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ENTSTEHUNG UND ZWECK DES BUCHES (1,1-15a)

Die Entstehung und Verlesung des Buches in Babylonien

1 Dieses Buch schrieb Baruch, der Sohn Nerijas. Seine weiteren Vorfahren waren Machseja, Zidkija, Hasadja und Hilkija. Er schrieb es in Babylonien,

2 auf den Tag genau fünf Jahre nachdem die Babylonier Jerusalem erobert und niedergebrannt hatten.

3-4 Baruch verlas das Geschriebene vor Jojachin, dem Sohn Jojakims, dem König von Juda, und vor allen Verbannten aus Juda, die in Babylonien am Fluss Sud lebten. Alle waren gekommen, um ihm zuzuhören, die Hofleute und Königssöhne, die Ältesten und das ganze Volk, die vornehmen wie die einfachen Leute.

Die Übersendung des Buches nach Jerusalem

5 Die Versammelten weinten, fasteten und beteten zum Herrn.

6 Jeder spendete so viel Geld, wie er entbehren konnte,

7 und sie schickten die Summe nach Jerusalem zum Priester Jojakim, dem Sohn Hilkijas und Enkel Schallums, sowie zu den übrigen Priestern und dem ganzen Volk, das noch dort in Jerusalem war.

8 Baruch hatte schon vorher, am 10. Tag des Monats Siwan, die aus dem Tempel geraubten heiligen Gefäße in Empfang genommen, um sie zusammen mit der Spende nach Juda zurückzubringen. Es waren die Silbergefäße, die König Zidkija, der Sohn Joschijas, hatte anfertigen lassen,

9 nachdem der Babylonierkönig Nebukadnezzar König Jojachin samt den hohen Beamten, den Waffenschmieden, der restlichen Stadtbevölkerung und dem Landadel von Jerusalem nach Babylonien weggeführt hatte.

10 Sie schrieben den Leuten in Jerusalem: »Wir schicken euch dieses Geld, damit ihr damit Brand- und Sühneopfer, die Räucher- und Speiseopfer bezahlen könnt. Verbrennt die Opfer auf dem Altar des Herrn, unseres Gottes,

11 und betet für Nebukadnezzar, den König von Babylonien, und für seinen Sohn Belschazzar, damit sie so lange leben, wie der Himmel bestehen bleibt.

12 Tut das, damit der Herr uns beisteht und uns wieder Freude schenkt, sodass wir unter dem Schutz des Königs und seines Sohnes lange leben und ihnen dienen dürfen und ihre Gunst gewinnen!

13 Bittet den Herrn, unseren Gott, auch für uns; denn wir haben uns gegen ihn vergangen und bis zum heutigen Tag lässt er uns seinen gewaltigen Zorn spüren.

14 Lest das Buch, das wir euch hier zusenden, am Laubhüttenfest und an den anderen Festtagen im Tempel des Herrn vor

15a und sprecht mit uns das folgende Bußgebet. «

DAS BUSSGEBET (1,15b–3,8)

Bekenntnis der Schuld

15b Der Herr, unser Gott, ist gerecht und untadelig, wir aber müssen beschämt vor ihm stehen, die Leute von Juda und die Bewohner Jerusalems,

16-17 unsere Könige und führenden Männer, unsere Priester und Propheten. Wir selbst und unsere Vorfahren haben uns gegen den Herrn, unseren Gott, vergangen,

18 wir haben nicht auf ihn gehört und die Gebote, die er uns gab, nicht befolgt.

19 Seit der Herr unsere Vorfahren aus Ägypten befreit hat, bis zum heutigen Tag, waren wir ihm, unserem Gott, stets ungehorsam und wollten nicht auf seine Mahnungen hören.

20 Darum traf uns all das Unglück, das der Herr uns durch seinen Diener Mose angedroht hatte. Er hat uns das nämlich schon angedroht, als er unsere Vorfahren aus Ägypten führte, um ihnen ein Land zu geben, das von Milch und Honig überfließt, so wie das bis heute von diesem Land gilt.

21 Wir aber hörten nicht auf die mahnenden Worte des Herrn, unseres Gottes, die er uns immer von Neuem sagen ließ durch die Propheten, die er zu uns schickte.

22 Wir alle folgten unserem bösen Herzen und beleidigten den Herrn damit, dass wir fremde Götter verehrten.

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