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Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Gott will mich schuldig sehen

1 Es ekelt mich vor diesem ganzen Leben, drum halt ich meine Klage nicht zurück; es muss heraus, was mich verzweifeln lässt!

2 Du kannst mich doch nicht einfach schuldig sprechen! Gott, sag mir jetzt, was wirfst du mir denn vor?

3 Was bringt es dir, dass du so grausam bist? Verachtest du, was du geschaffen hast, und lässt gelingen, was Verbrecher planen?

4 Siehst du denn auch nicht mehr, als Menschen sehen, und urteilst so beschränkt, wie wir es tun?

5 Dein Leben ist doch nicht wie unser Leben, du zählst es nicht wie wir nach kurzen Jahren.

6 Was suchst du dann so eilig meine Schuld und spürst voll Eifer meinen Sünden nach,

7 obwohl du weißt, dass ich nicht schuldig bin und niemand mich aus deiner Hand errettet?

8 Mit deinen Händen hast du mich gestaltet und nun verschlingst du mich mit Haut und Haar.

9 Vergiss es nicht: Du formtest mich wie Ton. Willst du mich jetzt in Staub zurückverwandeln?

10 Wie Milch hast du mich damals hingegossen, im Mutterleib mich Form annehmen lassen.

11 Mit Haut und Muskeln hast du mich umgeben, aus Knochen und aus Sehnen mich geflochten.

12 Das Leben gabst du mir und deine Liebe; dein Schutz bewahrte meinen Lebensgeist.

13 Und doch, ich weiß, dass du bei alledem ganz im Geheimen etwas anderes plantest:

14 Du wolltest sehen, ob ich schuldig würde, um mir dann jeden Fehler vorzuhalten.

15 Tu ich nun Unrecht, so ergeht’s mir schlecht. Tu ich das Rechte, lässt du’s auch nicht gelten. Von Schmach und Schande bin ich wie benommen.

16 Gelingt mir etwas und ich fühle Stolz, so machst du wie ein Löwe Jagd auf mich und ängstigst mich mit deiner Übermacht.

17 Dir fehlt es nie an Zeugen gegen mich, damit du Grund hast, mir noch mehr zu grollen und immer neue Strafen zu verhängen.

18 Warum, Gott, hast du mich ans Licht geholt, hervorgezogen aus dem Leib der Mutter? Wär ich gestorben, eh’ ein Mensch mich sah!

19 Vom Schoß der Mutter gleich hinein ins Grab, das wäre so, als wär ich nie gewesen!

20 Ich habe nur noch kurze Zeit zu leben; lass mich in Frieden diesen Rest genießen!

21 Bald geh ich fort ins dunkle Land der Toten, aus dem es niemals eine Rückkehr gibt,

22 ins Land, wo Finsternis und Chaos herrschen und selbst das Licht so schwarz ist wie die Nacht. «

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

1 Mich ekelt mein Leben an. Ich will meiner Klage ihren Lauf lassen und reden in der Betrübnis meiner Seele

2 und zu Gott sagen: Verdamme mich nicht! Lass mich wissen, warum du mich vor Gericht ziehst.

3 Gefällt dir’s, dass du Gewalt tust und verwirfst das Werk deiner Hände und dein Licht leuchten lässt über den Plan der Frevler?

4 Hast du denn Menschenaugen, oder siehst du, wie ein Sterblicher sieht?

5 Oder ist deine Zeit wie eines Menschen Zeit oder deine Jahre wie eines Mannes Jahre,

6 dass du nach meiner Schuld fragst und nach meiner Sünde suchst,

7 wo du doch weißt, dass ich nicht schuldig bin und niemand da ist, der aus deiner Hand erretten kann?

8 Deine Hände haben mich gebildet und bereitet; danach hast du dich abgewandt und mich verdorben.

9 Bedenke doch, dass du mich aus Lehm gemacht hast, und lässt mich wieder zum Staub zurückkehren?

10 Hast du mich nicht wie Milch hingegossen und wie Käse gerinnen lassen?

11 Du hast mir Haut und Fleisch angezogen; aus Knochen und Sehnen hast du mich geflochten;

12 Leben und Wohltat hast du an mir getan, und deine Obhut hat meinen Odem bewahrt.

13 Aber dies verbargst du in deinem Herzen – ich weiß, du hattest das im Sinn –,

14 dass du darauf achten wolltest, wenn ich sündigte, und mich von meiner Schuld nicht lossprechen.

15 Wäre ich schuldig, dann wehe mir! Und wäre ich schuldlos, so dürfte ich doch mein Haupt nicht erheben, gesättigt mit Schmach und getränkt mit Elend.

16 Und wenn ich es aufrichtete, so würdest du mich jagen wie ein Löwe und wiederum erschreckend an mir handeln.

17 Du würdest immer neue Zeugen gegen mich stellen und deinen Zorn auf mich noch mehren und immer neue Heerhaufen gegen mich senden.

18 Warum hast du mich aus meiner Mutter Schoß kommen lassen? Ach dass ich umgekommen wäre und mich nie ein Auge gesehen hätte!

19 So wäre ich, als wäre ich nie gewesen, vom Mutterleib weg zum Grabe gebracht.

20 Ist denn mein Leben nicht kurz? So höre auf und lass ab von mir, dass ich ein wenig erquickt werde,

21 ehe denn ich hingehe – und komme nicht zurück – ins Land der Finsternis und des Dunkels,

22 ins Land, wo es stockfinster ist und dunkel ohne alle Ordnung, und wenn’s hell wird, so ist es immer noch Finsternis.

Videos zu Hiob 10,12 (GNB, LUT)