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Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Judit geht in das Lager zu Holofernes

1 Als Judit alle diese Worte mit lauter Stimme gerufen und ihr Gebet an den Gott Israels beendet hatte,

2 erhob sie sich vom Boden, rief ihre Dienerin und stieg ins Haus hinunter, wo sie sich für gewöhnlich nur am Sabbat und an Festtagen aufhielt.

3 Sie zog ihre Witwenkleider aus, legte den Sack ab, nahm ein Bad und salbte sich mit bestem Öl. Sie brachte ihr Haar in Ordnung und schmückte es mit einem Stirnband. Dann zog sie das Kleid an, das sie immer bei festlichen Anlässen getragen hatte, als ihr Mann Manasse noch lebte.

4 Sie nahm Sandalen an die Füße und legte ihren ganzen Schmuck an: Fußkettchen und Armreifen, Ringe und Ohrgehänge. Sie wollte schön sein, um die Männer zu blenden, die ihr begegnen würden.

5 Judit gab ihrer Dienerin einen Schlauch mit Wein und ein Gefäß mit Olivenöl; sie füllte einen kleinen Sack mit gerösteten Getreidekörnern, getrockneten Feigen und reinen Broten, packte ihr Essgeschirr zusammen und gab es alles ihrer Dienerin zum Tragen.

6 Dann verließen sie das Haus und gingen zum Stadttor. Dort fanden sie Usija, Kabri und Karmi auf ihrem Posten.

7 Als die drei Männer Judit sahen, ihr verändertes Aussehen und ihr prächtiges Kleid, staunten sie über ihre Schönheit und sagten zu ihr:

8 »Der Gott unserer Vorfahren gebe dir Gnade und lasse dein Vorhaben gelingen, damit Israel Ruhm erlangt und Jerusalem hoch geehrt wird!«

9 Und sie warfen sich vor Gott auf die Erde. Judit aber sagte zu Usija, Kabri und Karmi: »Lasst mir das Tor öffnen; ich will gehen und tun, was wir besprochen haben. « Die drei gaben den Wächtern Befehl, das Tor zu öffnen,

10 und die beiden Frauen verließen die Stadt. Die Männer schauten Judit nach, während sie den Berg hinabstieg und das Tal entlangging, bis sie sie nicht mehr sehen konnten.

11 Als die beiden Frauen den Weg durch das Tal weitergingen, stießen sie auf einen assyrischen Vorposten.

12 Die Soldaten hielten die beiden an und fragten Judit: »Zu welchem Volk gehörst du? Wo kommst du her und wo willst du hin?« Sie antwortete: »Ich gehöre zu den Hebräern. Ich bin von ihnen geflohen, weil ihr Untergang nicht mehr aufzuhalten ist.

13 Führt mich zu eurem Oberbefehlshaber Holofernes! Ich habe eine wichtige Nachricht für ihn. Ich werde ihm zeigen, wie er das ganze Bergland in seine Gewalt bringen kann, ohne einen Einzigen seiner Leute zu verlieren. «

14 Als die Soldaten sie so reden hörten und ihr dabei ins Gesicht sahen, erschien sie ihnen als ein Wunder an Schönheit. Sie sagten zu ihr:

15 »Das hat dir das Leben gerettet, dass du Betulia noch schnell verlassen hast und hierherkommst, um mit unserem Feldherrn zu sprechen. Wir werden dich zu seinem Zelt bringen und dich an ihn übergeben.

16 Du brauchst vor ihm keine Angst zu haben! Sag ihm, was du uns gesagt hast, und er wird dich gut behandeln. «

17 Sie stellten 100 Mann als Begleitschutz ab; die brachten Judit und ihre Dienerin zum Zelt von Holofernes.

18 Das ganze Lager geriet in Erregung, als die Nachricht von Judits Ankunft sich von Zelt zu Zelt verbreitete. Während Judit vor dem Feldherrnzelt wartete, bis man Holofernes Meldung gemacht hatte, umringten sie Scharen von Soldaten.

19 Sie staunten über ihre Schönheit und sie staunten ihretwegen über die Israeliten und sagten zueinander: »Ein Volk, das solche Frauen hat, ist nicht zu unterschätzen. Wir sollten keinen von ihnen am Leben lassen. Die bringen es noch fertig, die ganze Welt zu überlisten!«

20 Nun kamen die Leibwächter des Feldherrn und seine Diener heraus und holten Judit ins Zelt.

21 Holofernes hatte sich bereits im hinteren Teil des Zeltes zur Ruhe gelegt. Über seinem Bett spannte sich ein Mückennetz, das aus Purpur- und Goldfäden geknüpft und mit Smaragden und anderen Edelsteinen besetzt war.

22 Judits Eintritt wurde ihm gemeldet und er kam sogleich in den vorderen Teil des Zeltes. Diener trugen ihm silberne Leuchter voran.

23 Als Holofernes und sein Gefolge Judit erblickten, staunten sie alle über die Schönheit ihres Gesichts. Sie warf sich vor Holofernes nieder, um ihm Ehre zu erweisen; aber seine Diener hoben sie auf.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Judit bereitet ihre Tat vor

1 Als sie nun aufgehört hatte, zu dem Gott Israels zu schreien, und als ihr Gebet beendet war,

2 da stand sie vom Boden auf, rief ihre Magd herbei und ging hinunter in das Haus, wo sie sich am Sabbat und an Festtagen aufzuhalten pflegte.

3 Sie zog die Kleider ihrer Witwenschaft aus und legte den Sack ab, mit dem sie sich bekleidet hatte. Sie wusch ihren Leib mit Wasser und salbte sich mit betörendem Balsam, flocht ihre Haare und wand Bänder hinein und zog jene Festkleider an, die sie zu Lebzeiten ihres Mannes Manasse getragen hatte.

4 Sie wählte Sandalen für ihre Füße aus und legte Fußkettchen und Armreifen, Fingerringe und Ohrgehänge und all ihr Geschmeide an. So machte sie sich schön, um die Augen der Männer zu blenden.

5 Dann gab sie ihrer Magd einen Schlauch mit Wein, einen Krug mit Öl und einen Beutel, der mit Gerstengraupen, Fruchtkuchen und reinen Broten gefüllt war, bedeckte die Gefäße und lud ihr alles auf.

6 So gingen sie hin zum Stadttor von Betulia. Dort warteten Usija und die Ältesten der Stadt, Kabri und Karmi.

7 Als die sahen, wie ihr Antlitz strahlte und ihre Kleidung verwandelt war, bewunderten sie ihre Schönheit über die Maßen und sprachen zu ihr:

8 Der Gott unserer Väter gebe dir Gnade und vollende, was du dir vorgenommen hast, zum Ruhm der Israeliten und zur Erhöhung Jerusalems! Und sie beteten Gott an.

Judit geht in das Lager der Assyrer

9 Sie aber sprach zu ihnen: Gebt Befehl, dass mir das Stadttor geöffnet werde! Dann will ich hinausgehen, um zu vollenden, was ihr mir gesagt habt. Und sie befahlen den jungen Männern, ihr zu öffnen, wie sie gesagt hatte.

10 Das taten sie. Und Judit ging hinaus. Die Männer der Stadt aber blickten ihr nach, bis sie den Berg hinabgestiegen war, das Tal erreicht hatte und nicht mehr zu sehen war.

11 Als sie nun im Tal geradeaus weiterging, stieß sie auf eine assyrische Wache.

12 Die nahmen sie gefangen und fragten sie aus: Zu wem gehörst du, wo kommst du her und wo gehst du hin? Und sie sprach: Ich bin eine Tochter der Hebräer und bin ihnen entlaufen, weil sie euch bald zum Fraß vorgeworfen werden.

13 Und nun gehe ich zu Holofernes, dem Feldhauptmann eurer Streitmacht, um ihm Wichtiges mitzuteilen. Denn ich will ihm einen Weg zeigen, den er gehen kann, um das ganze Gebirge in Besitz zu nehmen, ohne dass auch nur einer von seinen Männern Leib und Leben verliert.

14 Als aber die Männer ihre Worte hörten und sie näher betrachteten, waren sie von ihrer großen Schönheit betört. Und sie sagten zu ihr:

15 Das hat dir dein Leben gerettet, dass du rechtzeitig herabgestiegen bist zu unserem Herrn! Und nun komm mit zu seinem Zelt, damit wir dich in seine Hände übergeben.

16 Wenn du dann vor ihm stehst, fürchte dich nicht in deinem Herzen, sondern berichte ihm, was du weißt, so wird er dich gut behandeln.

17 Und sie wählten unter sich hundert Männer aus, die sie und ihre Magd begleiteten und zum Zelt des Holofernes führten.

18 Da lief das ganze Lager zusammen, denn ihre Ankunft hatte sich bei den Zelten herumgesprochen. Und sie kamen und umringten sie, wie sie draußen vor dem Zelt des Holofernes stand, bis man sie ihm gemeldet hatte.

19 Sie staunten über ihre Schönheit und bewunderten die Israeliten ihretwegen und sprachen untereinander: Wer könnte ein Volk verachten, in dem es solche Frauen gibt? Keinen einzigen Mann sollte man von ihnen übrig lassen. Denn wenn man sie verschonte, wären sie imstande, alle Welt zu überlisten.

20 Da kamen die Leibwächter des Holofernes mit allen seinen Beamten heraus und führten sie in das Zelt.

21 Holofernes aber ruhte gerade auf seinem Bett unter einem Mückennetz, das aus Purpur, Gold und Smaragd gewirkt und mit Edelsteinen verziert war.

22 Und sie berichteten ihm von ihr. Da ging er hinaus in das Vorzelt, und ihm wurden silberne Leuchter vorangetragen.

23 Als Judit aber vor ihn und seine Beamten trat, staunten alle über ihre Schönheit. Und sie fiel vor ihm nieder und huldigte ihm, und seine Diener richteten sie wieder auf.

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