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DIE REDEN DES VIERTEN FREUNDES (Kapitel 32–37)

1 Die drei Männer gaben es auf, mit Ijob zu reden, weil er sich selbst für unschuldig hielt.

2 Aber ein anderer, der dabeistand, Elihu, der Sohn Barachels, ein Busiter aus der Sippe Ram, konnte nun nicht länger an sich halten. Er war zornig auf Ijob, weil der sich im Recht sah und Gott die Schuld zuschob.

3 Er war aber auch zornig auf die Freunde Ijobs, weil sie es nicht fertigbrachten, Ijob seine Schuld nachzuweisen.

4 Weil Elihu jünger war als die anderen, hatte er sich zurückgehalten, solange sie mit Ijob redeten.

5 Doch als er sah, dass sie nichts mehr zu sagen wussten, ließ er seinem Zorn freien Lauf.

6a Er sagte:

Elihus Unwille über Ijob und seine Freunde

6b »Ich bin noch jung, bin nicht so alt wie ihr; drum hielt ich mich zurück und scheute mich, mein Wissen vor euch Männern auszubreiten.

7 Ich sagte mir: ›Erst soll das Alter reden, Erfahrung langer Jahre hat den Vortritt. ‹

8 Doch was den Menschen klug macht, ist der Geist, der Hauch, den Gott ihm eingeblasen hat.

9 Ob einer weise ist, liegt nicht am Alter; was recht ist, weiß man nicht aufgrund der Jahre.

10 Deswegen sage ich nun: Hört mir zu, damit auch ich mein Wissen weitergebe.

11 Ich wartete gespannt auf eure Worte; auf einsichtsvolle Reden hoffte ich, als ihr euch um die rechte Antwort mühtet.

12 Mit aller Sorgfalt hörte ich euch zu, doch keiner konnte Ijob widerlegen.

13 Denkt nicht, es sei der Weisheit letzter Schluss, dass Gott allein ihn widerlegen könne.

14 Ich bin es nicht, den Ijobs Worte treffen, und eure Antwort würd ich ihm nicht geben!

15 Die Luft ist ihnen allen ausgegangen, vor Schreck fällt keinem etwas Rechtes ein.

16 Soll ich nun weiterwarten, weil sie schweigen? Sie stehen da und wissen nichts zu sagen.

17 Jetzt ist’s an mir, die Antwort zu erteilen und offen darzulegen, was ich weiß.

18 Mein Herz ist randvoll angefüllt mit Worten, der Gottesgeist in mir drängt mich zu reden.

19 Es gärt in mir wie eingeschlossener Wein; wenn ich nicht reden darf, dann platze ich!

20 Ich halt es nicht mehr aus, es muss heraus, damit ich endlich wieder Luft bekomme!

21 Für niemand werde ich Partei ergreifen und keinem will ich Schmeichelworte sagen.

22 Das liegt mir nicht, ich lass mich nicht drauf ein, sonst würde mich mein Schöpfer schnell bestrafen.

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