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Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Ezechiël sieht den Götzendienst im Jerusalemer Tempel
1 Es war im sechsten Jahr unserer Verbannung, am 5. Tag des 6. Monats. Die führenden Männer der aus Juda Weggeführten saßen bei mir in meinem Haus. Da spürte ich, wie der Herr, der mächtige Gott, seine Hand auf mich legte.
2 Als ich aufblickte, sah ich eine Gestalt, die aussah wie ein Mann. Von der Stelle, wo die Hüften sind, nach unten sah sie aus wie Feuer, nach oben aber strahlend wie helles Gold.
3 Sie streckte etwas wie eine Hand nach mir aus und packte mich an den Haaren. So hob mich der Geist in meiner Vision weit über die Erde empor und trug mich nach Jerusalem, zum Eingang des nördlichen Stadttors. Bei diesem Tor stand das Götzenbild, das den Zorn des Herrn erregt.
4 Da sah ich den Gott Israels in seiner strahlenden Herrlichkeit, genau wie ich ihn in der Ebene am Fluss Kebar gesehen hatte.
5 Er sagte zu mir: »Du Mensch, sieh nach Norden!« Ich blickte nach Norden und sah außerhalb des Tores einen Altar; am Toreingang stand ein Götzenbild.
6 »Du Mensch«, sagte der Herr, »siehst du, was sie da treiben? Die Leute von Israel kümmern sich nicht um meinen Tempel; stattdessen verüben sie diesen abscheulichen Götzendienst. Aber du wirst noch Schlimmeres sehen. «
7 Er führte mich zum Eingangstor des äußeren Tempelvorhofs; dort sah ich ein Loch in der Mauer.
8 »Du Mensch«, befahl er mir, »durchbrich die Mauer!« Ich tat es und stand vor einer Tür.
9 »Geh hinein«, sagte er, »und sieh, was sie dort Abscheuliches treiben!«
10 Ich ging hinein und sah, dass man überall an den Wänden die Bilder von unreinen Tieren eingemeißelt hatte, die dem Herrn ein Gräuel sind. Das waren die Götzen des Volkes Israel.
11 Vor diesen Bildern standen siebzig Männer mit Räucherpfannen in der Hand, von denen Weihrauchwolken aufstiegen. Die siebzig gehörten zu den Ältesten Israels, auch Jaasanja, der Sohn Schafans, war unter ihnen.
12 Der Herr fragte mich: »Du Mensch, siehst du, was die führenden Männer Israels im Verborgenen treiben? So machen sie es auch zu Hause, jeder vor seinem Götzenschrein. Sie denken: ›Der Herr sieht es nicht; er kümmert sich nicht mehr um unser Land. ‹
13 Aber du wirst sehen, dass sie noch Schlimmeres tun. «
14 Darauf führte er mich zum Nordtor des inneren Tempelvorhofs. Dort saßen Frauen und weinten über den Tod des Gottes Tammus.
15 Der Herr sagte zu mir: »Du Mensch, siehst du das? Du wirst noch Schlimmeres sehen. «
16 Er führte mich in den inneren Vorhof des Tempels. Vor dem Eingang zum Tempelhaus, zwischen dem Brandopferaltar und der Vorhalle, standen etwa fünfundzwanzig Männer. Sie blickten nach Osten, mit dem Rücken zum Tempel des Herrn, und warfen sich nieder, um die Sonne anzubeten.
17 Der Herr sagte zu mir: »Du Mensch, siehst du das? Reicht es nicht, dass die Leute von Juda überall im Land Götzen verehren und Unrecht tun? Müssen sie mich auch noch damit reizen, dass sie es hier in meinem Tempel tun?
18 Jetzt kenne ich keine Rücksicht mehr. Erbarmungslos und ohne Schonung werde ich gegen sie vorgehen. Auch wenn sie noch so sehr um Gnade flehen – ich höre sie nicht mehr. «
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Die Gräuel des Götzendienstes im Tempel
1 Und es begab sich im sechsten Jahr am fünften Tage des sechsten Monats. Ich saß in meinem Hause, und die Ältesten von Juda saßen vor mir. Da fiel die Hand Gottes des Herrn auf mich.
2 Und ich sah, und siehe, da war eine Gestalt wie ein Mann, und abwärts von dem, was wie seine Hüften aussah, war es wie Feuer, aber oberhalb seiner Hüften war ein Glanz zu sehen wie blinkendes Kupfer.
3 Und er streckte etwas wie eine Hand aus und ergriff mich bei dem Haar meines Hauptes. Da hob mich ein Wind empor zwischen Himmel und Erde und brachte mich nach Jerusalem in göttlichen Gesichten zu dem Eingang des inneren Tores, das gegen Norden liegt, wo ein Bild stand zum Ärgernis für den Herrn.
4 Und siehe, dort war die Herrlichkeit des Gottes Israels, so wie ich sie in der Ebene gesehen hatte.
5 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, hebe deine Augen auf nach Norden. Und als ich meine Augen aufhob nach Norden, siehe, da stand ein Bild, das für den Herrn ein Ärgernis war, nördlich vom Tor des Altars, da, wo man hineingeht.
6 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, siehst du auch, was diese tun? Große Gräuel sind es, die das Haus Israel hier tut, um mich von meinem Heiligtum zu vertreiben. Aber du wirst noch größere Gräuel sehen.
7 Und er führte mich zur Tür des Vorhofes. Da sah ich, und siehe, da war ein Loch in der Wand.
8 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, brich ein Loch durch die Wand. Und als ich ein Loch durch die Wand gebrochen hatte, siehe, da war eine Tür.
9 Und er sprach zu mir: Geh hinein und schaue die schlimmen Gräuel, die sie hier treiben.
10 Und als ich hineinkam und schaute, siehe, da waren lauter Bilder von Gewürm und Getier, Scheusale, und alle Götzen des Hauses Israel, ringsherum an den Wänden eingemeißelt.
11 Davor standen siebzig Männer von den Ältesten des Hauses Israel, und Jaasanja, der Sohn Schafans, stand mitten unter ihnen. Und ein jeder hatte sein Räuchergefäß in der Hand und der Duft einer Wolke von Weihrauch stieg auf.
12 Und er sprach zu mir: Menschenkind, siehst du, was die Ältesten des Hauses Israel tun in der Finsternis, ein jeder in der Kammer seines Götzenbildes? Denn sie sagen: Der Herr sieht uns nicht, der Herr hat das Land verlassen.
13 Und er sprach zu mir: Du sollst noch größere Gräuel sehen, die sie tun.
14 Und er führte mich zum Eingang des Tores am Hause des Herrn, das gegen Norden liegt, und siehe, dort saßen Frauen, die den Tammus beweinten.
15 Und er sprach zu mir: Menschenkind, siehst du das? Aber du sollst noch größere Gräuel sehen als diese.
16 Und er führte mich in den inneren Vorhof am Hause des Herrn; und siehe, vor dem Eingang zum Tempel des Herrn, zwischen der Vorhalle und dem Altar, standen etwa fünfundzwanzig Männer, die ihren Rücken gegen den Tempel des Herrn und ihr Gesicht gegen Osten gewendet hatten, und beteten gegen Osten die Sonne an.
17 Und er sprach zu mir: Menschenkind, siehst du das? Ist es dem Hause Juda nicht genug, diese Gräuel hier zu treiben, dass sie auch sonst das ganze Land mit Gewalttat erfüllen und mich immer wieder reizen? Und siehe, sie halten sich die Weinrebe an die Nase.
18 Darum will ich auch mit Grimm an ihnen handeln, und mein Auge soll ohne Mitleid auf sie blicken, und ich will nicht gnädig sein. Wenn sie auch mit lauter Stimme mir in die Ohren schreien, will ich sie doch nicht hören.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart