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Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Sauls halbherziger Gehorsam

1 Samuel kam zu Saul und sagte: »Der Herr gab mir damals den Auftrag, dich zum König über sein Volk Israel zu salben. Darum höre jetzt seinen Befehl!

2 So spricht der Herr, der Herrscher der Welt: ›Ich will jetzt den Amalekitern vergelten, was sie Israel angetan haben. Sie versperrten ihm den Weg, als es aus Ägypten kam.

3 Darum zieh gegen sie ins Feld und vernichte sie! Alles, was zu ihnen gehört, steht unter dem Bann. Darum töte ohne Erbarmen Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder, Schafe, Kamele und Esel. ‹«

4 Saul rief die wehrfähigen Männer nach Telaïm zusammen. Dort musterte er sie; es waren 200000 Mann Fußvolk, dazu kamen noch 10000 Mann aus Juda.

5 Mit ihnen drang Saul zur Hauptstadt der Amalekiter vor und legte sich im Tal auf die Lauer.

6 Den Kenitern ließ Saul sagen: »Zieht fort, trennt euch von den Amalekitern, damit ihr nicht zusammen mit ihnen ausgerottet werdet. Ihr seid uns Israeliten freundlich begegnet, als wir aus Ägypten kamen. « Da verließen die Keniter das Gebiet der Amalekiter.

7 Dann griff Saul die Amalekiter an und schlug sie vernichtend von Hawila bis Schur an der ägyptischen Grenze.

8 Ihren König Agag nahm Saul gefangen. An den anderen Amalekitern vollstreckte er den Bann und ließ sie mit dem Schwert niedermachen.

9 Saul und die Männer Israels verschonten jedoch nicht nur Agag, sondern auch vom Vieh – den Schafen, Ziegen und Rindern – die gesunden und kräftigen Tiere, das Mastvieh und die Lämmer und überhaupt alles, was wertvoll war; daran wollten sie nicht den Bann vollstrecken.

Gott kehrt sich von Saul ab

10 Da erging das Wort des Herrn an Samuel, er sagte zu ihm:

11 »Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe. Er hat sich von mir abgewandt und meine Befehle nicht befolgt. « Samuel war tief getroffen. Die ganze Nacht schrie er zum Herrn, um ihn umzustimmen.

12 Früh am Morgen machte er sich auf den Weg zu Saul. Er hörte, Saul sei in der Stadt Karmel gewesen und habe dort ein Siegeszeichen aufgerichtet, dann sei er nach Gilgal weitergezogen.

13 Als Samuel nach Gilgal kam, empfing ihn Saul mit den Worten: »Sei vom Herrn gesegnet! Ich habe den Befehl des Herrn ausgeführt!«

14 »Aber ich höre doch Schafe blöken und Rinder brüllen«, entgegnete Samuel.

15 »Meine Leute haben sie mitgebracht«, erwiderte Saul. »Sie haben die besten Schafe und Rinder am Leben gelassen, um sie dem Herrn, deinem Gott, als Opfer darzubringen. Alles Übrige haben wir vernichtet. «

16 »Kein Wort weiter!«, rief Samuel. »Ich will dir jetzt verkünden, was der Herr mir in dieser Nacht gesagt hat!« »Sprich!«, erwiderte Saul

17 und Samuel sagte: »Du bist der Anführer der Stämme Israels. Obwohl du selbst dich nicht für würdig hieltest, hat der Herr dich zu ihrem König gemacht.

18 Er hat dich zu den Amalekitern geschickt und dir befohlen: ›Kämpfe gegen sie, bis du sie vernichtet hast. Vollstrecke den Bann an ihnen, denn sie haben sich gegen mich gestellt. ‹

19 Warum hast du dem Herrn nicht gehorcht? Warum hast du getan, was ihm missfällt, und dich auf die Beute gestürzt?«

20 »Ich habe ihm doch gehorcht«, erwiderte Saul. »Ich habe getan, was er mir aufgetragen hatte: An den Amalekitern habe ich den Bann vollstreckt und ihren König Agag hierher gebracht.

21 Meine Leute aber ließen die besten von den erbeuteten Schafen und Rindern am Leben, um sie hier in Gilgal dem Herrn, deinem Gott, zu opfern. «

22 Doch Samuel erwiderte: »Was meinst du, was gefällt dem Herrn besser: Brandopfer und Mahlopfer oder Gehorsam gegenüber seinem Befehl? Lass dir gesagt sein: Wenn du dem Herrn gehorchst, ist das besser als ein Opfer; und wenn du ihm richtig zuhörst, ist das besser als das Fett von Widdern.

23 Trotz gegen Gott ist ebenso schlimm wie Zauberei, Auflehnung gegen ihn so schlimm wie Götzendienst. Weil du gegen den Befehl des Herrn verstoßen hast, hat der Herr auch dich verstoßen: Du kannst nicht länger König über sein Volk sein. «

24 Saul sah sein Unrecht ein. »Ich habe mich schuldig gemacht«, bekannte er. »Ich habe den Befehl des Herrn und deine Anweisungen nicht befolgt. Ich hatte Angst vor meinen Männern und ließ ihnen ihren Willen.

25 Vergib mir meine Schuld und komm mit mir zurück, damit ich mich vor dem Herrn niederwerfen und ihm Ehre erweisen kann!«

26 Aber Samuel erwiderte: »Ich kann nicht mit dir zurückgehen. Du hast gegen den Befehl des Herrn verstoßen, darum hat der Herr nun dich verstoßen. Du kannst nicht mehr König über Israel sein. «

Saul und Samuel trennen sich

27 Samuel wollte weggehen. Da hielt Saul ihn am Mantel fest, sodass ein Stück davon abriss.

28 Samuel sagte: »Wie du mir dieses Stück von meinem Mantel abgerissen hast, so entreißt der Herr dir heute die Königsherrschaft über Israel und gibt sie einem anderen, der würdiger ist als du.

29 Der Gott, auf den Israel stolz sein kann, steht zu seinem Urteil und nimmt es nicht zurück. Er ist nicht wie ein Mensch, der seinen Sinn ändert und seine Entscheidung bereut. «

30 »Du hast recht«, wiederholte Saul, »ich habe mich schuldig gemacht. Aber stelle mich vor meinem Volk und seinen Ältesten nicht bloß und erweise mir jetzt die gebührende Ehre. Komm mit mir zurück, damit ich mich vor dem Herrn, deinem Gott, niederwerfen und ihm Ehre erweisen kann!«

31 Samuel ließ sich umstimmen und ging mit. Als Saul sich vor dem Herrn niedergeworfen hatte,

32 befahl Samuel: »Bringt mir Agag, den König der Amalekiter !« Gelassen ging Agag auf Samuel zu und sagte: »Die Todesgefahr ist vorbei. «

33 Aber Samuel erwiderte: »Dein Schwert hat viele Mütter kinderlos gemacht. So soll jetzt auch deine Mutter kinderlos werden!« Und er schlug Agag vor dem Altar in Gilgal in Stücke.

34 Dann kehrte Samuel nach Rama zurück und auch Saul ging nach Hause in seine Stadt Gibea.

35 Samuel mied Saul für den Rest seines Lebens, denn er trauerte um ihn. Dem Herrn aber tat es leid, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Saul wird verworfen

1 Samuel sprach zu Saul: Der Herr hat mich gesandt, dass ich dich zum König salben sollte über sein Volk Israel; so höre nun auf die Worte des Herrn !

2 So spricht der Herr Zebaoth: Ich habe bedacht, was Amalek Israel angetan und wie es ihm den Weg verlegt hat, als Israel aus Ägypten zog.

3 So zieh nun hin und schlag Amalek. Und vollstreckt den Bann an allem, was es hat; verschone sie nicht, sondern töte Mann und Frau, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel.

4 Da bot Saul das Volk auf, und er musterte sie zu Telaim: zweihunderttausend Mann Fußvolk und zehntausend Mann aus Juda.

5 Und als Saul zu der Stadt der Amalekiter kam, legte er einen Hinterhalt im Bachtal.

6 Und Saul ließ den Kenitern sagen: Geht, weicht und zieht weg von den Amalekitern, dass ich euch nicht mit ihnen aufreibe; denn ihr tatet Barmherzigkeit an allen Israeliten, als sie aus Ägypten zogen. Da zogen die Keniter fort von den Amalekitern.

7 Da schlug Saul die Amalekiter von Hawila bis nach Schur, das vor Ägypten liegt,

8 und nahm Agag, den König von Amalek, lebendig gefangen, und an allem Volk vollstreckte er den Bann mit der Schärfe des Schwerts.

9 Aber Saul und das Volk verschonten Agag und die besten Schafe und Rinder und das Mastvieh und die Lämmer und alles, was von Wert war, und sie wollten den Bann daran nicht vollstrecken; was aber nichts taugte und gering war, daran vollstreckten sie den Bann.

10 Da geschah des Herrn Wort zu Samuel:

11 Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich von mir abgewandt und meine Befehle nicht erfüllt. Darüber wurde Samuel zornig und schrie zu dem Herrn die ganze Nacht.

12 Und Samuel machte sich früh auf, um Saul am Morgen zu begegnen. Und ihm wurde angesagt, dass Saul nach Karmel gekommen wäre und sich ein Siegeszeichen aufgerichtet hätte und weitergezogen und nach Gilgal hinabgekommen wäre.

13 Als nun Samuel zu Saul kam, sprach Saul zu ihm: Gesegnet seist du vom Herrn ! Ich habe des Herrn Wort erfüllt.

14 Samuel antwortete: Was ist denn das für ein Blöken von Schafen in meinen Ohren und ein Brüllen von Rindern, das ich höre?

15 Saul sprach: Von den Amalekitern hat man sie gebracht; denn das Volk verschonte die besten Schafe und Rinder, um sie zu opfern dem Herrn, deinem Gott; an dem andern haben wir den Bann vollstreckt.

16 Samuel aber antwortete Saul: Halt ein, ich will dir sagen, was der Herr mit mir diese Nacht geredet hat. Er sprach: Sag an!

17 Samuel sprach: Ist’s nicht so: Auch wenn du vor dir selbst gering warst, bist du doch das Haupt der Stämme Israels; denn der Herr hat dich zum König über Israel gesalbt.

18 Und der Herr sandte dich auf den Weg und sprach: Zieh hin und vollstrecke den Bann an den Sündern, den Amalekitern, und kämpfe mit ihnen, bis du sie vertilgt hast!

19 Warum hast du der Stimme des Herrn nicht gehorcht, sondern hast dich an die Beute gemacht und getan, was dem Herrn missfiel?

20 Saul antwortete Samuel: Ich habe doch der Stimme des Herrn gehorcht und bin den Weg gezogen, den mich der Herr sandte, und habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und an den Amalekitern den Bann vollstreckt.

21 Aber das Volk hat von der Beute genommen Schafe und Rinder, das Beste vom Gebannten, um es dem Herrn, deinem Gott, zu opfern in Gilgal.

22 Samuel aber sprach: Meinst du, dass der Herr Gefallen habe am Brandopfer und Schlachtopfer gleichwie am Gehorsam gegen die Stimme des Herrn ? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern.

23 Denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei, und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst. Weil du des Herrn Wort verworfen hast, hat er dich auch verworfen, dass du nicht mehr König seist.

24 Da sprach Saul zu Samuel: Ich habe gesündigt, dass ich des Herrn Befehl und deine Worte übertreten habe; denn ich fürchtete das Volk und gehorchte ihrer Stimme.

25 Und nun, vergib mir doch meine Sünde und kehre mit mir um, dass ich den Herrn anbete.

26 Samuel sprach zu Saul: Ich will nicht mit dir umkehren; denn du hast des Herrn Wort verworfen, und der Herr hat dich auch verworfen, dass du nicht mehr König seist über Israel.

27 Und als sich Samuel umwandte, um wegzugehen, ergriff ihn Saul bei einem Zipfel seines Rocks; aber der riss ab.

28 Da sprach Samuel zu ihm: Der Herr hat das Königtum Israels heute von dir gerissen und einem andern gegeben, der besser ist als du.

29 Auch lügt der nicht, der Israels Ruhm ist, und es gereut ihn nicht; denn er ist nicht ein Mensch, dass ihn etwas gereuen könnte.

30 Saul aber sprach: Ich habe gesündigt; aber ehre mich doch jetzt vor den Ältesten meines Volks und vor Israel und kehre mit mir um, dass ich den Herrn, deinen Gott, anbete.

31 Da kehrte Samuel um und folgte Saul, und Saul betete den Herrn an.

32 Und Samuel sprach: Bringt Agag, den König von Amalek, zu mir! Und Agag ging hin zu ihm in Fesseln und sprach: Wahrlich, die Bitterkeit des Todes ist gewichen.

33 Samuel aber sprach: Wie dein Schwert Frauen ihrer Kinder beraubt hat, so soll auch deine Mutter der Kinder beraubt sein unter den Frauen. Und Samuel hieb den Agag in Stücke vor dem Herrn in Gilgal.

34 Und Samuel ging hin nach Rama; Saul aber zog hinauf in sein Haus zu Gibea Sauls.

35 Und Samuel sah Saul fortan nicht mehr bis an den Tag seines Todes. Aber doch trug Samuel Leid um Saul, weil es den Herrn gereut hatte, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte.

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