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Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Gott bestraft König Antiochus (1,11-17; 1 Makk 6,1-16)

1 Zu derselben Zeit musste König Antiochus aus Persien abziehen. Sein Heer war geschlagen worden und befand sich in Auflösung.

2 Der König war nämlich in die Stadt Persepolis einmarschiert und hatte dort versucht, einen Tempel auszurauben und eine Besatzung in die Stadt zu legen. Darauf hatte die Bevölkerung zu den Waffen gegriffen. Antiochus war geschlagen worden und hatte mit Schimpf und Schande den Rückzug antreten müssen.

3 In der Gegend von Ekbatana erfuhr er, was mit Nikanor und mit Timotheus und seinem Heer geschehen war.

4 Voller Zorn beschloss er, den Juden diese Niederlagen heimzuzahlen und auch seine Wut über die eigene Niederlage in Persien an ihnen auszulassen. Er befahl seinem Wagenlenker, nicht mehr anzuhalten, bevor sie nicht in Jerusalem wären. In seiner Anmaßung rief er: »Wenn ich erst in Jerusalem bin – ich mache aus der Stadt ein Massengrab!« Doch er wusste nicht, wie nahe ihm die Strafe Gottes war.

5 Kaum hatte er den Satz ausgesprochen, da traf ihn der Herr, der alles sieht, der Gott Israels, mit einem unsichtbaren, aber tödlichen Schlag: Der König spürte plötzlich in seinem Gedärm und im ganzen Leib unerträglich heftige Schmerzen.

6 Eine passende Strafe für den Mann, der andere Menschen durch zahllose ausgefallene Foltern gequält hatte!

7 Das konnte aber seinen anmaßenden Sinn keineswegs brechen. In glühendem Hass auf die Juden und schnaubend vor Wut befahl er, nun umso schneller zu fahren. Da geschah es: In rasender Fahrt stürzte er vom Wagen und verrenkte sich alle Glieder.

8 Eben noch hatte er in seiner Anmaßung gedacht, er wäre mehr als ein Mensch, die Wellen des Meeres müssten ihm gehorchen und die höchsten Berge könnte er auf der Waagschale wiegen. Jetzt lag er am Boden und musste auf einer Bahre fortgeschafft werden – für alle ein sichtbarer Beweis für die Macht Gottes.

9 Bei lebendigem Leibe fiel schon das Fleisch in Stücken von ihm ab. Er litt furchtbare Schmerzen. Sogar aus den Augen dieses Schurken krochen bereits die Würmer und der Verwesungsgeruch, der von ihm ausging, belästigte das ganze Heer.

10 Eben meinte er noch, nach den Sternen greifen zu können, jetzt konnte niemand mehr in seine Nähe kommen, um auch nur seine Bahre zu tragen; so unerträglich war der Gestank.

Antiochus ändert seinen Sinn

11 Die Krankheit, die Gott ihm geschickt hatte, quälte den König von Minute zu Minute mit größeren Schmerzen. In dieser Lage kam er endlich zu Verstand und fing an, seine Überheblichkeit aufzugeben.

12 Als er schließlich seinen eigenen Gestank nicht mehr ertragen konnte, sagte er: »Ein sterblicher Mensch sollte sich Gott unterordnen und nicht meinen, er wäre ihm gleich. «

13 Jetzt, wo es zu spät war und der Herr kein Erbarmen mehr mit ihm hatte, machte dieser Verbrecher dem Herrn sogar Versprechungen. Er sagte:

14 »Ich war auf dem Weg nach Jerusalem, um die Heilige Stadt schnellstens dem Erdboden gleichzumachen und sie in ein Massengrab zu verwandeln. Doch jetzt gebe ich ihr den Rang einer freien Stadt!

15 Ich hatte mir vorgenommen, alle erwachsenen Juden umzubringen und ihre Leichen unbestattet liegen zu lassen. Zusammen mit den kleinen Kindern sollten sie ein Fraß der Vögel und wilden Tiere werden; für mehr hielt ich sie nicht wert. Jetzt werde ich ihnen Vorrechte einräumen, wie sie sonst nur die Bürger von Athen haben!

16 Einst habe ich den heiligen Tempel ausgeraubt. Jetzt werde ich ihn mit den herrlichsten Weihegeschenken ausstatten und die entwendeten heiligen Geräte vielfach ersetzen. Für die Darbringung der Opfer werde ich aus meinen eigenen Einkünften das nötige Geld bereitstellen.

17 Darüber hinaus werde ich auch den jüdischen Glauben annehmen, und überall, wo Menschen leben, werde ich hingehen, um Gottes Macht zu verkünden!«

Antiochus schreibt einen Brief an die Juden

18 Die Schmerzen ließen aber keineswegs nach; Gott strafte den König, wie er es verdient hatte. Antiochus gab schließlich alle Hoffnung auf und schrieb an die Juden folgenden Brief, der geradezu die Art eines Bittschreibens hatte:

19 »Der König und oberste Heerführer Antiochus grüßt vielmals seine tüchtigen jüdischen Bürger und wünscht ihnen Glück und Gesundheit.

20 Wenn es euch und euren Kindern gut geht und sich eure persönlichen Wünsche erfüllen, dann bin ich voll Dank gegen Gott, denn von ihm erhoffe ich alles Gute für euch.

21 In herzlicher Zuneigung zu euch denke ich stets an die Ehrerbietung und das Wohlwollen, die ihr mir entgegengebracht habt. Bei meiner Rückkehr aus Persien hat mich eine schwere Krankheit befallen. Ich wurde durch sie derart geschwächt, dass ich es für nötig hielt, für das allgemeine Wohl Vorsorge zu treffen.

22 Zwar habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, wieder gesund zu werden – ganz im Gegenteil.

23 Doch erinnere ich mich daran, dass mein Vater schon einen Nachfolger benannte, wenn er nur einen Feldzug in die Provinzen östlich des Tigris unternahm.

24 Für den Fall, dass etwas Unerwartetes geschähe oder eine ungünstige Nachricht einträfe, wollte er sichergestellt sehen, dass unter der Bevölkerung keine Unruhe ausbrach. Alle sollten wissen, auf wen die Regierungsgewalt im Fall eines Falles überging.

25 Mir ist überdies klar, dass die Herrscher an den Grenzen meines Reiches jede günstige Gelegenheit für sich ausnützen werden und nur darauf warten, wie es mit mir ausgeht. Ich habe deshalb meinen Sohn Antiochus zu meinem Nachfolger bestimmt. Den meisten von euch habe ich ihn schon öfter vorgestellt und habe ihn eurer Obhut anvertraut, wenn ich mit dem Heer in die Provinzen östlich des Tigris aufbrach. Ich habe ihn über den Inhalt dieses Briefes unterrichtet.

26 Ich ermahne euch nun sehr eindringlich: Vergesst nicht die Wohltaten, die ich eurem Volk und jedem Einzelnen von euch zuteilwerden ließ, und bewahrt mir und meinem Sohn weiterhin euer Wohlwollen!

27 Ich bin überzeugt, dass er meinen Grundsätzen folgen und euch seine Güte und Freundschaft zuwenden wird. «

28 Darauf starb dieser Mörder und Gotteslästerer im Gebirge in fremdem Land auf ganz erbärmliche Weise. Die schlimmen Qualen, die er anderen zugefügt hatte, waren ihm selbst nicht erspart geblieben.

29 Philippus, der mit dem König zusammen erzogen worden war, brachte seine Leiche nach Antiochia. Danach aber begab er sich zu König Ptolemäus Philometor nach Ägypten, denn er traute dem Sohn von König Antiochus nicht.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Das schreckliche Ende des Antiochus IV. (vgl. 1. Makk 6,1-16)

1 Um dieselbe Zeit musste Antiochus ungeordnet aus Persien abziehen.

2 Denn als er in Persepolis eingerückt war und den Tempel zu plündern und die Stadt fest in die Hand zu bekommen versuchte, machten sich die Einwohner in Scharen auf und suchten Hilfe bei den Waffen; so kam es, dass Antiochus von ihnen zurückgeschlagen wurde und mit Schimpf und Schande abziehen musste.

3 Als er nun in Ekbatana war, kam ihm zu Ohren, wie es Nikanor und den Leuten des Timotheus ergangen war.

4 Zornentbrannt nahm er sich vor, die Schmach, die ihm von denen widerfahren war, die ihn in die Flucht geschlagen hatten, nunmehr an den Juden zu rächen. Darum gebot er dem Wagenlenker, Tag und Nacht zu fahren, um die Reise rasch hinter sich zu bringen. Doch das Gericht vom Himmel her schwebte schon über ihm. Denn in seiner Überheblichkeit hatte er gesagt: Sobald ich nach Jerusalem komme, mache ich aus der Stadt einen Totenacker für die Juden.

5 Darum bestrafte ihn der Herr, der alles sieht, der Gott Israels, mit einem inneren Leiden, das niemand heilen konnte. Denn sobald er das gesagt hatte, kam ihn ein solches Reißen im Leib an und ein so großes Grimmen in den Därmen, dass man ihm nicht helfen konnte.

6 So geschah ihm eben recht, weil er andere Leute mit so vielen und bisher unerhörten Martern geplagt hatte.

7 Dennoch ließ er von seinem wilden Trotz nicht ab, sondern wurde noch überheblicher und brannte vor Wut gegen die Juden und befahl, noch schneller zu fahren. Da stürzte er von dem dahinjagenden Wagen und tat einen so unglücklichen Fall, dass ihm alle Glieder seines Leibes verrenkt wurden.

