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Lutherbibel

Gott ruft sein Volk in die Freiheit

1 Wach auf, wach auf, Zion, zieh an deine Stärke! Schmücke dich herrlich, Jerusalem, du heilige Stadt! Denn es wird hinfort kein Unbeschnittener oder Unreiner zu dir hineingehen.

2 Schüttle den Staub ab, steh auf, setz dich auf den Thron, Jerusalem! Mach dich los von den Fesseln deines Halses, du gefangene Tochter Zion!

3 Denn so spricht der Herr: Ihr seid umsonst verkauft, ihr sollt auch ohne Geld ausgelöst werden.

4 So spricht Gott der Herr: Mein Volk zog einst hinab nach Ägypten, dass es dort ein Fremdling wäre; auch Assur hat ihm ohne Grund Gewalt angetan.

5 Aber nun, was habe ich hier zu schaffen?, spricht der Herr. Mein Volk ist umsonst weggeführt; seine Tyrannen prahlen, spricht der Herr, und mein Name wird immer den ganzen Tag gelästert.

6 Darum soll an jenem Tag mein Volk meinen Namen erkennen, dass ich es bin, der da spricht: Hier bin ich!

Die frohe Botschaft

7 Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße des Freudenboten, der da Frieden verkündigt, Gutes predigt, Heil verkündigt, der da sagt zu Zion: Dein Gott ist König!

8 Deine Wächter rufen mit lauter Stimme und jubeln miteinander; denn sie werden’s mit ihren Augen sehen, wenn der Herr nach Zion zurückkehrt.

9 Seid fröhlich und jubelt miteinander, ihr Trümmer Jerusalems; denn der Herr hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst.

10 Der Herr hat offenbart seinen heiligen Arm vor den Augen aller Völker, dass aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.

11 Weicht, weicht, zieht aus von dort und rührt nichts Unreines an! Geht weg aus ihrer Mitte, reinigt euch, die ihr des Herrn Geräte tragt!

12 Denn ihr sollt nicht in Eile ausziehen und in Hast entfliehen; denn der Herr wird vor euch herziehen und der Gott Israels euren Zug beschließen.

Das stellvertretende Leiden und die Herrlichkeit des Knechtes Gottes (vgl. Kap 42,1-4; Kap 49,1-6; Kap 50,4-9)

13 Siehe, meinem Knecht wird’s gelingen, er wird erhöht und sehr hoch erhaben sein.

14 Wie sich viele über ihn entsetzten – so entstellt sah er aus, nicht mehr wie ein Mensch und seine Gestalt nicht wie die der Menschenkinder –,

15 so wird er viele Völker in Staunen versetzen, dass auch Könige ihren Mund vor ihm zuhalten. Denn was ihnen nie erzählt wurde, das werden sie nun sehen, und was sie nie gehört haben, nun erfahren.

Videos zu Jesaja 52,9 (LUT)