GNB, LUT online lesen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
Moabs Ende ist gekommen (Kapitel 48)
1 Worte über Moab: So spricht der Herrscher der Welt, der Gott Israels: »Wehe den Bewohnern von Nebo; ihre Stadt wird verwüstet. Schande kommt über Kirjatajim; es wird erobert. Moab, die sichere Festung, wird eingenommen und geschleift;
2 mit seinem Ruhm ist es vorbei. In Heschbon haben die Feinde den Plan gefasst, der Moab den Untergang bringt. ›Kommt‹, sagten sie, ›dieses Volk lassen wir von der Erde verschwinden!‹ Auch in deinen Mauern, Madmen, wird bald Totenstille herrschen; die Heere, die dich vernichten, sind schon unterwegs!«
3 Horcht! Hilfegeschrei von Horonajim her! Alles wird verwüstet, alles sinkt in Trümmer.
4 Mit Moab ist es zu Ende. Seine kleinen Kinder schreien laut.
5 Weinend ziehen die Überlebenden den Aufstieg nach Luhit hinauf. Am Abstieg von Horonajim hört man Menschen schreien in ihrer Not.
6 »Weg von hier!«, rufen sie. »Bringt euch in Sicherheit! Lauft in die Steppe und fristet dort euer Leben wie der Wacholderstrauch!«
7 Moab, du hast dich auf deine Festungen und auf deine Vorräte verlassen, gerade deshalb wirst du erobert! Dein Gott Kemosch wird in die Verbannung geführt, er und alle seine Priester und die führenden Männer!
8 Der Feind, der alles vernichtet, kommt über jede Stadt; keine entgeht ihrem Schicksal. Unten am Jordan und oben auf der Hochebene wird alles in Trümmer sinken. So hat der Herr es befohlen.
9 Setzt Moab einen Grabstein, denn mit ihm ist es aus! Seine Städte werden zu Wüsten, in denen keiner mehr wohnt.
10 Fluch über alle, die nur halbherzig ausführen, was der Herr will! Fluch über jeden, der sein Schwert zurückhält vom Blutvergießen!
Mit Moabs Ruhe ist es vorbei
11 Nie wurde Moab von Feinden angegriffen, nie musste sein Volk in Verbannung gehen. Es ist wie ein Wein, der ungestört lagern durfte, der nie umgefüllt wurde von einem Gefäß ins andere und der so seinen Geschmack und seinen Duft voll entfalten konnte.
12 »Deshalb ist jetzt der Tag nicht mehr fern«, sagt der Herr, »an dem ich Küfer nach Moab schicke, damit sie den Wein umfüllen. Sie leeren alle Krüge aus und schlagen sie in Stücke!
13 Moab wird von seinem Gott Kemosch genauso im Stich gelassen, wie Israel im Stich gelassen wurde von dem Stierbild in Bet-El, auf das es seine Hoffnung setzte!«
14 Ihr Leute von Moab, wie könnt ihr sagen: »Wir sind tapfere Kriegsleute, Männer wie geboren zum Kampf«?
15 Die Feinde, die euer Land verwüsten und seine Städte erstürmen werden, sind schon im Anmarsch. Die besten eurer jungen Männer ziehen ihnen nur entgegen, um abgeschlachtet zu werden! Das sagt der König – »der Herr, der Herrscher der Welt« ist sein Name.
16 Der Untergang Moabs steht nahe bevor; ganz schnell geht es mit ihm zu Ende.
17 Auf, ihr Nachbarn und alle seine Bekannten, stimmt die Totenklage an und sagt: »Unfassbar! Dieses mächtige Reich ist zerbrochen, dieses mächtige, ruhmvolle Reich!«
Die Botschaft der Flüchtlinge
18 Stadt Dibon, steig herab von deiner stolzen Höhe und setz dich in den Staub! Denn die Feinde, die ganz Moab verwüsten, ziehen zu dir hinauf und zerstören deine Befestigungen.
19 Ihr Leute von Aroër, stellt euch an die Straße und schaut, was da kommt! Fragt die flüchtenden Männer und Frauen: »Was ist geschehen?«
20 Sie werden euch sagen: »Mit Moab ist es aus; es ist schmählich zusammengebrochen! Heult! Schreit! Lasst es auch die Leute am Arnon wissen: Moab ist vernichtet!«
21 Das Strafgericht brach herein über das Hochland nördlich des Arnontals: über Holon, Jahaz und Mefaat,
22 über Dibon, Nebo und Bet-Diblatajim,
23 über Kirjatajim, Bet-Gamul und Bet-Meon,
24 über Kerijot und Bozra und alle übrigen Städte der Moabiter.
25 »Der stolzen Macht Moabs mache ich ein Ende!«, sagt der Herr.
Moab – Gegenstand verdienten Spottes
26-27 Gebt Moab Wein zu trinken, bis es betrunken ist und sich erbrechen muss! Gegen den Herrn hat es sich groß aufgespielt; verspottet habt ihr Moabiter sein Volk Israel. Sooft ihr von ihm spracht, habt ihr höhnisch den Kopf geschüttelt, als handle es sich um Leute, die beim Diebstahl ertappt worden sind. Darum sollt ihr nun selbst zum Gespött werden!
28 Volk von Moab, verlass deine Städte und richte dich zwischen Felsen ein! Du musst wie die Wildtauben leben, die an den Wänden gähnender Schluchten ihre Nester bauen!
Trauer um Moab
29 Wir kennen Moabs maßlosen Hochmut; wie überheblich und vermessen ist dieses Volk, wie eingebildet auf seine Macht!
30 »Auch mir ist bekannt«, sagt der Herr, »wie sehr es von sich eingenommen ist. Ständig führt es das große Wort, aber seine Taten zeigen, dass nichts dahintersteckt. «
31 Über Moab stimme ich ein Klagelied an; ich schreie um Hilfe für dieses Volk, mich jammern die Leute von Kir-Heres.
32 Volk von Sibma, um dich weine ich noch mehr als um das Volk von Jaser. Du bist wie ein Weinstock, dessen Ranken hinüberreichen bis ans Tote Meer und hinauf bis nach Jaser. Doch zur Zeit der Obsternte und der Weinlese kommen die Feinde über dich und verwüsten alles.
33 Dann ist es vorbei mit der Freude und dem Jubel in den Obst- und Weingärten Moabs. Kein Traubensaft fließt in die Bottiche, denn niemand tritt mehr die Kelter, und statt der fröhlichen Rufe ist nur lautes Wehgeschrei zu hören.
34 Die Leute von Heschbon schreien um Hilfe; ihr Schreien dringt bis nach Elale und Jahaz; von Zoar bis nach Horonajim und Eglat-Schelischija ist es zu hören. Selbst die Oase von Nimrim wird zur Wüste.
35 »Bald wird es in Moab niemand mehr geben, der auf den Altar hinaufsteigt, um seinen Göttern zu opfern«, sagt der Herr, »ich mache dem ein Ende!«
36 Darum singe ich mein Klagelied über Moab, über die Leute von Kir-Heres. Es klingt traurig wie die Flöten, die man zum Begräbnis spielt. Denn alle Schätze, die Moab sich gesammelt hatte, sind verloren.
37 Zum Zeichen der Trauer ist jeder Kopf kahl geschoren, jeder Bart abrasiert, alle Hände sind voll blutiger Einschnitte, alle haben den Sack angezogen.
38 Auf den flachen Dächern der Häuser und auf den Plätzen der Städte gibt es nur noch Klagen und Weinen. Der Herr sagt: »Ich habe Moab zerbrochen wie einen Krug, den niemand haben will. «
39 Heult und schreit es hinaus: »Mit Moab ist es zu Ende! In seiner Schmach kehrt es allen den Rücken. « Alle Nachbarvölker werden es verspotten und sich entsetzt von ihm abwenden.
Das abschließende Urteil
40 So spricht der Herr: »Wie Adler kommen die Feinde herangeschossen und stürzen sich auf Moab !«
41 Die Städte und Burgen werden erobert. An jenem Tag werden die tapfersten Männer Moabs Angst haben wie eine Frau, die in Wehen liegt.
42 Das Volk von Moab wird vernichtet, es wird von der Erde verschwinden, weil es sich gegen den Herrn groß aufgespielt hat.
43 »Schrecken, Fallgrube und Fangnetz warten auf euch, ihr Bewohner von Moab«, sagt der Herr.
44 »Wem es gelingt, dem Schrecken zu entfliehen, der fällt in die Grube; wer es schafft, aus der Grube herauszukommen, verfängt sich im Netz. Das ist das Schicksal, das ich euch bereite, wenn ich mit euch abrechne!«
45 Flüchtlinge kommen nach Heschbon und suchen Schutz. Aber die Stadt steht in Flammen, vom Palast König Sihons geht ein Feuer aus, das ganz Moab verzehrt, dieses Land voller Maulhelden, die Abhänge und die Höhen.
46 Weh dir, Moab, du Volk des Gottes Kemosch, dein Ende ist da! Deine Männer und Frauen werden in die Gefangenschaft weggeführt.
47 »Doch später werde ich für die Moabiter alles wieder zum Guten wenden«, sagt der Herr. Hier enden die Gerichtsworte über Moab.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Über Moab (vgl. Jes 15,1–16,14; Hes 25,8-11; Am 2,1-3; Zef 2,8-11)
1 Über Moab. So spricht der Herr Zebaoth, der Gott Israels: Wehe der Stadt Nebo, denn sie ist zerstört! Geschändet ist Kirjatajim und eingenommen, die hohe Feste ist zuschanden geworden und zerbrochen.
2 Der Stolz Moabs ist dahin, in Heschbon ersann man sein Verderben: »Kommt, wir wollen sie ausrotten, dass sie kein Volk mehr seien. « Auch du, Madmen, musst vernichtet werden; das Schwert wird hinter dir her sein.
3 Man hört ein Geschrei in Horonajim von Verwüstung und großem Jammer.
4 Moab ist zerschlagen. Man hört seinen Schrei bis nach Zoar;
5 denn sie gehen mit Weinen die Steige von Luhit hinauf, und man hört ein Jammergeschrei den Weg von Horonajim herab:
6 »Flieht und rettet euer Leben!« Aber ihr werdet sein wie ein Strauch in der Wüste.
7 Weil du dich auf deine Werke verlässt und auf deine Schätze, sollst auch du erobert werden, und Kemosch muss gefangen wegziehen samt seinen Priestern und Fürsten.
8 Denn der Verwüster wird über alle Städte kommen, dass nicht eine Stadt entrinnen wird. Es sollen die Täler verwüstet und die Ebene verheert werden; denn der Herr hat’s gesagt.
9 Setzt Moab ein Grabmal, denn es wird völlig zerstört, und seine Städte werden wüst liegen, dass niemand darin wohnen wird.
10 Verflucht sei, wer des Herrn Werk lässig tut; verflucht sei, wer sein Schwert aufhält, dass es nicht Blut vergießt!
11 Moab ist von seiner Jugend an ungestört gewesen und lag ruhig auf seinen Hefen. Nie ist es aus einem Fass ins andre gegossen worden und musste nie in die Gefangenschaft ziehen; darum ist sein Geschmack ihm geblieben und sein Geruch nicht verändert worden.
12 Darum siehe, spricht der Herr, es kommt die Zeit, dass ich ihnen Küfer schicken will, die sie ausschütten sollen und ihre Fässer ausleeren und ihre Krüge zerschmettern.
13 Und Moab soll an Kemosch zuschanden werden, gleichwie das Haus Israel an Bethel zuschanden worden ist, auf das sie sich verließen.
14 Wie könnt ihr sagen: Wir sind Helden und rechte Kriegsleute?
15 Moab wird verwüstet und seine Städte werden erstiegen, und seine beste Mannschaft muss hinab zur Schlachtbank, spricht der König, welcher heißt der Herr Zebaoth.
16 Denn der Untergang Moabs wird bald kommen, und sein Unglück eilt herbei.
17 Habt doch Mitleid mit ihnen, alle, die ihr um sie her wohnt und ihren Namen kennt. Sprecht: »Wie ist das starke Zepter und der herrliche Stab so zerbrochen!«
18 Herunter von der Herrlichkeit und setz dich in den Staub, du thronende Tochter Dibon! Denn der Verwüster Moabs kommt zu dir hinauf und zerstört deine Bollwerke.
19 Tritt an die Straße und schaue, du Einwohnerin von Aroër! Frage, die da fliehen und entrinnen, und sprich: »Was ist geschehen?«
20 Ach, Moab ist verwüstet und verheert! Heult und schreit; sagt’s am Arnon, dass Moab vernichtet ist!
21 Das Gericht ist über das ebene Land ergangen, nämlich über Holon, Jahaz, Mefaat,
22 Dibon, Nebo, Bet-Diblatajim,
23 Kirjatajim, Bet-Gamul, Bet-Meon,
24 Kerijot, Bozra und über alle Städte im Lande Moab, sie seien fern oder nahe.
25 Das Horn Moabs ist abgeschlagen, und sein Arm ist zerbrochen, spricht der Herr.
26 Macht es trunken; denn es hat sich gegen den Herrn erhoben! So stürze Moab in sein Gespei, auf dass es auch zum Gespött werde.
27 Oder ist Israel dir nicht ein Gespött gewesen, als hätte man es unter den Dieben gefunden? Sooft du von ihm sprachst, hast du es verhöhnt.
28 O ihr Bewohner von Moab, verlasst die Städte und wohnt in den Felsen und tut wie die Tauben, die da nisten in den Löchern!
29 Man hat immer gesagt von dem stolzen Moab, dass es sehr stolz sei, hoffärtig, hochmütig, trotzig und übermütig.
30 Ich kenne seinen Übermut wohl, spricht der Herr. Nichtig ist sein Geschwätz, nichtig sein Tun.
31 Darum muss ich über Moab heulen und über ganz Moab schreien und über die Leute von Kir-Heres klagen.
32 Mehr als über Jaser muss ich über dich weinen, du Weinstock Sibma; denn deine Ranken reichten über das Meer und kamen bis nach Jaser. Der Verwüster ist über deine Ernte und Weinlese hergefallen.
33 Freude und Wonne sind hinweggenommen aus dem Fruchtland und dem Lande Moab. Dem Wein in den Kufen mache ich ein Ende, der Kelterer wird nicht mehr keltern, der Winzer wird nicht mehr sein Lied singen.
34 Das Geschrei von Heschbon wird gehört bis Elale, bis nach Jahaz, von Zoar an bis nach Horonajim, bis Eglat-Schelischija; denn auch die Wasser Nimrims sollen versiegen.
35 Und ich will, spricht der Herr, in Moab damit ein Ende machen, dass sie auf den Höhen opfern und ihren Göttern Opfer darbringen.
36 Darum klagt mein Herz über Moab wie Flötenklage, und über die Leute in Kir-Heres klagt mein Herz wie Flötenklage; denn das Gut, das sie gesammelt, ist zugrunde gegangen.
37 Alle Köpfe werden kahl sein und alle Bärte abgeschoren, alle Hände wund geritzt, und jeder wird den Sack anziehen.
38 Auf allen Dächern und Gassen, allenthalben in Moab ist Klage; denn ich habe Moab zerbrochen wie ein Gefäß, das niemand haben will, spricht der Herr.
39 O wie ist es zerschlagen, wie heulen sie! Wie hat Moab sich schimpflich zur Flucht gewandt! Moab ist zum Spott und zum Schrecken geworden allen, die ringsum wohnen.
40 Denn so spricht der Herr: Siehe, er fliegt daher wie ein Adler und breitet seine Flügel aus über Moab.
41 Die Städte sind erobert, und die Festungen sind eingenommen. Das Herz der Helden in Moab wird an jenem Tage sein wie das Herz einer Frau in Kindsnöten.
42 Denn Moab muss vertilgt werden, dass es kein Volk mehr sei, weil es sich gegen den Herrn erhoben hat.
43 Schrecken, Schacht und Schlinge über dich, du Bewohner von Moab!, spricht der Herr.
44 Wer dem Schrecken entflieht, der wird in den Schacht fallen, und wer dem Schacht entkommt, der wird in der Schlinge gefangen; denn ich will über Moab kommen lassen das Jahr seiner Heimsuchung, spricht der Herr.
45 Erschöpft suchen die Entronnenen Zuflucht im Schatten von Heschbon; aber Feuer geht aus von Heschbon und eine Flamme aus dem Hause Sihon. Es verzehrt die Schläfe Moabs und den Scheitel der lärmenden Krieger.
46 Weh dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kemosch; denn man hat deine Söhne und Töchter genommen und gefangen weggeführt.
47 Aber in der letzten Zeit will ich das Geschick Moabs wenden, spricht der Herr. So weit das Gericht über Moab.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart