GNB, LUT online lesen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
1 Bileam erkannte: Es war der Wille des Herrn, dass er dieses Volk segnen sollte. Deshalb schaute er diesmal nicht nach Vorzeichen aus. Er blickte in die Ebene hinunter
2 und sah dort Israel nach Stämmen geordnet lagern. Da kam der Geist Gottes über ihn
3-4 und Bileam, der Sohn Beors, begann zu reden. Er sagte: »Ich höre, was der Herr verkündet. Ich sehe, was der Mächtige mir zeigt. Ich sinke wie betäubt zu Boden und schaue dennoch klar, was mir Gott vor Augen stellt:
5 Wie schön sind deine Zelte, Israel! Wie blühend sehen deine Dörfer aus!
6 In allen Tälern dehnen sie sich weit, wie frisches Grün, wie Gärten an den Bächen, wie starke Bäume, die der Herr gepflanzt hat, wie Zedern an den Wasserläufen.
7 Die Brunnen Israels versiegen nicht, die Saat steht reich bewässert auf den Feldern. Sie werden mächtiger als ihre Nachbarn, ihr König wird selbst König Agag schlagen.
8 Ihr Gott errettete sie aus Ägypten, er streitet für sie wie ein wilder Stier. Sie werden ihre Feinde ganz vernichten, so wie ein Raubtier seine Beute frisst und ihr die Knochen durchbeißt und zermalmt. Die Pfeile dieses Volkes treffen tödlich.
9 Es ist gefährlich wie ein starker Löwe – wer wagt ihn aufzustören, wenn er ruht? Ein jeder, der dich segnet, Israel, hat selber teil an diesem Segen. Wer dich verflucht, wird selbst vom Fluch getroffen!«
10 Vor Zorn ballte Balak die Fäuste und sagte zu Bileam: »Du solltest einen Fluch auf meine Feinde schleudern, der ihnen den Untergang bringt. Dazu ließ ich dich holen. Du aber hast sie gesegnet, und das schon zum dritten Mal!
11 Mach, dass du fortkommst! Scher dich nach Hause! Ich hatte dir eine reiche Belohnung versprochen. Du kannst dich beim Herrn dafür bedanken, dass sie dir jetzt entgeht!«
Bileam blickt in die Zukunft
12 Bileam erwiderte: »Ich habe doch gleich zu deinen Boten gesagt:
13 ›Auch wenn König Balak mir alles Silber und Gold gibt, das er besitzt – ich kann nur tun, was der Herr mir aufträgt. Ich verteile Fluch und Segen nicht nach meinem eigenen Willen. Ich muss sagen, was der Herr mir befiehlt. ‹
14 Jetzt kehre ich nach Hause zurück. Aber vorher will ich dir noch ankündigen, was dein Volk von diesem Volk in der Zukunft zu erwarten hat. «
15-16 Und Bileam, der Sohn Beors, begann zu reden. Er sagte: »Ich höre, was der Herr verkündet. Ich sehe, was der Mächtige mir zeigt. Ich sinke wie betäubt zu Boden und schaue dennoch klar, was mir Gott vor Augen stellt:
17 Ich sehe einen, noch ist er nicht da; ganz fern erblick ich ihn, er kommt bestimmt! Ein Stern geht auf im Volk der Jakobssöhne, ein König steigt empor in Israel. Er wird die Moabiter tödlich treffen, die ganze Sippe Sets wird er vernichten.
18 Das ganze Seïr nimmt er in Besitz, das Land der Edomiter, seiner Feinde. Und Israel wird stark und mächtig werden.
19 Der König, der von Jakob abstammt, wird über alle seine Feinde siegen. Auch wer sich in die feste Stadt gerettet hat, wird dort vor ihm nicht sicher sein. «
20 Als Bileam umherschaute und das Gebiet der Amalekiter erblickte, sagte er: » Amalek, einst das erste unter den Völkern – doch bald schon schlägt seine letzte Stunde. «
21 Als er das Gebiet der Keniter erblickte, sagte er: »Wie sicher ihr wohnt! Eure Orte scheinen unangreifbar zu sein wie ein Vogelnest oben im Fels.
22 Doch ihr werdet vernichtet, Nachkommen Kains. Schon bald schleppt der Assyrer euch gefangen fort. «
23-24 Weiter sagte Bileam: »Wehe, wer kommt da vom Norden? Scharen aus dem Land der Kittäer ! Sie schlagen die Syrer und die Hebräer. Doch bald schlägt auch ihnen die letzte Stunde!«
25 Als Bileam seine Weissagungen beendet hatte, kehrte er in seine Heimat zurück und auch Balak ging seines Wegs.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
1 Als nun Bileam sah, dass es dem Herrn gefiel, Israel zu segnen, ging er nicht wie bisher auf Zeichen aus, sondern richtete sein Angesicht zur Wüste,
2 hob seine Augen auf und sah Israel, wie sie lagerten nach ihren Stämmen. Und der Geist Gottes kam auf ihn,
3 und er hob an mit seinem Spruch und sprach: Es sagt Bileam, der Sohn Beors, es sagt der Mann, dem die Augen geöffnet sind;
4 es sagt der Hörer göttlicher Rede, der des Allmächtigen Offenbarung sieht, dem die Augen geöffnet werden, wenn er niederkniet:
5 Wie fein sind deine Zelte, Jakob, und deine Wohnungen, Israel!
6 Wie die Täler, die sich ausbreiten, wie die Gärten an den Wassern, wie die Aloebäume, die der Herr pflanzt, wie die Zedern an den Wassern.
7 Sein Eimer fließt von Wasser über, und seine Saat hat Wasser die Fülle. Sein König wird höher werden als Agag, und sein Reich wird erhoben werden.
8 Gott, der sie aus Ägypten geführt hat, ist für sie wie das Horn des Wildstiers. Er wird die Völker, seine Verfolger, auffressen und ihre Gebeine zermalmen und mit seinen Pfeilen zerschmettern.
9 Er hat sich hingestreckt, sich niedergelegt wie ein Löwe und wie ein junger Löwe – wer will ihn aufstören? Gesegnet sei, wer dich segnet, und verflucht, wer dich verflucht!
10 Da entbrannte Balaks Zorn gegen Bileam, und er schlug die Hände zusammen und sprach zu ihm: Ich habe dich gerufen, dass du meine Feinde verfluchen solltest, und siehe, du hast sie nun dreimal gesegnet.
11 Geh nun weg in dein Land! Ich dachte, ich wollte dich ehren, aber der Herr hat dir die Ehre verwehrt.
12 Bileam antwortete ihm: Hab ich nicht schon zu deinen Boten gesagt, die du zu mir sandtest:
13 Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch nicht übertreten das Wort des Herrn und Böses oder Gutes tun nach meinem Herzen, sondern was der Herr redet, das würde ich auch reden?
14 Und nun siehe, ich ziehe zu meinem Volk. So komm, ich will dir kundtun, was dies Volk deinem Volk tun wird zur letzten Zeit.
15 Und er hob an mit seinem Spruch und sprach: Es sagt Bileam, der Sohn Beors, es sagt der Mann, dem die Augen geöffnet sind,
16 es sagt der Hörer göttlicher Rede und der die Erkenntnis des Höchsten hat, der die Offenbarung des Allmächtigen sieht und dem die Augen geöffnet werden, wenn er niederkniet:
17 Ich sehe ihn, aber nicht jetzt; ich schaue ihn, aber nicht von Nahem. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen und wird zerschmettern die Schläfen der Moabiter und den Scheitel aller Söhne Sets.
18 Edom wird er einnehmen, und Seïr, sein Feind, wird unterworfen sein; Israel aber wird Sieg haben.
19 Aus Jakob wird der Herrscher kommen und umbringen, was übrig ist von den Städten.
20 Und als er die Amalekiter sah, hob er an mit seinem Spruch und sprach: Amalek ist das erste unter den Völkern; aber zuletzt wird es umkommen.
21 Und als er die Keniter sah, hob er an mit seinem Spruch und sprach: Fest ist deine Wohnung, und du hast dein Nest in einen Fels gebaut.
22 Dennoch wird Kain ausgetilgt werden. Wie lange noch, dann führt Assur dich gefangen hinweg!
23 Und er hob abermals an mit seinem Spruch und sprach: Ach, wer wird am Leben bleiben, wenn Gott das tun wird?
24 Und Schiffe aus Kittim werden Assur und Eber überwältigen; jenes aber wird auch umkommen.
25 Und Bileam machte sich auf und zog hin und kehrte zurück an seinen Ort, und Balak zog seinen Weg.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart