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Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Judit schlägt dem betrunkenen Holofernes den Kopf ab

1 Zu vorgerückter Stunde beeilte sich die Dienerschaft des Feldherrn, das Zelt zu verlassen. Bagoas schloss es von außen, damit die Diener ihren Herrn nicht stören konnten. Alle gingen schlafen, müde von dem ausgedehnten Gelage.

2 Judit allein blieb im Zelt bei Holofernes zurück. Er selbst lag völlig betrunken auf seinem Bett.

3 Judit hatte ihrer Dienerin die Anweisung gegeben, vor dem Zelt zu warten, bis sie herauskäme; denn sie wolle wie an jedem Morgen vor das Lager hinausgehen, um zu beten. Dasselbe hatte sie auch Bagoas gesagt.

4 Alle hatten sich also entfernt. Im Zelt waren nur Judit und Holofernes zurückgeblieben. Judit stand an Holofernes’ Bett und betete still: »Herr, du Gott, dem alle Macht gehört! Blicke jetzt gnädig auf mich und gib deinen Segen zu dem, was meine Hände zur Rettung und Verherrlichung Jerusalems tun werden!

5 Die Stunde ist da, dass du deinem Volk hilfst und ich meinen Plan ausführe. Die Feinde sollen vernichtet werden, die sich gegen uns erhoben haben!«

6 Dann ging sie zum Kopfende des Bettes, auf dem Holofernes lag, und nahm sein Schwert, das dort am Bettpfosten hing.

7 Sie trat an ihn heran, fasste seinen Kopf bei den Haaren und sagte: »Herr, du Gott Israels, mach mich stark an diesem Tag!«

8 Dann hieb sie zweimal zu, so fest sie konnte, und schlug Holofernes den Kopf ab.

9 Sie wälzte seinen Körper vom Bett auf die Erde und riss das Mückennetz von den Stangen. Schnell verließ sie das Zelt und gab draußen den abgeschlagenen Kopf ihrer Dienerin.

10a Die steckte ihn in ihren Proviantsack.

Judits Rückkehr nach Betulia

10b Darauf machten sich die beiden Frauen auf den Weg, als ob sie wieder zum Gebet gehen wollten. Sie durchquerten das assyrische Lager, mieden dann aber den Talgrund, den Judit sonst immer aufgesucht hatte, stiegen den Berg von Betulia hinauf und erreichten das Stadttor.

11 Schon von Weitem rief Judit den Wachen auf den Türmen zu: »Schnell! Macht das Tor auf! Gott ist bei uns, unser Gott steht uns bei! Er zeigt immer noch seine Macht, mit der er sein Volk Israel rettet und die Feinde vernichtet. Das hat er heute bewiesen!«

12 Als die Wachen Judits Stimme hörten, stiegen sie schnell zum Tor hinunter und riefen die Ältesten der Stadt herbei.

13 Auch das ganze Volk, vom Vornehmsten bis zum Geringsten, kam angelaufen. Sie konnten es nicht fassen, dass Judit wiedergekommen war. Das Tor wurde geöffnet und Judit mit ihrer Dienerin eingelassen. Sie machten ein Feuer, das den Platz beleuchtete, und alle bildeten einen Kreis um sie.

14 Judit rief mit der ganzen Kraft ihrer Stimme den Versammelten zu: »Preist Gott, preist ihn! Preist unseren Gott, denn er hat dem Volk Israel sein Erbarmen nicht entzogen. In dieser Nacht hat er durch meine Hand unsere Feinde vernichtet!«

15 Sie zog den abgeschlagenen Kopf aus dem Sack, hielt ihn hoch und rief: »Seht, hier ist der Kopf von Holofernes, dem Oberbefehlshaber des assyrischen Heeres! Und das ist das Mückennetz von dem Bett, auf dem er sinnlos betrunken lag! Durch die Hand einer Frau hat der Herr ihn getötet!

16 So gewiss der Herr lebt, der bei mir war und mich auf dem ganzen Weg beschützt hat: Mein Anblick hat genügt, um Holofernes zu verführen und ihm den Untergang zu bringen; meinen Leib durfte er nicht berühren und schänden!«

17 Das Volk stand völlig fassungslos da. Dann aber warfen sich alle vor Gott nieder und wie aus einem Mund kam der Ruf: »Wir preisen dich, unseren Gott, denn heute hast du die Feinde deines Volkes vernichtet!«

18 Usija wandte sich an Judit und sagte: »Der höchste Gott hat dich gesegnet wie sonst keine Frau auf Erden! Preis sei dem Herrn, der Himmel und Erde geschaffen hat, dass er es dir gelingen ließ, dem Anführer unserer Feinde den Kopf abzuschlagen!

19 Du hast die Hoffnung für dein Volk nicht aufgegeben. Alle, die an Gott festhalten und seiner Kraft vertrauen, werden das nie vergessen!

20 Du hast dein Leben gewagt, um unserem erniedrigten Volk zu helfen. Du bist den geraden Weg gegangen, den rechten Weg vor unserem Gott, und hast uns dadurch vor dem Untergang gerettet. Gott möge dich dafür für alle Zeiten berühmt machen und dich mit allem Guten überschütten!« Und das ganze Volk rief: » Amen, so soll es sein!«

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Judit tötet Holofernes

1 Als es nun spät geworden war, brachen seine Knechte eilends auf. Und Bagoas verschloss das Zelt von außen und entließ alle, die noch Dienst taten. Und sie gingen fort zu ihren Nachtlagern. Denn alle waren erschöpft, weil das Gelage so lange gedauert hatte.

2 Judit aber blieb allein in dem Zelt zurück mit Holofernes, der vornüber auf sein Bett gefallen war. Denn er war völlig betrunken.

3 Und Judit hatte ihrer Magd gesagt, sie solle draußen vor ihrem Schlafzelt stehen und warten, dass sie wie üblich komme. Dann wolle sie wieder zum Gebet hinausgehen. Auch zu Bagoas hatte sie so gesprochen.

4 Als sich nun alle entfernt hatten und niemand mehr zurückgeblieben war, vom Kleinsten bis zum Größten, da trat Judit an sein Bett heran und sprach in ihrem Herzen: Herr, du Gott aller Macht, sieh in dieser Stunde gnädig herab auf das Werk meiner Hände, zur Erhöhung Jerusalems!

5 Denn jetzt ist die Stunde gekommen, dass du dich deines Erbteils annimmst und ich mein Vorhaben ausführe, um die Feinde zu zerschmettern, die sich gegen uns erhoben haben.

6 Und sie ging zum Bettpfosten am Kopf des Holofernes, nahm sein Schwert herab,

7 trat ganz nah an das Bett heran, packte das Haar seines Hauptes und sprach: Gib mir Kraft, Herr, du Gott Israels, an diesem Tag!

8 Und sie schlug zweimal auf seinen Nacken, so stark sie nur konnte, und hieb ihm den Kopf ab.

9 Dann wälzte sie seinen Körper vom Bett herunter und löste das Mückennetz von den Stangen. Danach ging sie hinaus und übergab ihrer Magd das Haupt des Holofernes.

10 Die steckte es in den Beutel für ihre Speisevorräte. Und die beiden gingen gemeinsam hinaus, als ob sie nach ihrer Gewohnheit beten wollten. Doch als sie das Lager durchquert hatten, machten sie einen Bogen um die Schlucht, stiegen auf den Berg von Betulia hinauf und kamen vor die Tore der Stadt.

Judit kehrt heim

11 Und Judit rief den Wächtern bei den Toren schon von Weitem zu: Öffnet, öffnet doch das Tor! Gott ist mit uns! Gott zeigt noch immer Stärke in Israel und Kraft gegen unsere Feinde, so wie er auch heute getan hat!

12 Und es geschah, als die Männer in der Stadt ihre Stimme hörten, eilten sie zum Stadttor und riefen die Ältesten zusammen.

13 Da liefen alle, Klein und Groß, herbei, denn auf ihre Rückkehr hatten sie kaum noch zu hoffen gewagt. Und sie öffneten das Tor, nahmen beide in Empfang, entzündeten zur Beleuchtung ein Feuer und umringten sie.

14 Judit aber sprach zu ihnen mit lauter Stimme: Lobt Gott, ja lobet ihn! Lobt Gott, der dem Haus Israel sein Erbarmen noch nicht entzogen, sondern unsere Feinde zerschmettert hat in dieser Nacht durch meine Hand!

15 Dann zog sie das Haupt aus dem Beutel hervor, zeigte es ihnen und sprach: Seht, das Haupt des Holofernes, des Feldhauptmanns der assyrischen Streitmacht! Und seht, das Mückennetz, unter dem er in seiner Trunkenheit lag! Der Herr hat ihn erschlagen durch die Hand einer Frau!

16 So wahr der Herr lebt, der mich bewahrt hat auf meinem Weg, den ich gegangen bin: Mein Aussehen hat ihn verführt zu seinem Verderben, doch er konnte mir keine Gewalt antun, um mich zu beflecken oder zu schänden.

17 Und das ganze Volk geriet außer sich, und sie warfen sich nieder, beteten Gott an und sprachen einmütig: Gepriesen seist du, unser Gott, der du am heutigen Tag die Feinde deines Volkes zuschanden gemacht hast!

18 Und Usija sprach zu ihr: Gesegnet bist du, Tochter, mehr als alle Frauen auf der Erde, von Gott, dem Höchsten, und gepriesen sei Gott der Herr, der Himmel und Erde gemacht hat, der dich geleitet hat, das Haupt unserer Feinde zu schlagen!

19 Denn die Hoffnung, die dich geleitet hat, soll nicht aus den Herzen der Menschen weichen, die der Stärke Gottes vertrauen ewiglich!

20 Gott gebe, dass dies zu deinem ewigen Ruhm werde und belohne dich mit Gutem, weil du dein Leben nicht geschont hast in der Erniedrigung unseres Volkes, sondern unserem Untergang entgegengetreten und vor unserem Gott auf geradem Wege gegangen bist! Und das ganze Volk sprach: Amen! Amen!

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