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Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Ich schwöre. . .
1 Mit meinen Augen schloss ich den Vertrag, niemals ein Mädchen lüstern anzusehen.
2 Was hätte ich von Gott sonst zu erwarten? Was wäre seine Antwort auf mein Tun?
3 Er schickt Verderben, straft mit Missgeschick, wenn jemand böse ist und Unrecht tut.
4 Gott sieht doch, was ich tue und was nicht; er zählt doch alle meine Schritte nach!
5 Ich schwöre, dass ich nie zur Lüge griff und nie versuchte, andere zu betrügen.
6 Wenn Gott mich auf gerechter Waage wiegt, dann muss er meine Unschuld anerkennen.
7 Wenn ich vom rechten Weg gewichen bin, wenn ich mein Herz den Augen folgen ließ, wenn meine Hände schmutzig sind von Schuld,
8 dann soll ein anderer essen, was ich säte, oder die Ernte soll vernichtet werden.
9 Wenn ich für meines Nachbarn Frau entbrannte und auf sie lauerte an seiner Tür,
10 soll meine Frau für einen andern kochen und andere Männer sollen mit ihr schlafen!
11 Denn mein Vergehen wäre eine Schandtat, die jeder Richter hart bestrafen müsste;
12 ein Feuer wäre es, das mich vernichtet und restlos niederbrennt, was mir gehört.
13 Wenn einer meiner Knechte sich beklagte, wenn eine Magd sich über mich beschwerte, hab ich zu keiner Zeit ihr Recht missachtet.
14 Wie könnte ich sonst Gott vor Augen treten und mich verteidigen, wenn er mich prüfte?
15 Derselbe, der mich schuf im Mutterleib, hat doch auch die geschaffen, die mir dienen!
16 Den Armen schlug ich keine Bitte ab und keine Witwe ging verzweifelt fort.
17 Mein Mittagsmahl war nie für mich allein, kein Waisenkind blieb ohne seinen Anteil.
18 Von Jugend auf, solang ich denken kann, nahm ich es wie ein Vater bei der Hand.
19 Wenn einer nichts mehr anzuziehen hatte, zu arm war, eine Decke zu bezahlen,
20 dann half ich ihm und gab ihm warme Kleidung, gewebt aus Wolle meiner eigenen Schafe; er aber dankte mir mit Segenswünschen.
21 Wenn ich die Elternlosen unterdrückte, weil alle Richter meine Freunde waren,
22 dann soll mein Arm am Ellenbogen brechen und meine Schulter sich vom Rücken lösen!
23 Die Furcht vor Gottes Strafe schreckt mich ab und seine Hoheit kann ich nicht ertragen.
24 Ich hab mich niemals auf mein Gold verlassen, es nie als meine Sicherheit betrachtet.
25 Mein Wohlstand hat mich niemals stolz gemacht, auch meine Arbeit nicht, die stets gelang.
26 Wenn ich die Sonne sah in ihrem Glanz, den Mond auf seiner Bahn in voller Pracht,
27 dann war ich nie versucht, sie zu verehren und ihnen eine Kusshand zuzuwerfen.
28 Der Richter müsste solche Sünde strafen, weil ich den höchsten Gott verleugnet hätte!
29 Ich hab nie schadenfroh dabeigestanden, wenn meine Feinde Not und Unglück traf.
30 Ich hab auch niemals meinem Mund erlaubt, den Tod auf einen Feind herabzuwünschen.
31 Wer je mein Gast war, wird es mir bezeugen, dass jeder gut und reich bewirtet wurde.
32 Kein Fremder musste draußen übernachten, denn meine Tür stand immer allen offen.
33 Ich habe nie versucht, wie viele andere, mein Unrecht vor den Leuten zu verbergen.
34 Ich hatte niemals Angst vor ihrem Reden; ich bin auch niemals stumm zu Haus geblieben, weil ich ihr Spottgeschrei gefürchtet hätte.
38 Wenn sich mein Acker über mich beklagt und alle seine Furchen weinen müssen,
39 weil ich nur erntete und ihn nicht pflegte und seinem Herrn im Himmel nicht gehorchte,
40a dann soll er Dornen tragen statt des Weizens und statt der Gerste Unkraut wachsen lassen!
35 Gäb es doch einen, der mich hören wollte! Was ich gesagt hab, kann ich unterschreiben. Gott, der Gewaltige, soll Antwort geben! Er zeige mir die Klageschrift des Gegners!
36 Ich will sie stolz auf meiner Schulter tragen, sie mir als Kranz um meine Schläfen winden.
37 Ich würde Gott mein Leben offen legen und ohne Furcht ihm nahen wie ein Fürst!«
40b Hier enden die Worte Ijobs.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Hiobs Reinigungseid und Appell an Gott
1 Ich hatte einen Bund gemacht mit meinen Augen, dass ich nicht lüstern blickte auf eine Jungfrau.
2 Was gäbe sonst mir Gott als Teil von oben und was für ein Erbe der Allmächtige aus der Höhe?
3 Wäre es nicht Verderben für den Ungerechten und Unglück für den Übeltäter?
4 Sieht er nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte?
5 Bin ich gewandelt in Falschheit, oder ist mein Fuß geeilt zum Betrug?
6 Gott möge mich wiegen auf rechter Waage, so wird er erkennen meine Unschuld!
7 Ist mein Gang gewichen vom Wege und mein Herz meinen Augen nachgefolgt und blieb etwas hängen an meinen Händen,
8 so will ich säen, aber ein anderer soll es essen, und meine Nachkommen sollen entwurzelt werden.
9 Hat sich mein Herz betören lassen um einer Frau willen und hab ich an meines Nächsten Tür gelauert,
10 so soll meine Frau einem andern mahlen, und andere sollen bei ihr liegen.
11 Denn das ist eine Schandtat und eine Schuld, die vor die Richter gehört.
12 Ja, das ist ein Feuer, das bis in den Abgrund frisst und all meine Habe bis auf die Wurzel vernichtet.
13 Hab ich missachtet das Recht meines Knechts oder meiner Magd, wenn sie eine Sache wider mich hatten,
14 was wollte ich tun, wenn Gott sich erhebt, und was würde ich antworten, wenn er heimsucht?
15 Hat nicht auch ihn erschaffen, der mich im Mutterleibe schuf, hat nicht der Eine uns im Mutterschoß bereitet?
16 Hab ich den Bedürftigen ihr Begehren versagt und die Augen der Witwe verschmachten lassen?
17 Hab ich meinen Bissen allein gegessen, und hat nicht die Waise auch davon gegessen?
18 Nein, ich habe sie von Jugend auf gehalten wie ein Vater, und ich habe sie von Mutterleib an geleitet.
19 Hab ich zugesehen, wie jemand ohne Kleid verkommen ist, und den Armen ohne Decke gehen lassen?
20 Hat er mich nicht gesegnet, wenn er von der Wolle meiner Lämmer erwärmt wurde?
21 Hab ich meine Hand gegen eine Waise erhoben, weil ich sah, dass ich im Tor Helfer hatte?
22 Dann falle meine Schulter vom Nacken und mein Arm breche aus dem Gelenk!
23 Denn der Schrecken Gottes käme über mich und ich könnte seine Hoheit nicht ertragen.
24 Hab ich das Gold zu meiner Zuversicht gemacht und zum Feingold gesagt: »Mein Trost«?
25 Hab ich mich gefreut, dass ich großes Gut besaß und meine Hand so viel erworben hatte?
26 Hab ich das Licht angesehen, wenn es hell leuchtete, und den Mond, wenn er herrlich dahinzog,
27 dass sich mein Herz heimlich betören ließ, ihnen Küsse zuzuwerfen mit meiner Hand?
28 Das wäre auch eine Missetat, die vor die Richter gehört; denn damit hätte ich verleugnet Gott in der Höhe.
29 Hab ich mich gefreut, wenn’s meinem Feinde übel ging, und mich erhoben, weil ihn Unglück getroffen hatte?
30 Nein, ich ließ meinen Mund nicht sündigen, dass ich verwünschte mit einem Fluch seine Seele.
31 Haben nicht die Männer in meinem Zelt sagen müssen: »Wo ist einer, der nicht satt geworden wäre von seinem Fleisch?«
32 Kein Fremder durfte draußen zur Nacht bleiben, sondern meine Tür tat ich dem Wanderer auf.
33 Hab ich meine Übertretungen, wie Menschen tun, zugedeckt, um heimlich meine Schuld zu verbergen,
34 weil ich mir grauen ließ vor der großen Menge und die Verachtung der Sippen mich abgeschreckt hat, sodass ich still blieb und nicht zur Tür hinausging?
38 Hat mein Acker wider mich geschrien und haben miteinander seine Furchen geweint,
39 hab ich seine Früchte unbezahlt gegessen und seine Besitzer seufzen lassen?
40a Dann sollen mir Disteln wachsen statt Weizen und Unkraut statt Gerste.
35 O hätte ich einen, der mich anhört – hier meine Unterschrift! Der Allmächtige antworte mir! –, oder die Schrift, die mein Verkläger geschrieben!
36 Wahrlich, dann wollte ich sie auf meine Schulter nehmen und wie eine Krone tragen.
37 Ich wollte alle meine Schritte ihm ansagen und wie ein Fürst ihm nahen.
40b Zu Ende sind die Worte Hiobs.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart