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Das Ende von König Zidkija (39,1-7; 2 Kön 24,18–25,7)
1 Zidkija war 21 Jahre alt, als er König wurde, und er regierte elf Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Hamutal; sie war eine Tochter von Jirmeja und stammte aus Libna.
2 Zidkija tat, was dem Herrn missfällt, genauso wie sein Bruder Jojakim.
3 Nun aber war das Maß voll. Der Herr war so zornig über die Bewohner von Jerusalem und Juda, dass er sie aus seinen Augen wegschaffen ließ. Zidkija lehnte sich gegen Nebukadnezzar, den König von Babylonien, auf.
4 Da erschien dieser im neunten Regierungsjahr von Zidkija mit allen seinen Truppen vor Jerusalem. Rings um die Stadt ließ er einen Belagerungswall aufschütten. Am 10. Tag des 10. Monats begann die Belagerung
5 und sie dauerte bis ins elfte Regierungsjahr von Zidkija.
6 Zuletzt waren die Nahrungsmittel in der Stadt völlig aufgebraucht. Am 9. Tag des 4. Monats im elften Jahr Zidkijas
7 schlugen die Babylonier eine Bresche in die Stadtmauer. Im Schutz der Dunkelheit gelang es König Zidkija und seinen Kriegsleuten, durch den Torweg zwischen den beiden Mauern am königlichen Garten die Stadt zu verlassen und den Belagerungsring zu durchbrechen. Sie flohen in östlicher Richtung zur Jordanebene.
8 Sofort nahmen babylonische Truppen die Verfolgung auf und holten Zidkija in der Ebene bei Jericho ein. Von seinen Kriegsleuten im Stich gelassen,
9 wurde er gefangen genommen und nach Ribla in der Provinz Hamat vor den König von Babylonien gebracht. Nebukadnezzar selbst sprach ihm das Urteil.
10 Zidkija musste mit ansehen, wie man seine Söhne abschlachtete. Auch alle führenden Männer von Juda wurden dort hingerichtet.
11 Danach wurden Zidkija die Augen ausgestochen. Mit Ketten gefesselt nahm Nebukadnezzar ihn mit nach Babylon und warf ihn ins Gefängnis. Dort blieb er bis zu seinem Tod.
Die Zerstörung Jerusalems und das Schicksal der Bevölkerung (39,8-10; 2 Kön 25,8-21)
12 Im 19. Regierungsjahr Nebukadnezzars, am 10. Tag des 5. Monats, traf Nebusaradan, der Befehlshaber der königlichen Leibwache, einer der engsten Vertrauten des Babylonierkönigs, in Jerusalem ein.
13 Er ließ den Tempel des Herrn, den Königspalast und alle vornehmen Häuser Jerusalems niederbrennen. Auch alle anderen Häuser gingen in Flammen auf.
14 Seine Leute rissen die Mauern der Stadt ringsum nieder.
15 Nebusaradan ließ die restliche Stadtbevölkerung, auch alle, die zu den Babyloniern übergelaufen waren, sowie den Rest der Handwerker gefangen wegführen.
16 Nur aus der ärmsten Schicht der Landbevölkerung ließ er eine Anzahl zurück, damit sie die Weinberge und Äcker bestellten.
17 Die Babylonier zertrümmerten die bronzenen Säulen, die vor dem Tempel des Herrn aufgestellt waren, und ebenso die Kesselwagen und das große Bronzebecken und schafften all dies Metall nach Babylon.
18 Sie nahmen aus dem Tempel die Töpfe, Schaufeln und Messer mit, die Schalen zum Auffangen des Blutes und die Pfannen, alle Bronzegeräte, die für den Tempeldienst gebraucht worden waren.
19 Auch alle goldenen und silbernen Geräte des Tempels nahm Nebusaradan mit: die Schüsseln, Feuerbecken, Schalen und Töpfe, die Leuchter und die Schalen und die Kannen für das Trankopfer.
20 Für die beiden Säulen, das große Becken, die zwölf Rinder, auf denen es ruhte, und die Kesselwagen hatte König Salomo eine ungeheure Menge Bronze verarbeitet.
21 Die beiden Säulen waren neun Meter hoch. Ihr Umfang betrug sechs Meter. Sie waren innen hohl, der Metallmantel war acht Zentimeter dick.
22 Jede trug ein bronzenes Kapitell von zweieinhalb Meter Höhe. Die Kapitelle waren ringsum mit Bandgeflecht und Granatäpfeln aus Bronze verziert.
23 Hundert Granatäpfel waren an jedem Kapitell, sechsundneunzig davon waren von unten zu sehen.
24 Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibwache, ließ den Obersten Priester Seraja, seinen Stellvertreter Zefanja und die drei Torhüter festnehmen.
25 In der Stadt fanden sich außerdem noch ein hoher Offizier, sieben Männer aus der nächsten Umgebung des Königs, der Beamte, der für die Musterung des Heeres verantwortlich war, und sechzig angesehene Männer aus dem Gebiet von Juda. Auch sie ließ Nebusaradan verhaften
26 und brachte sie zum babylonischen König nach Ribla in der Provinz Hamat.
27 Dort ließ Nebukadnezzar sie hinrichten. So wurde das Volk von Juda aus seinem Land in die Verbannung weggeführt.
28 Hier ist die Zahl der Weggeführten: In seinem siebten Regierungsjahr führte Nebukadnezzar 3023 Männer aus Juda in die Gefangenschaft,
29 in seinem achtzehnten Regierungsjahr 832 Einwohner von Jerusalem.
30 Im dreiundzwanzigsten Regierungsjahr Nebukadnezzars brachte Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibwache, nochmals 745 Männer aus Juda nach Babylonien. Insgesamt waren es 4600 Männer, die in die Verbannung nach Babylonien weggeführt wurden.
Grund für neue Hoffnung? (2 Kön 25,27-30)
31 Als Ewil-Merodach König von Babylonien wurde, begnadigte er noch im selben Jahr König Jojachin von Juda und holte ihn aus dem Gefängnis. Das geschah im 37. Jahr der Gefangenschaft Jojachins, am 25. Tag des 12. Monats.
32 Der neue König behandelte Jojachin freundlich und gab ihm eine Ehrenstellung unter den fremden Königen, die wie Jojachin nach Babylon gebracht worden waren.
33 Jojachin durfte seine Gefängniskleidung ablegen und zeitlebens an der königlichen Tafel speisen.
34 Auf Anordnung des Königs von Babylonien wurde ihm bis zu seinem Tod täglich alles geliefert, was er zu seinem Unterhalt brauchte.
Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart