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Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
SAMUEL AM HEILIGTUM IN SCHILO (Kapitel 1–3)
Eine Frau bittet Gott um einen Sohn
1 In Ramatajim im Gebiet der Sippe Zuf im Bergland von Efraïm lebte ein Mann namens Elkana. Sein Vater hieß Jeroham, sein Großvater Elihu und sein Urgroßvater Tohu; der war ein Sohn des Efraïmiters Zuf.
2 Elkana hatte zwei Frauen, Hanna und Peninna. Peninna hatte Kinder, aber Hanna war kinderlos.
3 Elkana ging einmal in jedem Jahr mit seiner Familie nach Schilo, um zum Herrn, dem Herrscher der Welt, zu beten und ihm ein Opfer darzubringen. In Schilo versahen Hofni und Pinhas, die beiden Söhne von Eli, den Priesterdienst.
4 Beim Opfermahl gab Elkana seiner Frau Peninna und allen ihren Söhnen und Töchtern je einen Anteil vom Opferfleisch;
5 Hanna aber bekam ein Extrastück, denn er liebte sie, obwohl der Herr ihr Kinder versagt hatte.
6 Darauf begann Peninna regelmäßig zu sticheln und suchte Hanna wegen ihrer Kinderlosigkeit zu kränken.
7 Das wiederholte sich jedes Jahr, wenn sie zum Heiligtum des Herrn gingen: Peninna kränkte Hanna so sehr, dass sie weinte und nichts essen konnte.
8 Elkana fragte sie dann: »Hanna, warum weinst du? Warum isst du nichts? Was bedrückt dich? Hast du an mir nicht mehr als an zehn Söhnen?«
9 Wieder einmal war es so geschehen. Als sie gegessen und getrunken hatten, stand Hanna auf und ging zum Eingang des Heiligtums. Neben der Tür saß der Priester Eli auf seinem Stuhl.
10 Hanna war ganz verzweifelt. Unter Tränen betete sie zum Herrn und machte ein Gelübde. Sie sagte:
11 » Herr, du Herrscher der Welt, sieh doch meine Schande und hilf mir! Vergiss mich nicht und schenk mir einen Sohn! Ich verspreche dir dafür, dass er dir sein ganzes Leben lang gehören soll; und sein Haar soll niemals geschnitten werden. «
Gott hört Hannas Gebet
12 Hanna betete lange und Eli beobachtete sie. Er sah, wie sie die Lippen bewegte;
13 aber weil sie still für sich betete, konnte er nichts hören. Darum hielt er sie für betrunken.
14 »Wie lange willst du dich hier so aufführen?«, fuhr er sie an. »Schlaf erst einmal deinen Rausch aus!«
15 »Nein, Herr«, erwiderte Hanna, »ich habe nichts getrunken; ich bin nur unglücklich und habe dem Herrn mein Herz ausgeschüttet.
16 Denk nicht so schlecht von mir! Ich habe großen Kummer, ich bin ganz verzweifelt. Deshalb habe ich hier so lange gebetet. «
17 »Geh in Frieden «, sagte Eli zu ihr, »der Gott Israels wird deine Bitte erfüllen. «
18 Hanna verabschiedete sich und ging weg. Sie aß wieder und war nicht mehr traurig.
19 Am nächsten Morgen standen Elkana und seine Familie früh auf, beteten noch einmal im Heiligtum des Herrn und kehrten dann heim nach Rama. Als Elkana das nächste Mal mit Hanna schlief, erhörte der Herr ihr Gebet.
20 Sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Sie sagte: »Ich habe ihn vom Herrn erbeten«, und nannte ihn deshalb Samuel.
Das Kind gehört Gott
21 Im nächsten Jahr ging Elkana wieder mit seiner Familie nach Schilo. Er wollte dem Herrn das jährliche Opfer darbringen und dazu die besondere Opfergabe, die er ihm versprochen hatte.
22 Hanna ging diesmal nicht mit. Sie sagte zu ihrem Mann: »Sobald der Junge alt genug ist und ich ihn nicht mehr stillen muss, bringe ich ihn in das Heiligtum des Herrn. Dann soll er für immer dort bleiben. «
23 Elkana sagte zu ihr: »Tu, was du für richtig hältst! Bleib zu Hause, bis du ihn entwöhnt hast. Möge der Herr dann auch wahr machen, was er diesem Kind zugesagt hat!« So blieb Hanna daheim und versorgte ihren Sohn.
24 Als sie Samuel entwöhnt hatte, brachte sie ihn zum Heiligtum des Herrn nach Schilo. Das Kind war noch sehr klein. Seine Mutter nahm auch einen dreijährigen Stier, einen kleinen Sack Weizenmehl und einen Krug Wein mit.
25 Nachdem die Eltern den Stier geschlachtet hatten, brachten sie den Jungen zu Eli.
26 »Verzeihung, mein Herr«, sagte Hanna, »so gewiss du lebst: Ich bin die Frau, die einmal an dieser Stelle stand und betete.
27 Hier ist das Kind, um das ich damals Gott angefleht habe; er hat mein Gebet erhört.
28 Auch ich will nun mein Versprechen erfüllen: Das Kind soll für sein ganzes Leben dem Herrn gehören. « Und alle warfen sich zum Gebet vor dem Herrn nieder.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Hannas Gebet und Samuels Geburt
1 Es war ein Mann von Ramatajim-Zofim, vom Gebirge Ephraim, der hieß Elkana, ein Sohn Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein Ephraimiter.
2 Und er hatte zwei Frauen; die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna aber hatte Kinder und Hanna hatte keine Kinder.
3 Dieser Mann ging jährlich hinauf von seiner Stadt, um anzubeten und dem Herrn Zebaoth zu opfern in Silo. Dort aber waren Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, Priester des Herrn.
4 Wenn nun der Tag kam, dass Elkana opferte, gab er seiner Frau Peninna und allen ihren Söhnen und Töchtern ihre Anteile.
5 Aber Hanna gab er nur einen Anteil, obgleich er Hanna lieb hatte; der Herr aber hatte ihren Leib verschlossen.
6 Und ihre Widersacherin kränkte und reizte sie sehr, weil der Herr ihren Leib verschlossen hatte.
7 So ging es alle Jahre; wenn sie hinaufzog zum Haus des Herrn, kränkte jene sie. Dann weinte Hanna und aß nichts.
8 Elkana aber, ihr Mann, sprach zu ihr: Hanna, warum weinst du und warum isst du nichts? Und warum ist dein Herz so traurig? Bin ich dir nicht mehr wert als zehn Söhne?
9 Da stand Hanna auf, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatten. Eli aber, der Priester, saß auf einem Stuhl am Türpfosten des Tempels des Herrn.
10 Und sie war von Herzen betrübt und betete zum Herrn und weinte sehr
11 und gelobte ein Gelübde und sprach: Herr Zebaoth, wirst du das Elend deiner Magd ansehen und an mich gedenken und deiner Magd nicht vergessen und wirst du deiner Magd einen Sohn geben, so will ich ihn dem Herrn geben sein Leben lang, und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen.
12 Und da sie lange betete vor dem Herrn, achtete Eli auf ihren Mund;
13 denn Hanna redete in ihrem Herzen, nur ihre Lippen bewegten sich, ihre Stimme aber hörte man nicht. Da meinte Eli, sie wäre betrunken.
14 Und Eli sprach zu ihr: Wie lange willst du betrunken sein? Gib den Wein von dir, den du getrunken hast!
15 Hanna aber antwortete und sprach: Nein, mein Herr! Ich bin eine betrübte Frau; Wein und starkes Getränk hab ich nicht getrunken, sondern habe mein Herz vor dem Herrn ausgeschüttet.
16 Du wollest deine Magd nicht für eine zuchtlose Frau halten, denn ich hab aus meinem großen Kummer und aus Traurigkeit so lange geredet.
17 Eli antwortete und sprach: Gehe hin mit Frieden; der Gott Israels wird dir geben, was du von ihm erbeten hast.
18 Sie sprach: Lass deine Magd Gnade finden vor deinen Augen. Da ging die Frau ihres Weges und aß und sah nicht mehr so traurig drein.
19 Und am andern Morgen machten sie sich früh auf. Und als sie angebetet hatten vor dem Herrn, kehrten sie wieder um und kamen heim nach Rama. Und Elkana erkannte Hanna, seine Frau, und der Herr gedachte an sie.
20 Und als die Tage um waren, ward Hanna schwanger, und sie gebar einen Sohn und nannte ihn Samuel; denn, so sprach sie, ich hab ihn von dem Herrn erbeten.
21 Und als der Mann Elkana hinaufzog mit seinem ganzen Hause, um dem Herrn das jährliche Opfer zu opfern und was er gelobt hatte,
22 zog Hanna nicht mit hinauf, sondern sprach zu ihrem Mann: Wenn der Knabe entwöhnt ist, will ich ihn bringen, dass er vor dem Herrn erscheine und bleibe dort für immer.
23 Elkana, ihr Mann, sprach zu ihr: So tu, wie dir’s gefällt! Bleib, bis du ihn entwöhnt hast; der Herr bestätige aber, was er geredet hat. So blieb die Frau und stillte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnt hatte.
24 Nachdem sie ihn entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit sich hinauf, dazu einen dreijährigen Stier, einen Scheffel Mehl und einen Krug Wein, und brachte ihn in das Haus des Herrn nach Silo. Der Knabe war aber noch jung.
25 Und sie schlachteten den Stier und brachten den Knaben zu Eli.
26 Und sie sprach: Ach, mein Herr, so wahr du lebst, mein Herr: Ich bin die Frau, die hier bei dir stand, um zum Herrn zu beten.
27 Um diesen Knaben bat ich. Nun hat der Herr mir gegeben, was ich von ihm erbeten habe.
28 Darum gebe ich ihn dem Herrn wieder sein Leben lang, weil er vom Herrn erbeten ist. Und sie beteten dort den Herrn an.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart