Gute Nachricht Bibel online lesen

Gute Nachricht Bibel

1 Ich komm in den Garten, zu dir, meine Braut! Ich pflücke die Myrrhe, die würzigen Kräuter. Ich öffne die Wabe und esse den Honig. Ich trinke den Wein, ich trinke die Milch. Esst, Freunde, auch ihr, und trinkt euren Wein; berauscht euch an Liebe!

Nachtgedanken

2a Ich lag im Schlaf, jedoch mein Herz blieb wach. Da klopft’s! Ich weiß: Mein Freund steht vor der Tür.

2b »Mach auf, mein Schatz, mach auf, ich will zu dir! Mein Täubchen, öffne doch, lass mich hinein! Mein Haar ist nass vom Tau der kühlen Nacht. «

3 »Ich habe doch mein Kleid schon ausgezogen und müsst es deinetwegen wieder anziehn. Auch meine Füße habe ich gewaschen; ich würde sie ja wieder schmutzig machen!«

4 Durchs Fenster an der Tür greift seine Hand; ich höre, wie sie nach dem Riegel sucht. Mein Herz klopft laut und wild. Er ist so nah!

5 Ich springe auf und will dem Liebsten öffnen. Als meine Hände nach dem Riegel greifen, da sind sie feucht von bestem Myrrhenöl.

6 Schnell öffne ich die Tür für meinen Freund; doch er ist fort, ich kann ihn nicht mehr sehn. Mein Herz steht still, fast tötet mich der Schreck! Ich suche meinen Freund, kann ihn nicht finden. Ich rufe ihn, doch er gibt keine Antwort.

7 Die Wächter finden mich bei ihrem Rundgang. Sie schlagen ohne Mitleid auf mich ein und reißen mir den Umhang von den Schultern.

Helft mir suchen!

8 Ihr Mädchen alle, ich beschwöre euch: Wenn euch mein Freund begegnet, sagt ihm doch, die Liebessehnsucht macht mich matt und krank!

9 Beschreib ihn uns, du schönste aller Frauen! Wer ist es, den du suchst? Was unterscheidet ihn von anderen Männern, dass du uns so beschwörst?

10 Mein Liebster ist blühend und voller Kraft, nur einer von Tausenden ist wie er!

11 Sein schönes Gesicht ist so braun gebrannt, sein Haar dicht und lockig und rabenschwarz.

12 Die Augen sind lebhaften Tauben gleich. Ganz weiß sind die Zähne, als hätten sie gebadet in Bächen von reiner Milch.

13 Die Wangen sind Beete voll Balsamkraut, die herrlichsten Würzkräuter sprießen dort. Wie Lilien leuchtet sein Lippenpaar, das feucht ist von fließendem Myrrhenöl.

14 Die Arme sind Barren aus rotem Gold, mit Steinen aus Tarschisch rundum besetzt. Sein Leib ist ein Kunstwerk aus Elfenbein, geschmückt mit Saphiren von reinster Art.

15 Die Beine sind marmornen Säulen gleich, die sicher auf goldenen Sockeln stehn. Dem Libanon gleicht er an Stattlichkeit, den ragenden Zedern an Pracht und Kraft.

16 Sein Mund ist voll Süße, wenn er mich küsst – ja, alles an ihm ist begehrenswert! Seht, so ist mein Liebster und so mein Freund. Nun wisst ihr’s, ihr Mädchen Jerusalems!

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