GNB, LUT online lesen
Gute Nachricht Bibel
Gute Nachricht Bibel 2018
1 In ihrer Verblendung sagen solche Leute zueinander: »Unser Leben ist kurz und sorgenvoll. Gegen das Sterben gibt es kein Heilmittel und wir kennen niemand, der aus der Totenwelt retten kann.
2 Durch blinden Zufall sind wir entstanden und wenn wir tot sind, ist es, als wären wir nie gewesen. Unser Atem ist nur ein Dunst, der sich rasch wieder auflöst. Unser Bewusstsein ist ein Funke, hervorgebracht vom Schlag unseres Herzens.
3 Wenn der Funke verlöscht, zerfällt unser Körper zu Staub und der Geist verflüchtigt sich wie ein Hauch.
4 Unser Name und unsere Taten sind bald vergessen. Unser Leben zieht vorüber wie eine Wolke, die keine Spur hinterlässt; es löst sich auf wie ein Nebel, den die Sonne vertreibt und mit ihren Strahlen zu Boden drückt.
5 Flüchtig wie ein Schatten ist unser Leben und es gibt keine Wiederholung. Unser Schicksal ist besiegelt; keiner kommt wieder zurück.
6 Darum lasst uns das Leben und seine Güter genießen, so unbekümmert, wie es die Jugend tut! Wir wollen alles auskosten, was uns die Welt bietet.
7 An erlesenem Wein und Salböl soll nicht gespart werden, keine Blume des Frühlings soll ungepflückt bleiben.
8 Wir wollen uns mit Rosen bekränzen, ehe sie verwelken.
9 Wir ziehen jeden in unser fröhliches Treiben hinein und lassen überall Spuren unserer Ausgelassenheit zurück. Das ist unser gutes Recht, so hat das Schicksal es uns bestimmt!
Die Feindschaft und Überheblichkeit der Gottesleugner gegenüber den Frommen
10 Auf, wir wollen die Armen ausbeuten, die nach Gottes Geboten leben! Wir haben kein Mitleid mit der Witwe und keinen Respekt vor dem grauen Haar des Greises.
11 Wer die Macht hat, bestimmt, was recht ist. So halten wir es! Was schwach ist, hat keinen Wert.
12 Auf, wir fallen über diesen Frommen her! Er hindert uns und stellt sich unserem Treiben in den Weg. Er rechnet uns vor, wie oft wir das Gesetz übertreten; er wirft uns vor, dass wir unsere gute Erziehung verraten.
13 Er brüstet sich damit, Gott zu kennen, und nennt sich seinen Diener.
14 Er ist ein wandelnder Vorwurf für unsere ganze Denkweise; sein Anblick ist nicht zu ertragen!
15 Er lebt völlig anders als alle übrigen Menschen.
16 Uns behandelt er wie Falschgeld; er hält sich von uns fern, als wären wir Dreck. Er preist in den höchsten Tönen, was für ein herrliches Los am Ende auf die Frommen wartet. Er prahlt damit, dass Gott sein Vater sei.
17 Wir wollen einmal die Probe machen, ob er recht hat! Wir werden ja sehen, wie es ihm am Ende ergeht.
18 Wenn er wirklich Gottes Sohn ist, soll der ihm helfen und ihn vor seinen Feinden schützen.
19 Wir wollen ihn quälen, ihn unsere Macht spüren lassen; dann werden wir sehen, wie weit seine Geduld und Sanftmut reichen!
20 Wir verurteilen ihn zu einem unehrenhaften Tod – er wird ja gerettet werden, behauptet er!«
Verdorbenheit macht blind
21 So reden sie, aber sie täuschen sich! Ihre Verdorbenheit macht sie blind.
22 Sie wissen nichts von Gottes geheimen Absichten; sie rechnen nicht damit, dass er die Frommen belohnt und eine Auszeichnung bereithält für alle, die ihm gehorchen.
23 Gott hat die Menschen für ein unvergängliches Leben geschaffen; nach seinem eigenen Bild, dem Bild des ewigen Gottes, hat er sie gemacht.
24 Erst der Teufel brachte aus Neid den Tod in die Welt; und dem Tod verfallen alle, die auf seiner Seite stehen.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Lutherbibel
Lutherbibel 2017
Rede der Frevler
1 In die Irre gingen ihre Gedanken, und sie sagten zueinander: »Kurz und mühselig ist unser Leben, und wenn ein Mensch dahin ist, so ist es aus mit ihm. Auch weiß man von keinem, der aus dem Totenreich befreit.
2 Denn nur zufällig sind wir geworden, und nachher werden wir sein, als wären wir nie gewesen. Denn der Atem in unsrer Nase ist nur Rauch und unser Denken nur ein Funke, der aus dem Pochen unsres Herzens entsteht.
3 Wenn er verloschen ist, so geht der Leib dahin wie Asche, und der Geist zerflattert wie Luft.
4 Unser Name wird mit der Zeit vergessen, und niemand wird sich unseres Tuns erinnern. Unser Leben fährt dahin, als wäre nur eine Wolke da gewesen, und zergeht wie Nebel, der von den Strahlen der Sonne verjagt und von ihrer Hitze verzehrt wird.
5 Unsre Zeit geht vorbei wie ein Schatten, und wenn wir weg sind, gibt es keine Wiederkehr; denn es ist besiegelt, dass niemand wiederkommt.
6 Kommt nun und lasst uns genießen, was wir jetzt haben, und die Schöpfung auskosten, solange wir jung sind.
7 Wir wollen mit bestem Wein uns füllen und uns salben, und keine Frühlingsblume soll uns entgehen.
8 Lasst uns Kränze tragen von Rosenknospen, ehe sie welk werden.
9 Keine Wiese bleibe von unserem Übermut verschont; überall lasst uns Spuren unserer Freude hinterlassen. Denn das ist unser Teil und dies unser Los.
10 Lasst uns den Gerechten unterdrücken, der in Armut lebt; lasst uns keine Witwe verschonen; wir wollen uns nicht scheuen vor dem grauen Haar des Greises.
11 Unsere Stärke sei das Gesetz der Gerechtigkeit; denn es zeigt sich, dass Schwäche nichts ausrichtet.
12 So lasst uns dem Gerechten auflauern; denn er ist uns lästig und widersetzt sich unserm Tun und schilt uns, weil wir gegen das Gesetz sündigen, und hält uns vor, dass wir gegen die Zucht verstoßen.
13 Er behauptet, Erkenntnis Gottes zu haben, und rühmt sich, ein Kind des Herrn zu sein.
14 Er wird uns zum Vorwurf bei allem, was wir denken; er ist uns unleidlich, wenn er sich nur sehen lässt.
15 Denn sein Leben unterscheidet sich von dem der andern, und ganz anders sind seine Wege.
16 Als falsche Münze gelten wir ihm, und er meidet unsre Wege wie Schmutz; er rühmt, wie es die Gerechten zuletzt gut haben werden, und prahlt damit, dass Gott sein Vater sei.
17 So lasst doch sehen, ob sein Wort wahr ist, und prüfen, was bei seinem Ende geschehen wird.
18 Ist der Gerechte Gottes Sohn, so wird er ihm helfen und ihn erretten aus der Hand der Widersacher.
19 Durch Schmach und Qual wollen wir ihn auf die Probe stellen, damit wir sehen, wie es mit seiner Sanftmut steht, und prüfen, wie geduldig er ist.
20 Wir wollen ihn zu schändlichem Tod verurteilen, denn er selbst sagt ja, es werde ihm Rettung zuteil. «
21 Das alles dachten sie – und irrten; denn ihre Bosheit hat sie verblendet,
22 sodass sie Gottes Geheimnisse nicht erkannten; auch hatten sie nicht die Hoffnung, dass ein frommes Leben belohnt wird, und sie achteten die Ehre für nichts, die untadeligen Seelen gegeben wird.
23 Denn Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit geschaffen und ihn zum Abbild seines eignen Wesens gemacht.
24 Aber durch des Teufels Neid ist der Tod in die Welt gekommen,
25 und es müssen ihn erfahren, die ihm angehören.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart