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Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Abrahams Knecht sucht eine Frau für Isaak

1 Abraham war sehr alt geworden. Der Herr hatte ihn gesegnet und ihm alles gelingen lassen.

2 Eines Tages sagte er zu seinem ältesten Knecht, der seinen ganzen Besitz verwaltete: »Leg deine Hand zwischen meine Beine

3 und schwöre mir! Versprich mir beim Herrn, dem Gott des Himmels und der Erde, dass du für meinen Sohn Isaak keine Frau auswählst, die hier aus dem Land Kanaan stammt.

4 Gib mir dein Wort, dass du in meine Heimat gehst und ihm eine Frau aus meiner Verwandtschaft suchst. «

5 Der Besitzverwalter sagte: »Was soll ich aber tun, wenn die Frau mir nicht hierher folgen will? Soll ich dann deinen Sohn wieder in deine Heimat zurückbringen?«

6 »Auf keinen Fall!«, sagte Abraham. »Das darfst du niemals tun!

7 Der Herr, der Gott des Himmels, wird seinen Engel vor dir herschicken, sodass dein Auftrag gelingt und die Frau dir folgen wird. Er hat mich aus meiner Sippe und Heimat weggeholt und mir mit einem Schwur zugesagt, dass er meinen Nachkommen dieses Land geben wird.

8 Wenn die Frau dir nicht folgen will, bist du nicht mehr an deinen Schwur gebunden. Aber auf keinen Fall darfst du meinen Sohn dorthin zurückbringen!«

9 Da legte der Verwalter seine Hand zwischen die Beine Abrahams und schwor ihm, alles so auszuführen, wie er es verlangt hatte.

10 Dann machte er zehn von den Kamelen seines Herrn reisefertig, nahm wertvolle Geschenke mit und reiste nach Mesopotamien, in die Stadt, in der die Familie von Abrahams Bruder Nahor lebte.

11 Als er dort ankam, hielt er an der Quelle vor der Stadt an und ließ die Kamele niederknien. Es war gegen Abend, um die Zeit, wenn die Frauen zum Wasserholen herauskommen.

12 » Herr, du Gott meines Herrn Abraham«, betete er, »gib mir Glück zu meinem Vorhaben! Sei gut zu meinem Herrn und erfülle seinen Wunsch!

13 Gleich werden die jungen Mädchen aus der Stadt hierher kommen und Wasser schöpfen.

14 Dann will ich eins von ihnen bitten: ›Reiche mir deinen Krug, damit ich trinken kann!‹ Wenn das Mädchen sagt: ›Trink nur; ich will auch deinen Kamelen zu trinken geben‹, dann weiß ich: Sie ist es, die du für deinen Diener Isaak bestimmt hast. Daran werde ich erkennen, dass du zu meinem Herrn gut bist und seinen Wunsch erfüllt hast. «

15 Kaum hatte er zu Ende gebetet, da kam aus der Stadt ein Mädchen mit einem Wasserkrug auf der Schulter. Es war Rebekka, die Tochter von Betuël und Enkelin von Milka, der Frau von Abrahams Bruder Nahor.

16 Sie war sehr schön und noch nicht verheiratet; kein Mann hatte sie berührt. Sie ging die Stufen zum Wasser hinab, füllte ihren Krug, hob ihn auf die Schulter und kam wieder herauf.

17 Schnell trat der Verwalter Abrahams auf sie zu und bat sie: »Gib mir doch einen Schluck Wasser aus deinem Krug!«

18 »Trink nur, Herr!«, sagte das Mädchen, ließ sogleich den Krug auf ihre Hand herunter und hielt ihn so, dass er trinken konnte.

19 Als er genug getrunken hatte, sagte sie: »Ich will noch mehr Wasser holen, damit auch deine Kamele trinken können!«

20 Sie leerte den Krug in die Tränkrinne, stieg rasch wieder zur Quelle hinab und schöpfte so lange, bis alle Kamele genug hatten.

21 Abrahams Verwalter stand schweigend dabei und schaute ihr zu. Er wartete gespannt, ob der Herr seine Reise gelingen lassen würde.

22 Als die Kamele getrunken hatten, holte er für Rebekka einen kostbaren goldenen Nasenring und zwei schwere goldene Armreifen hervor

23 und sagte zu ihr: »Wessen Tochter bist du? Hat dein Vater in seinem Haus vielleicht Platz für uns, damit wir übernachten können?«

24 »Ich bin die Tochter von Betuël«, antwortete sie; »es ist der Betuël, den die Milka dem Nahor geboren hat.

25 Wir haben Platz genug und auch Stroh und Futter für die Tiere. «

26 Da warf sich der Verwalter Abrahams vor dem Herrn nieder und betete:

27 »Dank sei dir, Herr, du Gott meines Herrn Abraham! Du hast ihm deine Güte und Treue bewahrt und hast mich geradewegs zu den Verwandten meines Herrn geführt. «

Die Werbung um Rebekka

28 Das Mädchen lief inzwischen nach Hause zu ihrer Mutter und erzählte, was sie erlebt hatte.

29-30 Sie hatte einen Bruder, der hieß Laban. Als der den goldenen Schmuck sah und hörte, was der Mann zu ihr gesagt hatte, lief er hinaus an die Quelle. Dort wartete Abrahams Besitzverwalter noch mit den Kamelen.

31 »Komm herein zu uns!«, rief Laban. »Du bringst den Segen des Herrn mit. Warum bleibst du hier draußen? Ich habe schon alles herrichten lassen, auch für deine Kamele ist genug Platz. «

32 Da ging der Verwalter mit ins Haus. Laban ließ die Kamele abzäumen und Streu und Futter für sie holen. Dem Gast und seinen Leuten brachte man Wasser, damit sie sich die Füße waschen konnten.

33 Als sie ihm aber etwas zu essen brachten, sagte er: »Ich esse erst, wenn ich meinen Auftrag ausgerichtet habe. « Laban forderte ihn auf zu reden,

34 und er begann: »Ich bin Abrahams Besitzverwalter.

35 Der Herr hat meinen Herrn reich gesegnet und zu hohem Ansehen gebracht. Er hat ihm viele Schafe, Ziegen und Rinder gegeben, dazu Silber und Gold, Sklaven und Sklavinnen, Kamele und Esel.

36 Auch hat Sara, die Frau meines Herrn, ihm in ihrem Alter noch einen Sohn geboren, dem er seinen ganzen Besitz vermacht hat.

37 Nun hat mein Herr mich einen Eid schwören lassen und hat mir aufgetragen: ›Du darfst für meinen Sohn Isaak keine Frau aus dem Land Kanaan wählen.

38 Geh zu meinen Verwandten, zur Familie meines Vaters, und hole ihm von dort eine Frau. ‹

39 Als ich einwandte, dass die Frau mir vielleicht nicht in das fremde Land folgen werde,

40 da sagte er: ›Der Herr, nach dessen Willen ich mich immer gerichtet habe, wird seinen Engel mit dir schicken und deine Reise gelingen lassen, sodass du für meinen Sohn eine Frau aus meiner Verwandtschaft, aus der Familie meines Vaters, findest.

41 Wenn meine Verwandten dir aber keine Frau für meinen Sohn geben wollen, bist du nicht mehr an deinen Schwur gebunden. ‹

42 Als ich nun heute an die Quelle kam, betete ich zum Herrn und sagte: ›Gott Abrahams, meines Herrn, wenn du doch meine Reise gelingen lassen wolltest!

43 Ich stehe hier an der Quelle und bitte dich um ein Zeichen: Zu dem ersten heiratsfähigen Mädchen, das herauskommt, will ich sagen: Gib mir doch einen Schluck aus deinem Krug!

44 Wenn sie darauf sagt: Trink nur, und auch deinen Kamelen will ich zu trinken geben – dann weiß ich: Sie ist es, die du, Herr, für den Sohn meines Herrn bestimmt hast. ‹

45 Kaum hatte ich diese Worte in meinem Herzen gesprochen, da kam Rebekka mit dem Krug auf der Schulter, stieg die Stufen zur Quelle hinab und schöpfte Wasser. Ich sagte zu ihr: ›Gib mir doch etwas zu trinken!‹

46 Da ließ sie sogleich ihren Krug von der Schulter herunter und sagte: ›Trink nur, und auch deinen Kamelen will ich zu trinken geben!‹ Als alle Tiere getrunken hatten,

47 fragte ich sie nach ihrem Vater, und sie sagte mir, dass es Betuël sei, der Sohn Nahors von seiner Frau Milka. Da legte ich ihr den goldenen Ring an die Nase und die Goldreifen um ihre Arme.

48 Und dann warf ich mich nieder und dankte dem Herrn, dem Gott meines Herrn Abraham, dass er mich geradewegs zum Bruder meines Herrn geführt hat und ich jetzt dessen Tochter als Frau für den Sohn meines Herrn erbitten kann.

49 Sagt mir nun also, ob ihr meinem Herrn gut seid und seinen Wunsch erfüllen wollt! Wenn nicht, dann muss ich anderswo suchen. «

50 Laban und seine Familie erwiderten: »Das hat der Herr gefügt! Wir können seine Entscheidung nur annehmen.

51 Hier ist Rebekka, nimm sie mit! Sie soll den Sohn deines Herrn heiraten, wie der Herr es bestimmt hat. «

52 Als Abrahams Verwalter das hörte, warf er sich auf die Erde und dankte dem Herrn.

53 Darauf packte er Silber- und Goldschmuck und festliche Kleider aus und gab sie Rebekka. Auch ihrem Bruder und ihrer Mutter gab er kostbare Geschenke.

Rebekka kommt zu Isaak

54 Dann aßen und tranken die Gäste und legten sich schlafen. Am anderen Morgen sagte Abrahams Verwalter zum Bruder des Mädchens und zu seiner Mutter: »Lasst mich jetzt zu meinem Herrn zurückkehren!«

55 Die beiden baten ihn: »Lass sie doch noch eine Weile bei uns bleiben, nur zehn Tage; dann kann sie mit dir gehen!«

56 Er aber sagte: »Haltet mich nicht auf! Gott in seiner Güte hat meine Reise gelingen lassen. Ich möchte jetzt zu meinem Herrn zurückkehren. «

57 »Wir rufen das Mädchen«, sagten die beiden, »sie soll selbst entscheiden. «

58 Sie riefen Rebekka und fragten sie: »Willst du mit diesem Mann mitgehen?« Rebekka sagte: »Ja, das will ich. «

59 Da verabschiedeten sie Rebekka und ihre Amme und auch den Verwalter Abrahams mit seinen Leuten.

60 Sie segneten Rebekka und sagten: »Schwester, du sollst die Mutter von vielen Tausenden werden! Mögen deine Nachkommen ihre Feinde besiegen und ihre Städte erobern!«

61 Rebekka und ihre Dienerinnen machten sich reisefertig, setzten sich auf die Kamele und zogen mit dem Besitzverwalter Abrahams. So brach er mit Rebekka in seinem Gefolge auf.

62 Isaak wohnte zu der Zeit im südlichsten Teil des Landes in der Nähe des Brunnens Lahai-Roi.

63 Eines Abends, als er gerade auf dem Feld war, sah er auf einmal Kamele daherkommen.

64 Auch Rebekka hatte Isaak erblickt. Schnell stieg sie vom Kamel und fragte den Verwalter Abrahams:

65 »Wer ist der Mann, der uns dort entgegenkommt?« »Es ist mein Herr«, erwiderte er; und Rebekka bedeckte ihr Gesicht mit dem Schleier.

66 Der Besitzverwalter erzählte Isaak, was alles geschehen war,

67 und Isaak führte Rebekka in das Zelt seiner Mutter Sara. Er nahm sie zur Frau und gewann sie lieb. So wurde er über den Verlust seiner Mutter getröstet.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Brautwerbung für Isaak

1 Abraham war alt und hochbetagt, und der Herr hatte ihn gesegnet allenthalben.

2 Und er sprach zu dem ältesten Knecht seines Hauses, der allen seinen Gütern vorstand: Lege deine Hand unter meine Hüfte

3 und schwöre mir bei dem Herrn, dem Gott des Himmels und der Erde, dass du meinem Sohn keine Frau nimmst von den Töchtern der Kanaaniter, unter denen ich wohne,

4 sondern dass du ziehst in mein Vaterland und zu meiner Verwandtschaft und nimmst meinem Sohn Isaak dort eine Frau.

5 Der Knecht sprach zu ihm: Wie, wenn das Mädchen mir nicht folgen will in dies Land, soll ich dann deinen Sohn zurückbringen in jenes Land, von dem du ausgezogen bist?

6 Abraham sprach zu ihm: Davor hüte dich, dass du meinen Sohn wieder dahin bringst!

7 Der Herr, der Gott des Himmels, der mich von meines Vaters Hause genommen hat und von meiner Heimat, der mir zugesagt und mir auch geschworen hat: Dies Land will ich deinen Nachkommen geben –, der wird seinen Engel vor dir her senden, dass du meinem Sohn dort eine Frau nimmst.

8 Wenn aber das Mädchen dir nicht folgen will, so bist du dieses Eides ledig. Nur bringe meinen Sohn nicht wieder dorthin!

9 Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwor es ihm.

10 So nahm der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und zog hin und hatte mit sich allerlei Güter seines Herrn und machte sich auf und zog nach Mesopotamien, zu der Stadt Nahors.

11 Da ließ er die Kamele sich lagern draußen vor der Stadt bei dem Wasserbrunnen des Abends um die Zeit, da die Frauen pflegten herauszugehen und Wasser zu schöpfen.

12 Und er sprach: Herr, du Gott meines Herrn Abraham, lass es mir heute gelingen und tu Barmherzigkeit an Abraham, meinem Herrn!

13 Siehe, ich stehe hier bei dem Wasserbrunnen, und die Töchter der Leute in dieser Stadt werden herauskommen, um Wasser zu schöpfen.

14 Wenn nun ein Mädchen kommt, zu dem ich spreche: Neige deinen Krug und lass mich trinken, und es sprechen wird: Trinke, ich will deine Kamele auch tränken –, das sei die, die du deinem Diener Isaak beschert hast, und daran werde ich erkennen, dass du Barmherzigkeit an meinem Herrn getan hast.

15 Und ehe er ausgeredet hatte, siehe, da kam heraus Rebekka, die Tochter Betuëls, der ein Sohn der Milka war, die die Frau Nahors, des Bruders Abrahams, war, und trug einen Krug auf ihrer Schulter.

16 Und das Mädchen war sehr schön von Angesicht, eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt. Die stieg hinab zur Quelle und füllte den Krug und stieg herauf.

17 Da lief ihr der Knecht entgegen und sprach: Lass mich ein wenig Wasser aus deinem Kruge trinken.

18 Und sie sprach: Trinke, mein Herr! Und eilends ließ sie den Krug hernieder auf ihre Hand und gab ihm zu trinken.

19 Und als sie ihm zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Ich will deinen Kamelen auch schöpfen, bis sie alle genug getrunken haben.

20 Und eilte und goss den Krug aus in die Tränke und lief abermals zum Brunnen, um zu schöpfen, und schöpfte allen seinen Kamelen.

21 Der Mann aber betrachtete sie und schwieg still, bis er erkannt hätte, ob der Herr zu seiner Reise Gnade gegeben hätte oder nicht.

22 Als nun die Kamele alle getrunken hatten, nahm er einen goldenen Ring, einen halben Schekel schwer, und zwei goldene Armreifen für ihre Hände, zehn Schekel schwer,

23 und sprach: Wessen Tochter bist du? Das sage mir doch! Haben wir auch Raum in deines Vaters Hause, um zu herbergen?

24 Sie sprach zu ihm: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat.

25 Und sagte weiter zu ihm: Es ist auch viel Stroh und Futter bei uns und Raum genug, um zu herbergen.

26 Da neigte sich der Mann und betete den Herrn an

27 und sprach: Gelobt sei der Herr, der Gott meines Herrn Abraham, der seine Barmherzigkeit und seine Treue von meinem Herrn nicht hat weichen lassen; denn der Herr hat mich geradewegs geführt zum Hause des Bruders meines Herrn.

28 Und das Mädchen lief und sagte dies alles in ihrer Mutter Hause.

29 Und Rebekka hatte einen Bruder, der hieß Laban; und Laban lief zu dem Mann draußen bei dem Brunnen.

30 Denn als er den Ring und die Armreifen an den Händen seiner Schwester gesehen hatte und die Worte Rebekkas, seiner Schwester, gehört hatte: So hat mir der Mann gesagt –, da kam er zu dem Mann, und siehe, er stand bei den Kamelen am Brunnen.

31 Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des Herrn ! Warum stehst du draußen? Ich habe das Haus bereitet und für die Kamele auch Raum gemacht.

32 Da kam der Mann ins Haus. Und man zäumte die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter, dazu auch Wasser, zu waschen seine Füße und die Füße der Männer, die mit ihm waren.

33 Und man setzte ihm Essen vor. Er sprach aber: Ich will nicht essen, bis ich zuvor meine Sache vorgebracht habe. Laban antwortete: Sage an!

34 Er sprach: Ich bin Abrahams Knecht.

35 Und der Herr hat meinen Herrn reich gesegnet, dass er groß geworden ist, und hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben.

36 Dazu hat Sara, die Frau meines Herrn, in ihrem Alter meinem Herrn einen Sohn geboren; dem hat er alles gegeben, was er hat.

37 Und mein Herr hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Du sollst meinem Sohn keine Frau nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Land ich wohne,

38 sondern zieh hin zu meines Vaters Hause und zu meinem Geschlecht; dort nimm meinem Sohn eine Frau.

39 Ich sprach aber zu meinem Herrn: Wie, wenn mir das Mädchen nicht folgen will?

40 Da sprach er zu mir: Der Herr, vor dem ich wandle, wird seinen Engel mit dir senden und Gnade zu deiner Reise geben, dass du meinem Sohn eine Frau nimmst von meiner Verwandtschaft und meines Vaters Hause.

41 Dann sollst du deines Eides ledig sein: Wenn du zu meiner Verwandtschaft kommst und sie geben sie dir nicht, so bist du deines Eides ledig.

42 So kam ich heute zum Brunnen und sprach: Herr, du Gott meines Herrn Abraham, hast du Gnade zu meiner Reise gegeben, auf der ich bin,

43 siehe, so stehe ich hier bei dem Wasserbrunnen. Wenn nun ein Mädchen herauskommt, um zu schöpfen, und ich zu ihr spreche: Gib mir ein wenig Wasser zu trinken aus deinem Krug,

44 und sie sagen wird: Trinke du, ich will deinen Kamelen auch schöpfen –, das sei die Frau, die der Herr dem Sohn meines Herrn beschert hat.

45 Ehe ich nun diese Worte ausgeredet hatte in meinem Herzen, siehe, da kommt Rebekka heraus mit einem Krug auf ihrer Schulter und geht hinab zur Quelle und schöpft. Da sprach ich zu ihr: Gib mir zu trinken.

46 Und sie nahm eilends den Krug von ihrer Schulter und sprach: Trinke, und deine Kamele will ich auch tränken. Da trank ich, und sie tränkte die Kamele auch.

47 Und ich fragte sie und sprach: Wessen Tochter bist du? Sie antwortete: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes Nahors, den ihm Milka geboren hat. Da legte ich einen Ring an ihre Nase und Armreifen an ihre Hände

48 und neigte mich und betete den Herrn an und lobte den Herrn, den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geführt hat, dass ich für seinen Sohn die Tochter des Bruders meines Herrn nehme.

49 Seid ihr nun die, die an meinem Herrn Freundschaft und Treue beweisen wollen, so sagt mir’s; wenn nicht, so sagt mir’s auch, dass ich mich wende zur Rechten oder zur Linken.

50 Da antworteten Laban und Betuël und sprachen: Das kommt vom Herrn, darum können wir nichts dazu sagen, weder Böses noch Gutes.

51 Da ist Rebekka vor dir, nimm sie und zieh hin, dass sie die Frau sei des Sohnes deines Herrn, wie der Herr geredet hat.

52 Als Abrahams Knecht diese Worte hörte, neigte er sich vor dem Herrn bis zur Erde.

53 Danach zog er hervor silberne und goldene Kleinode und Kleider und gab sie Rebekka; auch ihrem Bruder und der Mutter gab er kostbare Geschenke.

54 Dann aß und trank er samt den Männern, die mit ihm waren, und sie blieben über Nacht allda. Am Morgen aber standen sie auf, und er sprach: Lasst mich ziehen zu meinem Herrn.

55 Aber ihr Bruder und ihre Mutter sprachen: Lass doch das Mädchen noch einige Zeit bei uns bleiben, vielleicht zehn Tage; danach mag sie ziehen.

56 Da sprach er zu ihnen: Haltet mich nicht auf, denn der Herr hat Gnade zu meiner Reise gegeben. Lasst mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe.

57 Da sprachen sie: Wir wollen das Mädchen rufen und fragen, was sie dazu sagt.

58 Und sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Manne ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will es.

59 Da ließen sie Rebekka, ihre Schwester, ziehen mit ihrer Amme, samt Abrahams Knecht und seinen Leuten.

60 Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du, unsere Schwester, wachse zu vieltausendmal tausend, und dein Geschlecht besitze die Tore seiner Feinde.

61 So machte sich Rebekka auf mit ihren Mägden, und sie setzten sich auf die Kamele und zogen dem Manne nach. Und der Knecht nahm Rebekka und zog von dannen.

62 Isaak aber war gezogen zum »Brunnen des Lebendigen, der mich sieht« und wohnte im Südlande.

63 Und er war hinausgegangen auf das Feld gegen Abend und hob seine Augen auf und sah, dass Kamele daherkamen.

64 Und Rebekka hob ihre Augen auf und sah Isaak; da stieg sie eilends vom Kamel

65 und sprach zu dem Knecht: Wer ist der Mann, der uns entgegenkommt auf dem Felde? Der Knecht sprach: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich.

66 Und der Knecht erzählte Isaak alles, was er ausgerichtet hatte.

67 Da führte sie Isaak in das Zelt seiner Mutter Sara und nahm die Rebekka, und sie wurde seine Frau und er gewann sie lieb. Also wurde Isaak getröstet über seine Mutter.

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