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Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Die Rede von Paulus vor König Agrippa

1 Agrippa sagte zu Paulus: »Du hast die Gelegenheit, in eigener Sache zu sprechen. « Paulus machte eine Handbewegung und begann seine Verteidigungsrede:

2 »König Agrippa! Ich freue mich, dass ich mich heute vor dir gegen die Angriffe der Juden verteidigen kann,

3 vor allem, weil du dich in ihren Gebräuchen und religiösen Streitfragen auskennst. Bitte, hör mich geduldig an!

4 Mein Leben, wie ich es seit meiner Jugend unter meinem Volk und in Jerusalem geführt habe, ist allen Juden von Anfang an bekannt.

5 Sie kennen mich von früher her und können, wenn sie wollen, bezeugen, dass ich nach der strengsten Richtung unserer Religion gelebt habe. Ich war nämlich Pharisäer.

6 Und wenn ich jetzt vor Gericht stehe, dann nur deshalb, weil ich fest auf die Zusage vertraue, die Gott unseren Vorfahren gegeben hat.

7 Unser Zwölfstämmevolk Israel dient Gott unablässig bei Tag und Nacht in der Hoffnung, endlich die Erfüllung dieser Zusage zu erleben. Und ich, König Agrippa, werde um derselben Hoffnung willen ausgerechnet von Juden angeklagt!

8 Warum wollt ihr Juden es denn nicht glauben, dass Gott tatsächlich einen Toten auferweckt hat?

9 Anfangs allerdings hatte auch ich gemeint, ich müsste dem Bekenntnis zu Jesus von Nazaret mit allen Mitteln entgegentreten.

10 Das habe ich in Jerusalem auch getan. Ausgestattet mit einer Vollmacht der führenden Priester brachte ich viele Christen ins Gefängnis und gab meine Stimme gegen sie ab, wenn sie zum Tod verurteilt wurden.

11 In allen Synagogen habe ich immer wieder versucht, sie durch Auspeitschen dahin zu bringen, dass sie ihrem Glauben abschwören. Mein Hass war so groß, dass ich sie sogar noch über die Grenzen des Landes hinaus verfolgen wollte.

12 In dieser Absicht reiste ich im Auftrag der führenden Priester und mit ihrer Vollmacht nach Damaskus.

13 Auf dem Weg dorthin, mein König, umstrahlte mich und meine Begleiter mitten am Tag ein Licht vom Himmel, heller als die Sonne.

14 Wir stürzten alle zu Boden und ich hörte eine Stimme auf Hebräisch rufen: ›Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Es ist sinnlos, dass du gegen mich ankämpfst!‹

15 ›Wer bist du, Herr?‹, fragte ich, und der Herr sagte: ›Ich bin Jesus, den du verfolgst.

16 Doch steh auf, denn ich bin dir erschienen, um dich in meinen Dienst zu stellen. Du sollst bezeugen, was du heute gesehen hast und was ich dir noch zeigen werde.

17 Ich werde dich beschützen vor den Juden und auch vor den Nichtjuden, zu denen ich dich sende.

18 Gerade ihnen sollst du die Augen öffnen, damit sie aus der Finsternis ins Licht kommen, aus der Gewalt des Satans zu Gott. Denn wenn sie auf mich vertrauen, wird ihnen ihre Schuld vergeben und sie erhalten ihren Platz unter denen, die Gott zu seinem heiligen Volk gemacht hat. ‹

19 Ich habe mich, König Agrippa, dem nicht widersetzt, was diese Erscheinung vom Himmel mir befohlen hatte.

20 Zuerst in Damaskus und Jerusalem und später in ganz Judäa und bei den nicht jüdischen Völkern rief ich die Menschen dazu auf, umzukehren, sich Gott zuzuwenden und durch ihre Lebensführung zu zeigen, dass es ihnen mit der Umkehr ernst ist.

21 Einzig deswegen haben mich die Juden im Tempel ergriffen und zu töten versucht.

22 Aber bis heute hat Gott mir geholfen, und so stehe ich als sein Zeuge vor den Menschen, den hochgestellten wie den ganz einfachen. Ich verkünde nichts anderes, als was die Propheten und Mose angekündigt haben:

23 Der versprochene Retter, sagten sie, muss leiden und sterben und wird als der Erste unter allen Toten auferstehen, um dem jüdischen Volk und allen Völkern der Welt das rettende Licht zu bringen. «

Die Reaktion von Festus und Agrippa auf die Rede

24 Als Paulus sich auf diese Weise verteidigte, rief Festus ihm zu: »Du bist verrückt geworden, Paulus! Das viele Studieren hat dich um den Verstand gebracht!«

25 Paulus aber antwortete: »Hochverehrter Festus, ich bin nicht verrückt. Was ich sage, ist wahr und vernünftig.

26 Der König weiß, wovon ich rede, und mit ihm kann ich frei und offen darüber sprechen. Ich bin überzeugt, dass ich ihm auch gar nichts Neues sage; denn die Sache hat sich ja nicht irgendwo im Winkel abgespielt.

27 König Agrippa, glaubst du den Ankündigungen der Propheten ? Ich weiß, du glaubst ihnen!«

28 Agrippa erwiderte: »Es dauert nicht mehr lange und du überredest mich noch dazu, dass ich selber Christ werde!«

29 »Ob es nun kurz oder lang dauert«, sagte Paulus, »ich bete zu Gott, dass nicht nur du, sondern alle, die mich hier hören, mir gleich werden – die Fesseln natürlich ausgenommen. «

30 Darauf standen der König, der Statthalter, Berenike und die anderen auf

31 und gingen hinaus. »Der Mann verdient weder den Tod noch das Gefängnis«, war das einmütige Urteil.

32 Und Agrippa sagte zu Festus: »Der Mann könnte freigelassen werden, wenn er nicht an den Kaiser appelliert hätte. «

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Die Verteidigungsrede des Paulus

1 Agrippa aber sprach zu Paulus: Es ist dir erlaubt, für dich selbst zu reden. Da streckte Paulus die Hand aus und verteidigte sich:

2 Es ist mir sehr lieb, König Agrippa, dass ich mich heute vor dir verantworten kann wegen all der Dinge, deren ich von den Juden beschuldigt werde,

3 vor allem weil du alle Ordnungen und Streitfragen der Juden kennst. Darum bitte ich dich, mich geduldig anzuhören.

4 Mein Leben von Jugend auf, wie ich es von Anfang an unter meinem Volk und in Jerusalem zugebracht habe, ist allen Juden bekannt,

5 die mich von früher kennen, wenn sie es bezeugen wollten. Denn nach der strengsten Richtung unsres Glaubens habe ich gelebt als Pharisäer.

6 Und nun stehe ich hier und werde angeklagt wegen der Hoffnung auf die Verheißung, die unsern Vätern von Gott gegeben ist.

7 Auf sie hoffen die zwölf Stämme unsres Volkes, wenn sie Gott bei Tag und Nacht beharrlich dienen. Wegen dieser Hoffnung werde ich, o König, von den Juden beschuldigt.

8 Warum wird das bei euch für unglaublich gehalten, dass Gott Tote auferweckt?

9 Zwar meinte auch ich selbst, ich müsste viel gegen den Namen Jesu von Nazareth tun.

10 Das habe ich in Jerusalem auch getan; dort brachte ich viele Heilige ins Gefängnis, wozu ich Vollmacht von den Hohenpriestern empfangen hatte. Und wenn sie getötet werden sollten, gab ich meine Stimme dazu.

11 Und in allen Synagogen zwang ich sie oft durch Strafen zur Lästerung und ich wütete maßlos gegen sie, verfolgte sie auch bis in die fremden Städte.

12 Als ich darum nach Damaskus reiste mit Vollmacht und im Auftrag der Hohenpriester,

13 sah ich mitten am Tage, o König, auf dem Weg ein Licht vom Himmel, heller als der Glanz der Sonne, das mich und die mit mir reisten umleuchtete.

14 Als wir aber alle zu Boden stürzten, hörte ich eine Stimme zu mir reden, die sprach auf Hebräisch: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es wird dir schwer sein, wider den Stachel zu löcken.

15 Ich aber sprach: Herr, wer bist du? Der Herr sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst;

16 steh nun auf und stell dich auf deine Füße. Denn dazu bin ich dir erschienen, um dich zu erwählen zum Diener und zum Zeugen für das, was du gesehen hast und wie ich dir erscheinen will.

17 Und ich will dich erretten von deinem Volk und von den Heiden, zu denen ich dich sende,

18 um ihre Augen aufzutun, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott. So werden sie Vergebung der Sünden empfangen und das Erbteil mit denen, die geheiligt sind durch den Glauben an mich.

19 Daher, König Agrippa, war ich der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam,

20 sondern verkündigte zuerst denen in Damaskus und in Jerusalem, dann im ganzen Land Judäa und unter den Heiden, sie sollten Buße tun und sich zu Gott bekehren und rechtschaffene Werke der Buße tun.

21 Deswegen haben mich Juden im Tempel ergriffen und versucht, mich zu töten.

22 Aber Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Klein und Groß und sage nichts, als was die Propheten und Mose gesagt haben, dass es geschehen soll:

23 dass Christus müsse leiden und als Erster auferstehen von den Toten und verkündigen das Licht seinem Volk und den Heiden.

24 Als er aber dies zu seiner Verteidigung sagte, sprach Festus mit lauter Stimme: Paulus, du bist von Sinnen! Das viele Studieren macht dich wahnsinnig.

25 Paulus aber sprach: Hochgeehrter Festus, ich bin nicht von Sinnen, sondern ich rede wahre und vernünftige Worte.

26 Der König, zu dem ich frei und offen rede, versteht sich auf diese Dinge. Denn ich bin gewiss, dass ihm nichts davon verborgen ist; denn dies ist nicht im Winkel geschehen.

27 Glaubst du, König Agrippa, den Propheten? Ich weiß, dass du glaubst.

28 Agrippa aber sprach zu Paulus: Es fehlt nicht viel, so wirst du mich noch überreden und einen Christen aus mir machen.

29 Paulus aber sprach: Ich wünschte vor Gott, dass über kurz oder lang nicht allein du, sondern alle, die mich heute hören, das würden, was ich bin, ausgenommen diese Fesseln.

30 Da stand der König auf und der Statthalter und Berenike und die bei ihnen saßen.

31 Und als sie sich zurückzogen, redeten sie miteinander und sprachen: Dieser Mensch hat nichts getan, was Tod oder Gefängnis verdient hätte.

32 Agrippa aber sagte zu Festus: Dieser Mensch könnte freigelassen werden, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen hätte.

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