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Lutherbibel

1 Wehe denen, die unrechte Gesetze machen, und den Schreibern, die unrechtes Urteil schreiben,

2 um die Sache der Armen zu beugen und Gewalt zu üben am Recht der Elenden in meinem Volk, dass die Witwen ihr Raub und die Waisen ihre Beute werden!

3 Was wollt ihr tun am Tage der Heimsuchung und des Unheils, das von ferne kommt? Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe? Und wo wollt ihr eure Herrlichkeit lassen?

4 Wer sich nicht unter die Gefangenen bückt, wird unter den Erschlagenen fallen. Bei all dem kehrte sich sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt.

Gegen den Hochmut des Königs von Assyrien

5 Wehe Assur, der Rute meines Zorns und dem Stecken meines Grimms!

6 Ich sende ihn wider ein gottloses Volk und gebe ihm Befehl wider das Volk, dem ich zürne, dass er’s beraube und ausplündere und es zertrete wie Dreck auf der Gasse.

7 Aber er meint’s nicht so, und sein Herz denkt nicht so, sondern sein Sinn steht danach, zu vertilgen und auszurotten nicht wenige Völker.

8 Denn er spricht: »Sind meine Fürsten nicht allesamt Könige?

9 Ist Kalne nicht wie Karkemisch? Ist Hamat nicht wie Arpad? Ist nicht Samaria wie Damaskus?

10 Wie meine Hand gefunden hat die Königreiche der Götzen, obwohl ihre Götterbilder mehr waren als die zu Jerusalem und Samaria:

11 Sollte ich nicht Jerusalem tun und seinen Götzen, wie ich Samaria und seinen Götzenbildern getan habe?«

12 Wenn aber der Herr all sein Werk ausgerichtet hat auf dem Berge Zion und zu Jerusalem, wird er sprechen: Ich will heimsuchen die Frucht des Hochmuts des Königs von Assyrien und den Stolz seiner hoffärtigen Augen,

13 weil er spricht: »Ich hab’s durch meiner Hände Kraft ausgerichtet und durch meine Weisheit, denn ich bin klug. Ich habe die Grenzen der Länder aufgehoben und ihre Schätze geraubt und wie ein Mächtiger die Bewohner zu Boden gestoßen.

14 Meine Hand hat gefunden den Reichtum der Völker wie ein Vogelnest, und ich habe alle Länder zusammengerafft, wie man Eier sammelt, die verlassen sind; kein Flügel regte sich, und kein Schnabel sperrte sich auf und zirpte. «

15 Vermag sich auch eine Axt zu rühmen wider den, der damit haut, oder eine Säge großzutun wider den, der sie zieht? Als ob die Rute den schwänge, der sie hebt; als ob der Stock den höbe, der kein Holz ist!

16 Darum wird der Herr, der Herr Zebaoth, unter die Fetten in Assur die Auszehrung senden, und unter Assurs Herrlichkeit wird er einen Brand entfachen, ein loderndes Feuer.

17 Und das Licht Israels wird ein Feuer sein, und sein Heiliger wird eine Flamme sein, und sie wird Assurs Dornen und Disteln anzünden und verzehren an einem einzigen Tag.

18 Und die Herrlichkeit seiner Wälder und Gärten soll zunichtewerden mit Stumpf und Stiel und wird vergehen und wie ein Verschmachtender dahinschwinden,

19 dass die Bäume seiner Wälder, die übrig bleiben, gezählt werden können und ein Knabe sie aufschreiben kann.

Errettung eines Restes von Israel

20 Zu der Zeit werden die Übriggebliebenen von Israel und was entkommen ist vom Hause Jakob sich nicht mehr verlassen auf den, der sie schlägt, sondern sie werden sich verlassen auf den Herrn, den Heiligen Israels, in Treue.

21 Ein Rest wird umkehren, ja, der Rest Jakobs, zu Gott, dem Helden.

22 Denn wäre auch dein Volk, o Israel, wie Sand am Meer, so soll doch nur ein Rest von ihm umkehren. Verderben ist beschlossen und bringt Fluten von Gerechtigkeit.

23 Denn Gott der Herr Zebaoth wird Verderben ergehen lassen, wie beschlossen ist, auf der ganzen Erde.

24 Darum spricht Gott der Herr Zebaoth: Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur, der dich mit dem Stecken schlägt und seinen Stab gegen dich aufhebt, wie es in Ägypten geschah.

25 Denn es ist nur noch eine kleine Weile, so wird mein Grimm ein Ende haben, und mein Zorn wird sich richten auf sein Verderben.

26 Alsdann wird der Herr Zebaoth eine Geißel über ihn schwingen wie beim Schlag gegen Midian am Rabenfelsen und wird seinen Stab, den er am Meer brauchte, aufheben wie in Ägypten.

27 Zu der Zeit wird seine Last von deiner Schulter weichen und sein Joch von deinem Halse, ja, das Joch wird von deinem Nacken genommen.

Der Ansturm Assurs

28 Assur kommt nach Aja, er zieht durch Migron, nach Michmas befiehlt er seinen Tross.

29 Sie ziehen durch den engen Weg: »Geba sei unser Nachtlager!« Rama erschrickt, das Gibea Sauls flieht.

30 Du Tochter Gallim, schreie laut! Merke auf, Lajescha! Elend ist Anatot!

31 Madmena weicht, die Bewohner von Gebim laufen davon.

32 Noch heute macht er halt in Nob; er streckt seine Hand aus gegen den Berg der Tochter Zion, gegen den Hügel Jerusalems.

33 Siehe, der Herr, der Herr Zebaoth, wird die Äste mit Macht abhauen und was hoch aufgerichtet steht niederschlagen, dass die Hohen erniedrigt werden.

34 Und der dichte Wald wird mit dem Eisen umgehauen werden, und der Libanon wird fallen durch einen Mächtigen.

Videos zu Jesaja 10,21 (LUT)