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Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

WORTE ÜBER JUDA UND JERUSALEM AUS JESAJAS FRÜHZEIT (Kapitel 1–12)

Buchüberschrift

1 In diesem Buch steht, was der Herr dem Propheten Jesaja, dem Sohn von Amoz, über das Land Juda und die Stadt Jerusalem offenbart hat. Jesaja empfing diese Botschaften während der Zeit, als dort nacheinander die Könige Usija, Jotam, Ahas und Hiskija regierten.

Israel kennt seinen Gott nicht mehr

2 Hört zu, Himmel und Erde! Hört, was der Herr sagt: »Ich habe Kinder aufgezogen; und jetzt, wo sie groß geworden sind, sagen sie sich von mir los!

3 Jedes Rind kennt seinen Besitzer und jeder Esel die Futterkrippe seines Herrn. Israel aber will nicht begreifen, wem es gehört; mein Volk nimmt keine Vernunft an. «

4 Weh euch, ihr verbrecherisches und schuldbeladenes Volk! Ihr seid eine üble Sippschaft, ganz aus der Art geschlagen. Ihr habt den Herrn verlassen, den heiligen Gott Israels verworfen, ihm den Rücken gekehrt!

5 Seid ihr noch nicht genug geschlagen worden, dass ihr immer noch widerspenstig seid? Ihr seid ja schon krank an Leib und Seele.

6 Vom Scheitel bis zur Sohle ist kein heiler Fleck mehr an euch, nur Beulen, blutige Striemen und frische Wunden. Niemand hat sie gereinigt und verbunden, auch keine Salbe ist darauf gekommen.

7 Euer Land ist verwüstet, eure Städte sind verbrannt; Fremde verzehren vor euren Augen die Ernte von euren Feldern. Alles ist zerstört, als hätten wilde Horden bei euch gehaust.

8 Nur Jerusalem ist übrig geblieben wie ein Schutzdach im Weinberg, wie eine Wächterhütte im Gurkenfeld, eine ringsum belagerte Stadt.

9 Hätte der Herr, der Herrscher der Welt, nicht einen kleinen Rest von uns übrig gelassen, so wäre es uns wie Sodom und Gomorra ergangen!

Opfer ohne Gehorsam sind nutzlos

10 Ihr Machthaber von Sodom, hört, was der Herr sagt! Du Volk von Gomorra, vernimm die Weisung unseres Gottes!

11 »Was soll ich mit euren vielen Opfern ?«, fragt der Herr. »Die Schafböcke, die ihr für mich verbrennt, und das Fett eurer Masttiere habe ich satt; das Blut von Stieren, Lämmern und Böcken mag ich nicht.

12 Wenn ihr zu meinem Tempel kommt, zertrampelt ihr nur seine Vorhöfe. Habe ich das verlangt?

13 Lasst eure nutzlosen Opfer! Ich kann euren Weihrauch nicht mehr riechen! Ihr feiert den Neumond, den Sabbat und andere Feste; ich kann sie nicht ausstehen, solange ihr nicht von euren Verbrechen lasst.

14 Eure Neumondfeiern und eure Feste hasse ich; sie sind mir lästig, ich kann sie nicht mehr ertragen.

15 Wenn ihr im Gebet eure Hände zu mir ausstreckt, blicke ich weg. Und wenn ihr mich auch noch so sehr mit Bitten bestürmt, ich höre nicht darauf; denn an euren Händen klebt Blut!

16 Wascht euch, reinigt euch! Macht Schluss mit eurem üblen Treiben; hört auf, vor meinen Augen Unrecht zu tun!

17 Lernt Gutes zu tun, sorgt für Gerechtigkeit, haltet die Gewalttätigen in Schranken, helft den Waisen und Witwen zu ihrem Recht!«

18 Der Herr sagt: »Kommt her, lasst uns prüfen, wer von uns recht hat, ihr oder ich! Eure Verbrechen sind rot wie Blut, und doch könnten sie weiß werden wie Schnee. Sie sind rot wie Purpur, und doch könnten sie weiß werden wie reine Wolle –

19 wenn ihr mir nur gehorchen wolltet! Dann könntet ihr all die guten Dinge genießen, die das Land hervorbringt.

20 Aber wenn ihr euch weigert und widerspenstig bleibt, wird euch das Schwert vernichten. Das sage ich, der Herr !«

Jerusalem ist Gottes Feind geworden

21 Wie konnte sie zur Hure werden, die Stadt, die früher so treu war? Einst herrschte in ihr das Recht, ihre Bewohner folgten Gottes Geboten; jetzt aber wohnen dort lauter Mörder!

22 Jerusalem, früher warst du wie reines Silber, jetzt aber bist du nichts als silbrig glänzende Schlacke ! Früher warst du wie guter Wein, jetzt aber ist der Wein verwässert!

23 Deine Führer – Aufrührer sind sie, die mit Dieben unter einer Decke stecken, scharf auf Geschenke und Bestechungsgeld! Aber den Waisen verhelfen sie nicht zu ihrem Recht und die Klagen der Witwen hören sie gar nicht erst an.

24 Darum sagt der Herr, der Herrscher über die ganze Welt, der mächtige Gott Israels: »Ich bin voller Zorn auf euch, ich muss mir Luft verschaffen! Ich werde euch eure Feindschaft vergelten!

25 Jetzt wende ich mich gegen euch und greife ein! Alle Schlacke unter euch werde ich ausschmelzen, damit ihr reines Silber werdet.

26 Ich werde euch wieder zuverlässige Richter und Ratsherren geben, so wie ihr sie am Anfang hattet. Dann nennt man Jerusalem wieder wie früher ›Stadt des Rechts‹ und ›treue Stadt‹. «

27 Ja, Rettung kommt für die Zionsstadt, wenn ihre Bewohner das Recht wieder achten, wenn sie zum Herrn zurückgekehrt sind und ihm die Treue halten.

28 Die Rebellen und Rechtsbrecher werden vernichtet; alle, die den Herrn verlassen, werden untergehen.

29 Ihr liebt eure heiligen Eichen und umgebt sie liebevoll mit Hecken. Von den Götzen, die ihr dort verehrt, erwartet ihr neue Lebenskraft. Es wird eine bittere Enttäuschung für euch werden!

30 Ihr werdet dastehen wie eine Eiche, die ihre Blätter verliert, wie eine Pflanzung, die kein Wasser mehr bekommt.

31 Wer glaubte, neue Stärke zu gewinnen, ist dann wie trockener Zunder, und was er tut, wird zum zündenden Funken. So geht alles in Flammen auf und niemand kann löschen.

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

1 Dies ist das Gesicht, das Jesaja, der Sohn des Amoz, schaute über Juda und Jerusalem zur Zeit des Usija, Jotam, Ahas und Hiskia, der Könige von Juda.

Gottes Anklage gegen das abtrünnige Volk

2 Höret, ihr Himmel, und Erde, nimm zu Ohren, denn der Herr redet: Ich habe Kinder großgezogen und hochgebracht, und sie sind von mir abgefallen!

3 Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn; aber Israel kennt’s nicht, und mein Volk versteht’s nicht.

4 Wehe dem sündigen Volk, dem Volk mit Schuld beladen, dem boshaften Geschlecht, den verderbten Kindern, die den Herrn verlassen, den Heiligen Israels lästern, die abgefallen sind!

5 Wohin soll man euch noch schlagen, die ihr doch weiter im Abfall verharrt? Das ganze Haupt ist krank, das ganze Herz ist matt.

6 Von der Fußsohle bis zum Haupt ist nichts Gesundes an ihm, sondern Beulen und Striemen und frische Wunden, die nicht gereinigt noch verbunden noch mit Öl gelindert sind.

7 Euer Land ist verwüstet, eure Städte sind mit Feuer verbrannt; Fremde verzehren eure Äcker vor euren Augen; alles ist verwüstet wie durch Fremde verheert.

8 Übrig geblieben ist allein die Tochter Zion wie ein Häuslein im Weinberg, wie eine Nachthütte im Gurkenfeld, wie eine belagerte Stadt.

9 Hätte uns der Herr Zebaoth nicht einen geringen Rest übrig gelassen, so wären wir wie Sodom und gleich wie Gomorra.

10 Höret des Herrn Wort, ihr Herren von Sodom! Nimm zu Ohren die Weisung unsres Gottes, du Volk von Gomorra!

11 Was soll mir die Menge eurer Opfer?, spricht der Herr. Ich bin satt der Brandopfer von Widdern und des Fettes von Mastkälbern und habe kein Gefallen am Blut der Stiere, der Lämmer und Böcke.

12 Wenn ihr kommt, zu erscheinen vor meinem Angesicht – wer fordert denn von euch, dass ihr meine Vorhöfe zertretet?

13 Bringt nicht mehr dar so vergebliche Speisopfer! Das Räucherwerk ist mir ein Gräuel! Neumond und Sabbat, den Ruf zur Versammlung – Frevel und Festversammlung – ich mag es nicht!

14 Meine Seele ist feind euren Neumonden und Jahresfesten; sie sind mir eine Last, ich bin’s müde, sie zu tragen.

15 Und wenn ihr auch eure Hände ausbreitet, verberge ich doch meine Augen vor euch; und wenn ihr auch viel betet, höre ich euch doch nicht; denn eure Hände sind voll Blut.

16 Wascht euch, reinigt euch, tut eure bösen Taten aus meinen Augen. Lasst ab vom Bösen,

17 lernt Gutes tun! Trachtet nach Recht, helft den Unterdrückten, schafft den Waisen Recht, führt der Witwen Sache!

18 So kommt denn und lasst uns miteinander rechten, spricht der Herr. Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Purpur, soll sie doch wie Wolle werden.

19 Wollt ihr mir gehorchen, so sollt ihr des Landes Gut genießen.

20 Weigert ihr euch aber und seid ungehorsam, so sollt ihr vom Schwert gefressen werden; denn der Mund des Herrn hat’s geredet.

Gottes Gericht zur Läuterung Jerusalems

21 Ach, wie ist zur Hure geworden die treue Stadt! Sie war voll Recht, Gerechtigkeit wohnte darin; nun aber – Mörder.

22 Dein Silber ist Schlacke geworden und dein Wein mit Wasser verfälscht.

23 Deine Fürsten sind Abtrünnige und Diebsgesellen, sie nehmen alle gern Geschenke an und trachten nach Gaben. Den Waisen schaffen sie nicht Recht, und der Witwen Sache kommt nicht vor sie.

24 Darum spricht der Herr, der Herr Zebaoth, der Mächtige Israels: Wehe! Ich werde mir Trost schaffen an meinen Feinden und mich rächen an meinen Widersachern

25 und will meine Hand wider dich kehren und wie mit Lauge ausschmelzen, was Schlacke ist, und all dein Zinn ausscheiden.

26 Und ich will dir wieder Richter geben, wie sie vormals waren, und Ratsherren wie im Anfang. Alsdann wirst du eine Stadt der Gerechtigkeit und eine treue Stadt heißen.

27 Zion wird durch Recht erlöst werden, und wer dorthin umkehrt, durch Gerechtigkeit.

28 Die Übertreter aber und Sünder werden allesamt zerbrochen werden, und die den Herrn verlassen, werden umkommen.

29 Denn sie sollen zuschanden werden wegen der Eichen, an denen ihr eure Lust habt, und ihr sollt schamrot werden wegen der Gärten, die ihr erwählt habt.

30 Denn ihr werdet sein wie eine Eiche mit dürren Blättern und wie ein Garten ohne Wasser;

31 und der Starke wird sein wie Werg und sein Tun wie ein Funke, und beides wird miteinander brennen und niemand löscht.

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