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Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Jerusalem am Rand der Katastrophe

1 Flieht aus Jerusalem, ihr Leute von Benjamin! In Tekoa blast das Signalhorn, gebt Rauchzeichen auf dem Berg von Bet-Kerem! Denn von Norden her naht Verderben und Untergang!

2 Jerusalem, du schöne, wohlbehütete Stadt, jetzt ist dein Ende da!

3 Völkerhirten kommen zu dir mit ihren Herden, sie schlagen rings um dich ihre Zelte auf. Jeder weidet seinen Teil ab und dann heißt es:

4 »Auf jetzt zum Kampf gegen die Stadt! Noch am Mittag schlagen wir los!« – »Zu spät! Die Zeit reicht nicht aus, es wird ja bald dunkel!« –

5 »Dann greifen wir eben bei Nacht an. Wir zerstören die Paläste Jerusalems!«

6 Der Herr, der Herrscher der Welt, hat den Feinden befohlen: »Fällt die Bäume rings um die Stadt und treibt eine Angriffsrampe gegen sie vor; denn in ihr gibt es nichts als brutale Unterdrückung. Sie hat ihre Strafe verdient.

7 Wie aus einem Brunnen immer neues Wasser quillt, so bringt sie stets neue Bosheit hervor. Überall hört man nur von Gewalt und Misshandlung. Vor meinen Augen wird pausenlos geschlagen und gequält.

8 Jerusalem, lass dich doch warnen, sonst kehre ich dir den Rücken! Ich mache dich zur Wüste, zu einem Land, in dem niemand mehr wohnt!«

Das Maß ist voll

9 Der Herr, der Herrscher der Welt, sagte zu mir: »Wie man am Weinstock Nachlese hält, so soll auch an dem, was von Israel übrig geblieben ist, noch eine Nachlese gehalten werden. Wie die Hand des Winzers noch einmal alle Reben durchgeht, so wende auch du dich noch einmal diesem Volk zu!«

10 Ich aber sagte: »Wen soll ich denn noch ansprechen, wem ins Gewissen reden? Wer hört denn? Ihre Ohren sind zugewachsen, sie können gar nicht hören! Was du mich ihnen sagen lässt, empfinden sie als Beschimpfung und ärgern sich darüber.

11 Dein Zorn ist auf mich übergesprungen; ich schaffe es nicht länger, ihn zurückzuhalten!« Da sagte der Herr zu mir: »Dann gieß meinen Zorn über sie aus, sogar über die Kinder auf der Straße und die Heranwachsenden! Sag ihnen: Alle wandern in die Verbannung, Männer wie Frauen, auch die Alten und Hochbetagten!

12 Ihre Häuser und Äcker nehmen andere in Besitz; ihre Frauen werden eine Beute der Fremden. Denn ich erhebe meine Hand zum Schlag gegen die Bewohner dieses Landes«, sagt der Herr.

13 »Vornehme wie Geringe sind darauf aus, sich zu bereichern. Propheten wie Priester täuschen das Volk:

14 Sie tun so, als wären die Wunden meines Volkes nur leichte Schrammen. ›Alles steht gut‹, sagen sie, ›alles ist in Ordnung. ‹ Aber nichts steht gut, nichts ist in Ordnung!

15 Sie müssten sich schämen wegen ihres schändlichen Treibens. Aber sie denken nicht daran; sie wissen gar nicht, was Schämen ist. Deshalb werden sie untergehen, zusammen mit allen anderen in Israel. Wenn ich komme und sie bestrafe, ist es aus mit ihnen. « Das sagt der Herr.

Die Folge der Halsstarrigkeit

16 Der Herr sagt: »Ich habe mein Volk gemahnt: ›Haltet an auf dem Weg, den ihr geht; seht euch um und fragt, wie es euren Vorfahren ergangen ist! Dann wählt den richtigen Weg und folgt ihm, so wird euer Leben Erfüllung finden!‹ Aber sie sagten: ›Wir wollen nicht. ‹

17 Ich gab ihnen immer wieder Wächter, ich sagte zu ihnen: ›Achtet darauf, wenn sie das Alarmhorn blasen!‹ Aber sie sagten: ›Das tun wir nicht. ‹

18 Darum hört, ihr Völker, und gebt gut acht, was jetzt mit ihnen geschieht!

19 Die ganze Welt soll es hören: Ich bringe Unglück über dieses Volk; es ist die Folge ihrer eigenen Pläne. Meine Weisungen und Warnungen haben sie in den Wind geschlagen.

20 Was soll ich mit dem Weihrauch aus Saba und den teuren Gewürzen aus irgendeinem fernen Land? Ich halte nichts von ihren Brandopfern; mit ihren Mahlopfern machen sie mir keine Freude!

21 Darum sage ich, der Herr: Ich lege diesem Volk jetzt Hindernisse in den Weg, es soll darüber stolpern und stürzen. Alle werden umkommen: Väter und Söhne, Nachbarn und Freunde. «

Der Feind aus dem Norden

22 Der Herr sagt: »Gebt acht, ein großes Volk kommt aus seinem Land im fernen Norden, vom Ende der Erde macht es sich auf.

23 Seine Krieger kämpfen mit Bogen und Krummschwert, sie sind grausam und kennen kein Erbarmen. Auf Pferden reiten sie heran; es dröhnt wie das Tosen der Meeresbrandung. Sie sind bereit zum Angriff – zum Angriff auf dich, du Zionsstadt !«

24 Die Bewohner Jerusalems sagen: »Wir haben gehört, was uns droht, und die Hände sind uns herabgesunken. Angst hat uns gepackt; es geht uns wie einer Frau, die von den Wehen überfallen wird. «

25 »Geht ja nicht aufs Feld!«, rufen sie einander zu. »Nur weg von der Straße! Die Feinde bringen euch um! Schrecken überall!«

26 Du, mein Volk, zieh den Sack an und wälze dich in Asche! Stimm die Totenklage an, so verzweifelt wie beim Tod des einzigen Sohnes; denn plötzlich ist der Feind da, der alles verwüstet!

Hartes Eisen und wertloses Silber

27 Der Herr sagte zu mir: »Ich gab dir den Auftrag, mein Volk unnachgiebig zu prüfen und über sein Tun und Treiben ein Urteil zu fällen. Du solltest die Menschen prüfen, so wie Metalle geprüft werden. «

28 Das tat ich auch und ich bin zu dem Urteil gekommen: Dieses Volk ist hart wie Bronze und Eisen. Alle sind sie Rebellen, Verleumder und Verbrecher!

29 Der Blasebalg fauchte, aber nichts kam aus dem Ofen heraus. Alle Mühe war vergeblich: Das Blei ließ sich nicht ausscheiden; reines Silber war nicht zu gewinnen.

30 »Wertloses Silber« werden sie das Volk Israel nun nennen, denn der Herr hat es als wertlos weggeworfen.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Unheil von Norden

1 Flieht, ihr Benjaminiter, aus Jerusalem und blast die Posaune in Tekoa und richtet ein Feldzeichen auf über Bet-Kerem! Denn es droht von Norden Unheil und großer Jammer.

2 Die Tochter Zion ist wie eine liebliche Aue;

3 aber es werden Hirten über sie kommen mit ihren Herden, die haben Zelte aufgeschlagen rings um sie her. Sie weiden ein jeder seinen Platz ab.

4 »Rüstet euch zum Krieg gegen sie! Wohlauf, lasst uns hinaufziehen am Mittag!« »Weh uns, es will Abend werden, und die Schatten werden lang!«

5 »Wohlan, lasst uns hinaufziehen bei Nacht und ihre Paläste zerstören!«

6 Denn so spricht der Herr Zebaoth: Fällt Bäume und werft einen Wall auf gegen Jerusalem; denn es ist eine Stadt, von der erwiesen ist: Nichts als Unrecht ist darin!

7 Denn wie ein Brunnen sein Wasser quellen lässt, so quillt auch ihre Bosheit. Frevel und Gewalt hört man in ihr, und Morden und Schlagen treiben sie täglich vor mir.

8 Bessre dich, Jerusalem, ehe sich mein Herz von dir wende und ich dich zum wüsten Lande mache, darin niemand wohnt!

9 So spricht der Herr Zebaoth: Halte Nachlese am Rest Israels wie am Weinstock, strecke deine Hand immer wieder aus wie ein Winzer nach den Reben.

10 »Ach, mit wem soll ich noch reden, und wem soll ich Zeugnis geben? Dass doch jemand hören wollte! Aber ihr Ohr ist unbeschnitten; sie können’s nicht hören. Siehe, sie halten des Herrn Wort für Spott und wollen es nicht.

11 Darum bin ich von des Herrn Zorn so voll, dass ich ihn nicht zurückhalten kann. « So schütte ihn aus über die Kinder auf der Gasse und über die Schar der jungen Männer! Denn es sollen alle, Mann und Frau, Alte und Hochbetagte, gefangen weggeführt werden.

12 Ihre Häuser sollen den Fremden zuteilwerden samt den Äckern und Frauen; denn ich will meine Hand ausstrecken wider die Bewohner des Landes, spricht der Herr.

13 Denn sie gieren alle, Klein und Groß, nach unrechtem Gewinn, und Propheten und Priester gehen alle mit Lüge um

14 und heilen den Schaden meines Volks nur obenhin, indem sie sagen: »Friede! Friede!«, und ist doch nicht Friede.

15 Sie werden mit Schande dastehen, weil sie solche Gräuel getrieben haben; aber sie wollen sich nicht schämen und wissen nichts von Scham. Darum sollen sie fallen unter den Fallenden, und wenn ich sie heimsuchen werde, sollen sie stürzen, spricht der Herr.

16 So spricht der Herr: Tretet hin an die Wege und schaut und fragt nach den Wegen der Vorzeit, welches der gute Weg sei, und wandelt darin, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele! Aber sie sprachen: Wir wollen’s nicht tun!

17 Auch habe ich Wächter über euch gesetzt: Achtet auf den Hall der Posaune! Aber sie sprachen: Wir wollen’s nicht tun!

18 Darum höret, ihr Völker, und merkt auf samt euren Leuten!

19 Du, Erde, höre zu! Siehe, ich will Unheil über dies Volk bringen, ihren verdienten Lohn, weil sie auf meine Worte nicht achten und mein Gesetz verwerfen.

20 Was frage ich nach dem Weihrauch aus Saba und nach dem köstlichen Gewürz, das aus fernen Landen kommt? Eure Brandopfer sind mir nicht wohlgefällig, und eure Schlachtopfer gefallen mir nicht.

21 Darum, so spricht der Herr: Siehe, ich will diesem Volk Anstöße in den Weg stellen, daran sich Väter und Kinder zugleich stoßen und ein Nachbar mit dem andern umkommen soll.

22 So spricht der Herr: Siehe, es kommt ein Volk von Norden, und ein großes Volk wird sich erheben vom Ende der Erde.

23 Sie führen Bogen und Schwert, sind grausam und ohne Erbarmen. Sie brausen daher wie ein ungestümes Meer und reiten auf Rossen, gerüstet als Kriegsleute, gegen dich, du Tochter Zion.

24 Wir haben von ihnen gehört und unsre Hände sind uns niedergesunken; es ist uns angst und weh geworden wie einer Gebärenden.

25 Niemand gehe hinaus auf den Acker, niemand gehe über Land; denn es ist Schrecken um und um vor dem Schwert des Feindes.

26 O Tochter meines Volks, zieh den Sack an und wälze dich im Staube! Trage Leid wie um den einzigen Sohn und klage bitterlich; denn der Verderber kommt über uns plötzlich.

Jeremia als Prüfer des Volkes

27 Ich habe dich zum Prüfer gesetzt für mein Volk, dass du ihren Wandel erkennen und prüfen sollst.

28 Alle sind sie abtrünnig und wandeln verleumderisch; Erz und Eisen sind sie; alle bringen sie Verderben.

29 Der Blasebalg schnaubte, das Blei verschwand im Feuer; aber das Schmelzen war umsonst, denn die Bösen sind nicht ausgeschieden.

30 Darum heißen sie »Verworfenes Silber«; denn der Herr hat sie verworfen.

Videos zu Jeremia 6,20 (GNB, LUT)