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Lutherbibel
Fremde Trauerbräuche. Reine und unreine Speisen (vgl. 3. Mose 11,1-47)
1 Ihr seid Kinder des Herrn, eures Gottes. Ihr sollt euch um eines Toten willen nicht wund ritzen noch kahl scheren über den Augen.
2 Denn du bist ein heiliges Volk dem Herrn, deinem Gott, und der Herr hat dich erwählt, dass du sein Eigentum seist, aus allen Völkern, die auf Erden sind.
3 Du sollst nichts essen, was dem Herrn ein Gräuel ist.
4 Dies aber sind die Tiere, die ihr essen dürft: Rind, Schaf, Ziege,
5 Hirsch, Reh, Damhirsch, Steinbock, Gämse, Auerochs und Antilope.
6 Jedes Tier, das gespaltene Klauen hat, ganz durchgespalten, und das wiederkäut, dürft ihr essen.
7 Diese Tiere aber sollt ihr nicht essen unter denen, die wiederkäuen oder die gespaltene Klauen haben: das Kamel, den Hasen und den Klippdachs, die wiederkäuen, deren Klauen aber nicht ganz durchgespalten sind; darum sollen sie euch unrein sein.
8 Anders das Schwein: Es hat zwar durchgespaltene Klauen, käut aber nicht wieder, darum soll es euch unrein sein. Ihr Fleisch sollt ihr nicht essen, und ihr Aas sollt ihr nicht anrühren.
9 Dies ist, was ihr essen dürft von allem, was im Wasser lebt: Alles, was Flossen und Schuppen hat, dürft ihr essen.
10 Was aber weder Flossen noch Schuppen hat, sollt ihr nicht essen; denn es ist euch unrein.
11 Alle reinen Vögel dürft ihr essen.
12 Diese aber sind es, die ihr nicht essen sollt: der Adler, der Bartgeier, der Mönchsgeier,
13 die Gabelweihe, alle Arten des Falken
14 und alle Arten des Raben,
15 der Strauß, die Nachteule, die Möwe, alle Arten des Habichts,
16 das Käuzchen, der Uhu, die Schleiereule,
17 die Ohreule, der Aasgeier, die Fischeule,
18 der Storch, alle Arten des Reihers, der Wiedehopf, die Fledermaus.
19 Auch alles, was Flügel hat und kriecht, soll euch unrein sein, und ihr sollt es nicht essen.
20 Die reinen Vögel dürft ihr essen.
21 Ihr sollt kein Aas essen; dem Fremdling in deiner Stadt darfst du’s geben, dass er’s esse oder dass er’s verkaufe einem Ausländer; denn du bist ein heiliges Volk dem Herrn, deinem Gott. Du sollst das Böcklein nicht kochen in der Milch seiner Mutter.
Der Zehnte
22 Du sollst Jahr für Jahr den Zehnten abgeben von allem Ertrag deiner Saat, der aus dem Acker kommt,
23 und sollst davon essen vor dem Herrn, deinem Gott, an der Stätte, die er erwählt, dass sein Name daselbst wohne, nämlich vom Zehnten deines Getreides, deines Weins, deines Öls und von der Erstgeburt deiner Rinder und deiner Schafe, auf dass du fürchten lernst den Herrn, deinen Gott, allezeit.
24 Wenn aber der Weg zu weit ist für dich, dass du’s nicht hintragen kannst, weil die Stätte dir zu fern ist, die der Herr, dein Gott, erwählen wird, dass er seinen Namen daselbst wohnen lasse, wenn der Herr, dein Gott, dich gesegnet hat,
25 so mache es zu Geld und nimm das Geld in deine Hand und geh an die Stätte, die der Herr, dein Gott, erwählen wird,
26 und gib das Geld für alles, woran dein Herz Lust hat, es sei für Rinder, Schafe, Wein, Bier oder für alles, was dein Herz wünscht, und iss dort vor dem Herrn, deinem Gott, und sei fröhlich, du und dein Haus
27 und der Levit, der in deiner Stadt lebt; den sollst du nicht leer ausgehen lassen, denn er hat weder Anteil noch Erbe mit dir.
28 Alle drei Jahre sollst du aussondern den ganzen Zehnten vom Ertrag dieses Jahres und sollst ihn hinterlegen in deiner Stadt.
29 Dann soll kommen der Levit, der weder Anteil noch Erbe mit dir hat, und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deiner Stadt leben, und sollen essen und sich sättigen, auf dass dich der Herr, dein Gott, segne in allen Werken deiner Hand, die du tust.
Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart