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Lutherbibel

1 Mein Geist ist zerbrochen, meine Tage sind ausgelöscht; nur das Grab bleibt mir.

2 Fürwahr, Gespött umgibt mich, und auf ihrem Hadern muss mein Auge weilen.

3 Sei du selbst mein Bürge bei dir – wer sonst soll für mich bürgen?

4 Denn du hast ihrem Herzen den Verstand verborgen, darum wirst du ihnen den Sieg nicht geben.

5 Zum Teilen lädt einer Freunde ein, doch die Augen seiner Kinder müssen verschmachten.

6 Er hat mich zum Sprichwort unter den Leuten gemacht, und ich muss mir ins Angesicht speien lassen.

7 Mein Auge ist dunkel geworden vor Gram, und alle meine Glieder sind wie ein Schatten.

8 Darüber entsetzen sich die Gerechten, und die Unschuldigen entrüsten sich über die Ruchlosen.

9 Aber der Gerechte hält fest an seinem Weg, und wer reine Hände hat, nimmt an Stärke zu.

10 Wohlan, kehrt euch alle wieder her und kommt; ich werde dennoch keinen Weisen unter euch finden!

11 Meine Tage sind vergangen; zerrissen sind meine Pläne, die mein Herz besessen haben.

12 Nacht will man mir zum Tag machen: Licht sei näher als Finsternis.

13 Wenn ich auch lange warte, so ist doch bei den Toten mein Haus, und in der Finsternis ist mein Bett gemacht.

14 Das Grab nenne ich meinen Vater und die Würmer meine Mutter und meine Schwester.

15 Worauf soll ich denn hoffen? Und wer sieht noch Hoffnung für mich?

16 Hinunter zu den Toten wird sie fahren, wenn alle miteinander im Staub liegen.

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