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Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
1 Den Himmel rufe ich als Zeugen an, die Erde höre meine Worte!
2 Sie mögen strömen wie ein Regenschauer, der ausgedörrtes Land befeuchtet, und niederträufeln wie der Tau, der ringsum alles junge Grün erquickt!
3 Preist unsern großen und erhabenen Gott! Ich rufe ihn bei seinem Namen,
4 ihn, unsern Fels und starken Schutz! In allem, was er plant und ausführt, ist er vollkommen und gerecht. An niemand handelt er mit Trug und Tücke, er steht zu seinem Wort, denn er ist treu!
5 Doch dieses Volk ist treulos und verkehrt – zu ihrer Schande muss ich es bekennen –, ganz aus der Art sind sie geschlagen; sie können nicht mehr seine Kinder sein.
6 Ist das der Dank für alle seine Güte, ihr unverbesserlichen Narren? Ist er es nicht, der euch geschaffen hat und wie ein Vater für euch sorgt?
7 Erinnert euch an ferne Zeiten, fragt eure Väter, wie es früher war, und eure Alten fragt, woher ihr kommt!
8 Damals erschuf der höchste Gott die Völker und ließ sie auf der Erde wohnen; für jedes Volk bestimmte er ein Land und teilte jedem einen Engel zu.
9 Doch Israel, die Jakobskinder, erwählte er sich selbst als Eigentum und machte sie zu seinem Volk.
10 Er fand sie hilflos in der Wüste, umlauert und umheult von wilden Tieren, da nahm er sie in seine Obhut, er schützte sie mit aller Sorgfalt, so wie ein Mann sein eigenes Auge schützt.
11 Ein Adler scheucht die Jungen aus dem Nest, damit sie selber fliegen lernen. Doch wachsam schwebt er über ihnen, und wenn eins müde wird und fällt, dann breitet er die Flügel unter ihm und fängt es auf und trägt es fort.
12 Genauso hat der Herr sein Volk beschützt; er ganz allein hat Israel geführt, kein fremder Gott stand ihm zur Seite!
13 Dann ließ er sie ein Land erobern. Sie konnten auf den Feldern Korn anbauen, aus Felsenspalten Honig sammeln, auf steinbesätem Grund Oliven ernten.
14 Sie hatten Milch von Kühen und von Schafen, das Fleisch der Lämmer und der Böcke; sie aßen von dem allerbesten Weizen und tranken ihren süßen, roten Wein.
15 Sie lebten nun in Glück und Wohlstand, sie waren satt, sie wurden reich; ja, Jeschurun nahm zu und wurde fett. Ihr Wohlstand machte sie rebellisch, sie stießen Gott im Übermut zurück, ihn, der sie doch geschaffen hatte; ihr Fels und Schutz galt ihnen nichts.
16 Sie wandten andern ihre Liebe zu und kränkten ihn mit ihrem Götzendienst.
17 Sie brachten ihre Opfer dar für Götter, die keine sind und die nicht helfen können; den Vätern waren sie noch unbekannt, erst kürzlich sind sie aufgekommen.
18 Den starken Felsen, ihn, der euch gezeugt hat, den Gott, aus dem ihr allesamt geboren seid, habt ihr verraten, habt ihr ganz vergessen!
19 Das sah der Herr; er wurde zornig, weil seine Söhne, seine Töchter ihn verschmähten.
20 Und er beschloss: »Ich ziehe mich zurück und überlasse sie sich selbst; dann will ich sehn, wohin das führt! Sie sind voll Widerspruch und Starrsinn und kennen weder Dankbarkeit noch Treue.
21 Sie kränken mich mit einem Un-Gott, erbittern mich durch hohle, leere Götzen; ich kränke sie mit einem Un-Volk und strafe sie durch aufgeblasene Menschen.
22 Mein Zorn ist gegen sie entbrannt, ich schicke ihnen Feuer auf die Erde, damit es alles, was dort wächst, versengt; bis in die Totenwelt soll es sich fressen und auch den Grund der Berge unterhöhlen.
23 Ich überschütte sie mit schweren Plagen, verschieße auf sie alle meine Pfeile.
24 Dann werden sie vor Hunger sterben, durch Fieberglut und Pest zugrunde gehen. Ich lasse wilde Tiere auf sie los, das Gift der Schlangen soll sie niederstrecken!
25 Das Schwert soll wüten auf den Straßen, im Hause drinnen soll der Schreck sie töten: den jungen Mann, das junge Mädchen, den kleinsten Säugling und den Greis!
26 Fast hätte ich sie alle ausgerottet und niemand hätte mehr an sie gedacht;
27 doch will ich nicht, dass andere mein Tun missdeuten, dass ihre Feinde sich den Sieg zuschreiben. Sie würden sagen: ›Das war unser Werk!‹, statt einzusehn, dass ich, der Herr, es tat.
28-29 Denn sie sind töricht, ohne jede Einsicht; sonst müssten sie es doch erkennen und an ihr eigenes Ende denken.
30 Wie könnte einer tausend Mann verjagen, wie könnten zwei aus ihren Reihen zehntausend meines Volkes schlagen, wenn ich es nicht verlassen hätte, wenn nicht sein Gott, sein starker Fels, es in die Hand der Feinde gäbe?
31 Sogar die Feinde haben es erkannt, dass ihre Götter keine Helfer sind und sich in nichts mit mir vergleichen können, dem Helfer und Beschützer Israels.
32 Verdorben sind sie wie die Leute, die einst in Sodom und Gomorra wohnten. Sie gleichen einem Weinstock, dessen Trauben statt Süße Bitterkeit und Gift enthalten;
33 der Wein, den man aus seinen Beeren presst, ist tödlicher als Schlangengift.
34 Dies alles bleibt mir im Gedächtnis, ich werde nichts davon vergessen.
35 Ich werde bald an ihnen Rache nehmen und sie für alle Bosheit hart bestrafen. Noch kurze Zeit, dann kommt ihr Untergang, ihr Ende ist nicht aufzuhalten. «
36 Der Herr wird seinem Volk zu Hilfe kommen er wird Erbarmen haben mit den Seinen. Er sieht es ja, dass sie am Ende sind und dass die Starken wie die Schwachen fallen.
37 Dann fragt er sie: »Wo sind jetzt eure Götter, auf deren Schutz ihr euch verlassen habt?
38 Ihr brachtet ihnen reiche Opfer dar, ihr habt sie vollgestopft mit Fett und Wein. Nun sollen sie beweisen, wer sie sind, und für euch kämpfen und euch schützen!
39 Erkennt doch: Ich, nur ich bin Herr, ich ganz allein bin Gott, sonst keiner! Ich schlage Wunden und ich heile sie, ich töte und ich wecke wieder auf. Aus meiner Hand kann niemand retten.
40 Ich hebe meine Hand zum Schwur und sage: ›So gewiss ich ewig lebe:
41 Sie alle, die mich hassen und anfeinden, bekommen meinen Zorn zu spüren!‹ Ich schärfe jetzt mein Racheschwert, dann schlag ich zu und schaffe Recht.
42 Ich mache meine Pfeile ganz betrunken vom Blut der toten und gefangenen Gegner, mein Schwert wird unersättlich um sich fressen, es soll die Köpfe meiner Feinde spalten!«
43 Du, Himmel, freu dich mit dem Herrn ! Ihr Götter, werft euch vor ihm nieder! Der Herr nimmt Rache an den Feinden, weil sie die Seinen hingemordet haben. Doch seinem Volk schenkt er Vergebung und nimmt vom Land den Fluch der Schuld.
Letzte Ermahnung an das Volk
44 Zusammen mit Josua, dem Sohn Nuns, trug Mose dieses Lied dem ganzen Volk vor.
45-46 Dann sagte er zu ihnen: »Nehmt euch diese Mahnungen zu Herzen und gebt sie euren Kindern weiter, damit sie ihr Leben nach den Vorschriften dieses Gesetzes richten.
47 Das Wort des Herrn ist kein leeres Wort, es ist euer Leben! Wenn ihr ihm folgt, werdet ihr lange in dem Land leben können, das ihr jetzt in Besitz nehmt. «
Letzter Befehl Gottes an Mose
48 Am selben Tag sagte der Herr zu Mose:
49 »Geh jetzt ins Abarim-Gebirge dort drüben und steig auf den Berg Nebo, der im Land Moab gegenüber von Jericho liegt. Sieh von dort aus in das Land Kanaan hinüber, das ich dem Volk Israel zum Besitz geben werde!
50 Danach wirst du auf dem Berg sterben und im Tod mit deinen Vorfahren vereint werden, so wie schon dein Bruder Aaron vor dir gestorben ist.
51 Ihr beide dürft das Land nicht betreten, weil ihr mir an der Quelle von Meriba bei Kadesch in der Wüste Zin vor allen Israeliten ungehorsam wart und mir nicht die Gelegenheit geben wolltet, mich vor ihnen als der heilige und mächtige Gott zu erweisen.
52 Du darfst das Land, das ich dem Volk Israel gebe, aus der Ferne sehen, aber du selbst wirst nicht hineinkommen. «
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Das Lied des Mose
1 Merkt auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde höre die Rede meines Mundes.
2 Meine Lehre rinne wie der Regen, und meine Rede riesele wie Tau, wie der Regen auf das Gras und wie die Tropfen auf das Kraut.
3 Denn ich will den Namen des Herrn preisen. Gebt unserm Gott allein die Ehre!
4 Er ist der Fels. Seine Werke sind vollkommen; denn alle seine Wege sind recht. Treu ist Gott und kein Böses an ihm, gerecht und wahrhaftig ist er.
5 Das verkehrte und böse Geschlecht hat gesündigt wider ihn; sie sind Schandflecken und nicht seine Kinder.
6 Dankst du so dem Herrn, deinem Gott, du tolles und törichtes Volk? Ist er nicht dein Vater und dein Herr? Ist’s nicht er allein, der dich gemacht und bereitet hat?
7 Gedenke der vorigen Zeiten und hab acht auf die Jahre von Geschlecht zu Geschlecht. Frage deinen Vater, der wird dir’s verkünden, deine Ältesten, die werden dir’s sagen.
8 Als der Höchste den Völkern Land zuteilte und der Menschen Kinder voneinander schied, da setzte er die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israels.
9 Denn des Herrn Teil ist sein Volk, Jakob ist sein Erbe.
10 Er fand ihn in der Steppe, in der Wüste, im Geheul der Wildnis. Er umfing ihn und hatte acht auf ihn. Er behütete ihn wie seinen Augapfel.
11 Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, so breitete er seine Fittiche aus und nahm ihn und trug ihn auf seinen Flügeln.
12 Der Herr allein leitete ihn, und kein fremder Gott war mit ihm.
13 Er ließ ihn einherfahren über die Höhen der Erde und nährte ihn mit den Früchten des Feldes und ließ ihn Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus hartem Gestein,
14 Butter von den Kühen und Milch von den Schafen samt dem Fett von den Lämmern, feiste Widder und Böcke und das Beste vom Weizen und tränkte ihn mit edlem Traubenblut.
15 Als aber Jeschurun fett ward, wurde er übermütig. Er ist fett und dick und feist geworden und hat den Gott verworfen, der ihn gemacht hat. Er hat den Fels seines Heils gering geachtet
16 und hat ihn zur Eifersucht gereizt durch fremde Götter; durch Gräuel hat er ihn erzürnt.
17 Sie haben Geistern geopfert, die keine Gottheiten sind, Göttern, die sie nicht kannten, neuen, die vor Kurzem erst aufgekommen sind, die eure Väter nicht geehrt haben.
18 Den Fels, der dich gezeugt hat, hast du außer Acht gelassen und hast vergessen den Gott, der dich geboren hat.
19 Und als es der Herr sah, ward er zornig über seine Söhne und Töchter,
20 und er sprach: Ich will mein Antlitz vor ihnen verbergen, will sehen, was ihnen zuletzt widerfahren wird; denn es ist ein verkehrtes Geschlecht, es sind untreue Kinder.
21 Sie haben mich gereizt durch einen Nicht-Gott, durch ihre Abgötterei haben sie mich erzürnt. Ich aber will sie wieder reizen durch ein Nicht-Volk, durch ein gottloses Volk will ich sie erzürnen.
22 Denn ein Feuer ist entbrannt durch meinen Zorn und wird brennen bis in die unterste Tiefe und wird verzehren das Land mit seinem Gewächs und wird anzünden die Grundfesten der Berge.
23 Ich will alles Unglück über sie häufen, ich will alle meine Pfeile auf sie schießen.
24 Vor Hunger sollen sie verschmachten und verzehrt werden vom Fieber und von jähem Tod. Ich will der Tiere Zähne unter sie schicken und der Schlangen Gift.
25 Draußen wird das Schwert ihre Kinder rauben und drinnen der Schrecken den jungen Mann wie das Mädchen, den Säugling wie den Greis.
26 Ich hätte gesagt: Es soll aus sein mit ihnen, ich will ihren Namen tilgen unter den Menschen –,
27 wenn ich nicht den Spott der Feinde gescheut hätte; ihre Widersacher hätten es nicht erkannt und gesagt: Unsere Macht ist groß, und nicht der Herr hat dies alles getan.
28 Denn Israel ist ein Volk, dem man nicht mehr raten kann, und kein Verstand wohnt in ihnen.
29 O dass sie weise wären und dies verstünden, dass sie merkten, was ihnen hernach begegnen wird!
30 Wie geht’s zu, dass einer tausend verjagt und zwei sogar zehntausend flüchtig machen? Kommt’s nicht daher, dass ihr Fels sie verkauft hat und der Herr sie dahingegeben hat?
31 Denn unserer Feinde Fels ist nicht wie unser Fels; so müssen sie selber urteilen.
32 Denn ihr Weinstock stammt von Sodoms Weinstock und von dem Weinberg Gomorras; ihre Trauben sind Gift, sie haben bittere Beeren,
33 ihr Wein ist Drachengift und verderbliches Gift der Ottern.
34 Ist dies nicht bei mir verwahrt und versiegelt in meinen Schatzkammern?
35 Die Rache ist mein, ich will vergelten zur Zeit, da ihr Fuß gleitet; denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und was über sie kommen soll, eilt herzu.
36 Denn der Herr wird seinem Volk Recht schaffen, und über seine Knechte wird er sich erbarmen. Denn er wird sehen, dass ihre Macht dahin ist und es aus ist mit ihnen ganz und gar.
37 Und er wird sagen: Wo sind ihre Götter, ihr Fels, auf den sie trauten,
38 die das Fett ihrer Schlachtopfer essen sollten und trinken den Wein ihrer Trankopfer? Lasst sie aufstehen und euch helfen und euch schützen!
39 Sehet nun, dass ich’s allein bin und ist kein Gott neben mir! Ich kann töten und lebendig machen, ich kann schlagen und kann heilen, und niemand kann aus meiner Hand reißen.
40 Denn ich will meine Hand zum Himmel heben und will sagen: So wahr ich ewig lebe:
41 Wenn ich mein blitzendes Schwert schärfe und meine Hand zur Strafe greift, so will ich mich rächen an meinen Feinden und denen, die mich hassen, vergelten.
42 Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit Blut von Erschlagenen und Gefangenen, vom Haupt der Fürsten des Feindes.
43 Preiset, ihr Heiden, sein Volk; denn er wird das Blut seiner Knechte rächen und wird an seinen Feinden Rache nehmen und entsühnen das Land seines Volks!
Moses letzte Mahnung an das Volk
44 Und Mose kam und redete alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volks, er und Josua, der Sohn Nuns.
45 Als nun Mose das alles zu Ende geredet hatte vor ganz Israel,
46 sprach er zu ihnen: Nehmt zu Herzen alle Worte, die ich euch heute bezeuge, dass ihr euren Kindern befehlt, alle Worte dieses Gesetzes zu halten und zu tun.
47 Denn es ist nicht ein leeres Wort an euch, sondern es ist euer Leben, und durch dies Wort werdet ihr lange leben in dem Lande, in das ihr zieht über den Jordan, um es einzunehmen.
Gott bereitet Mose auf seinen Tod vor
48 Und der Herr redete mit Mose am selben Tage und sprach:
49 Geh auf das Gebirge Abarim, auf den Berg Nebo, der da liegt im Lande Moab gegenüber Jericho, und schaue das Land Kanaan, das ich den Israeliten zum Eigentum geben werde.
50 Dann stirb auf dem Berge, auf den du hinaufgestiegen bist, und lass dich zu deinem Volk versammeln, wie dein Bruder Aaron starb auf dem Berge Hor und zu seinem Volk versammelt wurde;
51 denn ihr habt euch an mir versündigt unter den Israeliten bei dem Haderwasser zu Kadesch in der Wüste Zin, weil ihr mich nicht heiligtet inmitten der Israeliten.
52 Denn du sollst das Land vor dir sehen, das ich den Israeliten gebe, aber du sollst nicht hineinkommen.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart