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Demetrius I. Soter bestimmt Statthalter und Hohepriester (vgl. 2. Makk 14,1-2)

1 Im 151. Jahr floh Demetrius, der Sohn des Seleukus, aus Rom und kam mit einem kleinen Gefolge in eine Stadt am Meer und regierte dort als König.

2 Und als er in den Palast seiner Vorfahren kam, nahm das Kriegsvolk Antiochus und Lysias gefangen, um sie ihm zu übergeben.

3 Als das aber Demetrius gemeldet wurde, befahl er, sie nicht vor seine Augen kommen zu lassen.

4 Darum tötete sie das Kriegsvolk. Als nun Demetrius auf den Thron gelangt war,

5 kamen zu ihm gottlose und abtrünnige Leute aus Israel; ihr Anführer war Alkimus; der wäre gern Hoherpriester geworden.

6 Diese verklagten ihr eigenes Volk beim König und sagten: Judas und seine Brüder haben alle, die dir gehorsam sein wollten, umgebracht und uns aus unserm Lande verjagt.

7 Darum sende jemand, dem du vertraust, dorthin; er soll sich ansehen, welche Zerstörung sie über uns und das Land des Königs gebracht haben, und er soll sie und ihren ganzen Anhang bestrafen.

8 Darum wählte der König aus seinen Freunden Bakchides aus, der Statthalter über das Land jenseits des Euphrat war und ein Mächtiger im Reich und dem König treu.

9 Und er schickte mit ihm den abtrünnigen Alkimus, den er zum Hohenpriester gemacht hatte, und befahl ihm, das Volk Israel zu bestrafen.

10 Und sie zogen ins Land Judäa mit einem großen Heer und schickten Boten zu Judas und seinen Brüdern, um über den Frieden zu verhandeln, und taten so, als wollten sie Frieden mit ihnen halten.

11 Aber die glaubten ihnen nicht; denn sie sahen, dass sie mit einem großen Heer gekommen waren.

12 Aber viele Schriftgelehrte kamen zu Alkimus und Bakchides, um zu fragen, was nun Recht sein solle.

13 Die Hasidäer aber waren die Ersten in Israel, die sie um Frieden baten.

14 Und sie sagten: Ein Priester aus dem Geschlecht Aaron ist mit dem Heer gekommen; der wird uns nichts Unrechtes tun.

15 Und Alkimus sagte ihnen Frieden zu und schwor einen Eid: Wir wollen euch und euren Freunden kein Leid antun.

16 Und sie glaubten ihm. Er aber ließ sechzig Mann von ihnen gefangen nehmen und tötete sie alle an einem einzigen Tag, wie die Schrift sagt:

17 »Das Fleisch deiner Heiligen haben sie zerstreut und ihr Blut haben sie rings um Jerusalem vergossen; und da war niemand, der sie begrub. «

18 Darum kam Furcht und Schrecken über das ganze Volk und sie klagten: Bei denen gibt es weder Recht noch Wahrheit, denn sie haben den Vertrag und ihren Eid gebrochen.

19 Und Bakchides zog weg von Jerusalem und belagerte Bet-Sajit und ließ viele gefangen nehmen, die ihn vorher anerkannt hatten, dazu auch einige vom Volk, und er ließ sie in eine große Zisterne stürzen.

20 Danach übergab Bakchides das Land dem Alkimus und ließ Kriegsvolk bei ihm, um ihm zu helfen; dann zog er wieder zum König.

Judas Makkabäus bekämpft Alkimus

21 Und Alkimus nahm sich vor, mit aller Gewalt Hoherpriester zu werden.

22 Und zu ihm stießen alle, die ihr Volk verwirrten; und sie unterwarfen sich das Land Judäa mit Gewalt und unterdrückten das Volk Israel schwer.

23 Als nun Judas sah, dass Alkimus und die Abtrünnigen aus Israel noch viel größeren Schaden im Lande anrichteten als die Heiden,

24 durchzog er abermals das ganze Land Judäa, bestrafte die Abtrünnigen und hinderte sie daran, sich frei im Land zu bewegen.

25 Als aber Alkimus sah, dass Judas und seine Leute wieder stark waren, und erkannte, dass er ihnen nicht widerstehen konnte, zog er wieder zum König und klagte sie vieler Verbrechen an.

Judas Makkabäus besiegt Nikanor (vgl. 2. Makk 14,11-36; 2. Makk 15,1-36)

26 Darum sandte der König einen hohen Fürsten, Nikanor, der Israel hasste, und befahl ihm, das Volk auszurotten.

27 Und Nikanor zog mit einem großen Heer nach Jerusalem und schickte Boten zu Judas und seinen Brüdern, als ob er eine friedliche Botschaft hätte, und sie sollten sagen:

28 Es soll keinen Kampf zwischen mir und euch geben. Mit wenigen Leuten nur will ich kommen, um friedlich mit euch zu reden.

29 So kam Nikanor zu Judas, und sie begrüßten sich friedlich; die Soldaten aber waren bereit, Judas gefangen zu nehmen.

30 Es wurde aber Judas berichtet, dass er zu ihm gekommen war, um ihn durch diesen Betrug gefangen zu nehmen; darum hütete er sich vor ihm und wollte ihm nicht mehr begegnen.

31 Und als Nikanor merkte, dass sein Vorhaben bekannt geworden war, zog er gegen Judas und kämpfte mit ihm bei Kafar-Salama.

32 Da verlor Nikanor an die fünftausend Mann, und sein Heer musste in die Davidstadt fliehen.

33 Danach kam Nikanor auch zum Berg Zion. Und einige von den Priestern des Heiligtums und den Ältesten des Volks kamen heraus, um ihn friedlich zu empfangen und ihm das Brandopfer zu zeigen, das sie Gott für den König darbrachten.

34 Aber Nikanor verspottete und verhöhnte sie, verunreinigte sie und führte lästerliche Reden

35 und schwor voller Zorn einen Eid: Werden mir Judas und sein Heer nicht ausgeliefert, so will ich Feuer an dieses Haus legen, sobald ich wohlbehalten zurückgekommen bin. Und er zog weg in heftigem Zorn.

36 Aber die Priester gingen in den Tempel hinein und traten vor den Altar und das Heiligtum und weinten und sprachen:

37 Ach, Herr, weil du dieses Haus erwählt hast, damit dein Name über ihm ausgerufen werde und es für dein Volk ein Haus des Betens und Bittens sei,

38 bitten wir, du wollest diesen Menschen und sein Heer bestrafen und sie durchs Schwert umkommen lassen; denke an ihre Lästerungen, und lass sie nicht im Lande bleiben.

39 Und Nikanor zog von Jerusalem weg und schlug sein Lager bei Bet-Horon auf. Dort schloss sich ihm ein Heer aus Syrien an.

40 Aber Judas lagerte bei Adasa mit dreitausend Mann und betete und sprach:

41 Als dich die Boten des Königs lästerten, kam dein Engel; der tötete von ihnen hundertfünfundachtzigtausend Mann.

42 So schlage dieses Heer heute vor unsern Augen und richte Nikanor wegen seiner schweren Untat, damit die andern erkennen, dass er dein Heiligtum geschmäht hat, und richte ihn, wie es seine Schmähung verdient.

43 Und am dreizehnten Tag des Monats Adar kämpften sie miteinander. Da wurde das Heer Nikanors geschlagen und er selbst fiel als Allererster im Kampf.

44 Und als sein Heer sah, dass Nikanor gefallen war, warfen sie die Waffen weg und flohen.

45 Aber Judas jagte ihnen eine Tagereise nach von Adasa bis Geser und ließ hinter ihnen die Kriegstrompeten blasen.

46 Und das Volk aus allen Ortschaften Judäas ringsum kam herbei und griff die Fliehenden von allen Seiten an. Die stellten sich dem Kampf, doch fielen alle durch das Schwert, und nicht einer von ihnen kam davon.

47 Und sie machten Beute und nahmen ihre Vorräte mit sich. Dem Nikanor aber schlugen sie den Kopf und die rechte Hand ab, die er zu seinem lästerlichen Eid ausgestreckt hatte; und sie ließen beides mitnehmen und in Jerusalem aufhängen.

48 Da wurde das Volk sehr fröhlich, und sie feierten diesen Tag mit großer Freude

49 und ordneten an, dass man jährlich diesen Tag, nämlich den dreizehnten Tag des Monats Adar, feiern sollte.

50 So hatte das Land Judäa für kurze Zeit Ruhe.

Videos zu 1. Makkabäer 7,11 (LUT)