GNB, LUT online lesen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Der erste Freund: Gott straft dich wegen deiner Bosheit
1 Da sagte Elifas von Teman:
2 »Wie kann ein Mensch für Gott von Nutzen sein! Sich selber nützt der Mensch, der Einsicht hat!
3 Was bringt es Gott, wenn du das Rechte tust? Hat er Gewinn, wenn du vollkommen bist?
4 Du denkst doch nicht, er zieht dich vor Gericht, weil du ihn ehrst und ihm gehorsam bist?
5 Es kann nur wegen deiner Bosheit sein und weil du immer wieder Unrecht tust.
6 Wenn dir ein Landsmann irgendetwas schuldet, verlangst du sein Gewand dafür als Pfand, obwohl er keine andere Kleidung hat.
7 Der Durstige bekommt von dir kein Wasser, den Hungernden verweigerst du dein Brot.
8 Weil du die Macht hast, nimmst du alles Land; du meinst, dein Rang gibt dir das Recht dazu.
9 Die Witwen schickst du fort mit leeren Händen und Waisenkinder übervorteilst du.
10 Darum bist du von Schlingen eingeschlossen, ganz plötzlich macht die Angst dich starr und stumm.
11 Du siehst nichts mehr vor lauter Dunkelheit, die Wasserflut geht über dich hinweg.
12 Bedenk, dass Gott so fern ist wie der Himmel. Betrachte doch den höchsten Stern dort oben!
13 Du schließt daraus: ›Was kann da Gott schon wissen? Kann er denn richten trotz der Wolkendecke?
14 Sie hindert ihn daran, hindurchzusehen, wenn er am Himmelsrand spazieren geht. ‹
15 Willst du den ausgetretenen Pfaden folgen, auf denen immer schon die Bösen gingen?
16 Sie wurden vor der Zeit zu Fall gebracht, wie Mauern, die das Wasser unterspült.
17 Sie hatten Gott verworfen und gemeint, er könnte ihnen nicht gefährlich werden.
18 Doch von demselben Gott kam all ihr Reichtum. Auch mir liegt ihre Art zu denken fern!
19 Die Guten freuen sich, sehn sie dies Ende; wer ohne Schuld ist, lacht die Bösen aus:
20 ›Seht, unsere Feinde sind vernichtet worden, das Feuer fraß sie bis zum letzten Mann!‹
Kehr um zu Gott!
21 Hör endlich auf, in Gott den Feind zu sehen, und söhne dich doch wieder mit ihm aus! Nur so wirst du dein Glück zurückgewinnen.
22 Wenn er dich unterweist, dann nimm es an, behalte jedes Wort in deinem Herzen!
23 Kehr um zu ihm, dann richtet er dich auf. Schaff alles Unrecht fort aus deinem Haus!
24 Nimm auch dein ganzes Gold und wirf es weg; lass es im Flussbett bei den Steinen liegen.
25 Gott, der Gewaltige, ist selbst dein Gold, anstatt der Silberhaufen hast du ihn!
26 Dein Gott ist dann die Quelle deiner Freude und voll Vertrauen blickst du zu ihm auf.
27 Er gibt dir Antwort, wenn du zu ihm betest; dann wirst du dein Gelübde froh erfüllen.
28 Was immer du beschließt, es wird gelingen; auf allen deinen Wegen wird es hell.
29 Wenn andere leiden und am Boden liegen, dann gibst du ihnen wieder neuen Mut und Gott hebt die Beschämten freundlich auf.
30 Auch den, der schuldig wurde, rettet er; wenn deine Hände rein sind, wird er frei. «
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Des Elifas letzte Rede
1 Da antwortete Elifas von Teman und sprach:
2 Kann denn ein Mann Gott etwas nützen? Nur sich selber nützt ein Kluger.
3 Meinst du, dem Allmächtigen gefalle, dass du gerecht bist? Was hilft’s ihm, wenn deine Wege ohne Tadel sind?
4 Meinst du, er wird dich wegen deiner Gottesfurcht zurechtweisen und mit dir ins Gericht gehen?
5 Ist deine Bosheit nicht zu groß, und sind deine Missetaten nicht ohne Ende?
6 Du hast deinem Bruder ein Pfand abgenommen ohne Grund, du hast den Nackten die Kleider entrissen;
7 du hast die Durstigen nicht getränkt mit Wasser und hast dem Hungrigen dein Brot versagt;
8 dem Mächtigen gehört das Land, und sein Günstling darf darin wohnen;
9 die Witwen hast du leer weggehen lassen und die Arme der Waisen zerbrochen.
10 Darum bist du von Fallstricken umgeben, und Entsetzen hat dich plötzlich erschreckt.
11 Dein Licht ist Finsternis, sodass du nicht sehen kannst, und die Wasserflut bedeckt dich.
12 Ist Gott nicht hoch wie der Himmel? Sieh die Sterne an, wie hoch sie sind!
13 Du sprichst zwar: »Was weiß Gott? Sollte er durchs Gewölk hindurch richten können?
14 Die Wolken sind seine Hülle, dass er nicht sehen kann; er wandelt am Rande des Himmels. «
15 Willst du dem Weg der Vorzeit folgen, auf dem die Ungerechten gegangen sind,
16 die fortgerafft wurden, ehe es Zeit war, und das Wasser hat ihren Grund weggewaschen,
17 die zu Gott sprachen: »Heb dich von uns!«? Was sollte der Allmächtige ihnen antun können?
18 Hat er doch ihr Haus mit Gütern gefüllt. Aber: »Der Rat der Gottlosen ist ferne von mir. «
19 Die Gerechten werden’s sehen und sich freuen, und der Unschuldige wird sie verspotten:
20 »Ja, unser Widersacher ist vertilgt, und was er hinterließ, hat das Feuer verzehrt. «
21 So vertrage dich nun mit Gott und mache Frieden; daraus wird dir viel Gutes kommen.
22 Nimm doch Weisung an von seinem Munde, und fasse seine Worte in dein Herz.
23 Bekehrst du dich zum Allmächtigen und demütigst du dich und tust das Unrecht weit weg von deiner Hütte –
24 wirf in den Staub dein Gold und zu den Steinen der Bäche das Gold von Ofir –,
25 so wird der Allmächtige dein Gold sein und erlesenes Silber für dich.
26 Dann wirst du deine Lust haben an dem Allmächtigen und dein Antlitz zu Gott erheben.
27 Wenn du ihn bitten wirst, wird er dich hören, und du wirst deine Gelübde erfüllen.
28 Was du dir vornimmst, lässt er dir gelingen, und das Licht wird auf deinen Wegen scheinen.
29 Denn er erniedrigt die Hochmütigen; aber wer seine Augen niederschlägt, dem hilft er.
30 Auch wer nicht unschuldig ist, wird errettet werden; er wird errettet um der Reinheit deiner Hände willen.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart