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Antiochus IV. Epiphanes unterliegt in Elymaïs und stirbt (vgl. 2. Makk 9,1-29)

1 Als aber König Antiochus durch die oberen Länder zog, hörte er von der Stadt Elymaïs in Persien, die berühmt war für ihr Gold und Silber und ihren großen Reichtum

2 und in deren Tempel reiche Schätze und die goldenen Gewänder, Harnische und Waffen aufbewahrt wurden, die Alexander, der Sohn Philipps, der König von Makedonien, der zuerst über Griechenland herrschte, dort zurückgelassen hatte.

3 Darum zog Antiochus vor die Stadt und versuchte, sie zu erobern und zu plündern; aber es gelang ihm nicht, weil die Einwohner der Stadt gewarnt worden waren

4 und sich ihm zum Kampf entgegenstellten. Und er musste fliehen und zog mit großem Unmut wieder ab und kehrte nach Babylon um.

5 Da kam ein Bote zu ihm nach Persien und meldete, dass das Heer, das er in das Land Judäa gesandt hatte, geschlagen worden wäre

6 und dass Lysias an der Spitze eines starken Heeres ausgezogen wäre, aber vor den Juden hätte fliehen müssen, und dass die von seinen geschlagenen Truppen viele Waffen und große Beute erobert hätten, mit denen sie sich dann besser gerüstet hätten;

7 und sie hätten das Gräuelbild der Verwüstung, das er auf den Altar in Jerusalem gesetzt hatte, zerstört und das Heiligtum wieder mit hohen Mauern umgeben wie früher, dazu auch seine Stadt Bet-Zur befestigt.

8 Als der König das hörte, erschrak er heftig und wurde sehr bestürzt, legte sich nieder und wurde krank vor Kummer, weil sein Vorhaben nicht gelungen war.

9 Und er blieb lange dort; denn der Kummer wurde je länger, umso größer und machte ihn so schwach, dass er erkannte, er werde sterben.

10 Darum rief er alle seine Freunde und sagte zu ihnen: Ich kann keinen Schlaf mehr finden vor lauter Kummer und Herzeleid.

11 Ich dachte bei mir selbst: In welche Trübsal und in was für Fluten von Trauer bin ich jetzt geraten, der ich doch gütig und beliebt war, solange ich regiert habe!

12 Aber nun denke ich an das Böse, das ich in Jerusalem getan habe, als ich alle silbernen und goldenen Geräte aus dem Tempel wegführte und die Bewohner Judäas ohne Grund ausrotten wollte.

13 Jetzt weiß ich, woher dies Unglück über mich kommt; und darum muss ich in einem fremden Land in großer Traurigkeit sterben.

14 Und er rief einen seiner Freunde, Philippus, zu sich; den setzte er über sein ganzes Königreich,

15 übergab ihm Krone, Mantel und Ring und befahl ihm, seinen Sohn Antiochus zu erziehen und zum Herrscher heranzubilden.

16 Danach starb König Antiochus dort im 149. Jahr.

Judas belagert die Burg von Jerusalem

17 Als nun Lysias hörte, dass der König gestorben war, machte er dessen Sohn Antiochus, den er erzogen hatte, zum König an seiner statt und nannte ihn Eupator.

18 Nun versperrten die Feinde, die die Burg besetzt hielten, Israel das Heiligtum an allen Seiten; sie trachteten danach, ihm überall zu schaden und die Heiden zu unterstützen.

19 Darum nahm Judas sich vor, sie zu vernichten, und rief das ganze Volk zusammen, um sie zu belagern.

20 Und sie kamen zusammen und belagerten die Burg im 150. Jahr und stellten Geschütze und Sturmböcke auf.

21 Aber manche von den Belagerten entkamen. Zu ihnen stießen einige Abtrünnige aus Israel.

22 Die zogen zum König und sagten: Wie lange willst du sie ohne Strafe lassen und unsre Brüder nicht rächen?

23 Wir nämlich haben beschlossen, deinem Vater untertan zu sein und seinen Befehlen zu folgen und seinen Geboten gehorsam zu sein.

24 Darum wurde unser Volk uns feind, mehr noch: Wenn sie einen von uns fanden, töteten sie ihn und verteilten unseren Erbbesitz.

25 Doch nicht allein gegen uns streckten sie ihre Hand aus, sondern auch gegen alle Nachbarländer.

26 Und jetzt belagern sie sogar die Burg von Jerusalem, um sie zu erobern, und sie haben das Heiligtum und Bet-Zur befestigt.

27 Wenn du dich nicht beeilst, sie abzuwehren, werden sie noch Schlimmeres tun, und du wirst sie gar nicht mehr aufhalten können.

Antiochus V. Eupator kämpft gegen die Juden (vgl. 2. Makk 13,9-22)

28 Als er das hörte, wurde der König sehr zornig und ließ alle seine Fürsten zusammenrufen und die Hauptleute über das Fußvolk und über die Reiter

29 und es kamen zu ihm Söldner aus andern Königreichen und von den Inseln.

30 So brachte er hunderttausend Mann zu Fuß, zwanzigtausend Reiter und zweiunddreißig kampferprobte Elefanten zusammen.

31 Und sie zogen durch Idumäa und belagerten Bet-Zur und kämpften viele Tage lang und stellten Sturmböcke auf; aber die Juden machten einen Ausfall und steckten sie in Brand und kämpften tapfer.

32 Und Judas zog von der Burg ab und lagerte bei Bet-Sacharja gegenüber dem Lager des Königs.

33 Da brach der König morgens früh auf und führte das Heer zum Angriff an die Straße nach Bet-Sacharja. Die Truppen stellten sich in Schlachtordnung auf und stießen in die Trompeten

34 und hielten den Elefanten roten Wein und Maulbeersaft vor, um sie zum Kampf zu reizen;

35 und sie verteilten die Tiere auf die Abteilungen und stellten zu jedem Elefanten tausend Mann in Harnischen und eisernen Helmen, und fünfhundert ausgewählte Reiter wurden jedem Tier zugeordnet.

36 Diese standen schon vorher an der Stelle, wohin der Elefant geführt wurde; und wohin er ging, da gingen sie auch hin und wichen nicht von ihm.

37 Und jedes Tier trug einen starken hölzernen Turm, der ihm kunstvoll angegürtet war; darin standen je vier Krieger, die auf ihm kämpften, und der Inder, der das Tier leitete.

38 Die übrige Reiterei ordnete er auf beiden Seiten des Heeres an, um das feindliche Heer ins Wanken zu bringen und die eigenen Reihen zu schützen.

39 Und als die Sonne aufging und auf die goldenen und ehernen Schilde schien, glänzte das ganze Gebirge davon und leuchtete, als wäre es lauter Feuer.

40 Und ein Teil des königlichen Heeres verbreitete sich über die hohen Berge, ein anderer unten in der Ebene, und sie zogen vorsichtig und in guter Ordnung heran.

41 Und wer sie hörte, der geriet in Angst vor dem Lärmen ihrer Menge, dem Aufmarsch der Truppen und dem Klirren der Waffen; denn es war ein sehr großes und gut gerüstetes Heer.

42 Und auch Judas zog gegen sie mit seinem wohlgeordneten Heer. Und vom Heer des Königs fielen sechshundert Mann.

43 Und Eleasar Awaran bemerkte einen Elefanten, größer als die andern und mit königlichem Panzer angetan. Da meinte er, der König wäre darauf.

44 Und er wollte sich opfern, um sein Volk zu erretten und einen ewigen Namen zu erlangen.

45 Er lief mit großer Kühnheit herbei, drang durch die Feinde hindurch und teilte nach rechts und nach links tödliche Schläge aus, sodass sie auf beiden Seiten vor ihm zurückwichen,

46 kroch unter den Elefanten und erstach ihn, sodass der auf ihn fiel und er dort starb.

47 Da sahen die Juden die Macht des Königreichs und den Andrang der Truppen, und sie wichen vor ihnen zurück.

48 Darum zog das Heer des Königs gegen sie nach Jerusalem und schlug in Judäa am Berg Zion das Lager auf.

49 Und er schloss Frieden mit den Leuten von Bet-Zur. Sie aber verließen die Stadt, denn es gab dort keine Nahrung mehr, um in ihr zu bleiben, denn im Land galt ein Sabbatjahr.

50 Da nahm der König Bet-Zur ein und legte eine Besatzung hinein, um die Festung zu bewachen.

51 Er belagerte das Heiligtum lange Zeit und stellte Wurfmaschinen, Sturmböcke, Feuerschleudern, Steinkatapulte, Skorpione zum Werfen von Pfeilen und Schleudermaschinen dagegen auf.

52 Da machten sich die Juden Geschütze gegen seine Geschütze und kämpften viele Tage lang.

53 Aber auch sie hatten nichts mehr zu essen, weil es das siebente Jahr war; denn die auswärtigen Juden, die vor den Heiden nach Judäa geflüchtet waren, hatten den gesamten Vorrat aufgezehrt.

54 Und es blieben sehr wenige im Heiligtum, denn der Hunger nahm überhand. Darum mussten sie sich zerstreuen und gingen, jeder an seinen Ort.

Antiochus V. Eupator gewährt Religionsfreiheit (vgl. 2. Makk 13,23-24)

55 Da hörte Lysias, dass Philippus, dem König Antiochus noch zu seinen Lebzeiten seinen Sohn Antiochus zur Erziehung anvertraut hatte, damit der König würde,

56 mit dem Kriegsvolk, das der König dorthin geführt hatte, aus Persien und Medien zurückgekommen wäre und nach der Herrschaft trachtete.

57 Darum beeilte er sich, den König, die Hauptleute und die Soldaten zum Abzug zu überreden: Wir verlieren täglich Leute und haben kaum zu essen, und der Ort, den wir belagern, ist befestigt; wir aber müssten für unser eigenes Königreich sorgen.

58 Lasst uns nun den Leuten hier die Hand reichen und mit ihnen und ihrem ganzen Volk Frieden schließen

59 und gestatten, dass sie ihre Gebote befolgen wie früher; denn weil wir sie daran gehindert haben, ihre Gebote zu befolgen, wurden sie zornig und haben all dies getan.

60 Diese Meinung gefiel dem König und den Fürsten gut. Und der König schickte zu den Juden, um mit ihnen Frieden zu schließen; und sie nahmen ihn an.

61 Und als der König und die Fürsten ihnen einen Eid geleistet hatten, kamen sie aus der Festung heraus.

62 Und der König zog auf den Berg Zion. Als er aber sah, wie stark der Ort befestigt war, brach er den Eid, den er geschworen hatte, und befahl, die Mauer ringsum niederzureißen

63 Danach zog er eilends zurück nach Antiochia und fand Philippus als Herrn der Stadt vor. Den griff er an und eroberte die Stadt zurück.

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