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Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Die Römer treten ins Blickfeld

1 Damals hörte Judas von den Römern und dem großen Namen, den sie sich gemacht hatten. Sie seien stark und mächtig und freuten sich über jedes Volk, das sie als Bundesgenossen gewinnen könnten. Jedem, der sich an sie wende, böten sie ihre Freundschaft an.

2 Man berichtete Judas insbesondere von den Heldentaten, die die Römer in ihren Kämpfen gegen die Kelten vollbracht hatten, und wie sie sie niedergeworfen und tributpflichtig gemacht hatten.

3 Auch in Spanien – so wurde ihm berichtet – hatten die Römer mit Erfolg gekämpft, um die Silber- und Goldgruben in ihre Gewalt zu bekommen.

4 Durch Klugheit und Ausdauer hatten sie es geschafft, das ganze Land an sich zu bringen, obwohl es so weit von ihnen entfernt liegt. Könige von den fernsten Ländern waren gegen Rom angetreten und hatten furchtbare Niederlagen erlitten; wer von ihrem Volk am Leben geblieben war, musste den Römern jährlich Tribut zahlen.

5 Auch die mazedonischen Könige Philippus und Perseus und die anderen, die sich mit ihnen zusammen gegen die Römer auflehnten, wurden besiegt und unterworfen.

6 Sogar Antiochus der Große, der König von Vorderasien, der den römischen Truppen mit 120 Kriegselefanten, mit Reitern und Streitwagen und einem gewaltigen Heer entgegentrat, erlitt eine vernichtende Niederlage.

7 Er blieb zwar am Leben, aber die Römer erlegten ihm und seinen Nachfolgern hohe Tributzahlungen auf. Ferner musste Antiochus Geiseln stellen und einen Teil seines Gebietes abtreten.

8 Länder, die zu den einträglichsten seines Reiches gehörten – Jonien, Mysien, Lydien –, nahmen die Römer ihm weg und gaben sie König Eumenes.

9 Als die Griechen einen Vernichtungsfeldzug gegen die Römer beschlossen hatten

10 und der Plan den Römern bekannt wurde, schickten diese nur einen einzigen ihrer Heerführer; der brachte den Griechen eine schwere Niederlage bei, führte ihre Frauen und Kinder als Gefangene ab, nahm ihr Hab und Gut als Beute, besetzte ihr Land und riss alle Befestigungen nieder. Seither werden die Griechen von den Römern beherrscht.

11-12 Auch die anderen Königreiche und die Inselstaaten, die sich gegen Rom erhoben, wurden besiegt und der Herrschaft der Römer unterstellt. So unterwarfen sie die Könige nah und fern. Wer nur von ihnen hörte, bekam schon Angst. Ihren Verbündeten aber und allen, die sich ihrem Schutz unterstellten, waren sie stets zuverlässige Freunde.

13 Wem sie zur Herrschaft verhelfen wollten, der kam an die Herrschaft, und wen sie absetzen wollten, den setzten sie ab. So wurden sie groß und mächtig.

14 Und doch – wurde Judas berichtet – habe sich niemand von ihnen je eine Krone aufgesetzt oder ein Purpurgewand angelegt, um dadurch Ansehen zu gewinnen.

15 Vielmehr hätten sie sich eine Ratsversammlung geschaffen, deren 320 Mitglieder täglich zusammenkämen, um über alles zu beraten und zu beschließen, was die Ordnung im Volk und das allgemeine Wohl betrifft.

16 Einem Einzelnen übertrügen sie jeweils für ein Jahr die Regierungsverantwortung und die Herrschaft über ihr ganzes Gebiet. Und alle würden diesem einen gehorchen; Neid und Eifersucht kennten sie nicht.

Das Bündnis mit Rom

17 Judas wählte Eupolemus aus, den Sohn von Johanan und Enkel von Koz, sowie Jason, den Sohn von Eleasar, und schickte sie nach Rom. Sie sollten mit den Römern einen Beistandspakt abschließen

18 und sie veranlassen, Israel von der griechischen Herrschaft zu befreien. Denn die Römer mussten längst bemerkt haben, dass die griechischen Herrscher Israel grausam unterdrückten.

19 So unternahmen Eupolemus und Jason die weite Reise nach Rom, traten dort vor die Ratsversammlung und trugen ihr Anliegen vor. Sie sagten:

20 »Judas, auch der Makkabäer genannt, und seine Brüder und das Volk der Juden haben uns zu euch geschickt. Wir wollen eurer Friedensordnung beitreten, einen Beistandspakt mit euch schließen und in die Liste eurer Freunde und Bundesgenossen aufgenommen werden. «

21 Der Antrag fand die Zustimmung der Ratsmitglieder.

22 Die Ratsversammlung stellte eine Urkunde aus, deren Wortlaut auf Bronzetafeln eingraviert und nach Jerusalem geschickt wurde, um die Juden ständig an dieses Bündnis zu erinnern. Der Inhalt der Urkunde lautete:

23 »Glück und Gelingen den Römern und dem jüdischen Volk für alle Zeiten zu Wasser und zu Land! Mögen beide Völker von Krieg verschont bleiben!

24 Wenn aber doch Krieg ausbricht und die Römer oder einer ihrer Verbündeten irgendwo in ihrem Herrschaftsgebiet angegriffen werden,

25 soll das jüdische Volk, je nachdem die Lage es erfordert, mit in den Kampf ziehen und zu entschiedenem Einsatz bereit sein.

26 Es darf dem Gegner keinerlei Unterstützung gewähren, weder in Form von Nahrungsmittel- oder Waffenlieferungen noch durch Geld noch durch Bereitstellung von Schiffen. So hat es Rom für gut befunden. Diesen Verpflichtungen hat das jüdische Volk ohne Anspruch auf Entschädigung nachzukommen.

27 Das Gleiche gilt umgekehrt: Wenn das jüdische Volk angegriffen wird, werden die Römer, je nachdem die Lage es erfordert, mit in den Kampf ziehen und zuverlässige Bundesgenossen sein.

28 Sie werden den Gegnern des jüdischen Volkes keine Unterstützung gewähren, weder durch Nahrungsmittel- oder Waffenlieferungen noch durch Geld noch durch Bereitstellung von Schiffen. So hat es Rom für gut befunden. Diesen Verpflichtungen werden die Römer ohne jeden Hintergedanken nachkommen.

29 Dies ist der Wortlaut des Vertrages, den die Römer mit dem jüdischen Volk geschlossen haben.

30 Wenn beide Seiten später übereinkommen, etwas hinzuzufügen oder zu streichen, ist das zulässig; solche Zufügungen oder Streichungen sind dann gültig.

31 An König Demetrius aber haben wir wegen seines Vorgehens gegen die Juden geschrieben: ›Warum gehst du so rücksichtslos mit den Juden um? Sie sind unsere Freunde und Bundesgenossen!

32 Wenn sie sich noch einmal deinetwegen bei uns beschweren, werden wir ihnen zu ihrem Recht verhelfen und zu Wasser und zu Land gegen dich Krieg führen. ‹«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Bündnis mit den Römern

1 Es hörte aber Judas von den Römern, dass sie geübte Krieger waren und fremden Völkern gern Schutz und Freundschaft gewährten, die Hilfe bei ihnen suchten.

2 Und man hatte ihm von ihren Kämpfen erzählt und von ihren Heldentaten bei den Galatern, die sie bezwungen und tributpflichtig gemacht hatten;

3 auch, wie sie in Spanien gekämpft und dort die Silberminen und Goldminen erobert hatten,

4 und dass sie viele ferne Länder durch ihre Klugheit und Beharrlichkeit eingenommen hatten; dass sie auch die Könige, die von den Enden der Erde in ihr Land gezogen waren, besiegt und schwer geschlagen hatten, während die andern ihnen jährlich Tribut zahlen mussten;

5 und dass sie den König von Kittim, Philippus, und seinen Sohn Perseus samt denen, die sich sonst noch gegen sie aufgelehnt, im Krieg überwunden und unterjocht hatten.

6 Auch Antiochus der Große, der König über die Asia, der gegen sie gezogen war mit hundertzwanzig Elefanten, mit Reitern und Wagen und sehr viel Kriegsvolk, war von ihnen geschlagen worden,

7 und sie hatten ihn gefangen genommen. Und sie hatten ihm und seinen Erben einen großen Tribut auferlegt, den sie jährlich den Römern zahlen mussten; dazu musste er den Römern Geiseln schicken und Land abtreten.

8 Sie nahmen ihm auch Indien, Medien und Lydien, seine besten Gebiete, und gaben sie dem König Eumenes.

9 Auch hörte er, dass die Griechen beschlossen hatten, zu kommen und sie zu vernichten.

10 Als die Römer davon hörten, schickten sie einen Feldhauptmann gegen die Griechen; der schlug sie, sodass viele von ihnen fielen, führte ihre Frauen und Kinder gefangen fort, plünderte sie aus und nahm ihr Land ein, ließ in den Städten die Mauern niederreißen und unterwarf sie bis auf den heutigen Tag.

11 Auch die andern Königreiche und die Inseln, die sich ihnen jemals widersetzt hatten, verheerten und unterwarfen sie.

12 Aber mit den Freunden und Bundesgenossen hielten sie Frieden. Sie herrschten über die Könige nah und fern, und alle, die auch nur ihren Namen hörten, fürchteten sie.

13 Wen sie unterstützen und zum König einsetzen wollten, der durfte herrschen; wen sie aber nicht wollten, den setzten sie ab. Und so wurden sie sehr mächtig.

14 Aber bei alldem hat sich niemand von ihnen eine Krone aufgesetzt und sich in Purpur gekleidet, um damit zu prangen,

15 sondern einen Rat hatten sie eingesetzt; der bestand aus dreihundertzwanzig Männern; die berieten sich täglich, um das Volk stets gut zu regieren.

16 Und jährlich vertrauten sie einem Einzelnen die Herrschaft an, der in ihrem ganzen Land zu gebieten hatte; diesem einen gehorchten alle. Und es herrschte weder Neid noch Zwietracht bei ihnen.

17 Und Judas wählte Eupolemus, den Sohn des Johannes, des Sohnes des Koz, und Jason, den Sohn Eleasars, und sandte sie nach Rom, dass sie mit den Römern Freundschaft und ein Bündnis schließen,

18 um Israel von seinem Joch zu befreien, wenn die Römer sähen, dass es von dem Königreich der Griechen unterdrückt würde.

19 Die Abgesandten machten den weiten Weg nach Rom, traten vor den Rat, erhoben die Stimme und sagten:

20 Judas, genannt Makkabäus, und seine Brüder und das jüdische Volk haben uns zu euch gesandt, um Frieden und ein Bündnis mit euch zu schließen, dass wir als eure Freunde und Bundesgenossen eingeschrieben werden.

21 Das hießen die Römer gut.

22 Und dies ist die Abschrift des Vertrages, die sie auf bronzene Tafeln schrieben und nach Jerusalem schickten zur Erinnerung an den Frieden und das Bündnis, das sie geschlossen hatten:

23 Glück und Frieden den Römern und den Juden zu Wasser und zu Lande in Ewigkeit. Schwert und Feind seien fern von ihnen!

24 Wenn Rom zuerst in einen Krieg verwickelt wird oder irgendeiner seiner Bundesgenossen in seinem ganzen Gebiet,

25 dann soll das Volk der Juden treue Hilfe leisten, wie es die Not erfordert;

26 den Gegnern aber weder Nahrung noch Waffen, Geld oder Schiffe liefern oder verschaffen, wie Rom es für richtig hält. Und sie sollen diese Abmachungen einhalten, ohne Ersatz zu verlangen.

27 Und ebenso: Wenn das Volk der Juden zuerst in einen Krieg verwickelt wird, dann sollen ihm die Römer treue Hilfe leisten, wie es die Not erfordert;

28 auch ihren Feinden sollen sie nicht Nahrung, Waffen, Geld oder Schiffe liefern, wie Rom es für richtig hält. Und sie wollen diese Abmachungen ohne Betrug einhalten.

29 Mit diesen Worten ist das Bündnis zwischen den Römern und den jüdischen Bürgern festgelegt.

30 Wenn aber später einer von beiden Teilen etwas hinzufügen oder streichen will, so sollen beide sich darüber einigen. Und was sie hinzufügen oder streichen, soll eingehalten werden.

31 Weil nun König Demetrius an ihnen Gewalttaten verübt hatte, haben wir ihm geschrieben: Warum hast du unsren Freunden und Bundesgenossen, den Juden, dein Joch aufgezwungen?

32 Wenn sie weiter über dich klagen, so müssen wir ihnen Recht schaffen und werden dich zu Wasser und zu Lande angreifen.

Videos zu 1. Makkabäer 8,4 (GNB, LUT)