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Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
DIE LEIDEN DES PROPHETEN JEREMIA (Kapitel 37–45)
Jeremia warnt König Zidkija vor falschen Hoffnungen
1 Der Babylonierkönig Nebukadnezzar hatte König Jojachin, den Sohn Jojakims, abgesetzt und an seiner Stelle Zidkija, einen Bruder von Jojakim und Sohn von Joschija, als König über das Land Juda eingesetzt.
2 Aber weder König Zidkija noch seine Hofleute noch die Bewohner des Landes nahmen ernst, was der Herr ihnen durch Jeremia sagen ließ.
3 König Zidkija sandte Juchal, den Sohn von Schelemja, und den Priester Zefanja, den Sohn von Maaseja, zum Propheten Jeremia mit dem Auftrag: »Bete doch für uns zum Herrn, unserem Gott!«
4-5 Die babylonischen Belagerer waren nämlich von Jerusalem abgezogen, denn sie hatten erfahren, dass ein Heer des Pharaos aus Ägypten gegen sie anrückte. Jeremia konnte sich damals noch frei bewegen; sie hatten ihn noch nicht ins Gefängnis geworfen.
6 Da erging das Wort des Herrn an den Propheten Jeremia als Antwort für die Abgesandten Zedekijas:
7 »So spricht der Herr, der Gott Israels: Geht wieder zum König von Juda, der euch hergeschickt hat, um mich zu fragen. Sagt ihm: ›Das Heer des Pharaos, das ausgezogen ist, um euch zu helfen, ist schon wieder auf dem Heimweg nach Ägypten.
8 Die Babylonier kommen zurück. Sie werden diese Stadt angreifen, sie erobern und niederbrennen.
9 Ich, der Herr, warne euch: Redet euch nicht ein, die Babylonier würden endgültig abziehen. Sie werden nicht abziehen.
10 Selbst wenn ihr das ganze babylonische Heer in die Flucht schlagen könntet und nur ein paar Verwundete in ihren Zelten zurückblieben, sie würden aufstehen und diese Stadt niederbrennen!‹«
Jeremia kommt ins Gefängnis
11 Als das Heer der Belagerer von Jerusalem abgezogen und den Ägyptern entgegengezogen war,
12 wollte Jeremia die Stadt verlassen und ins Gebiet des Stammes Benjamin gehen, um mit seinen Verwandten eine Erbschaft zu teilen.
13 Am Benjamintor hielt der wachhabende Offizier ihn an. Es war Jirija, der Sohn von Schelemja und Enkel von Hananja. Er rief Jeremia zu: »Halt, du willst zu den Babyloniern überlaufen!«
14 Jeremia entgegnete: »Das ist nicht wahr, ich bin kein Überläufer!« Doch Jirija glaubte ihm nicht. Er nahm ihn fest und führte ihn vor die Minister.
15 Diese waren wütend auf Jeremia. Sie ließen ihn schlagen und in das Haus des Staatsschreibers Jonatan bringen, das man zum Gefängnis gemacht hatte.
16 Jeremia kam in einen gewölbten Keller, der vorher als Zisterne gedient hatte. Dort blieb er lange Zeit.
Jeremia bekommt Hafterleichterung
17 Eines Tages ließ König Zidkija den Propheten heimlich in seinen Palast holen und fragte ihn: »Hast du für mich eine Botschaft vom Herrn ?« Jeremia antwortete: »Ja, sie lautet: ›Du wirst an den König von Babylonien ausgeliefert. ‹«
18 Dann fragte Jeremia den König: »Welches Verbrechen habe ich an dir oder an deinen Hofleuten oder an diesem Volk begangen, dass ihr mich ins Gefängnis geworfen habt?
19 Wo sind denn jetzt eure Propheten, die euch vorausgesagt haben, der König von Babylonien werde euch und dieses Land nicht überfallen?«
20 Und er fügte hinzu: »Mein Herr und König, gewähre mir doch, worum ich dich jetzt bitte: Lass mich nicht in das Haus Jonatans zurückbringen. Das wäre mein sicherer Tod!«
21 Da gab König Zidkija den Befehl, sie sollten Jeremia im Wachthof gefangen halten. Dort bekam er als Tagesration einen kleinen Brotlaib aus der Bäckergasse, bis das Brot in der Stadt ganz ausging.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Jeremia warnt den König
1 Und Zedekia, der Sohn Josias, wurde König anstatt Konjas, des Sohnes Jojakims; denn Nebukadnezar, der König von Babel, machte ihn zum König im Lande Juda.
2 Aber er und seine Großen und das Volk des Landes gehorchten nicht den Worten des Herrn, die er durch den Propheten Jeremia redete.
3 Gleichwohl sandte der König Zedekia Juchal, den Sohn Schelemjas, und den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, zum Propheten Jeremia und ließ ihm sagen: Bitte den Herrn, unsern Gott, für uns!
4 Denn Jeremia ging noch unter dem Volk aus und ein, und man hatte ihn noch nicht ins Gefängnis geworfen.
5 Es war aber das Heer des Pharao aus Ägypten aufgebrochen, und als die Chaldäer, die Jerusalem belagerten, davon hörten, zogen sie von Jerusalem ab.
6 Und des Herrn Wort geschah zum Propheten Jeremia:
7 So spricht der Herr, der Gott Israels: Sagt dem König von Juda, der euch zu mir gesandt hat, mich zu befragen: Siehe, das Heer des Pharao, das euch zu Hilfe ausgezogen ist, wird wieder heim nach Ägypten ziehen,
8 und die Chaldäer werden wiederkommen und gegen diese Stadt kämpfen und sie erobern und mit Feuer verbrennen.
9 So spricht der Herr: Betrügt euch nicht damit, dass ihr denkt: »Die Chaldäer werden von uns abziehen. « Sie werden nicht abziehen.
10 Selbst wenn ihr das ganze Heer der Chaldäer schlüget, die gegen euch kämpfen, und es blieben von ihnen nur etliche Verwundete übrig, so würden sie, ein jeder in seinem Zelt, aufstehen und diese Stadt mit Feuer verbrennen.
Jeremia wird gefangen gesetzt
11 Als nun der Chaldäer Heer von Jerusalem abgezogen war vor dem Heer des Pharao,
12 wollte Jeremia aus Jerusalem heraus ins Land Benjamin gehen, um mit seinen Verwandten ein Erbe zu teilen.
13 Und als er zum Benjamintor kam, war dort ein Wachhabender mit Namen Jirija, der Sohn Schelemjas, des Sohnes Hananjas; der griff den Propheten Jeremia und sprach: Du willst zu den Chaldäern überlaufen.
14 Jeremia sprach: Das ist nicht wahr, ich will nicht zu den Chaldäern überlaufen. Aber Jirija wollte ihn nicht hören, sondern griff Jeremia und brachte ihn zu den Oberen.
15 Und die Oberen wurden zornig über Jeremia und schlugen ihn und warfen ihn ins Gefängnis im Hause Jonatans, des Schreibers; denn das hatten sie zum Kerker gemacht.
16 So kam Jeremia in das Gewölbe der Zisterne. Dort blieb Jeremia lange Zeit.
Zedekia befragt heimlich den Propheten
17 Aber der König Zedekia sandte hin und ließ ihn holen. Und der König fragte ihn heimlich in seinem Haus und sprach: Ist wohl ein Wort vom Herrn vorhanden? Jeremia sprach: Ja! Du wirst dem König von Babel in die Hände gegeben werden.
18 Und Jeremia sprach zum König Zedekia: Was hab ich gegen dich, gegen deine Großen und gegen dies Volk gesündigt, dass sie mich in den Kerker geworfen haben?
19 Wo sind nun eure Propheten, die euch weissagten und sprachen: Der König von Babel wird nicht über euch noch über dies Land kommen?
20 Und nun, mein Herr und König, höre mich und lass meine Bitte vor dir gelten! Lass mich nicht wieder in Jonatans, des Schreibers, Haus bringen, dass ich dort nicht sterbe.
21 Da befahl der König Zedekia, dass man Jeremia im Wachthof behalten sollte, und ließ ihm täglich aus der Bäckergasse einen Laib Brot geben, bis alles Brot in der Stadt aufgezehrt war. So blieb Jeremia im Wachthof.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart