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Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

IJOB APPELLIERT AN GOTT (Kapitel 29–31)

Ijob: Wäre es doch so wie früher!

1 Ijob setzte seine Rede fort, er sagte:

2 »Ach, wenn es wieder so wie früher wäre, als Gott mich führte und mein Leben schützte!

3 Er schenkte mir Erfolg an jedem Tag, in dunklen Stunden leuchtete sein Licht.

4 Wär’s einmal noch wie in der besten Zeit, als Gott mein Freund war und mein Heim bewahrte!

5 Mit seiner ganzen Macht stand er mir bei, rings um mich waren alle meine Kinder.

6 Die Kühe und die Ziegen gaben Milch, so viel, dass ich drin hätte waten können. Kein Boden war zu steinig für Oliven, ich hatte Öl in ungeheuren Mengen.

7 Ging ich zum Rat der Ältesten am Stadttor und setzte mich in ihrer Runde nieder,

8 so traten alle Jungen scheu beiseite, die Alten standen auf und blieben stehen;

9 die Edlen hörten plötzlich auf zu reden und legten einen Finger auf die Lippen;

10 sogar die Angesehensten verstummten, als wäre ihre Zunge festgeklebt.

11 Wer mich erblickte oder reden hörte, war voller Lob für mich und meine Taten:

12 Ich half den Armen, die um Hilfe riefen, den Waisenkindern, denen niemand beistand.

13 Von neuem Mut Erfüllte priesen mich, den Witwen gab ich Sicherheit und Freude.

14 Gerechtigkeit war immer mein Gewand, mein Mantel und mein Turban war das Recht.

15 Für die Erblindeten war ich das Auge und für die Lahmen wurde ich der Fuß.

16 Für die Bedürftigen war ich der Vater, das Recht der Fremden prüfte ich genau.

17 War einer grausam, brach ich ihm den Kiefer und riss ihm seine Beute aus den Zähnen.

18 Ich hoffte, alt zu werden wie der Phönix und so wie er in meinem Nest zu sterben.

19 Ich glaubte, wie ein starker Baum zu sein, der seine Wurzeln tief ins Wasser senkt und dessen Zweige nachts der Tau befeuchtet.

20 Ich dachte, immer neuen Ruhm zu finden und immer stark zu bleiben wie ein Bogen, der Pfeil auf Pfeil verschießt und nicht ermattet.

21 Denn alle warteten auf meinen Rat und hörten schweigend meiner Rede zu;

22 dann wollte niemand mehr noch etwas sagen. Sie sogen meine Worte auf wie Tropfen;

23 sie warteten darauf wie auf den Regen, so wie Verdurstende nach Wasser lechzen.

24 Mein Lächeln brachte ihr Vertrauen wieder; sah ich sie freundlich an, so strahlten sie.

25 Ich führte sie, bestimmte ihren Weg, so wie ein König seine Truppen führt; wenn jemand traurig war, gab ich ihm Trost.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Hiobs früheres Glück

1 Und Hiob hob abermals an mit seinem Spruch und sprach:

2 O dass ich wäre wie in den früheren Monden, in den Tagen, da Gott mich behütete,

3 da seine Leuchte über meinem Haupt schien und ich in seinem Licht durch die Finsternis ging!

4 Wie war ich in der Blüte meines Lebens, als Gottes Freundschaft mein Zelt beschützte,

5 als der Allmächtige noch mit mir war und meine Kinder um mich her,

6 als ich durch Milch schritt und die Felsen mir Ölbäche ergossen!

7 Wenn ich ausging zum Tor der Stadt und meinen Platz auf dem Markt einnahm,

8 dann sahen mich die Jungen und verbargen sich scheu, und die Alten standen vor mir auf und blieben stehen,

9 die Oberen hörten auf zu reden und legten ihre Hand auf ihren Mund,

10 die Fürsten hielten ihre Stimme zurück, und ihre Zunge klebte an ihrem Gaumen.

11 Denn wessen Ohr mich hörte, der pries mich glücklich, und wessen Auge mich sah, der rühmte mich.

12 Denn ich errettete den Armen, der da schrie, und die Waise, die keinen Helfer hatte.

13 Der Segen des Verlassenen kam über mich, und ich erfreute das Herz der Witwe.

14 Gerechtigkeit war mein Kleid, und wie Mantel und Turban umhüllte mich das Recht.

15 Ich war des Blinden Auge und des Lahmen Fuß.

16 Ich war ein Vater der Armen, und der Sache des Unbekannten nahm ich mich an.

17 Ich zerbrach die Kinnbacken des Ungerechten und riss ihm den Raub aus den Zähnen.

18 Ich dachte: Ich werde in meinem Nest verscheiden und meine Tage so zahlreich machen wie Sand am Meer;

19 meine Wurzel reiche zum Wasser hin, und der Tau bleibe auf meinen Zweigen;

20 meine Ehre bleibe immer frisch bei mir, und mein Bogen sei immer stark in meiner Hand.

21 Sie hörten mir zu und warteten und schwiegen vor meinem Rat.

22 Nach meinen Worten redete niemand mehr, und meine Rede troff auf sie nieder.

23 Sie warteten auf mich wie auf den Regen und sperrten ihren Mund auf wie nach Spätregen.

24 Wenn ich ihnen zulachte, so glaubten sie es kaum, und das Licht meines Angesichts tröstete die Trauernden.

25 Ich bestimmte ihren Weg und saß obenan und thronte wie ein König über der Schar, als einer, der die Trauernden tröstet.

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