8 Da musste er, der soeben noch in übermenschlicher Prahlerei meinte, er könnte den Wogen des Meeres gebieten und die hohen Berge auf die Waagschale legen, nach einem einzigen Fall sich in einer Sänfte tragen lassen, sodass alle an ihm die Gewalt Gottes erkannten.

9 Es kam so weit, dass auch unzählige Würmer aus den Augen des Gottlosen hervorkrochen und dass ihm noch bei lebendigem Leibe unter großen Schmerzen und Qualen ganze Stücke seines Fleisches abfielen und dass er so scheußlich stank, dass das ganze Heer darunter litt.

10 Und ihn, der kurz zuvor noch gemeint hatte, er könnte nach den Sternen am Himmel greifen, den konnte niemand tragen wegen des unerträglichen Gestanks.

11 Da begann er, schwer getroffen, von seiner Überheblichkeit abzulassen und zur Erkenntnis zu kommen, weil er von Gott so gegeißelt wurde und die Schmerzen jeden Augenblick größer wurden.

12 Und als er zuletzt den Gestank selbst nicht mehr ertragen konnte, da sagte er: Es ist recht, dass man sich Gott unterwirft und dass ein sterblicher Mensch nicht so vermessen ist, zu meinen, er sei Gott gleich.

13 Und der Verruchte hob an und betete zu dem Herrscher, der sich nun freilich nicht mehr über ihn erbarmen wollte,

14 und versprach, dass er die heilige Stadt, auf die er eilends zugefahren war, um sie dem Erdboden gleichzumachen und sie in einen Totenacker zu verwandeln, für frei erklären wollte.

15 Und die Juden, die er zuvor nicht wert geachtet hatte, dass sie begraben würden, sondern samt ihren Kindern den Vögeln und wilden Tieren zum Fraß vorwerfen wollte, die wollte er alle den Bürgern von Athen gleichstellen.

16 Und den heiligen Tempel, den er zuvor beraubt hatte, wollte er mit den schönsten Weihegaben schmücken und heilige Geräte zurückgeben, mehr als zuvor da gewesen wären; und alle Zuwendungen, die man für Opfer nötig hätte, würde er von seinen eignen Einkünften gewähren.

17 Darüber hinaus wollte er selber ein Jude werden und an allen bewohnten Orten die Macht Gottes verkünden.

18 Als aber die Qualen nicht nachlassen wollten – denn es war Gottes gerechtes Gericht über ihn gekommen –, verzweifelte er an seinem Leben und schrieb an die Juden folgenden Brief, der als Bittschrift abgefasst war und so lautete:

19 Den redlichen Juden, den Bürgern, entbietet seinen Gruß und wünscht Gesundheit und Wohlergehen Antiochus, König und oberster Heerführer.

20 Wenn ihr samt euren Kindern frisch und gesund seid und es euch gut geht, will ich dafür Gott danken, der ich meine Hoffnung auf den Himmel setze.

21 Ich aber bin sehr krank und denke in Liebe an eure Ehrerbietung und Freundlichkeit. Weil ich bei der Rückkehr aus Persien schwer krank geworden bin, habe ich es für nötig gehalten, für die gemeinsame Sicherheit aller zu sorgen,

22 wiewohl ich an meinem Leben nicht verzweifle, sondern fest hoffe, dass es besser mit mir werden wird.

23 Aber wie mein Vater, als er mit einem Heer in die oberen Länder zog, seinen künftigen Nachfolger bestimmte,

24 damit die Bewohner des Landes, falls sich etwas Unerwartetes zutrüge oder Schlimmes gemeldet würde, wüssten, wer Herr werden sollte, und nicht in Verwirrung gerieten,

25 so auch ich: Weil ich überdies sehe, wie die angrenzenden Fürsten und die Nachbarn des Reiches auf die Gelegenheit lauern und darauf warten, wie es ausgehen wird, habe ich meinen Sohn Antiochus zum König bestimmt, den ich den meisten von euch schon oft anvertraut und anbefohlen habe, wenn ich in die oberen Provinzen gezogen bin. Im gleichen Sinn habe ich auch an ihn geschrieben.

26 Deshalb ermahne und bitte ich euch, all der Wohltaten zu gedenken, die ich allen gemeinsam wie auch jedem Einzelnen erwiesen habe, und mir und meinem Sohn fortan wie bisher freundlich und treu zu sein.

27 Denn ich habe das Vertrauen zu ihm, er werde meine Milde und Menschenfreundlichkeit fortsetzen und so mit euch gut auskommen.

28 So litt denn der Mörder und Gotteslästerer so große Schmerzen, wie er sie andern angetan hatte, und starb eines jämmerlichen Todes in fremdem Lande in der Wildnis.

29 Philippus aber, der mit ihm erzogen worden war, besorgte seine Bestattung. Das ist der Philippus, der später, weil er sich vor dem Sohn des Antiochus fürchtete, nach Ägypten zu Ptolemäus Philometor floh.

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