexanders Truppen in die Flucht.

16 Alexander entkam nach Arabien und suchte dort Schutz; Ptolemäus aber stand auf dem Gipfel seiner Macht.

17 Der Araberfürst Sabdiël ließ Alexander enthaupten und den abgeschlagenen Kopf Ptolemäus überbringen.

18 Doch Ptolemäus selber starb zwei Tage darauf. Die Leute, die er in den befestigten Städten als Besatzung zurückgelassen hatte, wurden von den Einwohnern umgebracht

19 und so konnte Demetrius den Thron besteigen. Das war im 167. Jahr der griechischen Herrschaft.

Das Bündnis zwischen Jonatan und Demetrius II.

20 Damals hatte Jonatan gerade die Männer Judäas zur Belagerung der Festung in Jerusalem aufgeboten und viele Belagerungsmaschinen in Stellung gebracht.

21 Einige Juden, die das Gesetz Gottes missachteten, Feinde ihres eigenen Volkes, gingen zu Demetrius und berichteten ihm davon.

22 Voller Zorn verlegte der König sofort sein Hauptquartier nach Ptolemaïs und gab Jonatan schriftlich den Befehl, die Belagerung abzubrechen und unverzüglich bei ihm in Ptolemaïs zu einer Unterredung zu erscheinen.

23 Jonatan befahl, die Belagerung fortzusetzen. Dann wagte er sich in die Höhle des Löwen und ging mit einigen ausgewählten Ratsältesten und Priestern nach Ptolemaïs.

24 Er nahm Silber und Gold, kostbare Gewänder und viele andere Geschenke mit und es gelang ihm, die Gunst des Königs zu gewinnen.

25 Verräter aus Israel, die mit Beschuldigungen gegen Jonatan auftraten, konnten daran nichts ändern.

26 Demetrius behandelte Jonatan, wie es schon Alexander und Ptolemäus vor ihm getan hatten: In Anwesenheit aller Freunde des Königs wurde Jonatan mit hohen Ehren ausgezeichnet,

27 im Amt des Obersten Priesters und in allen anderen Ämtern und Würden bestätigt und in den Kreis der Ersten der Freunde des Königs aufgenommen.

28 Jonatan bat sich von König Demetrius Steuerfreiheit aus für Judäa und die drei Bezirke Samariens, die an Judäa angeschlossen worden waren, und versprach dafür eine einmalige Zahlung von 300 Zentnern Silber.

29 Der König ging darauf ein und ließ für Jonatan eine schriftliche Bestätigung dieser Vereinbarungen ausfertigen:

30 »König Demetrius grüßt seinen Bruder Jonatan und das jüdische Volk.

31 Zu eurer Kenntnis lasse ich euch hiermit eine Abschrift des Briefes zukommen, den ich in eurer Angelegenheit an Lasthenes, Mitglied der königlichen Familie, geschrieben habe:

32 ›König Demetrius grüßt seinen väterlichen Freund Lasthenes.

33 Das jüdische Volk hat seine Freundschaft zu mir durch die Tat bewiesen und ist allen seinen Verpflichtungen nachgekommen. Dafür will ich mich ihm erkenntlich zeigen und habe deshalb Folgendes beschlossen:

34 Ich bestätige den Juden das Recht auf Judäa und auf die drei Bezirke Efraim, Lydda und Ramatajim; sie sind von Samarien abgetrennt und in vollem Umfang Judäa angeschlossen worden. Allen, die im Tempel von Jerusalem ihre Opfer darbringen, wird die Zahlung der Steuern erlassen, mit denen der König jährlich die Getreideernte und alle geernteten Baumfrüchte belegte.

35 Auch die anderen Leistungen, auf die ich Anspruch habe, der Zehnte, die sonstigen Steuern, die Salzsteuer und die goldenen Ehrenkronen für den König, sind den Juden erlassen.

36 Diese Anordnungen sind unwiderruflich; sie gelten für alle Zukunft.

37 Sorge dafür, dass eine Abschrift von ihnen in eine Bronzetafel eingraviert und Jonatan übergeben wird. Sie soll auf dem Tempelberg an einer Stelle, wo sie allen zugänglich ist, aufgestellt werden. ‹«

Jonatan rettet Demetrius II. aus großer Gefahr

38 Als König Demetrius sah, dass das Land unter seiner Herrschaft zur Ruhe gekommen war und sich kein Widerstand mehr gegen ihn regte, löste er mit Ausnahme der Söldnertruppe, die er auf den griechischen Inseln angeworben hatte, sein ganzes Heer auf und schickte die Soldaten nach Hause. Das nahmen ihm die Männer, die alle schon unter seinen Vorgängern gedient hatten, sehr übel.

39 Tryphon, ein alter Anhänger Alexanders, sah, wie sehr sie alle über Demetrius verärgert waren. Er ging zu Jamliku, dem Araberfürsten, unter dessen Obhut Antiochus, der kleine Sohn Alexanders, heranwuchs.

40 Dort blieb er längere Zeit und bedrängte Jamliku unablässig, er solle ihm Antiochus mitgeben, damit dieser in der Nachfolge seines Vaters Alexander die Herrschaft übernehme. Tryphon berichtete Jamliku auch, welche Anordnungen Demetrius getroffen hatte und wie sehr die Soldaten ihn hassten.

41 Jonatan hatte inzwischen König Demetrius gebeten, die Besatzungstruppen aus der Festung in Jerusalem und aus den anderen Festungen in Judäa abzuziehen; sie kämpften nämlich immer noch gegen Israel.

42 Demetrius ließ Jonatan darauf ausrichten: »Gern erfülle ich deinen und deines Volkes Wunsch. Ich werde dich und dein Volk auch noch mit den höchsten Ehren auszeichnen, sobald es die Umstände mir erlauben.

43 Im Augenblick aber wäre es gut, wenn du mir Kriegsleute schicktest, auf die ich mich verlassen kann, denn alle meine Truppen sind von mir abgefallen. «

44 Jonatan schickte 3000 kampferprobte Soldaten nach Antiochia und der König war sehr froh über ihr Erscheinen.

45 Wenig später kam es zu einem Volksaufstand. Das Volk von Antiochia rottete sich im Zentrum der Stadt zusammen – etwa 120000 Menschen – und war entschlossen, den König zu beseitigen.

46 Demetrius flüchtete in seinen Palast, das Volk riegelte alle Zugänge ab und traf Vorbereitungen, den Palast zu stürmen.

47 Da rief der König die Juden zu Hilfe. Sie waren sofort zur Stelle, schwärmten in der Stadt aus und erschlugen an dem Tag etwa 100000 Aufständische.

48 Sie steckten die Stadt in Brand und machten reiche Beute. So retteten sie den König.

49 Als die Aufständischen merkten, dass die Juden die Stadt völlig in ihrer Hand hatten und mit ihr machen konnten, was sie wollten, war es mit ihrem Mut vorbei. Sie flehten den König an:

50 »Schließ Frieden mit uns! Wenn nur die Juden aufhören, gegen uns und die Stadt zu wüten!«

51 Sie warfen ihre Waffen weg und ergaben sich. Hoch geehrt vom König und hoch angesehen bei allen seinen Leuten im Reich, konnten die Juden beutebeladen nach Jerusalem heimziehen.

Jonatan im Dienst des Gegenkönigs Antiochus VI.

52 Als Demetrius die Zügel wieder fest in der Hand hatte und Ruhe im Land herrschte,

53 wollte er nichts mehr von all dem wissen, was er den Juden versprochen hatte. Statt die Dienste zu belohnen, die Jonatan ihm erwiesen hatte, wandte er sich von ihm ab und verfügte harte Maßnahmen.

54 Dann aber kehrte Tryphon nach Syrien zurück und brachte den jungen Antiochus mit. Antiochus setzte sich die Krone auf und trat die Herrschaft an.

55 Alle Soldaten, die Demetrius entlassen hatte, standen sofort auf seiner Seite und zogen gegen Demetrius zu Feld. Demetrius musste fliehen.

56 Tryphon erbeutete die Kriegselefanten und nahm Antiochia ein.

57 Der junge König schrieb Jonatan einen Brief, in dem er ihn als Obersten Priester bestätigte, seine Herrschaft über Judäa und die drei von Samarien abgetrennten Bezirke anerkannte und ihn in den Kreis seiner Freunde aufnahm.

58 Zugleich übersandte er ihm goldenes Tafelgeschirr und verlieh ihm das Recht, aus goldenem Becher zu trinken und das Purpurgewand und die goldene Spange zu tragen.

59 Simeon, den Bruder Jonatans, ernannte er zum Befehlshaber aller Streitkräfte im Bereich zwischen der Tyrischen Treppe und der ägyptischen Grenze.

60 Jonatan brach von Jerusalem auf und durchzog das Gebiet westlich des Eufrats; er besuchte vor allem die großen Städte. Alle Truppen, die Demetrius entlassen hatte, schlossen sich ihm an. Als Jonatan nach Aschkelon kam, zogen ihm die Bürger der Stadt zur Begrüßung entgegen.

61 In Gaza jedoch verschloss man vor ihm die Tore. Jonatan belagerte die Stadt und plünderte und verbrannte die Ortschaften in ihrer Umgebung.

62 Darauf waren die Leute von Gaza bereit, sich zu unterwerfen. Jonatan schloss Frieden mit ihnen, nahm aber die Söhne der führenden Männer als Geiseln und ließ sie nach Jerusalem bringen. So durchzog er das ganze Land bis hinauf nach Damaskus.

63 Als Jonatan wieder nach Judäa zurückgekehrt war, wurde ihm gemeldet, dass die Heerführer des Königs Demetrius mit einer großen Streitmacht bei Kedesch in Galiläa erschienen seien, um seinen Unternehmungen ein Ende zu setzen.

64 Er zog ihnen entgegen und übergab das Kommando in Judäa seinem Bruder Simeon.

65 Simeon zog mit seinen Truppen vor Bet-Zur, kämpfte längere Zeit gegen die Stadt und hielt sie eingeschlossen.

66 Schließlich baten die Belagerten um Frieden. Simeon nahm das Angebot an; doch mussten alle die Stadt verlassen. Er nahm Bet-Zur in Besitz und legte Truppen hinein.

67 Jonatan bezog mit seinem Heer ein Lager am See Gennesaret. Von dort brach er frühmorgens auf und marschierte weiter in die Ebene von Hazor.

68 In der Ebene kam ihnen das feindliche Heer entgegen. Jonatan wusste nicht, dass die Feinde eine Abteilung vorausgeschickt und im Gebirge einen Hinterhalt gelegt hatten. Während das Hauptheer von vorn angriff,

69 fiel die Truppe aus dem Hinterhalt den Leuten Jonatans in die Flanke.

70 Das ganze jüdische Heer ergriff die Flucht; alle ließen Jonatan im Stich außer zwei Truppenführern: Mattatias, dem Sohn Abschaloms, und Judas, dem Sohn Halfis.

71 Jonatan zerriss seine Kleider, streute sich Erde auf den Kopf und betete.

72 Dann nahm er den Kampf mit den Feinden auf und zwang sie zur Flucht.

73 Als die Juden, die vor den Feinden davongelaufen waren, es sahen, kehrten sie um und nahmen mit Jonatan zusammen die Verfolgung auf. Sie trieben die Feinde zurück bis in ihr Lager bei Kedesch.

74 An diesem Tag waren etwa 3000 Syrer gefallen. Darauf kehrte Jonatan nach Jerusalem zurück.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Demetrius II. wird König über Syrien

1 Und der König von Ägypten brachte so viel Kriegsvolk wie Sand am Meer zusammen und viele Schiffe; und er wollte das Reich Alexanders durch Hinterlist an sich bringen, um es mit seinem Königreich zu vereinigen.

2 Darum zog er nach Syrien, als käme er als Freund. Da öffneten ihm die Bewohner der Städte die Tore und zogen ihm entgegen. Denn es gab ein Gebot des Königs Alexander, ihn ehrenvoll zu empfangen, weil er sein Schwiegervater war.

3 Wenn Ptolemäus aber in die Städte kam, ließ er überall eine Schar Kriegsleute als Besatzung zurück.

4 Und als er nach Aschdod kam, zeigten sie ihm den Tempel Dagons, der niedergebrannt war, dazu Aschdod und die Orte ringsum, die verwüstet waren, und die Leichname, die überall umherlagen, und die, die im Krieg verbrannt waren, denn man hatte sie in Haufen an seinen Weg gelegt.

5 Und sie sagten dem König, dass Jonatan dies alles getan hatte, um ihn verhasst zu machen. Aber der König schwieg dazu.

6 Auch Jonatan zog dem König mit großer Pracht entgegen nach Joppe; da begrüßten sie einander und blieben dort über Nacht.

7 Und Jonatan geleitete den König bis an den Fluss, genannt Eleutherus. Dann zog er wieder heim nach Jerusalem.

8 Und König Ptolemäus brachte die Städte an der Küste unter seine Herrschaft bis Seleukia am Meer und plante, Alexander zu vertreiben.

9 Und er schickte Boten zu König Demetrius: Wohlan, wir wollen ein Bündnis schließen. Ich will dir meine Tochter geben, die jetzt Alexander zur Frau hat, und du sollst König im Reich deines Vaters werden.

10 Ich bereue jetzt, dass ich ihm meine Tochter gegeben habe, denn er hat versucht, mich zu töten.

11 Ptolemäus verleumdete ihn aber, weil er nach Alexanders Königreich trachtete.

12 Er nahm ihm die Tochter weg und gab sie Demetrius. So wandte er sich von Alexander ab, und ihre Feindschaft wurde sichtbar.

13 Und als Ptolemäus nach Antiochia kam, setzte er sich die Krone der Asia auf; so trug er beide Kronen: die von Ägypten und die der Asia.

14 Aber König Alexander war damals in Kilikien; denn die Leute jener Gegend waren von ihm abgefallen.

15 Als Alexander nun davon hörte, zog er aus, um mit ihm zu kämpfen. Aber Ptolemäus war stark gerüstet, zog ihm entgegen und verjagte ihn.

16 Und Alexander floh nach Arabien, um dort Schutz zu suchen. Doch König Ptolemäus war überall sehr mächtig geworden;

17 darum ließ Sabdiël, der Araber, dem Alexander den Kopf abhauen und schickte ihn an Ptolemäus.

18 Und Ptolemäus starb am dritten Tag danach. Da wurden auch seine Kriegsleute, die er in den befestigten Städten zurückgelassen hatte, dort vom Volk umgebracht.

19 Und im 167. Jahr wurde Demetrius König.

Steuerfreiheit für Judäa

20 Zu dieser Zeit brachte Jonatan das Volk in Judäa zusammen, um die Burg in Jerusalem zu erobern, und er ließ viele Geschütze davor aufstellen.

21 Da zogen einige Abtrünnige, die ihr Volk hassten, zum König und meldeten ihm, dass Jonatan die Burg belagerte.

22 Als der das hörte, geriet er in Zorn. Er zog sogleich nach Ptolemais und schrieb an Jonatan, dass er die Burg nicht länger belagern, sondern eilends ihm entgegen kommen sollte, um ihm in Ptolemais zu begegnen.

23 Doch als Jonatan diese Botschaft bekam, ließ er nicht ab von der Belagerung. Er wählte einige von den Ältesten Israels und den Priestern aus, machte sich auf und wagte sein Leben.

24 Er nahm Silber, Gold und Gewänder mit und viele andere Geschenke und zog nach Ptolemais zum König und fand Gnade bei ihm.

25 Als ihn dann etliche der Abtrünnigen seines Volks anklagten,

26 hielt der König zu ihm, wie schon seine Vorgänger zu ihm gehalten hatten, und erwies ihm große Ehre vor allen seinen Freunden.

27 Und er bestätigte ihn im Amt des Hohenpriesters und in allen andern Ehren, die er bisher gehabt hatte, und machte ihn zu einem seiner ersten Freunde.

28 Jonatan bat auch den König, dass er ganz Judäa und den drei Bezirken und Samaria die Steuer erlassen möge, und versprach ihm dafür dreihundert Talente Silber.

29 Das bewilligte der König und stellte Jonatan einen Brief über all dies aus:

30 König Demetrius entbietet seinem Bruder Jonatan und dem jüdischen Volk seinen Gruß.

31 Wir senden euch eine Abschrift des Briefs, den wir an unsern Verwandten Lasthenes euretwegen geschrieben haben, damit auch ihr es wisst.

32 König Demetrius entbietet Lasthenes, seinem Vater, seinen Gruß.

33 Wir haben beschlossen, unsern Freunden und treuen Bundesgenossen, dem Volk der Juden, Gunst zu gewähren wegen ihrer Freundschaft gegen uns.

34 Darum bestätigen wir ihnen, dass ganz Judäa und die drei Bezirke Ephraim, Lydda und Ramatajim zu ihrem Land gehören sollen; sie und ihr Gebiet sollen von Samaria an Judäa übergehen. Wir erlassen auch allen, die in Jerusalem opfern, alles, was sie dem König früher an jährlichen Abgaben von Getreide und Obst haben geben müssen,

35 und ebenso erlassen wir von jetzt an alles andere, was uns zusteht von dem Zehnten und den Abgaben, von der Salzgewinnung, auch die Beiträge zum Ehrenkranz. Von all diesem sollen sie in Zukunft befreit sein.

36 Diese Freiheit soll ihnen für alle Zeit bewahrt bleiben.

37 Lasst nun eine Abschrift dieses Briefs anfertigen; die soll man Jonatan geben, damit man sie auf dem heiligen Berg auf einem öffentlichen Platz ausstellt.

Tryphon unterstützt Antiochus VI.

38 Als nun König Demetrius sah, dass im ganzen Königreich Ruhe herrschte und sich ihm niemand mehr widersetzte, entließ er sein ganzes Kriegsvolk, jeden in seine Stadt. Das fremde Kriegsvolk aber, das er auf den Inseln der Heiden angeworben hatte, behielt er bei sich; das zog ihm den Hass des ganzen einheimischen Kriegsvolks zu.

39 Als aber Tryphon, der früher zu Alexanders Leuten gehört hatte, sah, dass das ganze Kriegsvolk Hass gegen Demetrius empfand, zog er zu dem Araber Jamliku, der Antiochus, den Sohn Alexanders, erzog.

40 Den drängte er, ihm den Knaben zu übergeben, damit er ihn auf den Thron seines Vaters setzen könne. Und er berichtete ihm, was Demetrius angeordnet hatte und dass sein Kriegsvolk ihn hasst. Und er blieb eine Zeit lang dort.

Jonatan erntet Undank

41 Inzwischen schrieb Jonatan an König Demetrius, dass er die Bewohner der Burg in Jerusalem und die Leute in den Festungen vertreiben sollte, da sie Israel viel Schaden zufügten.

42 Da schrieb Demetrius an Jonatan: Nicht allein das, was du begehrst, will ich dir und deinem Volk gewähren, sondern auch dich und dein Volk hoch ehren, sobald ich kann.

43 Doch nun kannst du mir helfen, wenn du mir Männer schickst, die mich unterstützen; denn mein ganzes Kriegsvolk ist abgefallen.

44 Darum schickte ihm Jonatan dreitausend tüchtige Kriegsleute nach Antiochia; die kamen zum König, und der König war über ihre Ankunft sehr erfreut.

45 Nun machte das Volk inmitten der Stadt einen Aufruhr, an die hundertzwanzigtausend Mann, die wollten den König totschlagen.

46 Aber der König floh in den Palast. Da besetzte das Volk die Straßen und begann den Kampf.

47 Da rief der König die Juden zu Hilfe. Die sammelten sich um ihn, verteilten sich über die Stadt und erschlugen an diesem Tag an die hunderttausend Mann

48 und zündeten die Stadt an und machten an jenem Tag reiche Beute. So retteten sie den König.

49 Als nun die Leute in der Stadt sahen, dass die Juden sich der Stadt bemächtigt hatten, ganz wie sie wollten, verzagten sie, schrien zum König und baten:

50 Reiche uns die Hand zum Frieden, damit die Juden aufhören, gegen uns und die Stadt zu kämpfen.

51 Da legten sie die Waffen nieder und schlossen Frieden; die Juden aber wurden hoch geehrt vom König und berühmt in seinem ganzen Reich und zogen wieder heim nach Jerusalem und brachten reiche Beute mit.

52 Als nun König Demetrius wieder sicher auf seinem Königsthron saß und die ganze Erde ruhig vor ihm geworden war,

53 hielt er nichts von dem, was er versprochen hatte, und wandte sich ganz von Jonatan ab und war ihm undankbar für seine Wohltaten und unterdrückte ihn sehr.

Jonatan kämpft gegen Demetrius II.

54 Nicht lange danach kam Tryphon mit dem jungen Antiochus zurück. Dieser wurde nun König und setzte sich die Krone auf.

55 Und zu ihm kam alles Kriegsvolk, das Demetrius entlassen hatte. Sie griffen ihn an; er aber floh und wurde vertrieben.

56 Und Tryphon bemächtigte sich der Elefanten und eroberte Antiochia.

57 Da schrieb der junge Antiochus an Jonatan: Ich bestätige dich im Amt des Hohenpriesters und setze dich über die vier Bezirke und als Freund des Königs ein.

58 Er sandte ihm goldenes Tafelgeschirr und Dienerschaft und erlaubte ihm, aus goldenen Gefäßen zu trinken und ein Purpurgewand und eine goldene Spange zu tragen.

59 Und seinen Bruder Simon machte er zum Befehlshaber über das Land von der tyrischen Leiter bis an die Grenze Ägyptens.

60 Als nun Jonatan auszog und durch die Städte in der Provinz jenseits des Euphrat kam, sammelte sich bei ihm alles Kriegsvolk aus Syrien, um ihm beizustehen. Und als er nach Aschkelon kam, gingen ihm die Leute entgegen und empfingen ihn mit Ehren.

61 Dann aber zog er nach Gaza; aber die Leute von Gaza wollten ihn nicht einlassen; darum belagerte er die Stadt und brannte die Ortschaften ringsum nieder und plünderte sie.

62 Da baten die Leute von Gaza Jonatan um Frieden. Und er schloss Frieden mit ihnen und nahm die Söhne ihrer Vornehmen als Geiseln und schickte sie nach Jerusalem; er aber zog weiter durch die Provinz bis Damaskus.

63 Als Jonatan aber hörte, dass die Hauptleute des Demetrius mit einem großen Heer nach Kedesch in Galiläa gekommen waren, um ihn an seinem Vorhaben zu hindern,

64 da zog er gegen sie. Er hatte aber seinen Bruder Simon im Land zurückgelassen.

65 Und Simon zog vor Bet-Zur und belagerte es lange Zeit und schloss es ein.

66 Darum baten sie um Frieden; und er schloss Frieden mit ihnen; dennoch vertrieb er die Bewohner, nahm die Stadt ein und legte Kriegsvolk als Besatzung hinein.

67 Aber Jonatan und sein Heer schlugen ihr Lager am See Genezareth auf und brachen morgens früh auf und kamen in die Ebene bei Hazor.

68 Und siehe, ein Heer von Fremden zog ihm in der Ebene entgegen, und sie hatten einen Hinterhalt im Gebirge gelegt; sie selbst aber rückten von vorn an.

69 Als nun die Schar aus dem Hinterhalt hervorbrach und sie im Kampf aufeinandertrafen,

70 floh das ganze Heer Jonatans und niemand blieb zurück als die Hauptleute Mattatias, der Sohn Abschaloms, und Judas, der Sohn Halfis.

71 Da zerriss Jonatan seine Kleider und streute Erde auf sein Haupt und betete

72 und griff die Feinde wiederum an und schlug sie in die Flucht, dass sie davonliefen.

73 Als nun Jonatans Leute, die geflohen waren, das sahen, kehrten sie zu ihm zurück und jagten den Feinden nach bis Kedesch in ihr Lager; dort schlugen auch sie ihr Lager auf.

74 An diesem Tag sind an die dreitausend Fremde umgekommen. Und Jonatan kehrte wieder nach Jerusalem zurück.

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