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Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Eine neue Königin wird gesucht
1 Im Lauf der Zeit legte sich der Zorn des Königs. Trotzdem ließ er Astin nicht mehr zu sich rufen; denn er dachte daran, was sie ihm geantwortet und wie er sie daraufhin verurteilt hatte.
2 Da sagten seine Diener zu ihm: »Man sollte für den König schöne junge Mädchen suchen, die noch kein Mann berührt hat!
3 Der König könnte in den Provinzen seines Reiches Beamte damit beauftragen, alle besonders schönen Mädchen, die noch unberührt sind, in seinen Harem nach Susa zu bringen. Der königliche Eunuch, der die Aufsicht im Frauenhaus führt, soll sich um sie kümmern und dafür sorgen, dass ihre Schönheit mit allen Mitteln gepflegt wird.
4 Das Mädchen, das dem König am besten gefällt, soll dann an Astins Stelle Königin werden. « Dem König gefiel dieser Vorschlag und er gab die entsprechenden Anordnungen.
Ein jüdisches Mädchen unter den Bewerberinnen
5 Nun lebte in Susa ein Jude namens Mordechai, ein Sohn Jaïrs. Er war vom Stamm Benjamin und ein Nachkomme von Schimi und Kisch.
6 Als der Babylonierkönig Nebukadnezzar eine Anzahl von Leuten aus Juda in die Verbannung geführt hatte, war auch Mordechais Familie darunter gewesen.
7 Mordechai war Vormund eines Mädchens namens Ester, einer Tochter Amminadabs. Nach dem Tod ihrer Eltern hatte er sie aufgezogen, um sie später zu heiraten. Ester war überaus schön.
8 Als der königliche Erlass bekannt gemacht war, brachte man viele Mädchen nach Susa in die Obhut des Eunuchen Gaï. Mit ihnen wurde auch Ester in den königlichen Harem gebracht.
9 Sie fiel dem Eunuchen auf und gewann seine Gunst. Er sorgte dafür, dass sofort mit der Pflege ihrer Schönheit begonnen und sie aufs Beste ernährt wurde. Er gab ihr sieben ausgewählte Dienerinnen aus dem Königspalast als Ehrendamen und begegnete ihr und ihren Damen stets mit besonderer Zuvorkommenheit.
10 Nach der Weisung Mordechais hatte Ester nichts über ihre jüdische Herkunft gesagt.
11 Mordechai ging nun täglich vor dem Hof des Harems spazieren, um zu erfahren, was mit ihr geschah.
12 Jedes Mädchen wurde ein Jahr lang auf die Begegnung mit dem König vorbereitet. Sechs Monate dauerte die vorgeschriebene Behandlung mit Myrrhenöl und weitere sechs die mit Balsamöl und anderen Schönheitsmitteln.
13 Dann konnte das Mädchen zum König gebracht werden. Wenn sie an der Reihe war, vom Frauenhaus in den Königspalast zu gehen, durfte jede sich Kleider und Schmuck für diese Gelegenheit selbst aussuchen.
14 Sie ging am Abend in den Palast und kehrte am nächsten Morgen in den zweiten Harem zurück, der ebenfalls unter der Aufsicht des königlichen Eunuchen Gaï stand. Keine der Frauen durfte ein zweites Mal zum König kommen, außer wenn er sie namentlich rufen ließ.
Ester wird Königin
15 Dann kam die Reihe an Ester, die Tochter von Amminadab, dem Onkel von Mordechai. Sie hatte die Anweisungen Gaïs sorgfältig befolgt, und alle, die sie sahen, waren voll Bewunderung.
16 So wurde Ester zum König in den Palast gebracht, in seinem siebten Regierungsjahr, im zwölften Monat, dem Monat Adar.
17 Im König erwachte die Liebe und sie gefiel ihm mehr als alle anderen Mädchen. Deshalb setzte er ihr die Krone auf und machte sie zur Königin.
18 Er lud alle seine Berater und alle führenden Männer seines Reiches ein und feierte mit ihnen sieben Tage lang seine Vermählung mit Ester. Der ganzen Bevölkerung seines Reiches gewährte er einen Steuernachlass.
Esters Pflegevater rettet dem König das Leben
19 Mordechai versah weiter seinen Dienst am Königshof.
20 Auf seine Anweisung hatte Ester dem König nichts von ihrer jüdischen Herkunft gesagt. Sie folgte auch seiner Mahnung, Gott zu ehren und seine Gebote genauso zu erfüllen wie zu der Zeit, als sie noch seine Pflegetochter war. Sie gab auch als Königin die jüdische Lebensweise nicht auf.
21 Die beiden Eunuchen, die die königliche Leibwache befehligten, ärgerten sich darüber, dass Mordechai vom König befördert worden war. Deshalb planten sie, König Artaxerxes umzubringen.
22 Aber Mordechai erfuhr davon und sagte es Königin Ester, die dem König die Verschwörung enthüllte.
23 Der König verhörte die beiden Eunuchen und ließ sie an den Galgen hängen. Zu Ehren Mordechais ließ er den Vorfall in die amtliche Chronik eintragen, damit seine Tat nicht in Vergessenheit gerate.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Artaxerxes befiehlt, das jüdische Volk auszurotten (zu Est 3,13)
1 Dies ist die Abschrift des Schreibens: Der Großkönig Artaxerxes an die Statthalter der hundertsiebenundzwanzig Provinzen von Indien bis Äthiopien und die untergebenen Fürsten:
2 Da ich über viele Völker herrsche und Gewalt habe über die ganze Erde, habe ich dieses beschlossen – will ich doch nicht überheblich werden in meiner Macht, sondern immer darauf bedacht sein, gnädig und mild zu regieren: Alle meine Untertanen sollen ohne Furcht in Ruhe leben und bis an die fernen Grenzen reisen können. Dazu will ich den Frieden erneuern, nach dem alle Menschen verlangen.
3 Da überlegte ich mit meinen Ratgebern, wie das geschehen könnte. Haman aber, unser besonnenster, ergebenster und getreuester Ratgeber, der nach dem König der Höchste ist,
4 zeigte an, dass sich unter die Stämme der Erde ein übel gesinntes Volk gemischt habe. Durch seine besonderen Gesetze steht es zu allen Völkern im Gegensatz und missachtet unablässig die Gebote der Könige. So schadet es unserer untadeligen Verwaltung des Reiches.
5 Wir haben nun erkannt, dass sich dieses Volk als einziges gegen alle Welt stellt, nach fremden und verkehrten Gesetzen lebt, unsere Gebote ablehnt und Schaden anrichtet. So stört es Frieden und Einigkeit in unserm Reich.
6 Deshalb haben wir befohlen: Alle, die Haman aufschreibt, der Höchste nach dem König, der über alle Provinzen gesetzt ist und für uns wie ein Vater ist, alle diese sollen mit Weib und Kind durchs Schwert der Feinde ohne alles Erbarmen umgebracht und niemand soll verschont werden, und zwar am vierzehnten Tag im Adar, dem zwölften Monat, in diesem Jahr.
7 So sollen diese seit jeher ruchlosen Menschen an einem einzigen Tag in die Unterwelt gestürzt werden, auf dass künftig unserer Herrschaft für alle Zeit Ruhe und Frieden zurückgegeben werde.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart