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Lutherbibel

Ein Ruf zu Gott gegen erbarmungslose Widersacher

1 Ein Psalm Davids, vorzusingen. Gott, mein Ruhm, schweige nicht!

2 Denn ihr Mund ist voll Frevel, ihr Lügenmaul haben sie wider mich aufgetan. Sie reden wider mich mit falscher Zunge /

3 und reden giftig wider mich allenthalben und streiten wider mich ohne Grund.

4 Dafür, dass ich sie liebe, feinden sie mich an; ich aber bete.

5 Sie erweisen mir Böses für Gutes und Hass für meine Liebe.

6 Gib ihm einen Frevler zum Gegner, und ein Ankläger stehe zu seiner Rechten.

7 Wenn er gerichtet wird, soll er schuldig gesprochen werden, und sein Gebet werde zur Sünde.

8 Seiner Tage sollen wenige werden, und sein Amt soll ein andrer empfangen.

9 Seine Kinder sollen Waisen werden und seine Frau eine Witwe.

10 Seine Kinder sollen umherirren und betteln und vertrieben werden aus ihren Trümmern.

11 Es soll der Gläubiger alles fordern, was er hat, und Fremde sollen seine Güter rauben.

12 Und niemand soll ihm Gutes tun, und niemand erbarme sich seiner Waisen.

13 Seine Nachkommen sollen ausgerottet werden, ihr Name soll schon im zweiten Glied getilgt werden.

14 Der Schuld seiner Väter soll gedacht werden vor dem Herrn, und seiner Mutter Sünde soll nicht getilgt werden.

15 Der Herr soll sie nie mehr aus den Augen lassen, und ihr Andenken soll ausgerottet werden auf Erden,

16 weil er so gar keine Barmherzigkeit übte, sondern verfolgte den Elenden und Armen und den Betrübten, ihn zu töten.

17 Er liebte den Fluch, so komme er auch über ihn; er wollte den Segen nicht, so bleibe er auch fern von ihm.

18 Er zog den Fluch an wie sein Hemd; der drang in sein Inneres wie Wasser und wie Öl in seine Gebeine;

19 er werde ihm wie ein Kleid, das er anhat, und wie ein Gürtel, mit dem er allezeit sich gürtet.

20 So geschehe denen vom Herrn, die mich verklagen und die Böses reden wider mich.

21 Aber du, Herr, mein Herr,  / sei du mit mir um deines Namens willen; denn deine Gnade ist mein Trost: Errette mich!

22 Denn ich bin arm und elend; mein Herz ist zerschlagen in mir.

23 Ich fahre dahin wie ein Schatten, der schwindet, und werde abgeschüttelt wie Heuschrecken.

24 Meine Knie sind schwach vom Fasten, und mein Leib ist mager und hat kein Fett.

25 Ich bin ihnen zum Spott geworden; wenn sie mich sehen, schütteln sie den Kopf.

26 Steh mir bei, Herr, mein Gott! Hilf mir nach deiner Gnade,

27 und lass sie innewerden, dass dies deine Hand ist und du, Herr, das tust.

28 Fluchen sie, so segne du.  / Erheben sie sich, so sollen sie zuschanden werden; aber dein Knecht soll sich freuen.

29 Die mich verklagen, sollen mit Schmach angezogen und mit ihrer Schande bekleidet werden wie mit einem Mantel.

30 Ich will dem Herrn sehr danken mit meinem Munde und ihn rühmen in der Menge.

31 Denn er steht dem Armen zur Rechten, dass er ihm helfe von denen, die ihn verurteilen.

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