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Der Untergang Jerusalems (52,4-11)
1 Im neunten Regierungsjahr von Zidkija, dem König von Juda, im zehnten Monat, erschien Nebukadnezzar, der König von Babylonien, mit seinem ganzen Heer vor Jerusalem und begann mit der Belagerung der Stadt.
2 Im elften Jahr Zidkijas, am 9. Tag des 4. Monats, schlugen die Babylonier eine Bresche in die Stadtmauer.
3 Die babylonischen Heerführer hielten Einzug in Jerusalem und richteten beim Mitteltor ihr Hauptquartier ein. Bei ihnen befanden sich auch Nergal-Sarezer, Samgar-Nebu, der Palastvorsteher Sar-Sechim und noch ein anderer Nergal-Sarezer, der oberste königliche Berater.
4 Als König Zidkija und seine Kriegsleute das sahen, verließen sie bei Nacht die Stadt durch den Torweg zwischen den beiden Mauern am königlichen Garten und flohen in östlicher Richtung zur Jordanebene.
5 Sofort nahmen babylonische Truppen die Verfolgung auf und holten Zidkija in der Ebene bei Jericho ein. Er wurde gefangen genommen und zu Nebukadnezzar nach Ribla in der Provinz Hamat gebracht. Dort sprach ihm Nebukadnezzar selbst das Urteil.
6 Zidkija musste mit ansehen, wie man seine Söhne abschlachtete. Auch alle führenden Männer von Juda wurden dort hingerichtet.
7 Danach wurden Zidkija die Augen ausgestochen. Mit Ketten gefesselt wurde er nach Babylon gebracht.
8 In Jerusalem steckten die Babylonier den königlichen Palast und alle anderen Häuser in Brand und rissen die Stadtmauern ein.
9 Den Rest der Stadtbevölkerung, auch alle, die zu den Babyloniern übergelaufen waren, führte Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibwache Nebukadnezzars, in die Verbannung nach Babylonien.
10 Nur von der ärmsten Schicht der Bevölkerung ließ er einen Rest in Juda zurück, Leute, die gar keinen Besitz hatten. Ihnen gab Nebusaradan Äcker und Weinberge.
Jeremias Befreiung
11 Für die Behandlung Jeremias hatte Nebukadnezzar dem Befehlshaber der Leibwache, Nebusaradan, folgende Anweisung mitgegeben:
12 »Sieh zu, dass du den Mann findest! Nimm ihn in deine persönliche Obhut und achte darauf, dass niemand ihm etwas antut! Wenn er Wünsche äußert, erfülle sie ihm!«
13-14 Darum gaben die führenden Männer des babylonischen Heeres den Befehl, Jeremia aus dem Wachthof zu holen – es waren der Oberbefehlshaber Nebusaradan, der Palastvorsteher Nebuschasban, der oberste königliche Berater Nergal-Sarezer und die übrigen babylonischen Befehlshaber. Sie übergaben Jeremia an Gedalja, den Sohn Ahikams und Enkel Schafans, damit er ihn sicher nach Hause geleite. So blieb Jeremia mitten unter dem Volk.
Verheißung an den Ausländer Ebed-Melech
15 Als Jeremia noch im Wachthof gefangen gehalten wurde, war an ihn das Wort des Herrn ergangen, und er erhielt den Auftrag:
16 »Geh zu dem Äthiopier Ebed-Melech und sage ihm: ›So spricht der Herr, der Herrscher der Welt, der Gott Israels: Jetzt lasse ich in Erfüllung gehen, was ich dieser Stadt angekündigt habe: Sie wird untergehen. Du selbst wirst das miterleben,
17 aber dich werde ich retten, wenn es so weit ist. Du wirst nicht den Leuten in die Hände fallen, vor denen du dich fürchtest.
18 Ich sorge dafür, dass niemand dich umbringt. Du sollst mit dem Leben davonkommen, weil du auf mich, den Herrn, vertraut hast!‹«
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart