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Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Ijob: Gott ist eben der Stärkere

1 Ijob antwortete:

2 »So ist es! Daran gibt es keinen Zweifel: Kein Mensch kann recht behalten gegen Gott!

3 Bekäm er Lust, mit Gott zu prozessieren, so würde der ihm tausend Fragen stellen, auf die er auch nicht eine Antwort weiß.

4 Gott ist so reich an Weisheit, Macht und Stärke! Wer kann es wagen, ihm die Stirn zu bieten? Er käme nicht mit heiler Haut davon!

5 Ganz unversehens rückt Gott Berge fort, und wenn er zornig wird, zerstört er sie.

6 Gott stößt die Erde an und sie erbebt; die Pfeiler, die sie tragen, lässt er schwanken.

7 Wenn er’s befiehlt, scheint keine Sonne mehr, die Sterne kann er hindern aufzugehen.

8 Allein hat Gott den Himmel ausgespannt, nur er kann über Meereswellen schreiten.

9 Gott schuf den Großen Bären, den Orion, das Siebengestirn, den Sternenkranz des Südens.

10 Gott ist’s, der Wunder tut, unzählbar viele, so groß, dass wir sie nicht verstehen können.

11 Gott geht an mir vorbei – ich seh ihn nicht, ich merke nicht, wie er vorübergeht.

12 Er rafft hinweg und niemand hindert ihn. Wer wagt zu fragen: ›He, was machst du da?‹

13 Gott muss nicht seinen Zorn in Schranken halten, selbst Rahabs Helfer hatten sich zu beugen.

14 Wie könnte ich ihm dann entgegentreten, wie rechte Worte finden gegen ihn?

15 Ich bin im Recht und darf mein Recht nicht fordern! Soll ich ihn etwa noch um Gnade bitten, ihn, der das Urteil schon beschlossen hat?

16 Selbst wenn er sich dem Rechtsverfahren stellte – dass er mich hören würde, glaub ich nicht.

17 Gott sendet seinen Sturm und wirft mich nieder, ganz ohne Grund schlägt er mir viele Wunden.

18 Er lässt mich nicht einmal zu Atem kommen, stattdessen füllt er mich mit Bitterkeit.

19 Soll ich Gewalt anwenden? Er ist stärker! Zieh ich ihn vor Gericht? Wer lädt ihn vor?

20 Ich bin im Recht, ich habe keine Schuld, doch was ich sage, muss mich schuldig sprechen.

21-22 Mir ist jetzt alles gleich, drum sprech ich’s aus, selbst wenn ich meinen Kopf dafür riskiere: Dass ich im Recht bin, hilft mir nichts bei ihm; ob schuldig oder nicht – Gott bringt mich um!

23 Wenn plötzlich eine Katastrophe kommt und Menschen ohne Schuld getötet werden, hat er für ihre Ängste nur ein Lachen.

24 Gott hat die Erde Schurken übergeben und alle Richter hat er blind gemacht. Wenn er es nicht gewesen ist, wer dann?

25 Mein Leben eilt noch schneller als ein Läufer, nicht einer meiner Tage bringt mir Glück.

26 Wie leichte Boote gleiten sie vorbei, schnell wie der Sturz des Adlers auf die Beute.

27 Wenn ich mir sage: ›Gib das Klagen auf, vergiss den ganzen Jammer, lach doch wieder!‹,

28 dann packt mich gleich die Angst vor neuen Qualen; ich weiß es ja, Gott spricht mich doch nicht frei.

29 Er will mich unbedingt für schuldig halten. Was hilft es, meine Unschuld zu beweisen?

30 Ich könnte mich mit reinstem Wasser waschen, die Hände könnte ich mit Lauge säubern.

31 Dann würde er mich in ein Schlammloch tauchen, sodass sich meine Kleider vor mir ekeln.

32 Ach, wäre Gott doch nur ein Mensch wie ich, ich wüsste, welche Antwort ich ihm gäbe: er müsste mit mir vor Gericht erscheinen!

33 Gäb es doch einen Schiedsmann zwischen uns, dem wir uns alle beide beugen müssten!

34 Dann dürfte Gott mich nicht mehr weiterprügeln und würde mir nicht länger Angst einjagen.

35 Ich könnte reden, ohne mich zu fürchten. Jedoch in meinem Fall geht Macht vor Recht!

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Hiobs erste Antwort an Bildad

1 Hiob antwortete und sprach:

2 Ja, ich weiß wohl, es ist so: Wie könnte ein Mensch recht behalten gegen Gott.

3 Hat er Lust, mit ihm zu streiten, so kann er ihm auf tausend nicht eines antworten.

4 Gott ist weise und mächtig; wer stellte sich ihm entgegen und blieb unversehrt?

5 Er versetzt Berge, ehe sie es innewerden; er stürzt sie um in seinem Zorn.

6 Er bewegt die Erde von ihrem Ort, dass ihre Pfeiler zittern.

7 Er spricht zur Sonne, so geht sie nicht auf, und versiegelt die Sterne.

8 Er allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers.

9 Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.

10 Er tut große Dinge, die nicht zu erforschen, und Wunder, die nicht zu zählen sind.

11 Siehe, er geht an mir vorüber, ohne dass ich’s gewahr werde, und wandelt vorbei, ohne dass ich’s merke.

12 Siehe, wenn er wegrafft, wer will ihm wehren? Wer will zu ihm sagen: Was machst du?

13 Gott wehrt seinem Zorn nicht; unter ihn mussten sich beugen die Helfer Rahabs.

14 Wie sollte dann ich ihm antworten und Worte finden vor ihm?

15 Wenn ich auch recht habe, so kann ich ihm doch nicht antworten, sondern ich müsste um mein Recht flehen.

16 Wenn ich ihn auch anrufe, dass er mir antwortet, so glaube ich nicht, dass er meine Stimme hört,

17 vielmehr greift er nach mir im Wettersturm und schlägt mir viele Wunden ohne Grund.

18 Er lässt mich nicht Atem schöpfen, sondern sättigt mich mit Bitternis.

19 Geht es um Macht und Gewalt: Er hat sie. Geht es um Recht: Wer will ihn vorladen?

20 Wäre ich gerecht, so müsste mich doch mein Mund verdammen; wäre ich unschuldig, so würde er mich doch schuldig sprechen.

21 Ich bin unschuldig! Ich möchte nicht mehr leben; ich verachte mein Leben.

22 Es ist eins, darum sage ich: Er bringt den Frommen um wie den Gottlosen.

23 Wenn seine Geißel plötzlich tötet, so spottet er über die Verzweiflung der Unschuldigen.

24 Die Erde ist in die Hand des Frevlers gegeben, und das Antlitz ihrer Richter verhüllt er. Wenn nicht er, wer anders sollte es tun?

25 Meine Tage sind schneller gewesen als ein Läufer; sie sind dahingeflohen und haben nichts Gutes erlebt.

26 Sie sind dahingefahren wie Schiffe aus Schilf, wie ein Adler herabstößt auf die Beute.

27 Wenn ich denke: Ich will meine Klage vergessen und mein Angesicht ändern und heiter bleiben,

28 so fürchte ich doch wieder alle meine Schmerzen, weil ich weiß, dass du mich nicht unschuldig sprechen wirst.

29 Ich soll ja doch schuldig sein! Warum mühe ich mich denn so vergeblich?

30 Wenn ich mich auch mit Schneewasser wüsche und reinigte meine Hände mit Lauge,

31 so wirst du mich doch eintauchen in die Grube, dass sich meine Kleider vor mir ekeln.

32 Denn er ist nicht ein Mensch wie ich, dem ich antworten könnte, dass wir miteinander vor Gericht gingen.

33 Kein Schiedsmann ist zwischen uns, der seine Hand auf uns beide legte!

34 Dass er seine Rute von mir nehme und sein Schrecken mich nicht mehr ängstige!

35 So wollte ich reden und mich nicht vor ihm fürchten, denn ich bin mir keiner Schuld bewusst.

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