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Gute Nachricht Bibel

Gute Nachricht Bibel 2018

Der Prophet erhebt Anklage gegen sein Volk

1 Meint ihr, der Arm des Herrn sei zu kurz, um euch zu helfen, oder der Herr sei taub und könne euren Hilferuf nicht hören?

2 Nein, sondern wie eine Mauer steht eure Schuld zwischen euch und eurem Gott; wegen eurer Vergehen hat er sich von euch abgewandt und hört euch nicht!

3 An euren Händen klebt Blut, Unrecht befleckt eure Finger, und wenn ihr den Mund aufmacht, kommt Lüge und Betrug heraus.

4 Vor Gericht seid ihr nicht ehrlich; keiner fragt danach, ob wirklich Recht gesprochen wird. Ihr stützt eure Anklagen auf Lug und Trug. Ihr schmiedet Pläne, um andere ins Verderben zu stürzen.

5 Eure Anschläge sind so tödlich wie die Eier giftiger Schlangen: Wer davon isst, muss sterben, und wenn man eins zerdrückt, schlüpft eine Otter heraus. Was ihr tut, gleicht dem Gewebe der Spinnen:

6 Kleider und Decken kann man daraus nicht machen; aber lebende Beute wird darin gefangen und umgebracht.

7 Immerzu plant ihr Böses und brennt darauf, es auszuführen. Ihr habt keine Hemmungen, das Blut unschuldiger Menschen zu vergießen. Wo ihr geht, hinterlasst ihr Zerstörung und Verwüstung.

8 Um Glück und Frieden für andere kümmert ihr euch nicht; alle eure Taten sind Unrecht. Wer krumme Wege geht, findet keinen Frieden, sondern stürzt sich ins Unglück.

Schuldbekenntnis des Volkes

9 »Jetzt wissen wir, warum Gott uns nicht gegen unsere Feinde beisteht, weshalb wir von seiner Treue nichts merken. Wir hoffen auf Licht, aber rings um uns ist es dunkel. Wir warten darauf, dass es hell wird, aber da ist nichts als finstere Nacht.

10 Wie Blinde tasten wir uns an der Wand entlang. Am hellen Mittag stolpern wir, als hätte uns die Dunkelheit überfallen; in der Blüte unseres Lebens sind wir wie Tote.

11 Wir alle brummen wie aufgeschreckte Bären und gurren wie klagende Tauben. Wir warten sehnlichst darauf, dass Gott eingreift und uns von unseren Unterdrückern befreit; aber nichts geschieht.

12 Herr, wir haben uns vielfach gegen dich vergangen! Unsere Verfehlungen klagen uns an, wir kennen unsere Schuld.

13 Wir waren dir untreu und sind dir abtrünnig geworden, wir haben dir den Gehorsam verweigert. Wir haben unsere Mitmenschen erpresst und verleumdet. Wir haben gelogen und betrogen.

14 Von Recht und Gerechtigkeit ist nichts mehr bei uns zu finden. Ehrlichkeit und Redlichkeit sind auf dem Marktplatz nicht mehr gefragt.

15a Zuverlässigkeit gibt es nicht mehr. Wer sich vom Unrecht fernhält, dem spielen die anderen übel mit. «

Gott greift ein

15b Der Herr hat dies alles gesehen, und es missfällt ihm, dass es kein Recht mehr gibt.

16 Er wundert sich, dass niemand da ist, der dagegen einschreitet. Darum greift er mit eigener Hand ein und verschafft seinem Willen Geltung.

17 Er zieht die Gerechtigkeit als Panzer an, und die rettende Macht ist sein Helm. Als Mantel trägt er den festen Entschluss und das brennende Verlangen, alles Unrecht zu bestrafen.

18 Seine Feinde bekommen seinen vollen Zorn zu spüren, selbst wenn sie am Ende der Erde wohnen. Er lässt ihre Taten auf sie selbst zurückfallen.

19 Überall in Ost und West wird man seinen Namen ehren und seine Macht anerkennen. Denn er kommt wie eine reißende Flut, die der Sturm herantreibt.

20 Doch für die Gemeinde auf dem Zionsberg kommt er als Befreier, für alle Nachkommen Jakobs, die umkehren und sich nicht länger gegen ihn auflehnen.

21 »Ich schließe mit ihnen einen Bund «, sagt der Herr, »und gebe ihnen die feste Zusage: Mein Geist, den ich dir, meinem Propheten, gegeben habe, und die Worte, die ich dir anvertraut habe, werden bei deinen Nachkommen lebendig bleiben und bei den Nachkommen deiner Nachkommen, von einer Generation zur andern. Ich, der Herr, sage es. «

Lutherbibel

Lutherbibel 2017

Gott überwindet die Sünde seines Volkes

1 Siehe, des Herrn Arm ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte, und seine Ohren sind nicht taub geworden, sodass er nicht hören könnte,

2 sondern eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass ihr nicht gehört werdet.

3 Denn eure Hände sind mit Blut befleckt und eure Finger mit Verschuldung; eure Lippen flüstern Falsches, eure Zunge spricht Bosheit.

4 Es ist niemand, der eine gerechte Sache vorbringt, und niemand, der redlich richtet. Man vertraut auf Nichtiges und redet Trug; mit Unheil sind sie schwanger und gebären Verderben.

5 Sie brüten Natterneier und weben Spinnweben. Isst man von ihren Eiern, so muss man sterben, zertritt man sie aber, so fährt eine Schlange heraus.

6 Ihre Gewebe taugen nicht zu Kleidern, und ihr Gespinst taugt nicht zur Decke. Ihre Werke sind Unheilswerke, an ihren Händen ist Frevel.

7 Ihre Füße laufen zum Bösen, und sie sind schnell dabei, unschuldig Blut zu vergießen. Ihre Gedanken sind Unheilsgedanken, auf ihren Wegen wohnt Verderben und Schaden.

8 Sie kennen den Weg des Friedens nicht, und Unrecht ist auf ihren Pfaden. Sie gehen auf krummen Wegen; wer auf ihnen geht, der kennt keinen Frieden.

9 Darum ist das Recht ferne von uns, und die Gerechtigkeit kommt nicht zu uns. Wir harren auf Licht, siehe, so ist’s finster, auf Helligkeit, siehe, so wandeln wir im Dunkeln.

10 Wir tasten an der Wand entlang wie die Blinden und tappen wie die, die keine Augen haben. Wir stoßen uns am Mittag wie in der Dämmerung, wir sind im Düstern wie die Toten.

11 Wir brummen alle wie die Bären und gurren wie die Tauben; denn wir harren auf Recht, so ist’s nicht da, auf Heil, so ist’s ferne von uns.

12 Denn wir sind zu oft von dir abgefallen, und unsre Sünden zeugen gegen uns. Unsre Abtrünnigkeit steht uns vor Augen, und wir kennen unsre Sünden:

13 abtrünnig sein und den Herrn verleugnen und abfallen von unserm Gott, Frevel reden und Ungehorsam, Lügenworte ausbrüten und bedenkenlos daherreden.

14 Und das Recht ist zurückgewichen, und die Gerechtigkeit hat sich entfernt; denn die Wahrheit ist auf der Gasse zu Fall gekommen, und die Aufrichtigkeit findet keinen Eingang.

15 Und die Wahrheit ist dahin, und wer vom Bösen weicht, muss sich ausplündern lassen. Das alles sah der Herr und es missfiel ihm sehr, dass kein Recht war.

16 Und er sah, dass niemand auf dem Plan war, und war bestürzt, dass niemand einschritt. Da half er sich selbst mit seinem Arm, und seine Gerechtigkeit stand ihm bei.

17 Er zog Gerechtigkeit an wie einen Panzer und setzte den Helm des Heils auf sein Haupt und zog an das Gewand der Rache und kleidete sich mit Eifer wie mit einem Mantel.

18 Nach den Taten vergilt er: mit Grimm seinen Widersachern, mit Vergeltung seinen Feinden; ja, den Inseln zahlt er heim,

19 dass der Name des Herrn gefürchtet werde bei denen vom Niedergang der Sonne und seine Herrlichkeit bei denen von ihrem Aufgang, wenn er kommen wird wie ein reißender Strom, den der Odem des Herrn treibt.

20 Aber für Zion wird ein Erlöser kommen und für die in Jakob, die sich von der Sünde abwenden, spricht der Herr.

21 Und dies ist mein Bund mit ihnen, spricht der Herr: Mein Geist, der auf dir ruht, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, sollen von deinem Mund nicht weichen noch von dem Mund deiner Kinder und Kindeskinder, spricht der Herr, von nun an bis in Ewigkeit.

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