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Lutherbibel

Der große Versöhnungstag (vgl. Kap 23,26-32; 4. Mose 29,7-11; Hebr 9,7-14)

1 Und der Herr redete mit Mose, nachdem die zwei Söhne Aarons gestorben waren, als sie vor den Herrn traten,

2 und sprach: Sage deinem Bruder Aaron, dass er nicht zu jeder Zeit in das Heiligtum gehe hinter den Vorhang vor den Gnadenstuhl, der auf der Lade ist, damit er nicht sterbe; denn ich erscheine in der Wolke über dem Gnadenstuhl.

3 Aaron soll hineingehen in das Heiligtum mit einem jungen Stier zum Sündopfer und mit einem Widder zum Brandopfer

4 und soll das heilige leinene Gewand anlegen, und leinene Beinkleider sollen seine Blöße bedecken, und er soll sich mit einem leinenen Gürtel gürten und den leinenen Kopfbund umbinden, denn das sind die heiligen Kleider; er soll seinen Leib mit Wasser abwaschen und sie dann anlegen.

5 Und er soll von der Gemeinde der Israeliten zwei Ziegenböcke entgegennehmen zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer.

6 Und Aaron soll einen jungen Stier, sein Sündopfer, darbringen, dass er für sich und sein Haus Sühne schaffe,

7 und danach zwei Böcke nehmen und vor den Herrn stellen an den Eingang der Stiftshütte

8 und soll das Los werfen über die zwei Böcke: ein Los dem Herrn und das andere dem Asasel,

9 und soll den Bock, auf welchen das Los für den Herrn fällt, opfern zum Sündopfer.

10 Aber der Bock, auf welchen das Los für Asasel fällt, soll lebendig vor den Herrn gestellt werden, auf dass über ihm Sühne vollzogen und er zu Asasel in die Wüste geschickt werde.

11 Und Aaron soll den jungen Stier seines Sündopfers herzubringen und sich und sein Haus entsühnen und soll ihn schlachten

12 und soll eine Pfanne voll glühender Kohlen vom Altar nehmen, der vor dem Herrn steht, und beide Hände voll wohlriechenden, zerstoßenen Räucherwerks und es hinein hinter den Vorhang bringen

13 und das Räucherwerk aufs Feuer tun vor dem Herrn, dass die Wolke vom Räucherwerk den Gnadenstuhl bedecke, der auf der Lade des Zeugnisses ist, damit er nicht sterbe.

14 Und soll etwas vom Blut des jungen Stieres nehmen und es mit seinem Finger gegen den Gnadenstuhl sprengen; vor den Gnadenstuhl aber soll er siebenmal mit seinem Finger von dem Blut sprengen.

15 Danach soll er den Bock, das Sündopfer des Volks, schlachten und sein Blut hineinbringen hinter den Vorhang und soll mit seinem Blut tun, wie er mit dem Blut des jungen Stieres getan hat, und etwas davon auch sprengen gegen den Gnadenstuhl und vor den Gnadenstuhl

16 und soll so das Heiligtum entsühnen wegen der Verunreinigungen der Israeliten und wegen ihrer Übertretungen, mit denen sie sich versündigt haben. So soll er tun der Stiftshütte, die bei ihnen ist inmitten ihrer Unreinheit.

17 Kein Mensch soll in der Stiftshütte sein, wenn er hineingeht, Sühne zu schaffen im Heiligtum, bis er herauskommt. So soll er Sühne schaffen für sich und sein Haus und die ganze Gemeinde Israel.

18 Und er soll hinausgehen zum Altar, der vor dem Herrn steht, und ihn entsühnen und soll vom Blut des jungen Stieres und vom Blut des Bockes nehmen und es ringsum an die Hörner des Altars streichen

19 und soll mit seinem Finger vom Blut darauf sprengen siebenmal und ihn reinigen und heiligen von den Verunreinigungen der Israeliten.

20 Und wenn er die Entsühnung des Heiligtums vollbracht hat, der Stiftshütte und des Altars, so soll er den lebendigen Bock herzubringen.

21 Dann soll Aaron seine beiden Hände auf dessen Kopf legen und über ihm bekennen alle Missetat der Israeliten und alle ihre Übertretungen, mit denen sie sich versündigt haben, und soll sie dem Bock auf den Kopf legen und ihn durch einen Mann, der bereitsteht, in die Wüste bringen lassen,

22 dass also der Bock alle ihre Missetat auf sich nehme und in die Wildnis trage; und man schicke ihn in die Wüste.

23 Und Aaron soll in die Stiftshütte gehen und die leinenen Kleider ausziehen, die er anzog, als er in das Heiligtum ging, und sie dortlassen,

24 und er soll sich mit Wasser abwaschen an heiliger Stätte und seine eigenen Kleider anziehen und wieder hinausgehen und sein Brandopfer und des Volkes Brandopfer darbringen und sich und das Volk entsühnen

25 und das Fett vom Sündopfer auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen.

26 Der Mann aber, der den Bock für Asasel hinausgebracht hat, soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser abwaschen und erst danach ins Lager kommen.

27 Und den jungen Stier und den Bock vom Sündopfer, deren Blut in das Heiligtum zur Entsühnung gebracht wurde, soll man hinausschaffen vor das Lager und mit Feuer verbrennen samt Fell, Fleisch und Kot.

28 Und der sie verbrennt, soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser abwaschen und erst danach ins Lager kommen.

29 Auch soll euch dies eine ewige Ordnung sein: Am zehnten Tage des siebenten Monats sollt ihr fasten und keine Arbeit tun, weder ein Einheimischer noch ein Fremdling unter euch.

30 Denn an diesem Tage geschieht eure Entsühnung, dass ihr gereinigt werdet; von allen euren Sünden werdet ihr gereinigt vor dem Herrn.

31 Darum soll es euch ein hochheiliger Sabbat sein, und ihr sollt fasten. Eine ewige Ordnung sei das.

32 Es soll aber solche Entsühnung schaffen ein Priester, den man gesalbt und dessen Hände man gefüllt hat, dass er Priester sei an seines Vaters statt. Und er soll die leinenen Kleider anlegen, die heiligen Kleider,

33 und soll so entsühnen das Allerheiligste, die Stiftshütte, den Altar, die Priester und alles Volk der Gemeinde.

34 Das soll euch eine ewige Ordnung sein, dass ihr Israel einmal im Jahr entsühnt wegen aller seiner Sünden. Und Aaron tat, wie der Herr es Mose geboten hatte.

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